Carlos Zafón - Der Gefangene des Himmels

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Nach Der Schatten des Windes und Das Spiel des Engels der neue große Barcelona-Roman von Carlos Ruiz Zafón. - Barcelona, Weihnachten 1957.
Der Buchhändler Daniel Sempere und sein Freund Fermín werden erneut in ein großes Abenteuer hineingezogen. In der Fortführung seiner Welterfolge nimmt Carlos Ruiz Zafón den Leser mit auf eine fesselnde Reise in sein Barcelona. Unheimlich und spannend, mit unglaublicher Sogkraft und viel Humor schildert der Roman die Geschichte von Fermín, der »von den Toten auferstanden ist und den Schlüssel zur Zukunft hat«. Fermíns Lebensgeschichte verknüpft die Fäden von Der Schatten des Windes mit denen aus Das Spiel des Engels.
Ein meisterliches Vexierspiel, das die Leser rund um die Welt in Bann hält.

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»Sie können auf mich zählen, Exzellenz«, sagte Valls. »Was auch immer es ist.«

Was-auch-immer-es-ist erwies sich als Direktorenstelle, aber nicht in der wundervollen Nationalbibliothek, wie er es sich gewünscht hatte, sondern in einer übelbeleumdeten Strafanstalt auf einem Felsen hoch über der Stadt Barcelona. Die Liste der Angehörigen und Günstlinge, denen es prestigeträchtige Posten zuzuschanzen galt, war lang, und Valls befand sich trotz all seiner Bemühungen im unteren Drittel.

»Haben Sie Geduld, Valls. Ihre Bemühungen werden sich lohnen.«

So lernte Mauricio Valls seine erste Lektion in der vielschichtigen nationalen Kunst, nach jedem Machtwechsel Ränke zu schmieden und aufzusteigen — Tausende getreuer Schatten und Bekehrter hatten sich der Kletterpartie angeschlossen, und die Konkurrenz war enorm.

4

Das wenigstens besagte die Legende. Diese Anhäufung von Vermutungen und Gerüchten aus dritter Hand war den Gefangenen dank den Machenschaften des vorherigen Direktors zu Ohren gekommen, der nach kaum zwei Wochen im Amt abgesetzt worden und jetzt von Ressentiments gegen diesen Emporkömmling vergiftet war, welcher ihm den Titel gestohlen hatte, für den er den ganzen Krieg lang gekämpft hatte. Der scheidende Direktor erfreute sich keiner familiären Beziehungen und schleppte die verhängnisvolle Last mit, dabei ertappt worden zu sein, wie er in betrunkenem Zustand über den Generalísimo aller Spanier und seine überraschende Ähnlichkeit mit Winnie the Pooh gewitzelt hatte. Bevor er in einem Subdirektorenposten in einem Gefängnis von Ceuta begraben wurde, hatte er seine Zeit dazu genutzt, bei jedem, der es hören wollte, über Mauricio Valls herzuziehen.

Außer jedem Zweifel stand, dass es niemandem gestattet war, von Valls anders als vom Herrn Direktor zu sprechen. Die von ihm selbst in Umlauf gesetzte offizielle Version besagte, dass Don Mauricio ein angesehener Literat war, über einen kultivierten Intellekt und eine in seinen Pariser Studienjahren erworbene exquisite Gelehrsamkeit verfügte und vom Schicksal mit der Mission betraut war, nach diesem Interim im Strafvollzug des Regimes mit Hilfe eines auserwählten Kreises gleichgesinnter Intellektueller das einfache Volk des dezimierten Spaniens zu erziehen und ihm das Denken beizubringen.

Oft enthielten seine Diskurse ausführliche Zitate aus den Schriften, Gedichten oder pädagogischen Artikeln, die er emsig in der nationalen Presse über Literatur, Philosophie und die notwendige Wiedergeburt des westlichen Denkens veröffentlichte. Wenn die Gefangenen nach diesen meisterlichen Darbietungen kräftig applaudierten, ließ der Direktor die Wärter in einer Anwandlung von Großzügigkeit Zigaretten, Kerzen oder sonst einen Luxusgegenstand aus dem Posten Geschenke und Pakete verteilen, die den Gefangenen von ihren Familien geschickt wurden. Die begehrenswertesten Artikel waren vorgängig von den Wärtern konfisziert worden, die sie nach Hause mitnahmen oder manchmal auch unter den Gefangenen verkauften, aber das war immerhin etwas.

Die eines natürlichen oder vage unnatürlichen Todes Gestorbenen, gewöhnlich einer bis drei pro Woche, wurden um Mitternacht abgeholt, ausgenommen an Wochenenden oder gebotenen Feiertagen, an denen die Leiche bis zum Montag oder nächsten Arbeitstag in der Zelle blieb, üblicherweise schon als Gesellschaft des neuen Mieters. Wenn die Gefangenen den Tod eines ihrer Kameraden meldeten, kam ein Wärter, kontrollierte Puls oder Atmung und steckte ihn dann in einen der eigens dafür vorgesehenen Segeltuchsäcke. Danach lag der verschnürte Sack in der Zelle, bis ihn das Bestattungsunternehmen des angrenzenden Friedhofs Montjuïc abholen kam. Niemand wusste, was mit ihnen geschah, und auf eine entsprechende Frage hin hatte Bebo mit gesenktem Blick die Antwort verweigert.

Alle zwei Wochen wurde ein militärisches Schnellstverfahren durchgeführt, und im Morgengrauen wurden die Gefangenen füsiliert. Manchmal schaffte es ein Erschießungskommando wegen des schlechten Zustands der Gewehre oder der Munition nicht, ein lebenswichtiges Organ zu treffen, und danach waren die Klagelaute der in den Graben gefallenen Füsilierten noch stundenlang zu hören. Gelegentlich vernahm man auch eine Explosion, und die Schreie verstummten schlagartig. Die Theorie, die unter den Gefangenen zirkulierte, besagte, einer der Offiziere habe ihnen mit einer Granate den Rest gegeben, aber niemand war sicher, ob das wirklich die Erklärung war.

Ein weiteres Gerücht unter den Insassen lautete, immer am Freitagvormittag empfange der Direktor in seinem Büro Frauen, Töchter, Freundinnen, ja selbst Tanten und Großmütter von Gefangenen. Ohne seinen Ehering, den er in die oberste Schreibtischschublade verbannt hatte, hörte er sich ihre Bitten an, wog ihre Ansuchen ab, reichte ihnen ein Taschentuch für ihre Tränen und akzeptierte ihre Geschenke und Gefälligkeiten anderer Natur, die ihm für das Versprechen besserer Ernährung und Behandlung oder der Revision undurchsichtiger, aber nie wirklich angefochtener Urteile gewährt wurden.

Andere Male servierte ihnen Mauricio Valls einfach Teegebäck und ein Glas Muskateller, und wenn sie trotz der elenden Zeiten und der schlechten Ernährung noch gut aussahen und bekneifenswert waren, las er ihnen eine seiner Schriften vor und gestand, die Ehe mit einer Kranken gleiche dem Leidensweg eines Heiligen, fand tausend Worte für den Abscheu, den er vor seiner Kerkerarbeit empfand, und die Erniedrigung, die es für einen Mann von so hoher Kultur, Raffinesse und Vortrefflichkeit bedeutete, auf diesen schäbigen Posten verbannt worden zu sein, wo es doch sein eigentliches Schicksal war, zur Elite des Landes zu zählen.

Die Veteranen rieten, den Direktor gar nicht zu erwähnen und möglichst nicht an ihn zu denken. Die meisten Gefangenen sprachen lieber über die Familien, die sie zurückgelassen hatten, über ihre Frauen und das Leben, an das sie sich noch erinnerten. Einige hatten Fotos von Verlobten oder Ehefrauen, die sie horteten und mit ihrem Leben verteidigten, wenn jemand sie ihnen wegnehmen wollte. Mehr als einer hatte Fermín erzählt, am schlimmsten seien die ersten drei Monate. Danach, wenn jede Hoffnung verloren sei, vergehe die Zeit wie im Flug, und die Sinnlosigkeit der Tage schläfere die Seele ein.

5

Sonntags nach der Messe und der Ansprache des Direktors setzten sich einige Gefangene in einer sonnigen Ecke auf dem Rasen des Grabens zusammen, um eine Zigarette zu rauchen und den Geschichten zu lauschen, die ihnen David Martín erzählte, wenn er die nötige geistige Klarheit aufbrachte. Fermín, der die ganze Serie von Die Stadt der Verdammten gelesen hatte und deshalb fast alle schon kannte, gesellte sich zu ihnen und ließ seinen Träumereien freien Lauf. Oft aber schien Martín nicht in der Lage, auch nur bis fünf zu zählen, so dass man ihn in Ruhe ließ, während er in den Ecken Selbstgespräche zu führen begann. Fermín beobachtete ihn ausgiebig und hielt sich manchmal dicht bei ihm — etwas an diesem armen Teufel griff ihm an die Seele. Mit Tricks und Listen versuchte er, Zigaretten oder sogar einige Stück Zucker für ihn zu beschaffen, die er über alles liebte.

»Fermín, Sie sind ein guter Mensch. Versuchen Sie es nicht zu zeigen.«

Martín hatte immer eine alte Fotografie bei sich, die er gern lange anschaute. Darauf sah man einen weißgekleideten Herrn mit einem etwa zehnjährigen Mädchen an der Hand. Gemeinsam betrachteten sie vom äußersten Rand einer kleinen Holzmole aus, die sich wie ein über glasklares Wasser gespannter Laufsteg über einen Strand zog, den Sonnenuntergang. Wenn ihn Fermín nach dem Foto fragte, schwieg Martín und steckte es lächelnd wieder ein.

»Wer ist das Mädchen auf dem Bild, Señor Martín?«

»Ich weiß es nicht genau, Fermín. Manchmal versagt mein Gedächtnis. Geht es Ihnen nicht auch so?«

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