Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Ich weiß nicht, Fermín. Solche Dinge sagen mir…«

»Vertrauen Sie mir.«

Am angezeigten Abend folgte ich ihm gehorsam zu einem schmutzigen Lokal in der Calle Escudellers. Eine Gruppe Damen von weitem Erfahrungshorizont empfing uns mit strahlendstem Lächeln.

»Wir holen die Rociíto«, verkündete Fermín.

»Fermín«, flüsterte ich erschrocken, »um Himmels willen…«

»Haben Sie nur Vertrauen.«

Flink erschien die Rociíto in einem roten Kunstseidenkleid und all ihrer Pracht, die ich nahe bei neunzig Kilos ansiedelte, und nahm eine gewissenhafte Bestandsaufnahme von mir vor.

»Hallo, mein Herzchen. Ich habe mir dich älter vorgestellt, denk dir nur.«

»Das ist nicht der in Rede Stehende«, stellte Fermín richtig.

Da begriff ich die Art der Verwirrung, und meine Ängste schwanden. Fermín vergaß nie ein Versprechen, besonders wenn es von mir stammte. Zu dritt suchten wir ein Taxi, das uns zum Altenheim Santa Lucía bringen sollte. Aus Rücksicht auf meinen Gesundheitszustand und meine Stellung als Verlobten hatte mir Fermín den Beifahrersitz abgetreten und teilte nun die hintere Bank mit der Rociíto, deren Offensichtlichkeiten er mit beträchtlicher Wonne abwog.

»Toll siehst du aus, Rociíto. Von diesem gebirgigen Hintern könnte sich Rubens eine Scheibe abschneiden.«

»Ach, Señor Fermín, seit Sie sich eine Freundin zugelegt haben, lassen Sie mich links liegen, Sie Spitzbube.«

»Rociíto, du bist ein gewaltiges Weibsbild, und ich halte es mit der Monogamie.«

»I wo, die heilt Ihnen die Rociíto mit ein paar Peniszillinreibungen.«

Wir kamen zum Heim in der Calle Montcada, als Mitternacht schon vorüber war, und schleusten die Rociíto durch die Hintertür hinein, die benutzt wurde, um die Verstorbenen durch ein Gäßchen wegzuschaffen, wo es aussah und roch wie in der Speiseröhre der Hölle. Hier gab Fermín der Rociíto die restlichen Anweisungen, während ich das Altchen suchte, dem ich einen letzten Tanz mit Eros versprochen hatte, ehe Thanatos ihm die Schlußrechnung präsentierte.

»Denk dran, Rociíto, der Opa ist ein wenig schwerhörig, also sprich laut, deutlich und schweinisch mit ihm — und schelmisch, wie du es so gut verstehst, aber übertreib nicht, er soll ja nicht vorzeitig mit einem Herzstillstand dem Himmelreich überantwortet werden.«

»Nur ruhig, mein Schatz, man ist schließlich ein Profi.«

Ich fand den Begünstigten dieser Leihliebe in einem Winkel im ersten Stock, einen weisen, hinter Mauern der Einsamkeit verschanzten Eremiten. Er schaute auf und sah mich verwirrt an.

»Bin ich tot?«

»Nein, Sie leben. Erinnern Sie sich nicht an mich?«

»An Sie erinnere ich mich wie an meine ersten Schuhe, junger Mann, aber als ich Sie so leichenblaß gesehen habe, habe ich gedacht, Sie sind eine Vision aus dem Jenseits. Nehmen Sie es mir nicht übel. Hier verliert man, was Sie dort draußen Unterscheidungsvermögen nennen. Sie sind also keine Vision?«

»Nein. Die Vision habe ich unten für Sie bereit, wenn Sie so gut sein wollen.« Ich führte ihn zu einer düsteren Zelle, die Fermín und die Rociíto mit ein paar Kerzen und einigen Parfümspritzern hergerichtet hatten. Als unser Eremit den Blick auf Rociítos überbordende Schönheit richtete, erleuchteten Traumparadiese sein Gesicht.

»Gott segne Sie.«

»Und Ihnen viel Spaß«, sagte Fermín.Ich sah, wie die Rociíto den Alten mit unendlicher Zärtlichkeit in die Arme nahm und ihm die Tränen von den Backen küßte. Fermín und ich zogen uns von der Bildfläche zurück. Auf unserem Gang durch diese Galerie der Hoffnungslosigkeit begegneten wir Schwester Emilia, einer der Nonnen, die das Heim führten. Sie warf uns einen aufgebrachten Blick zu.

»Einige Insassen sagen mir, Sie haben eine Nutte eingeschmuggelt, und jetzt wollen sie auch eine.«

»Ehrwürdigste Schwester, wofür halten Sie uns? Unsere Anwesenheit ist ausschließlich ökumenischer Natur. Der Knabe da, der morgen im Angesicht der heiligen Mutter Kirche zum Manne wird, und ich sind gekommen, um nach der Insassin Jacinta Coronado zu fragen.« Schwester Emilia zog eine Braue in die Höhe.

»Gehören Sie zur Familie?«

»Geistig.«

»Jacinta ist vor vierzehn Tagen gestorben. Am Abend zuvor hat ein Herr sie besucht. Ein Verwandter von Ihnen?«

»Sie meinen Pater Fernando?«

»Es war kein Priester. Er sagte, er heiße Julián. An den Nachnamen erinnere ich mich nicht.« Fermín schaute mich stumm an.

»Julián ist ein Freund von mir«, sagte ich.Schwester Emilia nickte.

»Er war mehrere Stunden bei ihr. Ich hatte sie seit Jahren nicht mehr lachen hören. Nachdem er gegangen war, hat sie zu mir gesagt, sie hätten von früheren Zeiten gesprochen, als sie noch jung waren. Sie sagte, dieser Herr habe Nachrichten von ihrer Tochter Penélope gebracht. Ich hatte nicht gewußt, daß Jacinta eine Tochter hatte. Ich erinnere mich, weil mich Jacinta am nächsten Morgen angelächelt hat, und als ich sie fragte, warum sie sich so freue, sagte sie, sie gehe nach Hause, zu Penélope. Wenig später ist sie im Schlaf gestorben.« Kurz danach beschloß die Rociíto ihr Liebesritual und ließ den Opa erschöpft zurück. Als wir gingen, zahlte ihr Fermín das Doppelte, aber angesichts all dieser von Gott und dem Teufel hoffnungslos Vergessenen vergoß sie Tränen und wollte ihr Honorar unbedingt Schwester Emilia stiften, damit diese allen einen Imbiß mit Ölkringeln und Schokolade auftische — das sei ihr Allheilmittel gegen das Elend des Lebens, sagte sie.

»Man ist eben sentimental. Schauen Sie, Señor Fermín, dieses arme Kerlchen… Wollte nichts weiter, als daß ich ihn festhalte und streichle. Das bricht einem das Herz.« Wir steckten sie mit einem guten Trinkgeld in ein Taxi und peilten die menschenleere Calle Princesa an.

»Wir werden schlafen gehen müssen, wegen morgen«, sagte Fermín.

»Ich glaube nicht, daß ich kann.« Wir marschierten Richtung Barceloneta und gelangten, ohne es recht zu merken, auf dem Wellenbrecher immer weiter hinaus, bis zu unseren Füßen die ganze still leuchtende Stadt wie eine riesige Luftspiegelung aus dem Hafenwasser aufstieg. Wir setzten uns auf die Mole und gaben uns dieser Erscheinung hin. Zwanzig Meter von uns entfernt nahm eine reglose Karawane von Autos mit dunstblinden und zeitungsverhängten Fenstern ihren Anfang.

»Diese Stadt ist eine Hexe, wissen Sie, Daniel. Sie setzt sich einem auf der Haut fest und nimmt einem die Seele, ohne daß man es überhaupt merkt.«

»Sie reden wie die Rociíto, Fermín.«

»Lachen Sie nicht, Leute wie sie machen aus dieser beschissenen Welt einen besuchenswerten Ort.«

»Die Nutten?«

»Nein. Nutten sind wir früher oder später alle. Ich meine die Menschen mit gutem Herzen. Und schauen Sie mich nicht so an. Hochzeiten machen mich fertig.« Umfangen von dieser seltenen Ruhe, blieben wir dort sitzen und verfolgten die Reflexe auf dem Wasser. Nach einiger Zeit überzog die Dämmerung den Himmel mit Bernstein, und Barcelona wurde hell. In der Ferne hörte man die Glocken der Basilika Santa María del Mar, die jenseits des Hafens aus dem Dunst ragte.

»Glauben Sie, Carax ist immer noch da, irgendwo in der Stadt?«

»Fragen Sie mich etwas anderes.«

»Haben Sie die Ringe?« Fermín lächelte.

»Los, gehen wir. Man erwartet uns, Daniel. Das Leben erwartet uns.«

Sie war elfenbeinfarben gekleidet und trug die Welt in den Augen. Ich erinnere mich kaum an die Worte des Geistlichen noch an die hoffnungsfrohen Gesichter der Gäste, die an diesem Märzvormittag die Kirche füllten. Es bleibt mir allein die Berührung ihrer Lippen und, als ich die Augen öffnete, der geheime Schwur, den ich auf der Haut mitnahm und an den ich mich alle Tage meines Lebens erinnern werde.

Nachspiel

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