Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

Здесь есть возможность читать онлайн «Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Berlin, Год выпуска: 2012, ISBN: 2012, Издательство: eBook Berlin Verlag, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Rechnung offen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

Rechnung offen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Rechnung offen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

An der Haustür stand ein Junge, er presste sein Gesicht gegen das geriffelte Glas, spähte nach draußen.

»Was hast du hier zu suchen«, fragte Claas, fragte es streng.

Der Junge zuckte, fuhr herum.

»Nichts.«

»Nichts gibt es nicht.«

»Ich wohne hier.«

»Nicht unten im Hausflur.«

Der Junge drückte die Tür auf und zwängte sich hinaus.

Claas betrachtete die drei Reihen Briefkästen, er konnte auf den ersten Blick erkennen, welche geleert wurden und welche nicht. Versuchte, den Namen Wohnungen zuzuordnen und den Wohnungen Kontobewegungen. Sie waren alle kleine Brandenburger.

Der Nachsendeantrag funktionierte. Regierung schnürt Rettungspaket las er beim Herausnehmen auf der Titelseite der Zeitung, er brauchte auch ein Rettungspaket. Dahinter klemmte eine Karte von der Post, Warensendung bei Schrader, 3. OG stand mit Kugelschreiber auf der gepunkteten Linie.

Kleine Lieferwagen, Sprinter, auf den Seiten war Heizung , Sanitär , Gas oder Gerüstbau aufgedruckt, parkten entlang der Promenade. Dazwischen standen große Bauschuttcontainer, stapelweise ragte Holz aus ihnen, wasserfleckige Dielenbretter, altweiß lackierte Leisten. Sich braun kräuselnde Spinnenwebballen hingen an den Kanten und bewegten sich sanft im Luftzug. Strohlagen, mit Putz oder Lehm verklebt, er war nicht sicher, zerbrochene Backsteine, leere Farbeimer, Mörtelsäcke, Fensterrahmenstapel.

Vier eingerüstete Fassaden zählte er, graue rüsselähnliche Plastikschächte hingen an ihnen herab, die Öffnung wenige Meter über einem der Container, die Haustüren standen flügelweit offen. Baulärm drang heraus, schwere Schläge auf Metall, rumpelndes Fallen und Kollern von Putzbrocken, Mauerwerk. Am Samstagvormittag, dachte er, Sonderschichten, mit Wochenendzuschlag oder schwarz.

Vor einem Hauseingang stand eine Traube Menschen, sie hielten Formulare in der Hand, füllten sie gebeugt aus. Auf den Knien, Treppenstufen, an die Hauswand gelehnt, lachend auf den Rücken der neben ihnen Stehenden. Ein Mann im Anzug und mit Namensschild sammelte sie ein, »danke«, sagte er, und »es ist nicht notwendig, dass Sie anrufen, wir melden uns«.

***

Die Brezel hing nicht. Goldlackiert und dickbauchig, die eine Seite mit einem Gestänge an der Hauswand festgeschraubt, ragte sie über den Bürgersteig vor der Bäckerei, gut sichtbar, sobald sie in die Karlsstraße einbog. Geklaut, dachte Elsa, ein Mann kam ihr entgegen, empört sah sie ihn an, er redete in ein Telefon, eine Sprache mit vielen Ch-Lauten, zog die Augenbrauen hoch, als er ihren Blick bemerkte. Erikas Fernseher, sie blieb stehen. Richtig, wie dumm sie geworden war, die Bäckerei war geschlossen, wegen Todesfalls steht auf dem Zettel, der monatelang im Schaufenster hängt, daneben eine aus der Zeitung ausgeschnittene Traueranzeige. Die Brezel war abmontiert worden, sie hatte zugesehen, ein Laden für Elektrogeräte hatte eröffnet, Erikas neuen Fernseher hatten sie dort gekauft. Sie brauchte nichts Elektrisches, sie brauchte Brot, ging dennoch näher, das Schaufenster fehlte, keine Staubsauger, Mixer, Musikanlagen, stattdessen zwei Schiebetüren, zwei Reihen Einkaufswagen und viel Licht, richtig, die Drogerie. Die Türen fuhren auseinander, kurz überlegte Elsa, ob sie reingehen sollte, Brot gab es sicher keins, Kekse vielleicht.

Der junge Appelt war nach Westdeutschland gezogen, in eine Seniorenresidenz in der Nähe der Kinder. Er hatte sie damals angerufen. »Es ist aus«, hatte er sie begrüßt, und dass »die Asier«, so nannte er sie, den Markt kaputtgemacht hätten. Sie hörte seinen Drehstuhl durch das Telefon knarren, sobald er sich bewegte. Am Ende hatte der junge Appelt nur noch importiert, nicht mehr hergestellt. Der Zucker gäbe ihm den Rest, er hatte atemlos geklungen, wie immer, auf drei Zentner schätzte sie ihn.

Eine Zeit lang ist sie ein dummes Ding gewesen, das sich nicht davon abhalten kann, über ihn nachzudenken, beim Bügeln, beim Abwaschen. Einen blauen glockenweiten Rock kauft sie, für ein halbes Monatsgehalt, legt Kölnisch Wasser auf, ehe sie ins Büro geht. Erika summt den Hochzeitsmarsch, wenn sie auf ihn zu sprechen kommt.

Ob sie irgendwas haben wolle aus dem Büro, zur Erinnerung vielleicht, fragte er am Ende des Gesprächs. Sie hatte an die Regalwände gedacht, die Leitern, die lange festgerosteten Rollen, »nein«, hatte sie geantwortet. Das Windei hatte der alte Appelt den jungen Appelt genannt.

Der Juli ’45 war heiß. Auf den Boden hat sie sich gesetzt, in den Schatten einer Auffahrt. Der alte Appelt zieht einen Karren, gebückt, an ihr vorbei, auf dem Karren liegen Ballen, rotes Wachstuch. Das eine Hinterrad bleibt an der Schwelle hängen, die Deichsel knirscht, der alte Appelt lehnt sich mit seinem Gewicht dagegen. Der Karren schnellt vorwärts, als das Rad freikommt, macht einen Satz, die Ballen rutschen hinten runter. Sie springt auf, streckt die Arme aus, will sie auffangen, das Wachstuch, glatt in ihren schwitzigen Händen, gleitet zwischen ihren Fingern durch. Staubwölkchen steigen an den Seiten auf, als die Ballen zu Boden fallen, legen sich grau auf ihre feuchten Knöchel. Sie schiebt die Ballen mit dem alten Appelt wieder auf den Karren.

»Ich brauch Arbeit«, sagt sie.

»Brauchen alle«, der alte Appelt wischt die Hände an der Hose ab, greift nach der Deichsel, hält inne. »Kannste Seidenblumen«, fragt er.

Sie nickt, freches Ding, hat natürlich keine Ahnung, nur Hunger.

»Was sind Griffel?«

»Die Dinger mit dem Staub.«

Er wendet sich ab, hebt die Deichsel.

»An denen der Blütenstaub anhaftet«, korrigiert sie sich, Schulbuchwörter, lange verschüttet.

Er schüttelt nicht mal den Kopf, dreht sich um, lehnt sich in die Deichsel, der Wagen setzt sich in Bewegung.

Im Weggehen sagt er, »wenn du Brot willst, feg die Halle«.

Sie muss sich melden, der alte Appelt besteht darauf, wegen der Lebensmittelkarten und damit alles seine Ordnung hat. In der Meldestelle sehen sie nur das Geburtsdatum an.

»Waise bist du«, wird sie belehrt, »Kriegswaise.« Zum Roten Kreuz muss sie oder zur Fürsorge.

Bei der Fürsorge sitzt ein Mädchen hinter dem Schreibtisch, kaum älter als sie, stämmig, die Haare so kurz, dass sie lediglich die Spitzen ihrer Ohren bedecken, der fleischige Hals sehr nackt. Das Mädchen steht auf, als sie hereinkommt, streckt ihr über den Schreibtisch die Hand entgegen.

»Sag Erika, nicht Frau Krause.«

»Ich will in kein Heim«, antwortet sie, »ich hab Arbeit.«

Zum Vormund bestellt , so steht es in dem Bescheid, den sie zwei Wochen später abholt, wird Friedrich Appelt .

***

Der Schlüssel landete auf der blanken Konsolenoberfläche, Klavierlack, rutschte noch ein Stück, Vorsicht Kratzer. Claas hatte nicht hingesehen, die Haustür hinter sich zugezogen, in den Garderobenspiegel geblickt, der Helm hatte seine Haare flachgedrückt. Er hatte den Schlüssel in die Schale werfen wollen, Treibholz, aus einem Stück gearbeitet, doch die Schale war weg. Kleiderbürste und Schuhschwammset, viereckig und rot, japanischer Lack, das neben die Schale gehörte, ebenso.

Claas ging weiter, vorbei an dem hellen Fleck auf dem Parkett, geformt wie ein Ei, der Umriss des Schirmständers, der sonst dort stand. Der große weiße Rosenthal-Pokal, die Urne, nannte Theresa ihn, war verschwunden, nur der Garderobenständer war, wo er hingehörte.

Dafür fehlten seine Mäntel und Jacken. Theresas Trenchcoat hing an seinem Haken, ihre Regenhaut, ihre Wintermäntel hatte sie bereits aus dem Schrank im Schlafzimmer geholt. Ein Schal von Ebba war um einen Haken gewickelt, es war zwei Jahre her, dass Ebba ausgezogen war, aber der Schal hing noch. Seine Jacken hingegen, sein Übergangsmantel, Wollmantel, Parka, die Skijacke, die Schirmmütze, die er nie aufsetzte, waren weg. Er schob Theresas Sachen beiseite, vielleicht hatte sie die Wintermäntel drübergehängt, nein.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Rechnung offen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Rechnung offen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


libcat.ru: книга без обложки
Ингер Эдельфельдт
Ингер Эдельфельдт - Созерцая собак
Ингер Эдельфельдт
Ингер Фриманссон - Крысоловка
Ингер Фриманссон
Ингер Вулф - Зов смерти
Ингер Вулф
Ингер Фриманссон - Тень в воде
Ингер Фриманссон
Ингер Фриманссон - Доброй ночи, любовь моя
Ингер Фриманссон
Erich Szelersky - Alte Rechnung
Erich Szelersky
Ингер Кристенсен - Стихи и эссе
Ингер Кристенсен
Отзывы о книге «Rechnung offen»

Обсуждение, отзывы о книге «Rechnung offen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x