Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Ich überlegte, was ich tun konnte, um Erica zu helfen. Sie so zu sehen wie beim letzten Mal – abgezehrt, distanziert und derart ohne Leben – tat mir weh; ich musste dabei an den Hund denken, den wir hatten, als ich klein war, an seine Passivität und sein Verlangen nach Einsamkeit in jenen letzten Tagen, bevor er der Leukämie erlag, die er von einem Zeckenpulver bekommen hatte, das wir, wie uns später ein Tierarzt sagte, niemals hätten anwenden sollen. Doch Erica hatte keine Leukämie, es gab keinen physischen Grund für ihr Leiden, außer vielleicht einer biochemischen Disposition zu derartigen Nervenstörungen. Nein, es war eine Krankheit des Geistes, und ich war in einer Umgebung groß geworden, die zu stark von einer Tradition gemeinsamer mystischer Rituale erfüllt war, um zu akzeptieren, dass ein Geisteszustand nicht von der Fürsorge, der Zuneigung und dem Begehren anderer beeinflusst werden konnte. Wesentlich für mich war der Versuch zu verstehen, warum ich die Membran, mit der sie ihre Psyche schützte, nicht hatte durchdringen können; meine direkteren Versuche, mich ihr zu nähern, waren zurückgewiesen worden, doch mit genügend Einsicht mochte ich vielleicht doch noch durch einen Osmoseprozess aufgenommen werden. Ich konnte mir keine andere Möglichkeit vorstellen, als es zu versuchen; trotz der Monate unserer nahezu vollkommenen Trennung war meine Sehnsucht nach ihr ungebrochen.

In einer solchen Geistesverfassung traf ich in Santiago ein. Von dort reisten wir auf der Straße weiter – kamen gut voran bis auf einen kleinen Stau, wo die Schaufelbagger von Ausbesserungstrupps große Happen jener roten Erde aushoben, die Chiles Valle Central kennzeichnet –, und wir rochen unseren Zielort, noch bevor wir ihn sahen; Valparaiso lag am salzigen Pazifik und war von einer Hügelkette unserem Blick verborgen.

Der Leiter des Verlages war ein alter Mann namens Juan-Bautista, der filterlose Zigaretten rauchte und eine Brille trug, deren Gläser dick genug waren, um an einem sonnigen Tag Löcher in Papier zu brennen. Er erinnerte mich an meinen Großvater mütterlicherseits; ich mochte ihn sofort. »Was wissen Sie über Bücher?«, fragte er uns. »Ich bin auf die Medienindustrie spezialisiert«, antwortete Jim, »ich habe im Laufe von zwanzig Jahren ein Dutzend Verlage bewertet.« »Das ist Finanzkram«, entgegnete Juan-Bautista. »Ich habe gefragt, was Sie über Bücher wissen.« »Der Onkel meines Vaters war Dichter«, hörte ich mich sagen. »Er war im ganzen Punjab bekannt. In meiner Familie werden Bücher geliebt.« Juan-Bautista sah mich an, als sei er sich dieses Jungspunds vor ihm gerade eben erst bewusst geworden; für den Rest der Besprechung hielt ich den Mund.

Jim erklärte uns hinterher, dass Juan-Bautista über unsere Anwesenheit nicht eben erfreut sei. Obwohl er den Verlag viele Jahre lang geleitet habe, sei er nicht der Besitzer; die Besitzer wollten ihn verkaufen, und der voraussichtliche Käufer – unser Klient – hatte wohl nicht vor, die Sparte, die rote Zahlen schrieb, mit den Einkünften der profitablen Schul- und Fachbuchzweige zu subventionieren. Die Sparte mit ihrem Stall literarischer Autoren – als wirtschaftlich praktisch nicht lebensfähig definiert – war für den Rest des Unternehmens eine Belastung; unsere Aufgabe war es, den Wert des Vermögens herauszufinden, wenn diese Erfolgsbremse aufgegeben würde.

Wir richteten uns in einem hübschen, wenngleich altertümlichen, regalgesäumten Konferenzraum mit einem großen ovalen Tisch ein. Bei kräftigem Wind klapperten vor unseren Fenstern die Läden gegen die Riegel. Nachmittags war es heiß – wir waren in den südlichen Sommer gekommen –, aber manchmal war es morgens neblig und kühl, und dann war ich froh, dass mein Anzug aus Wolle war. Nach zwei Tagen flog Jim zurück und sagte in meinem Beisein noch zu dem Vizepräsidenten, er könne eindrucksvolle Dinge von mir erwarten. Aber obwohl mein Laptop aufgeklappt war, meine Internetverbindung stand, Füller und Notizbuch bereitlagen, sah ich mich außerstande, mich auf unsere Arbeit zu konzentrieren.

Stattdessen las ich neue Websites, die mir mitteilten, dass Pakistan und Indien mit ihren jeweiligen Raketengeschossen einen Probewettstreit veranstalteten und ein Strom ausländischer Würdenträger in die Hauptstädte beider Länder reiste, um Delhi zu mahnen, von seiner Kriegsrhetorik Abstand zu nehmen, und Islamabad zu Konzessionen zu drängen, die einen Rückzug von der Schwelle zur Katastrophe ermöglichten. Ich fragte mich, Sir, welche Rolle Ihr Land in alldem spielte: Da in Pakistan zur Durchführung des afghanischen Feldzugs schon amerikanische Basen eingerichtet waren, brauchte Amerika Indien doch sicher nur mitzuteilen, dass ein Angriff auf Pakistan als Angriff auf einen amerikanischen Verbündeten angesehen und mit der geballten Macht des amerikanischen Militärs beantwortet werden würde. Doch Ihr Land tat nichts dergleichen, vielmehr wahrte Amerika strikte Neutralität zwischen den beiden potenziellen Kombattanten, eine Haltung, die natürlich den größeren und – zu dem Zeitpunkt in der Geschichte – aggressiveren begünstigte.

Solche Gedanken beschäftigten mich, wo ich doch Daten sammeln und mein Finanzmodell hätte erstellen sollen. Zudem erwies sich Valparaiso selbst als Ablenkung: Die Stadt hatte eine ungeheure Atmosphäre, über ihren Boulevards und Hügeln lag eine gewisse Melancholie. Ich las online über ihre Geschichte und entdeckte, dass sie schon seit über einem Jahrhundert im Niedergang begriffen war; einst ein großer Hafen, umkämpft von Rivalen wegen seiner Bedeutung als letzter Anlaufpunkt für Schiffe, die vom Pazifik in den Atlantik fuhren, war er vom Panamakanal in eine Randlage verbannt worden. Das alles – Valparaisos ehemaliges Streben nach Größe – erinnerte mich an Lahore und an eine Redensart, die in unserer Sprache so beziehungsreich ist: Die Ruinen künden von der einstigen Schönheit des Gebäudes.

Ich spürte, dass der Vizepräsident zunehmend unmutig wurde, und ich konnte es ihm kaum verdenken: Der Ärmste arbeitete von morgens bis Mitternacht, und von seinem einzigen Mitarbeiter bekam er kaum Unterstützung. Ich tat, als wäre ich schwer beschäftigt, doch die Tage vergingen und meine Termine wurden knapp, und schließlich verlor er die Geduld. »Hören Sie«, sagte er, »was ist los mit Ihnen? Sie kriegen nichts auf die Reihe. Sie sollen angeblich gut sein, aber soweit ich sehe, bringen Sie gar nichts. Sagen Sie mir, was Sie brauchen. Brauchen Sie Hilfe bei Ihrem Modell, mehr Anleitung? Sagen Sie’s mir, und Sie kriegen es, aber kommen Sie um Gottes willen in die Hufe.« Er hatte als Manager einen hervorragenden Ruf, und ich hatte mir auch überlegt, ob ich ihm das Durcheinander, das in mir herrschte, enthüllen sollte, doch auf der menschlichen Ebene war unsere Verbindung gleich null. Also entschuldigte ich mich, sagte, sein Feedback habe es genau getroffen, aber er müsse sich keine Sorgen machen, denn ich wolle von nun an mit doppelter Kraft arbeiten. »Alles«, sagte ich, wobei ich einen Ton maximaler Beruhigung aufbot, »ist unter Kontrolle.«

Eine Zeitlang schien er sich damit zufriedenzugeben, auch wenn es die reine Unwahrheit war. Doch ich wusste, dass er sich nun richtig über mich ärgerte – und das zu Recht: Indem ich nicht nach Plan arbeitete, ließ ich ihn schlecht dastehen –, und auch ich ärgerte mich zunehmend über ihn. Ich konnte ihn nicht respektieren, wie er, so vollständig eingetaucht in die Strukturen seines beruflichen Mikrouniversums, funktionierte. Ja, auch ich hatte zuvor in den Mahnungen der Firma, mich voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren, Trost gefunden, nun aber erkannte ich, dass in diesem beständigen Streben nach einer finanziellen Zukunft die wesentlichen persönlichen und politischen Themen, die das emotionale Jetzt eines Menschen berühren, in keiner Weise berücksichtigt wurden. Mit anderen Worten, meine Scheuklappen fielen ab, und die jähe Erweiterung meines Gesichtskreises blendete mich und machte mich handlungsunfähig.

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