Maria Àngels Anglada - Die Violine von Auschwitz

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Die Wiederentdeckung der Grande Dame der zeitgenössischen katalanischen Literatur!
Auschwitz 1944: Der jüdische Geigenbauer Daniel erhält vom Lagerkommandanten den Auftrag, eine Geige nach den Maßen einer Stradivari zu bauen. Eine Aufgabe, die ihn inmitten des Grauens zumindest für kurze Zeit die schreckliche Realität vergessen lässt. Doch bald muss er erfahren, dass der Auftrag Gegenstand einer infamen Wette zwischen dem Lagerkommandanten und dem Lagerarzt ist – und so wird die rechtzeitige Fertigstellung des Instruments nicht nur zu einer handwerklichen, sondern auch zu einer menschlichen Bewährungsprobe.
Die Originalausgabe erschien 1994 unter dem Titel El violì d’Auschwitz bei Columna, Barcelona. 
Die Übersetzung wurde gefördert vom Institut Roman Llull.

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Während der zwei Schritte zum Arbeitstisch wurde ihm bewusst, wie viel Angst er ausgestanden hatte – ihm schlotterten die Knie, und als er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, bemerkte er, dass sie ebenso trocken waren wie seine Kehle. Er stützte sich einen Augenblick am Tisch ab und atmete tief durch; er wollte nicht um Erlaubnis bitten, austreten zu dürfen, womöglich wäre er sonst nur wieder dem Besucherpaar begegnet. Ihre Inspektion war ihm so lang vorgekommen, dass er damit rechnete, nun bald die Sirene zu hören. Er musste weiterarbeiten, um nicht die Aufmerksamkeit des Kapos auf sich zu ziehen, weil er zu lange – ein paar Minuten – ausruhte.

Die Inspektion hat zumindest keine schlimmen Folgen nach sich gezogen, dachte er, niemand aus meiner Werkstatt ist geschlagen oder bestraft worden; dieser Gedanke half ihm, sich zu beruhigen. Er nahm, nun merklich gefasster, die Messuhr und das kleine Millimeterband zur Hand, um die Stärke der Deckenwölbung zu überprüfen und danach mit dem kleineren Wölbungshobel weiterzuarbeiten. Zum Glück hatte ihm sein Vater – gesegnet sei sein Andenken – das Handwerk so gut beigebracht. Zufrieden betrachtete er das Ergebnis seiner Arbeit an diesem so ereignisreichen Tag. Morgen würde er mit winzigen Holzstreifen, dünn wie die Spitze eines Fingernagels, die beiden Hälften verstärken, die Innenseite mit Sandpapier abschleifen und darauf achten, dass die Ränder abgerundet blieben.

Er strich mit der Hand über die sanft gewölbte Innenseite der Decke. Auf seinen Tastsinn vertraute er ebenso wie auf die Messuhr, und er hatte nie geglaubt, dass irgendein Werkzeug genauer sein könnte als seine Finger. Er musste allerdings besorgt feststellen, dass sie ihre Feinheit durch die Arbeit in der Fabrik eingebüßt hatten und neuerdings Schwielen aufwiesen, die ihn beunruhigten.

Dennoch ließ er sich nicht entmutigen, und das Heulen der Sirene überraschte ihn dabei, wie er die beiden Teile der Decke streichelte, so wie er Eva liebkost hatte, bereits voller Verzweiflung, als es zu ersten Überfällen auf das Ghetto gekommen war.

Die Inspektion war nicht in allen Werkstätten so glimpflich verlaufen, das wurde ihm sofort klar, als er zwei Kapos mit einem Häftling sah, die einem Befehlshaber folgten; sie sperrten ihn in eine der dunklen Zellen, und rundum herrschte seltsames, nur von ängstlichem Gemurmel durchsetztes Schweigen. Wie Jäger, die Fallen mit Vogelleim auslegen, konnten auch die Helden dieser Jagd auf keinen Fall ohne irgendeine Beute zurückkehren.

V

UNSEREN MUSIKERN HAT MAN

DIE HÄNDE ABGEHACKT,

UNSEREN SÄNGERN DIE MÜNDER

MIT EISEN VERSCHLOSSEN.

DIE SÜSSKLINGENDE GEIGE

LIEGT AUF DER ERDE EINER

UNBEWEGLICHEN

WIEGE GLEICH,

SIE HÄTTEN DAS NEUGEBORENE

WIEGEN SOLLEN -

DOCH SIE TÖTETEN ES,

NOCH BEVOR ES ZUR WELT KAM.

Jannis Ritsos, Missatgers

Aufstellung über die von den Lagern Lublin und Auschwitz abgegebene Bekleidung usw. (Fragment)

1. Reichswirtschaftsministerium

Männer=Altbekleidung

ohne Wäsche97 000 GarniturenFrauen=Altbekleidung

ohne Wäsche76 000 GarniturenFrauen=Seidenwäsche89 000 Garnituren

insgesamt: 34 WaggonsLumpen400 Waggons2 700 000 kgBettfedern130 Waggons270 000 kgFrauenhaare1 Waggon3000 kgAltmaterial5 Waggons19 000 kginsgesamt: 2 992 000 kginsgesamt: 536 Waggons570 Waggons

Ein neuer Kapo, der bestechlicher war als der vorherige, verschaffte ihm unter der Hand eine Tube mit Creme, die hoffentlich seine Hände wieder geschmeidig machen würde. Als Gegenleistung bot er ihm Zigaretten an, die er eine nach der anderen von Freund erhalten und aufgespart hatte, der sie wiederum regelmäßig von den Chauffeuren in der Werkstatt zugesteckt bekam. Seit dem letzten Besuch Raschers und des Kommandanten waren inzwischen knapp zwei Wochen vergangen, und an diesem Tag, der nur zögerlich zur Neige ging, hatte eine Reihenuntersuchung der Häftlinge stattgefunden.Vielleicht aufgrund irgendwelcher Verordnungen, oder aber es handelte sich um eine Anweisung von höherer Stelle, vom Arzt mit den kalten Augen. Die Befehlshaber verschiedener Dienstgrade, die Schweine, wie Freund sie immer nannte, hatten die Reihenuntersuchung als »Frühjahrsputz« bezeichnet, vermutlich weil ihnen der Winter schon einen Teil der Arbeit abgenommen hatte.

Daniel lag mit sorgfältig eingecremten Händen auf seiner Pritsche und dachte, dass er sich glücklich schätzen konnte, die Reihenuntersuchung heil überstanden zu haben, denn diesmal hatten sie sich nicht auf einen flüchtigen Blick beschränkt, wie vor den körperlichen Züchtigungen. Immerhin, da das Lager klein war, hatten sie alles an einem Tag erledigt. Splitternackt war er gewogen, abgehört, rücksichtslos abgetastet und – wie alle anderen auch – angewiesen worden, Kniebeugen zu machen; schließlich hatte man ihn für arbeitsfähig befunden, nicht reif für den Schlachthof, für das Todeslager mit den schwarzen Rauchwolken. Die »Gesunden« hatten sie früher als sonst in die Baracken geschickt.

Daniel lag in dieser Nacht noch lange wach, während seine Kameraden schliefen oder so taten als ob, um nicht reden zu müssen, um nicht über die grauenvolle Selektion nachzudenken, und so hörte er ganz deutlich das Motorengeräusch der viel zu früh zurückkommenden Lastwagen. Sie können sie in kein anderes Lager geschafft haben, dachte er, für eine Fahrt nach Auschwitz-Birkenau und zurück hätten sie mehr Zeit benötigt. Die Kameraden mussten schon tot und begraben sein, nackt und ohne Totenhemd, ohne letzten Abschied, auf irgendeiner Waldlichtung verscharrt, hier ganz in der Nähe des Dreiflüsselagers . Die erstickten, verzweifelten Schreie, die am Abend durch die dünnen Holzwände gedrungen waren, bewiesen, dass nur wenige die empörende Lüge, sie würden in ein Krankenhaus gebracht, geschluckt hatten, obwohl man ihnen erlaubt hatte, sich wieder anzukleiden. Er wollte das Totengebet für sie sprechen, doch er vermochte es nicht, denn angesichts der Kinder, die in den Tod geschickt wurden, erschien ihm die ganze Welt wie zu Eis erstarrt. Er rüttelte seinen Nachbarn an den Schultern:

»He, hast du das Motorengeräusch gehört? Das waren doch die Lastwagen, oder?«

»Ja, das waren sie«, bestätigte dieser hellwach, er hatte gar nicht geschlafen. »Weit gefahren sind sie jedenfalls nicht«, fuhr er fort. »Die haben sie auch nicht erschossen, die Dreckskerle, diese Mörder! Ich hatte schon vorher einen Verdacht, wie sie es machen würden, weil wir zwei Saurer-Lastwagen mit kaputten Bremsen bei uns zur Reparatur hatten. Verdammt seien sie alle und ich genauso, weil mich diese Scheißverbrecher dazu gezwungen haben, bei der Reparatur zu helfen.«

Unterdrücktes Schluchzen schnitt ihm die Stimme ab. Es bedurfte keiner weiteren Erklärung. Auch gab es keine Worte, die ihn hätten trösten können. Und so schwiegen sie beide. Das Gerücht über die Lastwagen des Todes, das im Lager umging, stimmte also, dieses Gemunkel, von dem niemand wusste, woher es stammte und wie es sich, einer Epidemie gleich, unter den Häftlingen hatte ausbreiten können. Diese Fahrzeuge gingen deshalb so oft kaputt, weil sie die Hauptstraße verließen und über holprige, morastige Wege fuhren, ohne ihre Fracht abzuladen, um Aufruhr und Fluchtversuche zu vermeiden. Im Wageninneren, in dieser tödlichen Falle, wurden die Kranken schnell geheilt, indem man sie die Abgase des Dieselmotors einatmen ließ, sobald der Fahrer, der danach mit einer doppelten Ration Schnaps belohnt wurde, den Hebel drückte; auch die Kinder wurden auf diese Weise schlagartig aus den trügerischen Fängen ihrer Ahnungslosigkeit befreit. Dieser Gedanke erfüllte Daniel mit solch unbändiger Wut, dass er sich am liebsten die Knöchel seiner geballten Fäuste blutig gebissen hätte, aber er konnte sich nicht einmal diese sinnlose Geste erlauben, wenn er überleben wollte.

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