Хайнц Конзалик - Begegnung in Tiflis
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Der vorliegende Roman erschien bisher unter dem Autorenpseudonym Henry Pahlen in einer gekürzten Fassung
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Und so freuten sich die sechs aus Tiflis ehrlich auf Beirut und erwiderten die Bruderküsse ihrer sowjetischen Landsleute mit Enthusiasmus. Nur Dimitri Sergejewitsch Sotowskij war etwas verschlossener. Er küßte auch, ließ sich umarmen, sagte nette Höflichkeiten, lachte über die Vorfreude der anderen, die von Betten mit Spiegeln an der Decke träumten, aber das war nur Theater.
Schon während des ganzen Fluges hatte er still auf seinem Platz gesessen, hatte in die Wolken gestarrt, in das Blau der Atmosphäre, über das unter ihm vorbeifliegende, meist öde und felsige Land, das überging in Steppe und in eine Wüste, in der wie grüne Kleckse die Oasen lagen, als seien sie aus Schweißperlen geboren, und er dachte nur an Wanda Fjodorowa, die nun plötzlich Bettina heißen sollte.
Ab und zu sah er auf seine Uhr.
Noch drei Stunden. noch zwei Stunden. nur noch eine halbe Stunde bis zur Freiheit.
Beirut. Eine weiße Märchenstadt, umbrandet von einem tintenblauen Meer mit weißen Schaumkronen. Ein Wald von Minaretten. Die Kasbah; enge, überdachte Gassen, flache Dächer, auf denen die Frauen unter Sonnenschirmen lagen, ohne Schleier, den Blicken fremder Männer entzogen. Die Neustadt. Hochhäuser. Paläste aus Beton und Glas.
Das Leben einer Millionenstadt. Ansammlung ungeheuren Kapitals, Konzentration von Millionen Dollar auf einem kleinen Platz. Wirtschaftswunder des Orients 1966, geboren aus dem Wettlauf der Nationen um den Markt des Nahen Ostens. Vom kommenden Bürgerkrieg ahnte noch niemand etwas.
Dimitri starrte hinunter auf die weiße Stadt, die für ihn den Abschied von Mütterchen Rußland bedeutete.
Mit dem Aufsetzen des Flugzeuges auf die Betonpiste von Beirut endete sein russisches Dasein. Sein erster Schritt auf libanesischen Boden bedeutete den Verlust der Heimat.
Dann war er vogelfrei. Ein Heimatloser. Ein Geächteter. Ein Gejagter. Ein Nichts.
Man möchte jetzt halt rufen, dachte Dimitri und umklammerte die Polsterlehnen des Sitzes. Halt, Genossen! Zurück nach Tiflis! Hier sitzt jemand, der seine Heimat verraten will! Hier sitzt ein russisches Schwein! Haltet an, dreht um oder bindet mich fest, Brüder, laßt mich nicht aus dem Flugzeug heraus! Rettet mich vor dem Nichtssein! Landet nicht, Freunde, o landet nicht! Mein Herz wird zerrissen werden, sobald ich dieses neue Land betrete.
Und dann dachte er wieder an Bettina, die für ihn immer Wanda Fjodorowa blieb; er sah ihre großen blauen Augen, er spürte ihre Lippen auf seinem Mund, er hörte ihre Stimme:»Wie können sich Menschen bloß so lieben wie wir, Dimitri? Diese Liebe ist unfaßbar.«, und er sah sein Väterchen Kolka, wie er ihn segnete, auf dem Flugplatz von Tbilisi, heimlich, wie ein alter Bauer, der zur Osterzeit die Hausikone aus der Truhe holt, sie heimlich aufstellt und dreimal» Christus ist auferstanden!«vor sich hin murmelt.
«Auf Wiedersehen!«haben sie gerufen, Wanduscha und Kolka. Wiedersehen aber bedeutete den Schritt ins Nichts. Die Flucht vor der Heimat. Die endgültige Flucht aus Tiflis.
Die Maschine setzte auf, und Dimitri betrat den Boden Libanons, und jetzt wurde er geherzt und geküßt, umarmt, wurde ihm auf die Schulter geklopft, und dann sagte der freudig erregte Bruder der Handelsmission in Beirut:»Und nun, Genosse, gib mir mal deinen Paß.«
«Was soll ich?«fragte Dimitri zurück.
«Deinen Paß geben, Genosse.«
«Wozu?«
«Ein Befehl aus Moskau. Wir nehmen alle Pässe unserer Freunde in Verwahrung, denn Beirut ist ein böses Pflaster. Ein paar Genossen haben ihre Pässe schon verloren oder wurden bestohlen. Sie bekommen statt dessen einen Ausweis, daß Sie Mitglied der Tagung sind. Das genügt vollkommen und ist für alle Teile ungefährlich. «Der liebe Genosse aus Beirut hielt die Hand hin:»Bitte den Paß, Bürger!«
Dimitri Sergejewitsch griff in die Brusttasche und gab seinen sowjetischen Paß ab.
Nun bin ich nackt, dachte er voll Schrecken. Ich bin nicht nur heimatlos, ich bin auch nackt. Was ist ein Mensch ohne Paß? Er ist wie gar nicht geboren. Er existiert nicht. Er ist ein Geist. Ein Gespenst.
«Willkommen in Beirut!«rief in diesem Augenblick der Chef der Handelsmission, ein gewisser Andreij Safonowitsch Schejin, ein häßlicher Mensch mit einer dicken Brille, die so scharf geschliffen war, daß dem neutralen Betrachter schon die Augen tränten.»Wir begrüßen die Genossen aus Tbilisi und rufen aller Welt zu: Freundschaft! Freundschaft! Freundschaft!«
Die sechs Wissenschaftler riefen laut mit und dachten an die Bauchtänzerinnen am Abend.
Welch ein schönes Land, Genossen, dieses Libanon! Na ja, die Pässe ist man los. Aber, seien wir ehrlich, was soll man auch mit Pässen in einem orientalischen Hinterzimmer? Fragt ein nacktes Weibchen: Komm, Genosse, weis dich aus? — Na also! Wie unnütz sind Pässe!
Mit drei großen Moskwitsch-Wagen fuhren sie nach Beirut hinein zum Hotel >Arab<. Dort waren die Zimmer reserviert, jedes mit einem kleinen Balkon, der zum Meer führte, und Jakob Andrejewitsch Swinzow seufzte laut, als er sah, wie klein, zierlich, schwarzäugig und wohlgebaut die Zimmermädchen waren. Swinzow war ein Wissenschaftler aus Baku und Sechsundsechzig Jahre alt!
Sage ich nicht immer: Die Luft im Kaukasus hält jung.
«Wir treffen uns alle um zwanzig Uhr unten im großen Saal zum Essen«, sagte Genosse Schejin und blinzelte hinter seiner häßlichen Brille.»Zieht euch um, Genossen. Habt ihr einen Smoking bei euch? Hier hält man viel auf Aussehen.«
Es zeigte sich, daß niemand einen Smoking hatte. Zu Ölgesprächen war man nach Beirut gekommen, nicht um Smokings zu tragen.
Schejin seufzte. Immer das alte Lied! Die Genossen in Moskau und erst in der Provinz — wozu er Tiflis zählte — haben noch nicht den Blick für das Notwendige. Himmel ja, Smokingtragen ist Dekadenz, aber ein wenig Konzessionen muß man machen, um mit der anderen Welt an einem Tisch zu sitzen.
Man kann nicht mit den Fingern essen und die Knochen übers Tischtuch spucken, während die anderen mit vergoldetem Besteck dinieren. So etwas fällt auf, Genossen. Unangenehm.
«Ihr werdet in einer Stunde alle Smokings bekommen!«sagte Sche-jin und rückte an seiner dicken Brille.»Pawlow, er wird gleich geholt, wird Maß nehmen, und dann kommen die Smokings von einem Verleiher. Für Beschädigungen und Flecke muß jeder von Ihnen aufkommen, Genossen.«
Dann war Dimitri allein, stellte den Koffer unausgepackt in die Ecke neben dem breiten französischen Bett — ein Beweis mehr von der Lebenskunst in Beirut! — und trat hinaus auf den Balkon.
Vor ihm lag die Uferpromenade, das Meer, der Hafen mit den weißen Luxusjachten. Ein Gewimmel von Menschen schob sich unten auf der Straße vorüber. Der Lärm von Stimmen und Geräuschen umwehte ihn wie eine Wolke aus Riesenheuschrecken.
Heute noch? dachte Dimitri und umklammerte das zierliche Balkongitter. Soll ich heute noch heimatlos werden? Oder warte ich bis morgen? Mache ich erst eine Sitzung des Kongresses mit, verbreite Harmlosigkeit um mich, Vertrauen. und morgen, ja morgen dann gehe ich zur deutschen Botschaft und bitte um Asyl.
Er sah weit übers Meer, das in der Abendsonne wie geschmolzenes Gold leuchtete.
Wo liegt Deutschland, dachte er. Dort ganz weit hinten… ein Land wie im Nebel. Dort liegt auch das Grab meines Vaters. Es wird kalt sein in Deutschland. Die Menschen werden einen ansehen und sagen: Aha, ein Russe! Ein Iwan! Und die Alten werden an die Schlachten denken, an die Rollbahn, an die Sümpfe, an die Wälder, und die Jungen werden fragen: Sag mal, Iwan, ist bei euch wirklich alles so geknechtet? Habt ihr wirklich nichts zu fressen? Dürft ihr wirklich nicht sagen, was ihr wollt? — Und er würde ihnen antworten: Stimmt es, daß ihr alle nur wegen des Profits arbeitet? Erzählt mal, warum ihr alle revanchistisch seid und daran denkt, Rußland noch einmal zu überfallen.
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