Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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Ich erwachte am frühen Morgen. Ich erinnere mich, daß sich das Licht wie flüssiges Gold über die Bettücher ergoß. Es schneite nicht mehr, und jemand hatte das Meer vor meinem Fenster mit einem weißen Platz vertauscht, auf dem sich einige Schaukeln und wenig mehr abhoben. Mein Vater, neben meinem Bett auf einem Stuhl zusammengesunken, schaute auf und sah mich schweigend an. Ich lächelte ihm zu, und er brach in Tränen aus. Fermín, der auf dem Korridor den Schlaf des Gerechten schlief, und Bea, seinen Kopf auf dem Schoß, hörten ihn, ein Schluchzen, das in Rufe mündete, und kamen ins Zimmer. Ich erinnere mich, daß Fermín weiß und dünn war wie eine Fischgräte. Man erzählte mir, das Blut in meinen Adern stamme von ihm, da ich so gut wie alles eigene verloren hätte, und seit Tagen stopfe er in der Cafeteria der Klinik Brötchen mit Schweineschnitzeln in sich hinein, um rote Blutkörperchen zu bilden, falls ich noch mehr davon benötige. Vielleicht war das die Erklärung dafür, daß ich mich weiser und weniger danielig fühlte. Ich erinnere mich, daß mich ein Wald aus Blumen umgab und daß an diesem Nachmittag Gustavo Barceló und seine Nichte Clara, die Bernarda und mein Freund Tomás durchs Zimmer defilierten. Letzterer getraute sich nicht, mir in die Augen zu sehen, und als ich ihn umarmte, lief er schniefend davon. Ich erinnere mich vage an Don Federico, der in Begleitung der Merceditas kam, und an den Lehrer Don Anacleto. Vor allem aber erinnere ich mich an Bea, die mich schweigend anschaute, während alle übrigen dem Himmel dankten, und an meinen Vater, der sieben Nächte auf diesem Stuhl geschlafen und zu einem Gott gebetet hatte, an den er nicht glaubte.

Als die Ärzte das ganze Gefolge aus dem Zimmer wiesen, damit ich mich ausruhen konnte, was ich überhaupt nicht wollte, trat mein Vater einen Moment zu mir und sagte, er habe mir meinen Füllfederhalter mitgebracht, Victor Hugos Füllfederhalter, und ein Heft, falls ich schreiben wolle. In der Tür sagte Fermín, er habe mit den Klinikärzten gesprochen und sie hätten ihm versichert, ich müsse keinen Militärdienst leisten. Bea küßte mich auf die Stirn und nahm meinen Vater mit hinaus an die Luft — er hatte dieses Zimmer seit über einer Woche nicht mehr verlassen. Ich blieb allein, völlig erschöpft, und überließ mich der Müdigkeit, während ich das Etui mit meinem Füllfederhalter auf dem Nachttisch betrachtete.

Schritte in der Tür weckten mich, und ich hatte das Gefühl, meinen Vater zu Füßen des Bettes zu sehen, oder vielleicht war es auch Dr. Mendoza, der kein Auge von mir abwandte, überzeugt, mein Überleben sei ein schieres Wunder. Der Besucher ging um das Bett herum und setzte sich auf den Stuhl meines Vaters. Mein Mund war ausgetrocknet, und ich konnte kaum sprechen. Julián Carax hielt mir ein Glas Wasser an die Lippen und stützte meinen Kopf, während ich sie befeuchtete. Er hatte Abschiedsaugen, die ich nur anzuschauen brauchte, um zu verstehen, daß er die Wahrheit über Penélope nie herausgefunden hatte. Ich erinnere mich nicht mehr genau an seine Worte noch an den Klang seiner Stimme. Aber ich weiß, daß er meine Hand nahm und mich bat, an seiner Stelle zu leben, und daß ich ihn nie wiedersehen würde. Was ich jedoch nicht vergessen habe, ist, was ich ihm sagte. Ich bat ihn, diese Feder zu nehmen, die schon immer ihm gehört habe, und wieder zu schreiben.

Als ich erwachte, erfrischte mir Bea die Stirn mit Kölnisch Wasser. Erschrocken fragte ich sie, wo Carax sei. Sie schaute mich verwirrt an und sagte, der sei vor einer Woche im Schneesturm verschwunden, eine Blutspur hinterlassend, und alle hielten ihn für tot. Ich verneinte, er sei hier bei mir gewesen, vor wenigen Sekunden. Bea lächelte, ohne etwas zu sagen. Die Krankenschwester, die mir den Puls fühlte, schüttelte langsam den Kopf und erklärte, ich hätte sechs Stunden geschlafen und sie habe die ganze Zeit an ihrem Schreibtisch gegenüber meinem Zimmer gesessen und währenddessen habe niemand mein Zimmer betreten.

Als ich an diesem Abend einzuschlafen versuchte, drehte ich den Kopf auf dem Kissen und stellte fest, daß das Etui offen und der Füller verschwunden war.

Märzwasser

1956

Bea und ich heirateten vier Monate später in der Kirche Santa Ana. Señor Aguilar, der immer noch höchst einsilbig zu mir war und es wohl bis ans Ende der Zeiten bleiben würde, hatte mir angesichts der Unmöglichkeit, meinen Kopf auf dem Tablett serviert zu bekommen, die Hand seiner Tochter gewährt. Beas Verschwinden hatte ihm schlagartig die Wut genommen, und jetzt schien er in einem Zustand dauernden Schreckens zu leben und sich damit abgefunden zu haben, daß sein Enkel mich bald Papa nennen und das Leben ihm durch einen von einer Schußwunde genesenen schamlosen Kerl das Mädchen wegnehmen würde, das er trotz seiner Bifokalbrille noch immer wie am Tag der Erstkommunion sah und keinen Tag älter. Eine Woche vor der Feier fand er sich in der Buchhandlung ein, um mir eine goldene Krawattennadel zu schenken, die seinem Vater gehört hatte, und um mir die Hand zu geben.

»Bea ist das einzige Gute, was ich in meinem Leben zustande gebracht habe«, sagte er.

»Paß mir gut auf sie auf.«

Mein Vater begleitete ihn zur Tür und schaute ihm mit der Melancholie, die gleichzeitig und unverhofft alt gewordene Männer weich macht, nach, wie er durch die Calle Santa Ana davonging.

»Er ist kein schlechter Mensch, Daniel«, sagte er.

»Jeder liebt auf seine Weise.«

Dr. Mendoza, der bezweifelte, daß ich mich länger als eine halbe Stunde auf den Füßen halten konnte, hatte mich darauf aufmerksam gemacht, daß die Strapazen einer Hochzeit und deren Vorbereitungen nicht die beste Arznei waren, um einen Menschen zu kurieren, der im Operationssaal beinahe sein Leben gelassen hätte.

»Machen Sie sich keine Sorgen«, beruhigte ich ihn, »man läßt mich nichts machen.«

Das war nicht gelogen. Fermín Romero de Torres hatte sich zum absoluten Diktator und Faktotum von Zeremonie, Bankett und Drumherum aufgeschwungen. Als der Pfarrer bemerkte, daß die Braut schwanger an den Altar trat, weigerte er sich rundweg, die Eheschließung vorzunehmen, und drohte damit, die göttliche Vorsehung anzurufen, damit sie dem Ganzen einen Riegel vorschöbe. Fermín wurde fuchsteufelswild, zerrte ihn vor den Augen der spärlichen Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche und schrie in alle Himmelsrichtungen, er sei des Ordensgewandes und der Gemeinde unwürdig, und wenn er sich seiner Pflicht widersetze, werde er im Bistum einen Skandal vom Zaun brechen, der ihm eine Verbannung auf den Felsen von Gibraltar eintrüge, wo er in all seiner Schäbigkeit die ältesten Äffinnen zum Christentum bekehren könne. Mehrere Passanten klatschten Beifall, und der Blumenhändler auf dem Platz schenkte ihm eine weiße Nelke, die er sich sogleich ins Revers steckte und so lange trug, bis die Blütenblätter die Farbe des Hemdkragens angenommen hatten. Da standen wir nun ohne Pfarrer, und Fermín ging in die San-Gabriel-Schule, um Pater Fernando Ramos anzuheuern, der zeitlebens noch keine Hochzeit zelebriert hatte und dessen Fachgebiet neben den klassischen Sprachen schwedische Gymnastik war.

»Eminenz, der Bräutigam ist sehr schwach, und ich darf ihm jetzt keinen weiteren Verdruß bereiten. Er sieht in Ihnen eine Reinkarnation der großen Kirchenväter dort oben, mit dem heiligen Thomas, dem heiligen Augustin und der Jungfrau von Fatima. Auch wenn Sie es nicht glauben, der Junge ist wie ich, überaus fromm. Ein Mystiker. Wenn ich ihm jetzt sage, daß Sie mir einen Korb geben, müssen wir anstatt einer Hochzeit womöglich eine Beerdigung abhalten.«

»Wenn es so ist, wie Sie sagen…«

Wie mir später erzählt wurde — ich selbst erinnere mich nicht daran, und an Hochzeiten wollen sich ja immer die andern unbedingt genauer erinnern —, füllten Don Gustavo Barceló und die Bernarda den armen Priester vor der Feier nach Fermíns genauen Anweisungen mit Muskateller, damit er schön locker würde. Als der entscheidende Moment gekommen war, hielt Pater Fernando, auf dessen vorteilhaft rosigem Gesicht ein seliges Lächeln leuchtete, in einem Aufschwung protokollarischer Zügellosigkeit dafür, die Lektüre eines der beiden Korintherbriefe durch ein Liebesgedicht zu ersetzen, Sonett eines gewissen Pablo Neruda, den einige der von Señor Aguilar Geladenen als Kommunisten und Kulturbolschewiken identifizierten, während andere im Meßbuch nach diesen ungewöhnlich schönen heidnischen Versen blätterten und sich fragten, ob sich schon die ersten Auswirkungen des künftigen Konzils abzuzeichnen begännen.Einige Tage vor der Hochzeit hatte Fermín, Architekt des Ereignisses und Zeremonienmeister, angekündigt, er habe für mich einen Polterabend organisiert, zu dem nur er und ich eingeladen seien.

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