Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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»Nein, Christian!«, schrie Irene. »Nein!«
Der Butler erstarrte. Das Messer fiel ihm aus den Händen. Ismael sah das Mädchen verständnislos an. Die Figur beobachtete sie reglos.
»Schnell!«, drängte das Mädchen und lief tiefer ins Haus hinein.
Ismael rannte hinter ihr her, nicht ohne zuvor das Messer aufzuheben, das Christian fallen gelassen hatte. Er holte Irene unter der hohen Kuppel ein, die sich über der Treppenhalle wölbte. Das Mädchen sah sich um und versuchte sich zu orientieren.
»Wohin jetzt?«, fragte Ismael, während er immer wieder zurückschaute.
Irene zögerte, unentschlossen, welchen Weg durch das Labyrinth von Cravenmoore sie einschlagen sollten.
Plötzlich wurden sie von einem kalten Windstoß aus einem der Korridore erfasst, und der metallische Klang einer Grabesstimme drang zu ihnen herüber.
»Irene…«, flüsterte die Stimme.
Dem Mädchen gefror das Blut in den Adern. Die Stimme war erneut zu hören. Irene starrte ans Ende des Korridors. Ismael folgte ihrem Blick, und da sah er sie. In feinen Nebel gehüllt, schwebte Simone mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Ein teuflischer Glanz lag in ihren Augen. Hinter ihren pergamentenen Lippen blitzten stählerne Reißzähne hervor.
»Mama«, schluchzte Irene.
»Das ist nicht deine Mutter«, sagte Ismael und schob das Mädchen aus der Bahn dieser Kreatur.
Licht fiel auf ihr Gesicht und zeigte es in seiner ganzen Entsetzlichkeit. Ismael warf sich auf Irene, um den Krallen des Automaten auszuweichen. Das Geschöpf drehte sich um die eigene Achse und kam erneut auf sie zu. Das Gesicht war nur halb fertiggestellt. Die andere Hälfte war nichts weiter als eine Metallmaske.
»Es ist die Puppe, die wir gesehen haben. Nicht deine Mutter«, sagte der Junge, der versuchte, das Mädchen aus der Erstarrung zu reißen, die die Erscheinung in ihr ausgelöst hatte. »Dieses Wesen bewegt sie, als ob sie Marionetten wären…«
Der Mechanismus, der den Automaten hielt, ließ ein Quietschen vernehmen. Ismael konnte sehen, wie die Krallen erneut auf sie zuschossen. Der Junge packte Irene und lief davon, ohne genau zu wissen, wohin. So schnell ihre Füße sie trugen, rannten sie einen Flur entlang. Dieser war gesäumt von Türen, die aufflogen, wenn sie vorbeikamen; Schemen lösten sich von der Decke.
»Schnell!«, schrie Ismael, als er das Knarren der Halteseile hinter sich hörte.
Irene drehte sich um und blickte zurück. Das Raubtiergebiss dieser monströsen Nachbildung ihrer Mutter schnappte zwanzig Zentimeter vor ihrem Gesicht zu. Fünf nadelspitze Krallen fuhren auf ihr Gesicht zu. Ismael zog sie beiseite und stieß sie in einen, so schien es, sehr großen, dunklen Raum.
Das Mädchen fiel der Länge nach hin, und Ismael schlug die Tür hinter sich zu. Die Krallen des Automaten bohrten sich durch die Tür wie tödliche Pfeilspitzen.
»Mein Gott…«, seufzte er. »Nicht noch mal…«
Irene blickte auf. Ihre Haut war weiß wie Papier.
»Bist du in Ordnung?«, fragte Ismael sie.
Das Mädchen nickte abwesend und sah sich dann um. Bücherwände wuchsen schier endlos in die Höhe. Tausende und Abertausende von Büchern formten eine babylonische Spirale, ein Labyrinth aus Leitern und Laufgängen.
»Wir sind in Lazarus’ Bibliothek.«
»Na, dann hoffe ich, dass es noch einen zweiten Ausgang gibt. Ich habe nämlich nicht vor, mich noch mal da draußen blicken zu lassen«, sagte Ismael und deutete hinter sich.
»Es muss einen geben. Glaube ich zumindest, aber ich weiß nicht, wo«, sagte sie. Sie ging in die Mitte des großen Raums, während der Junge die Tür mit einem Stuhl verbarrikadierte.
Wenn diese Barriere länger als zwei Minuten hält, sagte er sich, glaube ich auf der Stelle an Wunder. Hinter ihm murmelte Irene etwas. Er drehte sich um und sah sie neben einem Lesetischchen stehen, wo sie ein uralt aussehendes Buch in Augenschein nahm.
»Hier ist etwas«, sagte sie.
Eine dunkle Vorahnung stieg in ihm auf.
»Lass das Buch liegen.«
»Warum?«, fragte Irene verständnislos.
»Lass es liegen.«
Das Mädchen schlug das Buch zu und tat, was ihr Freund verlangte. Die Goldbuchstaben auf dem Einband glänzten im Widerschein des Kaminfeuers, das die Bibliothek wärmte: Doppelgänger.
Irene hatte sich gerade ein paar Schritte von dem Tisch entfernt, als sie ein heftiges Beben unter ihren Füßen durch den Raum laufen spürte. Die Flammen im Kamin wurden schwächer, und einige Bände in den endlosen Regalreihen begannen zu zittern. Das Mädchen lief zu Ismael.
»Was zum Teufel…«, setzte er an, denn auch er nahm dieses deutliche Grollen wahr, das tief aus dem Inneren des Hauses zu kommen schien.
In selben Augenblick klappte plötzlich das Buch auf, das Irene auf das Tischchen gelegt hatte. Das Kaminfeuer verlosch, von einem eisigen Lufthauch erstickt. Ismael schlang seine Arme um das Mädchen und drückte es an sich. Von unsichtbarer Hand bewegt, begannen Bücher in die Tiefe zu stürzen.
»Hier ist jemand«, flüsterte Irene. »Ich kann es spüren…«
Die Seiten des Buches begannen sich langsam im Windhauch umzuwenden. Ismael starrte auf die Seiten des alten Bandes, die von innen heraus leuchteten, und bemerkte, wie sich die Buchstaben einer nach dem anderen aufzulösen schienen und eine Wolke aus schwarzem Gas formten, die über dem Buch schwebte. Dieses unförmige Gebilde schluckte Wort um Wort, Satz um Satz.
Die Form, die sich nun verdichtete, erinnerte ihn an einen Geist aus schwarzer Tinte, der in der Luft schwebte.
Die schwarze Wolke dehnte sich aus, und aus dem Nichts entstanden Hände, Arme, ein Rumpf. Ein regloses Gesicht tauchte aus der Dunkelheit auf.
Starr vor Schreck, betrachteten Ismael und Irene diese Erscheinung und sahen, wie ringsum weitere Formen, weitere Schatten den Seiten der zu Boden gefallenen Bücher entstiegen. Langsam erstand unter ihren ungläubigen Blicken eine ganze Armee von Schatten. Schatten von Kindern, von Greisen, von Damen in eigenartigen Kleidern… Sie wirkten wie gefangene Geister, zu schwach, um Form und Gestalt anzunehmen. Tote Gesichter, müde und willenlos. Bei ihrem Anblick hatte Irene das Gefühl, es mit verlorenen Seelen zu tun zu haben, die in einem furchtbaren Zauber gefangen waren. Sie sah, wie sie ihnen hilfesuchend die Hände entgegenstreckten, doch ihre Finger lösten sich zu flüchtigem Dunst auf. Sie konnte den Schrecken ihres Alptraums spüren, des schwarzen Traums, der sie in seinen Fängen hielt.
In den wenigen Sekunden, die diese Vision dauerte, fragte sie sich, wer diese Gestalten waren und wie sie hierhergekommen waren. Waren es unvorsichtige Besucher dieses Anwesens gewesen, so wie sie selbst? Für einen Augenblick hoffte sie, ihre Mutter unter diesen verdammten Seelen, diesen Geschöpfen der Nacht zu entdecken. Doch auf eine Geste des Schattens hin verschmolzen ihre durchlässigen Körper zu einem schwarzen Strudel, der durch den Saal wirbelte.
Der Schatten öffnete seinen Schlund und verschlang all diese Seelen, nahm ihnen die wenige Kraft, die noch in ihnen lebte. Auf ihr Verschwinden folgte eine tödliche Stille. Dann öffnete der Schatten die Augen, und sein Blick leuchtete blutrot durch die Dunkelheit.
Irene wollte schreien, doch ihre Stimme ging in dem ohrenbetäubenden Getöse unter, das Cravenmoore erschütterte. Nacheinander schlugen sämtliche Türen und Fenster des Hauses zu und verwandelten es in ein finsteres Grab. Ismael hörte das düstere Dröhnen durch die endlosen Gänge von Cravenmoore laufen und spürte, wie seine Hoffnung, diesen Ort lebend zu verlassen, in der Dunkelheit dahinschwand.
Nur ein schwacher Lichtstrahl durchzog die Kuppel wie ein dünnes Drahtseil hoch oben in einem unheimlichen Zirkuszelt. Das Licht zog Ismaels Blick an, und ohne eine Sekunde länger zu warten, nahm er Irene bei der Hand und führte sie, blind tastend, ans andere Ende des Saals.
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