Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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»Ist da jemand?«, rief er.
Schritte waren zu hören, die leise die Treppe hinaufkamen.
»Sei vorsichtig«, sagte Irene.
Ismael entfernte sich von der Tür. Für einen Moment schoss ihm das Bild des Engels durch den Kopf, der aus dem Keller hervorstürzte. Doch auf der anderen Seite war nur leise eine gebrochene Stimme zu vernehmen. Irene sprang auf und rannte zur Tür.
»Dorian?«
Die Stimme stammelte etwas.
Irene sah Ismael an und nickte.
»Es ist mein Bruder…«
Der Junge stellte fest, dass eine Tür aufzubrechen– oder in diesem Fall zu zertrümmern– viel komplizierter war, als die Hörspiele im Radio vorgaben. Es vergingen gut zehn Minuten, bis die Tür schließlich dem Druck einer Eisenstange nachgab, welche sie im Vorratsschrank in der Küche gefunden hatten. Schweißüberströmt trat Ismael ein paar Schritte zurück, und Irene erledigte den Rest. Das Schloss fiel zu Boden, ein Haufen Holzsplitter ragten aus dem verrosteten, klemmenden Mechanismus. Ismael fand, dass es wie ein Igel aussah.
Ein bleicher Junge tauchte aus der Dunkelheit auf. Sein Gesicht war zu einer angsterfüllten Maske verzerrt, und seine Hände zitterten. Wie ein verschrecktes Tier schmiegte sich Dorian in die Arme seiner Schwester. Diese warf Ismael einen besorgten Blick zu. Was auch immer der Junge gesehen hatte, es hatte ihn sehr mitgenommen. Irene kniete vor ihm nieder und säuberte sein schmutziges, von getrockneten Tränen fleckiges Gesicht.
»Bist du in Ordnung, Dorian?«, fragte sie ruhig, während sie den Körper des Jungen nach Verletzungen oder Brüchen abtastete.
Dorian nickte mehrmals.
»Wo ist Mama?«
Der Junge blickte auf. In seinen Augen stand das blanke Entsetzen.
»Dorian, es ist wichtig. Wo ist Mama?«
»Er hat sie mitgenommen…«, stammelte er.
Ismael fragte sich, wie lange er dort unten im Dunkeln gehockt hatte.
»Er hat sie mitgenommen…« sagte Dorian noch einmal, als stünde er unter Hypnose.
»Wer hat sie mitgenommen, Dorian?«, fragte Irene gefasst. »Wer hat Mama mitgenommen?«
Dorian sah die beiden an und lächelte dann kläglich, als sei die Frage, die sie stellten, völlig abwegig.
»Der Schatten…«, antwortete er. »Der Schatten hat sie mitgenommen.«
Ismael und Irene sahen sich an. Sie atmete tief durch und packte ihren Bruder dann an beiden Armen.
»Dorian, ich möchte dich um etwas sehr Wichtiges bitten. Verstehst du mich?«
Er nickte.
»Du musst zur Gendarmerie ins Dorf laufen und dem Kommissar sagen, dass sich auf Cravenmoore ein schrecklicher Unfall ereignet hat. Dass Mama verletzt ist und sie so schnell wie möglich kommen sollen. Hast du mich verstanden?«
Dorian sah sie verständnislos an.
»Den Schatten darfst du nicht erwähnen. Sag nur, was ich dir aufgetragen habe. Es ist sehr wichtig… Sonst wird dir niemand glauben. Sprich nur von einem Unfall .«
Ismael stimmte ihr zu.
»Tu es für mich und für Mama. Bekommst du das hin?«
Dorian sah Ismael an und dann seine Schwester.
»Mama hat einen Unfall gehabt und liegt verletzt in Cravenmoore. Sie braucht dringend Hilfe«, wiederholte der Junge mechanisch. »Aber es geht ihr doch gut… Oder?«
Irene umarmte ihn lächelnd.
»Ich hab dich lieb«, flüsterte sie ihm zu.
Dorian küsste seine Schwester auf die Wange, und nachdem er sich kameradschaftlich von Ismael verabschiedet hatte, rannte er los, um sein Fahrrad zu holen. Er fand es neben dem Verandageländer. Lazarus’ Geschenk war nur noch ein Gewirr aus Draht und verbogenem Metall. Der Junge starrte auf die Reste seines Fahrrads, bis Ismael und Irene aus dem Haus kamen und den unheimlichen Fund bemerkten.
»Wer ist nur zu so etwas fähig?«, fragte Dorian.
»Du solltest dich lieber beeilen, Dorian«, erinnerte ihn Irene.
Er nickte und rannte davon. Sobald er verschwunden war, traten Irene und Ismael auf die Veranda. Die Sonne ging hinter der Bucht unter, ein düsterer Ball, der die Wolken mit Blut überzog und das Meer scharlachrot färbte. Die beiden sahen sich an, und ohne dass Worte nötig waren, wussten sie, was sie im Herzen der Finsternis jenseits des Waldes erwartete.
12. Doppelgänger
»Niemals zuvor und niemals danach hat eine schönere Braut vor dem Altar gestanden«, sagte die Maske. »Niemals.«
Simone konnte das stumme Weinen der Kerzen hören, die in der Dunkelheit flackerten, und hinter den Mauern das Säuseln des Windes, der durch den Wald aus Wasserspeiern strich, die Cravenmoore bekrönten. Die Stimmen der Nacht.
»Das Licht, das Alexandra in mein Leben brachte, löschte alle unglücklichen Erinnerungen aus, die mein Leben seit der Kindheit bestimmt hatten. Noch heute denke ich, dass es nur wenigen Sterblichen beschieden ist, diesen Zustand des Glücks und des Friedens kennenzulernen. Ich war nicht länger dieser Junge aus dem armseligsten Viertel von Paris. Ich vergaß das lange Eingesperrtsein im Dunkeln, ließ diesen schwarzen Keller für immer hinter mir, in dem ich immerzu Stimmen zu hören geglaubt hatte, in dem die Stimme meines schlechten Gewissens mir einflüsterte, dass dieser Schatten existierte, dem die Krankheit meiner Mutter ein Tor aus der Hölle geöffnet hatte. Ich vergaß diesen Alptraum, der mich jahrelang verfolgte… Darin hatte eine Treppe aus der Tiefe des Kellers in der Rue des Gobelins in die Unterwelt des Styx hinabgeführt. Das alles war Vergangenheit. Und wissen Sie, warum? Weil Alexandra Alma Maltisse, der wahre Engel meines Lebens, mir beibrachte, dass ich kein schlechter Mensch war, anders als meine Mutter mir immer wieder eingeredet hatte, seit ich denken konnte. Verstehen Sie, Simone? Ich war kein schlechter Mensch. Ich war wie alle anderen. Ich war unschuldig.«
Lazarus’ Stimme verstummte. Simone stellte sich vor, wie stille Tränen unter der Maske hervortropften.
»Gemeinsam erkundeten wir Cravenmoore. Viele denken, all die wundersamen Dinge, die es in diesem Haus gibt, seien mein Werk. Das stimmt nicht. Ich habe nur einen kleinen Teil davon erschaffen. Der Rest, endlose Galerien voller Meisterwerke, die nicht einmal ich durchschaue, war schon hier, als ich das Haus zum ersten Mal betrat. Ich werde nie erfahren, wie lange diese Dinge sich schon in diesem Haus befanden. Es gab eine Zeit, in der ich dachte, dass vor mir bereits andere an meiner Stelle gewesen waren. Manchmal, wenn ich schweigend in die Nacht lausche, glaube ich das Echo fremder Stimmen, fremder Schritte zu hören, die durch die Flure dieses Palasts hallen. Dann wieder denke ich, dass in all diesen Zimmern, in all diesen leeren Korridoren die Zeit stehen geblieben ist und die Geschöpfe, die diesen Ort bevölkern, einmal aus Fleisch und Blut gewesen sind. Wie ich.
Ich habe vor langer Zeit aufgehört, über diese Geheimnisse nachzugrübeln, selbst als ich nach Monaten auf Cravenmoore immer noch neue Zimmer entdeckte, in denen ich noch nie gewesen war, neue Gänge, die zu unbekannten Flügeln führten… Ich glaube, manche Orte– uralte Paläste, die man an einer Hand abzählen kann– sind viel mehr als nur Gebäude. Sie leben. Sie haben eine Seele und ihre eigene Art, zu uns zu sprechen. Cravenmoore ist einer dieser Orte. Niemand weiß, wann es erbaut wurde, noch von wem und wozu. Aber wenn dieses Haus zu mir spricht, höre ich zu…
Im Frühsommer des Jahres 1916, auf dem Gipfel unseres Glücks, geschah etwas. Eigentlich hatte das Schicksal schon ein Jahr zuvor seinen Lauf genommen, ohne dass ich etwas davon erfuhr. Am Tag nach unserer Hochzeit stand Alexandra frühmorgens auf und ging in den großen ovalen Salon, um die vielen hundert Geschenke in Augenschein zu nehmen, die wir erhalten hatten. Dabei fiel ihr Blick auf eine kleine, handgearbeitete Schatulle. Ein wahres Schmuckstück. Fasziniert öffnete Alexandra sie. Sie enthielt ein Kärtchen und einen Kristallflakon. In dem Kärtchen, das an sie gerichtet war, hieß es, dies sei ein ganz besonderes Geschenk. Eine Überraschung. Der Flakon enthalte mein Lieblingsparfüm, den Duft, den meine Mutter benutzt habe. Sie solle es bis zu unserem ersten Hochzeitstag verwahren, bevor sie es auftrage. Doch das müsse ein Geheimnis zwischen ihr und dem Unterzeichnenden bleiben, einem alten Freund aus Kindertagen, Daniel Hoffmann…
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