Хайнц Конзалик - Begegnung in Tiflis
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Der vorliegende Roman erschien bisher unter dem Autorenpseudonym Henry Pahlen in einer gekürzten Fassung
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Zwanzig Jahre waren nachzuholen. Über zwanzig Jahre mußte man Bericht geben. Es war für Agnes und Karl, als begänne jetzt erst ihre wahre Ehe.
«Es ist nicht die Schuld Deutschlands«, sagte der Beamte auf dem Versorgungsamt, als Karl Wolter mit dem Brief kam und fragte, was so ein Blödsinn solle,»daß Sie zwanzig Jahre in Rußland waren und seit zehn Jahren für tot gelten.«
«Ist es meine Schuld?«meinte Wolter.
«Sie hätten vielleicht schreiben können«, erklärte der Beamte.
«An wen? Man schrieb mir, meine Frau und die Kinder seien bei einem Bombenangriff umgekommen.«
«Sie hätten sich davon überzeugen müssen.«
«Von Rußland aus!«Karl Wolter atmete tief aus.»Es ist ja so einfach, nicht wahr? Man wendet sich an die Auskunft und fragt: Forschen Sie mal nach, ob eine Agnes Wolter in Göttingen noch lebt? Und die Natschalniks in Sibirien haben nichts Eiligeres zu tun, als das festzustellen.«
Der Beamte sah konsterniert an die Decke. Welch ein Ton? In einer Demokratie! Pfui!
Es war ein junger Beamter, kaum älter als Wolfgang Wolter, und als der Krieg zu Ende war, hatte er noch mit Murmeln auf den Straßen gespielt. Jetzt war er Beamter auf Lebenszeit. Freunde, das ist mehr als ein König! Könige können gestürzt werden, ein Beamter nie.
«Man kann in Ihrem Fall die Bestimmungen des Spätheimkehrergesetzes anwenden«, sagte der Beamte mit begrenztem Wohlwollen.»Sie können — auf Antrag — eine Entschädigung erhalten. Allerdings wird sie nicht so hoch sein wie die gezahlte Witwenrente. Die Differenz müssen Sie dann zurückerstatten. Da ist in einem Rechtsstaat nun nichts mehr zu diskutieren. Ordnung muß ja Ordnung bleiben.«
Karl Wolter nickte. Noch einmal sah er den jungen Beamten an und er konnte ihm keinen Vorwurf machen. Was wußte er vom Krieg? Was konnte er von Sibirien wissen? Er war aufgewachsen auf dem fruchtbaren Boden des sogenannten Wirtschaftswunders, er hatte immer einen gedeckten Tisch erlebt, ein warmes Bett, die Sorglosigkeit eines biederen Bürgers. Er hatte nie Fischmehl in heißem Wasser gefressen, Regenwürmer gebraten und aus frischem Frühlingsgras Spinatersatz gehackt. Er kannte keine fünfunddreißig Grad Kälte in der Steppe. Er war nie zu Fuß vierhundert Kilometer durch die kirgisische Steppe marschiert. Er hatte die Mittelschule besucht, ein Butterbrot mit Schinken in der Schultasche. Und was früher gewesen war, kannte er nur aus Romanen und den blassen Erzählungen seiner Lehrer.
Und doch kam in diesen Minuten der alte Kolka Iwanowitsch Kabanow wieder in ihm hoch. Mit der Faust schlug er auf den Tisch und brüllte, wie damals in dem schwankenden Boot des guten Fischers Agafonow.
«Nichts werde ich zurückzahlen! Gar nichts! Soll meine Frau dafür bestraft werden, daß ich lebe, daß ich wiedergekommen bin? Hätte ich lieber in Rußland bleiben sollen, he?«
Der junge Beamte bekam einen roten Kopf. Und dann sagte er etwas, was Karl Wolter explodieren ließ:»Bitte, benehmen Sie sich! Sie sind hier bei einer Behörde und nicht in der Steppe.«
Kolka Iwanowitsch — denn das war Wolter jetzt wieder — warf an die Wand, was er fassen konnte: die Akten, die Bleistiftschale, einen Locher, ein Töpfchen mit Leim, einen Aschenbecher und den Papierkorb.
Dann ging er endlich, weggeführt von zwei Polizisten, die von der Stenotypistin im Nebenzimmer alarmiert worden waren.
«Mein Gott, Vater«, sagte Wolfgang, als Agnes ihm den Auftritt im Rathaus erzählte.»Das bringt dir eine dicke Klage wegen Beleidigung und Sachbeschädigung ein.«
«Am Arsch können sie mich alle lecken!«schrie Wolter zurück.»Große Lust hätte ich, mit euch allen zurück nach Tiflis zu fahren! Wenn zwei Weltkriege nicht vermochten, den deutschen Amtsschimmel zu ändern… diesem Volke ist nicht mehr zu helfen!«
«Man muß Geduld haben, Mutter«, sagte Wolfgang leise, als Karl Wolter wütend weggegangen war. Er hatte Dimitri mitgenommen und Bettina. Er mußte an die Luft, er erstickte fast in dieser Enge seines neuen Lebens.»Er braucht eine lange Zeit, bis er sich wieder im Westen eingewöhnt hat.«
«Ob er es jemals wieder kann?«fragte Agnes zweifelnd.»Wie ein Raubtier geht er herum. Mein Gott, mein Gott, sagte er immer wieder, das ist ja alles gegen jede Logik. Ihr lebt ja wie die Strauße — mit dem Kopf im Sand. Ist denn so etwas möglich?«Agnes sah ihren Sohn nachdenklich an.»Ich fürchte fast, Vater hat recht.«
«Das gibt sich. Der Schock der Heimkehr, das Leben hier, das er wie ein Paradies ansehen muß. es ist alles zu viel auf einmal für Vater.«
Über den Vorfall schwieg man in der Familie Wolter. Aber jeder zitterte vor einem neuen Brief oder gar vor einer Vorladung zum Gericht wegen Beamtenbeleidigung. Doch sie traf nicht ein. Der Oberbürgermeister, selbst ein ehemaliger Kriegsgefangener, schlug diesen Vorfall im Rathaus nieder.
Karl Wolter hatte noch einmal Glück mit der Demokratie.
In der sowjetischen Botschaft lebte Jurij Alexandrowitsch Borokin isoliert und wie geächtet. So wenigstens kam es ihm vor, nachdem Oberst Jassenskij wieder abgereist war. Und als man in Rolandseck erfuhr, daß Bettina samt ihrem Vater und dem sowjetischen Ölingenieur Dimitri Sergejewitsch Sotowskij über Beirut nach Westdeutschland gekommen waren, gestand sich Borokin ein, daß die Pleite vollkommen war.
Aus Moskau kamen Telefongespräche, bei denen Borokin wie ein Idiot abgekanzelt wurde. Nach dem alten Grundsatz, daß für einen Knüppel auch der zu schlagende Esel vorhanden sein muß, wurde Borokin zum Sünder für alle Fehlleistungen gemacht, worüber General Oronitse, aber vor allem Oberst Jassenskij vom GRU sehr glücklich waren. Es ist immer gut, einen leicht erreichbaren Schuttabladeplatz zu haben.
Borokin nahm es hin wie eine Naturkatastrophe. Hagel kann man nicht verhindern, Moskaus Bann ebensowenig. Man konnte sich nur bemühen, bis zuletzt einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Die große Stunde Borokins schlug, als vom Hauptquartier des GRU aus dem Kreml der Befehl kam:»Sotowskij muß in die UdSSR zurückgeführt werden. Die Aktion ist unauffällig zu arrangieren.«
Wer Särge entführt, kann auch einen Lebenden >zurückführen<. Und da der Auftrag ganz klar war, machte sich Borokin ans Werk.
Er fuhr nach Göttingen und mietete sich dort ein möbliertes Zimmer unter dem Namen Ernst Hauber. Von Moskau hatte er Fotos bekommen, und er erkannte Dimitri sofort, als er ihn zusammen mit Karl Wolter und Bettina Spazierengehen sah.
Göttingen ist ein günstiger Ort, dachte Borokin. Die Zonengrenze ist in der Nähe, und es wird einfach sein, ihn rüberzubringen, wenn man ihn erst einmal fest in der Hand hat.
Wenn Bettina und Dimitri, wie es das Recht der Verliebten ist, Arm in Arm in den Parks spazierengingen, ließ Borokin sie keinen Moment aus den Augen. Er brauchte keine Vorsicht, weder Bettina noch Dimitri kannten ihn. Nur wenn Wolfgang Wolter am Wochenende zu Besuch kam, blieb Borokin im Hintergrund.
«Handeln Sie schnell«, rief ein paar Tage später Oberst Jassenskij aus Moskau an.
Plötzlich hatte Moskau keine Zeit mehr. Borokin konnte sich das nicht erklären, aber es ist auch nicht die Aufgabe eines sowjetischen Funktionärs, über Befehle nachzudenken.
Handeln Sie schnell. Über Bettina und Dimitri verdunkelte sich der Himmel, und sie merkten es nicht.
An einem Sonntag war's, Wolfgang war wieder zu Besuch in Göttingen, als der schwelende Brand sich zum vollen Feuer entwickelte.
Schon seit Beirut herrschte zwischen Wolfgang und Dimitri eine Kälte, die nur durch die Gegenwart Karl Wolters nicht zum offenen Streit wurde. Der kalte Krieg der Völker war nun bis in die Familie gedrungen, und Wolter sah es mit maßlosem Erstaunen und begriff es nicht. Eifersucht Wolfgangs auf einen plötzlichen Halbbruder war es nicht, menschlich würden sie sich gut verstehen, wirklich wie Brüder — aber da war etwas, was Karl Wolter einfach nicht verstehen wollte: Der politische Schnitt zwischen Ost und West.
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