Хайнц Конзалик - Begegnung in Tiflis
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Der vorliegende Roman erschien bisher unter dem Autorenpseudonym Henry Pahlen in einer gekürzten Fassung
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Dimitri drehte sich zum Fenster und blickte hinaus zu dem Fischereihafen. In seinem Herzen saß eine schwere Kugel. Jetzt hat er seinen Sohn, dachte er. Und ich habe einen Vater verloren. Ich war der Sohn des Kolka Iwanowitsch Kabanow, aber dort steht jetzt der Karl Wolter. Und es ist eine andere Welt als die von Tiflis, in der wir so glücklich waren.
Er senkte den Kopf und schloß die Augen.
Nun war es geschehen. Der große, gefürchtete Augenblick war gekommen: Dimitri Sotowskij hatte keine Heimat und keinen Vater mehr.
«Komm!«sagte eine leise Stimme hinter ihm. Bettina legte beide Arme um seinen Hals und küßte Dimitri auf die Schläfe.»Komm, jetzt gehörst du völlig zu uns.«
Dimitri erhob sich und drehte sich um.
Karl Wolter und Wolfgang standen nebeneinander, und sie sahen sich ähnlich, ohne Zweifel. Dimitri lächelte schwach. So betrachtet man ein Pferd, das man gekauft hat, dachte er. Ist es gesund? Ist es kräftig genug? Hat es nicht den Rotz? Gleich kam jemand, schob ihm die Lippen hoch und wies seine Zähne vor. Gesund! Kein Belag. Ein guter Kauf, mein Lieber.
«Mein Sohn Dimitri Sergejewitsch«, sagte Karl Wolter laut, und Dimitri zuckte zusammen. Mein Sohn. Kolka, altes, gutes Väterchen. bin ich noch dein Sohn?
«Komm her, Dimitri«, sagte Wolter sanft.»Das hier ist dein Halbbruder Wolfgang. Und du, Wolfgang«- Wolter wandte den Kopf zu seinem Sohn —»siehst hier meinen Dimitri. Er wird unsere Betti heiraten, und wir alle werden glücklich sein.«
Wolfgang Wolters Gesicht war kühl und verschlossen. Er lächelte nicht, als er Dimitri die Hand entgegenstreckte. Es war nur so, als habe sein Vater ihm wie früher befohlen: Nun gib schon die Hand, du Muffel!
Ein Russe, dachte er. Ein Russe mein Bruder, das werde ich weder begreifen noch akzeptieren. Ein Genosse Borokins in unserer Familie, das wird unmöglich sein. Man wird es Vater noch klarmachen müssen. später, wenn sich alles eingelaufen hat, wenn er wieder ein normaler Mensch geworden ist durch die Realität der Gegenwart und durch die Liebe der Mutter, und nicht mehr ein grusinischer Bär, der so handelt, wie er im Augenblick fühlt.
«Ich begrüße Sie«, sagte Wolfgang steif.
«Unter Brüdern sagt man du«, warf Karl Wolter ein.
«Ich begrüße dich«, sagte Wolfgang gehorsam. Sie drückten sich die Hand, aber nur eine Sekunde, dann zogen sie sie zurück, als wäre es schon zuviel an Sympathie.
«Isch bin glücklich zu liebän Wanduscha«, sagte Dimitri in seinem harten, holprigen Deutsch. Wolfgang hob die Augenbrauen.
«Wer ist Wanduscha?«
«So nennt er Bettina«, warf Karl Wolter ein.
«Warum? Bettina ist ein guter deutscher Name, den man auch als
Russe aussprechen kann.«
Das klang stolz und war wie das Einrammen eines Grenzpfahles. Bis hierher… dahinter beginnt der Kampf.
Karl Wolter und Bettina wechselten einen schnellen Blick. Wolfgang sah ihn nicht, aber Dimitri, und er lächelte schmerzlich.
«Setzen wir uns und trinken wir Tee«, sagte Wolter heiser.»Meine Beine werden schwach. Das Wiedersehen, die Freude, die Erwartung… ich bin ein alter Mann geworden, Wolf. Du hast keinen Vater mehr, der Bäume ausreißt.«
«Das habe ich auch nie von meinem Vater verlangt«, sagte Wolfgang Wolter und lachte. Aber es war ein kläglicher, gequälter Humor. So herrlich es war, einen totgeglaubten Vater wiederzuhaben
— plötzlich war das Zurück an einer Mauer abgestoppt, die niemand sah, aber jeder spürte: Die Mauer einer Entwicklung in der Welt, von der Kolka zwischen seinen kaukasischen Bergen verschont geblieben war. Die neue Zeit hatte andere Begriffe, sie dachte in Blöcken. Hier der Westen, dort der Osten… zwei Meere, die nie zusammenfließen konnten.
Warum? Diese Frage stellte niemand.
Und das nach einem Krieg, der 55 Millionen Tote gekostet hatte.
Ist der Mensch wirklich noch das Abbild Gottes?
Drei Tage später flogen Karl Wolter, Bettina, Wolfgang Wolter und Dimitri Sergejewitsch Sotowskij mit einer deutschen Maschine nach Deutschland.
Dimitri hatte eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Daß der Militärische Abschirmdienst (MAD) sie durchgesetzt hatte, erfuhr niemand. Man erhoffte sich bei einem Verhör Dimitris Aufschlüsse über die Ölpolitik Rußlands.
In Wahn bei Köln landeten sie, und auf dem Flugplatz stand, als die Passagiere ausstiegen, eine Frau mit blonden Haaren, einen großen Strauß roter Dahlien in den Händen. Ganz allein stand sie da, und der Wind zerzauste ihre kunstvolle Frisur, und das Kleid flatterte um ihren Körper, und die Blumen zitterten in ihren Händen.
«Agnes.«, stammelte Karl Wolter, als er über die Gangway aus dem Flugzeug kam.»Agnes!«
Und dann stürzte er die Treppe hinunter, warf seinen Mantel, den er über dem Arm trug, weg, einfach zur Seite auf die Erde, breitete die Arme aus und brüllte:
«Agnes! Agnes!«
«Das war nicht nötig«, sagte sie, als die erste Umarmung vorüber war und Karl ihr die Tränen von den Backen wischte.
«Was?«fragte er verblüfft.
«Das mit dem Mantel. Nun muß er gleich in die Reinigung.«
Und da lachte Karl Wolter, und er drückte seine Frau wieder an sich und über sein glückliches Gesicht leuchtete die Sonne.
«Nun bin ich zu Hause!«schrie er, daß es alle hören konnten.»Nun bin ich wirklich zu Hause.«
Wenn jemand nach über zwanzig Jahren zurückkommt, der bisher als tot galt, und wenn er auch noch aus Rußland kommt, so ist das nicht nur ein Festtagsessen für die Presse, sondern auch ein Magenbitter für die Behörden.
Mit den Zeitungen, den Illustrierten und dem Fernsehen wurde Karl Wolter schnell fertig. Er sagte einfach nein, gab keine Interviews, lehnte Exklusivangebote auf seine Story ab (weil ihn das Wort Story störte, denn sein Schicksal war keine Story, die man sensationell auswalzen sollte, sondern nichts weiter als ein randvolles Leben), warf zwei Filmdramaturgen hinaus, beleidigte einen Chefredakteur, der ihm einreden wollte, seine Erlebnisse in Rußland seien ein Voller Knüller<���… kurzum, nach drei Wochen sprach keiner mehr von Karl Wolter und seiner abenteuerlichen Heimkehr, da unterdessen ein schöner, für zehn Fortsetzungen geeigneter Massenmord ge-schehen war.
Anders war es mit den Behörden.
Behörden vergessen nichts!
Behörden sind dazu da, sich ständig an die Pflichten des Bürgers zu erinnern. Und den Bürger an seine Pflichten. Karl Wolter wurde erinnert.
Man bat ihn um die Lösung des Problems, daß seine Witwe, die keine Witwe war, nun schon zehn Jahre lang eine Witwenrente bezogen hatte, was offensichtlich unrecht sei, denn er, der Tote, lebe ja noch, was augenscheinlich war und mit Amtssiegel bestätigt.
Das Amt betätigte sich dann noch rechnerisch und bewies durch das kleine Einmaleins, daß die Witwe, die keine Witwe war, bisher sage und schreibe 46.000,- DM an Witwenrente in diesen zehn Jahren (nebst Zinsen und Zinseszinsen) kassiert hatte!
«…diese zu Unrecht ausbezahlten Rentenbeträge in Höhe von 46.372,02 DM müssen zurückgezahlt werden«, hieß es am Ende des freundlichen Schreibens.
Karl Wolter legte den Brief auf den Tisch.
Sein Kampf gegen die Bürokratie begann, und er war in der Stimmung und willens, ihn als Kolka Iwanowitsch Kabanow zu führen.
Freunde, das konnte nicht gutgehen! Jeder sieht das ein. Denn Kol-ka kämpfte mit Logik und gesundem Menschenverstand — zwei Dinge, die ihn in den Augen der Behörden zum abscheulichen Querulanten stempelten.
Es begann damit, daß die Wolters wieder nach Göttingen zogen und Agnes das Wäschegeschäft wieder eröffnete.
Die amtliche Rückkehr ins Leben ging schnell. Da er sich selbst vorweisen konnte, wurde er aus dem Sterberegister gestrichen und bekam eine Kennkarte. Eine Woche lang betrachtete man Karl Wolter als eine Art nationales Denkmal. Der Heimkehrerverband wollte ihn aufnehmen — Wolter lehnte zu aller Verblüffung schroff ab —, Traditionsverbände meldeten sich, sieben ehemalige Freunde tauchten auf, die mit ihm in Sibirien gewesen sein wollten, aber Wolter konnte sich nicht erinnern, sie jemals gesehen zu haben, und außerdem baten diese sieben ausnahmslos um Hilfe, um Darlehen, Kredite oder wollten einfach — aus alter Kameradschaft — pumpen. Kurzum: Es war eine Woche lang ein großes Spektakel um den heimgekehrten Karl Wolter, bis er mit seiner Agnes wieder ruhig im Hinterzimmer des kleinen Wäscheladens sitzen konnte und Kaffee trank.
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