Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Ich merkte, dass Juan-Bautista mich beobachtete, wie ich halbherzig von einem Meeting zum nächsten schlurfte. Er hatte seine Tür offen stehen, und sein Schreibtisch war so aufgestellt, dass er den Gang überblicken konnte. Einmal, als ich vorbeiging, rief er mich zu sich herein. »Ich habe mir mal«, sagte er, »das mit den zeitgenössischen Dichtern des Punjab angesehen. Sagen Sie, wie hieß der Onkel Ihres Vaters?« Ich sagte es ihm, und er nickte; er hatte ihn tatsächlich in einer Anthologie, die in spanischer Übersetzung vorlag, erwähnt gefunden. Darüber war ich freudig überrascht, doch bevor ich etwas sagen konnte, fuhr er fort: »Sie scheinen mir ganz anders als Ihre Kollegen zu sein. Sie kommen mir etwas verloren vor.« »Überhaupt nicht«, sagte ich verblüfft. Dann: »Allerdings muss ich sagen, dass Valparaiso mich ziemlich berührt.« Er meinte, ich solle doch mal Pablo Nerudas Haus besuchen, aber am Tag, da es abends geschlossen sei, und damit endete unser kurzes Gespräch.

Ich habe nie erfahren, warum Juan-Bautista ausgerechnet mit mir sprechen wollte. Vielleicht war er mit einem bemerkenswerten Einfühlungsvermögen gesegnet und hatte in mir ein Dilemma wahrgenommen, aus dem er mir, wie er aus Mitleid glaubte, heraushelfen könnte; vielleicht sah er unter seinen Feinden auch einen, der schwach war und den er leicht erledigen konnte; vielleicht war es auch reiner Zufall. Es mag sentimental sein, aber ich würde gern die erste dieser Möglichkeiten annehmen. Wie auch immer, Juan-Bautista gab den entscheidenden Impuls für den Wendepunkt meiner Reise, und diese Reise dauert bis zum heutigen Tage an ...

Aber ich greife vor, und da ist ja auch schon unser Nachtisch. Er hat nur eine Schale gebracht; ich hatte das Gefühl, Sie wollten höchstens einmal probieren, und dasselbe gilt auch für mich, da ich ziemlich satt bin. Nun, Sir? Die Art, wie Sie den Mund verziehen, verrät nichts Gutes. Zu süß, sagen Sie? Interessant, ich hatte immer den Eindruck, dass Ihr Land, was die Intensität seines Verlangens nach Süßigkeiten betrifft, dem meinen recht ähnlich ist. Aber vielleicht sind Sie ja atypisch; Ihre Reisen haben Sie weit weg von den allgegenwärtigen Milchbars und Eiscafés Ihres Mutterlandes geführt.

Auch ich war in jenem Januar weit weg, doch Nerudas Heimat schien mir nicht so fern von Lahore, wie es tatsächlich der Fall war; geografisch war sie natürlich wohl der entlegenste Ort, der auf dem Erdball zu finden war, doch im Geiste schien sie nur einen imaginären Karawanenritt oder eine nächtliche Fahrt auf dem Ravi oder Indus von meiner Stadt weg. Ich sagte dem Vizepräsidenten, ich wolle ein Auslieferungslager inspizieren, und mit dieser Entschuldigung ging ich hinaus in die Berge, stieg immer höher hinauf, bis ich, als ich auf den Ozean schaute, plötzlich Möwen auf meiner Höhe fliegen sah. Es war ein ärmliches Viertel, auf den Wänden waren bunte, graffitiartige Wandgemälde, und Kinder rasten auf Holzkarren vorbei, die wie Versandkisten aussahen, an denen man Räder befestigt hatte. Das Haus selbst war massig und schön, es erinnerte an ein Boot, das über die Bucht hinausragt; darunter fiel stufenförmig ein Garten ab, und hinter der Bar war ein konvexer Spiegel, mit dessen Hilfe Neruda seine Gäste überzeugte, dass sie betrunken waren. Ich verweilte auf der Terrasse und sah zu, wie die Sonne am Himmel tiefer sank. In der Ferne spielte jemand Gitarre, es war eine zarte Melodie, ein Lied ohne Worte.

Ich dachte an Erica. Mir kam der Gedanke, dass meine Versuche, mit ihr zu kommunizieren, vielleicht zum Teil daran gescheitert waren, dass ich bei so vielen bedeutsamen Fragen nicht wusste, wo ich stand; mir fehlte ein stabiler Kern . Ich wusste nicht recht, wo ich hingehörte – nach New York, nach Lahore, beidem, keinem –, und aus dem Grund konnte ich ihr, als sie sich Hilfe suchend an mich wandte, nichts Substanzielles geben. Vielleicht war ich auch deswegen bereit gewesen, in Chris’ Person zu schlüpfen, weil meine eigene Identität so schwach war. Dadurch aber – und weil ich außerstande war, ihr eine Alternative zu ihrer chronischen Nostalgie zu bieten – mochte ich Erica noch tiefer in ihre Wirrnis gestoßen haben. Ich beschloss, ihr eine Mail zu schreiben, vielleicht als eine Art Entschuldigung und als Einladung, den Kontakt zwischen uns, den sie praktisch abgebrochen hatte, wieder aufzunehmen, und ich erinnere mich, »Senden« gedrückt zu haben, ohne auch nur noch einmal durchzulesen, was ich geschrieben hatte.

Doch die Tage vergingen ohne eine Antwort, und ich verlor zunehmend die Hoffnung, dass noch eine kam. Ich rief meine Eltern an, die mir sagten, die Lage in Pakistan sei weiterhin prekär; es ging das Gerücht, Indien handele mit dem stillschweigenden Einverständnis Amerikas und beide Länder wollten durch die Androhung von Gewalt unsere Regierung zu einer Änderung ihrer Politik bewegen. Außerdem war die Hauptwasserleitung unseres Hauses gebrochen – die Rohre sollten schon lange ersetzt worden sein –, und der Druck war nun so niedrig, dass Duschen unmöglich geworden war; sie behalfen sich mit Eimern und Kellen. Das veranlasste mich, erneut über die Absurdität meiner Lage nachzudenken, nämlich zu einer Zeit, da meine Familie Hilfe brauchte, zwei Hemisphären – wenn es so etwas denn gibt – von zu Hause entfernt zu sein.

Die einzige Form, ihnen unter die Arme zu greifen, war, ihnen Geld zu schicken, und das tat ich; ich überwies die kleinen Rücklagen, die ich noch hatte, an meinen Bruder, weil mein Vater sich weigerte, sie anzunehmen. Der Vorgang, meine Bank anzurufen, um den Transfer zu regeln, hätte mir eigentlich die Bedeutung meines Jobs vor Augen führen sollen, denn auf eine andere Einkommensquelle konnte ich nicht zurückgreifen. Dennoch hielt meine Gleichgültigkeit meiner Arbeit gegenüber unvermindert an. Es gab nun keine Möglichkeit mehr, den Vizepräsidenten zu täuschen; meine Versäumnisse waren nicht mehr zu übersehen, und seine Verweise wurden immer gröber. Rückblickend frage ich mich, warum er sich in diesem Stadium nicht an Jim wandte, um mich ersetzen zu lassen, andererseits war es auch nicht weiter überraschend: Die Aufgabe eines Vizepräsidenten in unserer Firma bestand – ungeachtet des »Vize« in dem Titel – darin, so autonom wie möglich zu arbeiten. Ein guter Vizepräsident erledigte die Dinge , egal was es kostete, und vorzeitig um Hilfe zu bitten hätte bedeutet, das Vertrauen seines Vorgesetzten in seine Fähigkeiten zu erschüttern.

Was mich betraf, so stand ich eindeutig auf der Schwelle zu einer großen Veränderung; es bedurfte nur noch eines letzten Katalysators, und in meinem Fall erfüllte diese Funktion ein Mittagessen. Juan-Bautistas Einladung traf mich unvorbereitet; als ich einmal an seinem Büro vorbeiging, meinte er einfach, es wäre doch schade, in Valparaiso gewesen zu sein, ohne einen in Salz gegarten Zackenbarsch probiert zu haben, und da er am Nachmittag in sein Lieblingsrestaurant gehen wolle, sollte ich ihn doch – falls ich Zeit hätte – begleiten. Aus Höflichkeit und Neugier und auch, weil mir jeder Vorwand recht war, um nicht in die vergiftete Atmosphäre unseres Team-Raums zurückzumüssen, sagte ich, dass es mir eine Ehre wäre, und ehe ich michs versah, ging ich mit einem Mann durch die Straßen der Stadt, der sich mehr als alles andere wünschte, dass der Verkauf an unseren Klienten nicht über die Bühne ging.

Juan-Bautista trug Hut und Stock, und er bummelte so gemächlich dahin, dass es in New York vermutlich illegal gewesen wäre, eine Straßenkreuzung in dem Tempo zu überqueren. Als wir saßen und bestellt hatten, sagte er: »Ich habe Sie beobachtet, und es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, junger Mann, dass Sie durcheinander sind. Darf ich Ihnen eine ziemlich persönliche Frage stellen?« »Natürlich«, sagte ich. »Bekümmert es Sie«, fragte er, »dass Sie Ihren Lebensunterhalt damit verdienen, das Leben anderer zu zerrütten?« »Wir bewerten nur«, antwortete ich, »wir entscheiden nicht, ob gekauft oder verkauft werden soll oder was mit einer Firma geschieht, nachdem wir sie bewertet haben.« Er nickte; er zündete sich eine Zigarette an und trank einen Schluck Wein aus seinem Glas. Dann fragte er: »Haben Sie schon einmal von den Janitscharen gehört?« Ich verneinte. »Das waren christliche Jungs«, erklärte er, »die von den Ottomanen gefangen genommen und zu Soldaten in der muslimischen Armee ausgebildet wurden, zu jener Zeit die größte der Welt. Sie waren wild und absolut loyal: Sie hatten gekämpft und dabei ihre eigene Zivilisation ausgelöscht, daher war ihnen nichts mehr geblieben.«

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