Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Flammen und die schwarze Rauchsäule stiegen drei Tage und drei Nächte in den Himmel, als hätte sich im dunklen Herzen der Stadt die Pforte der Hölle aufgetan. Ich war dort und habe es mit eigenen Augen gesehen. Tage später, als nur noch Asche von dem eindrucksvollen Gebäude kündete, das einmal dort gestanden hatte, verbreiteten die Zeitungen die Meldung.

Nach einiger Zeit machten die Behörden einen Verwandten meiner Mutter ausfindig, der sich meiner annahm, und ich zog zu seiner Familie nach Cap d’Antibes. Dort wuchs ich auf und ging zur Schule. Ein normales, glückliches Leben, wie Daniel Hoffmann es mir versprochen hatte. Ich erlaubte mir sogar, eine Variante meiner Vergangenheit zu ersinnen, um sie mir selbst zu erzählen: Die Geschichte, die ich auch Ihnen erzählt habe.

An meinem achtzehnten Geburtstag erhielt ich einen Brief. Er war acht Jahre zuvor im Postamt von Montparnasse abgestempelt worden. Darin teilte mein alter Freund mir mit, in der Anwaltskanzlei eines gewissen Monsieur Gilbert Travant in Fontainebleau seien die Dokumente für ein Anwesen an der Küste der Normandie hinterlegt, das mit Vollendung der Volljährigkeit rechtmäßig in meinen Besitz übergehe. Die Nachricht auf Büttenpapier war mit einem »D« gezeichnet.

Erst einige Jahre später nahm ich Cravenmoore in Besitz. Damals war ich bereits ein aufstrebender Ingenieur. Meine Spielzeugentwürfe übertrafen alles, was man zur damaligen Zeit kannte. Bald wurde mir klar, dass die Zeit gekommen war, meine eigene Fabrik zu gründen. In Cravenmoore. Alles geschah genau so, wie es mir angekündigt worden war. Alles, bis sich der Zwischenfall ereignete. Es geschah an einem 13.Februar an der Porte Saint Michel. Sie hieß Alexandra Alma Maltisse und war das schönste Geschöpf, das ich jemals gesehen hatte.

In all diesen Jahren hatte ich stets den Flakon aufbewahrt, den Daniel Hoffmann mir in jener Nacht in dem Keller in der Rue des Gobelins übergeben hatte. Er fühlte sich noch genauso kalt an wie damals. Sechs Monate später brach ich das Versprechen, das ich Daniel Hoffmann gegeben hatte, und schenkte mein Herz diesem jungen Mädchen. Ich heiratete sie. Es war der glücklichste Tag meines Lebens. In der Nacht vor der Hochzeit, die auf Cravenmoore stattfinden sollte, nahm ich den Flakon mit meinem Schatten und ging zu den Klippen am Kap. Von dort warf ich ihn ins dunkle Wasser, um ihn für immer dem Vergessen anheimzugeben.

Natürlich brach ich mein Versprechen…«

Die Sonne senkte sich bereits über die Bucht, als Ismael und Irene durch die Bäume hindurch die Rückseite des Hauses am Kap erkennen konnten. Die Erschöpfung der beiden schien sich unauffällig an einen nicht allzu fernen Ort zurückgezogen zu haben, um in einem geeigneteren Moment zurückzukehren. Ismael hatte schon einmal von diesem Phänomen gehört, eine Art zweite Luft, wie sie Sportler bekamen, wenn sie die Grenze ihrer eigenen Leistungsfähigkeit überschritten. War dieser Punkt einmal überwunden, machte der Körper einfach weiter, ohne Anzeichen von Ermüdung zu zeigen. Natürlich nur, bis der Motor anhielt. War die Anstrengung vorüber, folgte die Strafe auf dem Fuße. Eine Bringschuld der Muskeln, sozusagen.

»Woran denkst du?«, fragte Irene, als sie die nachdenkliche Miene des Jungen bemerkte.

»Daran, dass ich Hunger habe.«

»Und ich erst mal. Ist das nicht seltsam?«

»Im Gegenteil. Nichts macht solchen Appetit wie ein ordentlicher Schreck…« scherzte Ismael.

Das Haus am Kap lag still da, nichts deutete darauf hin, dass jemand dort war. Zwei Reihen trockener Wäsche flatterten an der Leine im Wind. Ismael erhaschte aus den Augenwinkeln einen kurzen Blick auf etwas, bei dem es sich um Irenes Unterwäsche zu handeln schien. In Gedanken malte er sich aus, wie sie wohl darin aussehen mochte.

»Bist du in Ordnung?«, erkundigte sie sich.

Der Junge schluckte, aber er nickte.

»Nur müde und hungrig, das ist alles.«

Irene warf ihm ein unergründliches Lächeln zu. Für eine Sekunde erwog Ismael die Möglichkeit, dass alle Frauen insgeheim in der Lage sein könnten, Gedanken zu lesen. Besser, sich nicht mit leerem Magen solchen Überlegungen hinzugeben.

Das Mädchen versuchte die Hintertür des Hauses zu öffnen, aber offenbar hatte jemand von innen den Riegel vorgeschoben. Irenes Lächeln wich einer besorgten Miene.

»Mama? Dorian?«, rief sie, während sie einige Schritte zurücktrat und zu den Fenstern im ersten Stock hinaufsah.

»Versuchen wir es vorne«, sagte Ismael.

Sie folgte ihm ums Haus herum zur Veranda. Ein Teppich aus zerbrochenem Glas breitete sich vor ihren Füßen aus. Die beiden blieben stehen, und ihr Blick fiel auf die zerstörte Tür und die zerborstenen Fenster. Auf den ersten Blick sah es so aus, als hätte eine Gasexplosion die Tür aus den Angeln gehoben und einen Scherbenregen nach draußen geschleudert. Irene versuchte gegen die Kälte anzukämpfen, die aus ihrem Magen hochkroch. Vergeblich. Sie warf Ismael einen verängstigten Blick zu und wollte ins Haus gehen. Er hielt sie wortlos zurück.

»Madame Sauvelle?«, rief er von der Veranda aus.

Seine Stimme verhallte in der Tiefe des Hauses. Ismael ging vorsichtig hinein und sah sich die Lage an. Irene erschien hinter ihm. Der Aufschrei des Mädchens ging durch Mark und Bein.

Falls es ein Wort gab, um den Zustand des Hauses zu beschreiben, dann war es Verwüstung. Ismael hatte noch nie die Auswirkungen eines Tornados gesehen, aber er stellte sich vor, dass es so ähnlich aussehen musste wie das, was er hier vor sich hatte.

»Mein Gott…«

»Vorsicht mit den Scherben«, warnte der Junge.

»Mama!«

Der Schrei hallte durchs Haus, wie ein Geist, der von Zimmer zu Zimmer schwebte. Ohne Irene auch nur eine Sekunde loszulassen, trat Ismael an die Treppe und warf einen Blick in den oberen Stock.

»Gehen wir rauf«, sagte sie.

Sie gingen langsam die Treppe hinauf, während sie die Spuren betrachteten, die eine unsichtbare Kraft ringsum hinterlassen hatte. Irene bemerkte zuerst, dass Simones Schlafzimmer keine Tür mehr hatte.

»Nein…«, murmelte sie.

Ismael trat rasch in den Türrahmen und sah hinein. Nichts. Dann durchsuchten die beiden nacheinander sämtliche Zimmer im ersten Stock. Gähnende Leere.

»Wo sind sie?«, fragte das Mädchen mit bebender Stimme.

»Hier ist niemand. Lass uns wieder runtergehen.«

Soweit er sehen konnte, war der Kampf oder was auch immer dort stattgefunden hatte, heftig gewesen. Der Junge behielt seine Beobachtungen für sich, aber ein dunkler Verdacht hinsichtlich des Schicksals von Irenes Familie ging ihm durch den Kopf. Das Mädchen, das noch unter Schock schien, stand lautlos weinend am Fuß der Treppe. In ein paar Minuten würde die Hysterie einsetzen, dachte Ismael. Besser er überlegte sich etwas, und zwar schnell, bevor es so weit war. Er ging in Gedanken ein Dutzend Möglichkeiten durch, eine sinnloser als die andere, als beide zum ersten Mal das Klopfen hörten. Dann war es wieder totenstill.

Irene blickte aus verweinten Augen auf und sah Ismael fragend an. Der Junge nickte und hob einen Finger, um ihr zu bedeuten, dass sie still sein solle. Das Klopfen wiederholte sich, hart und metallisch hallte es durchs Haus. Ismael brauchte einige Sekunden, bis er diese dumpfen, dunklen Schläge einordnen konnte. Metall. Etwas oder jemand schlug irgendwo im Haus auf ein Stück Metall. Das Geräusch wiederholte sich regelmäßig. Ismael spürte das Vibrieren unter seinen Füßen, und sein Blick fiel auf eine verschlossene Tür im Flur, der in die Küche im rückwärtigen Teil des Hauses führte.

»Wohin führt diese Tür?«

»In den Keller…«, antwortete Irene.

Der Junge ging zu der Tür und presste sein Ohr an das Holz, um zu lauschen. Das Klopfen erklang zum wiederholten Mal. Ismael versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verriegelt.

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