Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Auf dem Flug fiel mir auf, wie viele meiner Mitreisenden in meinem Alter waren: Studenten und junge Männer mit gehobenen Berufen, die nach den Ferien zurückflogen. Das empfand ich als Ironie; vor drohenden Schlachten sollten Kinder und Ältere fortgeschickt werden, hier aber gingen die Stärksten und Klügsten, diejenigen, die früher am ehesten hätten bleiben sollen. Verachtung mir selbst gegenüber erfüllte mich, so sehr, dass ich mich nicht zu Gesprächen oder zum Essen überwinden konnte. Ich schloss die Augen und wartete, und die Stunden enthoben mich sogar der Verantwortung zu fliehen.

Die Beklemmungen, die einem bewaffneten Konflikt vorausgehen, sind Ihnen nicht unbekannt, sagen Sie? Aha! Dann haben Sie also gedient, Sir, ganz wie ich vermutet hatte! Finden Sie nicht auch, dass das Warten darauf, was geschehen wird, das Schwierigste von allem ist? Ja, natürlich, nicht so schwierig wie die Zeit des Gemetzels selbst – so, Sir, spricht der wahre Soldat. Aber warum hören Sie denn auf zu essen, warten Sie vielleicht auf frisches Brot? Hier, nehmen Sie die Hälfte von meinem. Nein, ich bestehe darauf; der Kellner bringt uns gleich mehr.

Bei Ihrer Vorgeschichte haben Sie bestimmt schon das eigentümliche Phänomen erlebt, aus einer Umgebung, in der die Aussicht auf ein gewaltiges Blutvergießen sehr real ist, in eine mehr oder weniger friedliche zurückzukehren. Das ist ein merkwürdiger Übergang. Meine Kollegen nahmen meine Rückkehr in die Firma mit erheblicher – wenn auch häufig etwas unterdrückter – Bestürzung auf. Denn trotz der Bitte meiner Mutter und obwohl ich um die Schwierigkeiten wusste, die ich damit bei der Einreise voraussichtlich haben würde, hatte ich meinen zwei Wochen alten Bart nicht abrasiert. Vielleicht war es für mich eine Form des Protests, ein Symbol meiner Identität, vielleicht wollte ich damit aber auch die Wirklichkeit, die ich gerade zurückgelassen hatte, in Erinnerung behalten; meine genauen Beweggründe sind mir entfallen. Ich wusste nur, dass ich mich nicht der Armee glatt rasierter junger Männer, die meine Mitarbeiter darstellten, anpassen wollte und dass ich im Innern aus einer Vielzahl von Gründen zutiefst zornig war.

Es ist beachtlich, was für eine Wirkung ein Bart angesichts seiner physischen Belanglosigkeit – schließlich ist er ja nur eine Haartracht – bei einem Mann meiner Hautfarbe auf Ihre Landsleute hat. Mehr als einmal wurde ich in der U-Bahn, wo ich immer das Gefühl gehabt hatte, mich nahtlos einzufügen, von wildfremden Menschen wüst beschimpft, und bei Underwood Samson war ich offenbar über Nacht zum Gegenstand von Getuschel und Blicken geworden. Wainwright wollte mir einen freundlichen Rat geben. »Hör mal«, sagte er, »ich weiß nicht, was es mit deinem Bart auf sich hat, aber ich glaube nicht, dass er dich hier zu Mister Sunshine macht.« »Wo ich herkomme, ist das normal«, antwortete ich. »Wo ich herkomme, ist Jerk Chicken normal«, entgegnete er, »aber ich geh damit nicht hausieren. Du musst vorsichtig sein. Dieser ganze Lack aus Firma und Kollegialität ist nur dünn. Glaub mir.«

Ich war dankbar für die Besorgnis meines Kollegen, nahm seinen Rat aber nicht an. Trotz der Entlassungen blieb die Auslastungsquote unserer Firma im Januar niedrig, und ich saß fast beschäftigungslos an meinem Schreibtisch. Ich verbrachte diese Zeit online und las über die fortschreitende Verschlechterung der Beziehungen zwischen Indien und Pakistan, studierte Expertenurteile über die militärische Kräfteverteilung in der Region, anzunehmende Kampfszenarien und auch über die negativen Auswirkungen, die die Konfrontation schon auf die Wirtschaft beider Nationen hatte. Ich fragte mich, wie es kam, dass Amerika solche Verheerungen auf der Welt anrichten konnte – beispielsweise in Afghanistan einen ganzen Krieg zu inszenieren und durch sein Handeln die Invasion schwächerer Staaten durch stärkere, wie Indien es nun mit Pakistan vorhatte, zu legitimieren – und im eigenen Land so wenig davon zu spüren war.

Auch rief ich schließlich Erica an, nachdem ich mich sechs Wochen lang bemüht hatte, nicht mit ihr Kontakt aufzunehmen, und da ihr Telefon ständig tot war, schickte ich ihr eine Mail. Ich würde gern sagen können, dass meine Nachricht kurz war, ein höfliches Hallo, das ihre Bitte um Schweigen weitgehend respektierte, aber in Wahrheit hatte ich stundenlang daran gesessen, und es war vielleicht die längste, die ich je geschrieben habe. Ich erzählte ihr darin, was in meinem Leben geschehen war, bei der Arbeit wie auch zu Hause, und von dem Durcheinander, das ich durchlief, auch schrieb ich ihr, wie sehr ich sie vermisste und dass ich nicht verstand, wohin und warum sie gegangen war. Nach ein paar Tagen kam ihre Antwort. »Ich bin in einer Art Klinik«, schrieb sie, »einer Einrichtung, wo Leute sich erholen können. Ich denke auch an dich.« Sie lud mich ein, sie zu besuchen, es fiele ihr leichter, meine Fragen im persönlichen Gespräch zu beantworten.

Die Klinik lag eine Nachmittagsfahrt weit außerhalb der Stadt, eine umgebaute Villa auf zwanzig Hektar abgelegener Landschaft mit Blick über den Hudson River. Am Empfang begrüßte mich eine Krankenschwester. »Sie sind bestimmt Changez«, sagte sie. »Erica hat mir viel von Ihnen erzählt.« »Das bin ich«, sagte ich. »Woher haben Sie das gewusst?« »Wimpern wie in einer Maybelline-Anzeige«, antwortete sie. »Das hat sie gesagt.« Während ich über diese unglaubliche Beschreibung nachdachte, erklärte mir die Krankenschwester, Erica habe auf mich gewartet, sei dann aber ein wenig nervös geworden und spazieren gegangen und habe sie gebeten, mir an ihrer Stelle einige Dinge zu erklären. »Dann will sie mich also nicht sehen?«, fragte ich. Die Krankenschwester lächelte. »O doch«, sagte sie, »aber manchmal ist es den Leuten peinlich, wenn sie in so ein Haus kommen. Sie glaubt, es würde für Sie beide weniger unangenehm, wenn ich zuerst mit Ihnen rede.« Sie tätschelte mir die Hand. Dann fügte sie hinzu: »Ich bin wie die Dusche, unter die man geht, bevor man ins Becken springt.«

Was ich bei Erica begreifen müsse, sagte mir die Schwester, sei, dass sie einen anderen liebe. Sie wisse, es sei hart für mich, das zu hören, aber es müsse nun mal sein. Es spiele dabei keine Rolle, dass der Mensch, den Erica liebe, das sei, was die Schwester oder ich verstorben nennen würden; für Erica sei er noch hinreichend lebendig, und das sei das Problem: Es sei für Erica schwierig, in der Welt draußen zu sein und so wie die Schwester oder ich zu leben, wenn sich bei ihr im Kopf Dinge abspielten, die stärker und bedeutsamer seien als die, die sie mit uns anderen erleben könne. Daher gehe es Erica in einem solchen Haus besser, wo sie von uns anderen getrennt sei, wo man in seinem eigenen Kopf leben könne, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. »Aber irgendwann wird sie doch hier wieder wegmüssen«, sagte ich. »Vielleicht will sie dann ja mit mir zusammen sein.« Die Schwester schüttelte den Kopf. »Vielleicht«, sagte sie. »Aber im Augenblick sind Sie derjenige, dem zu begegnen ihr am schwersten fällt. Weil Sie der Realste sind und Sie sie aus dem Gleichgewicht bringen.«

Die Schwester meinte, ich würde Erica wahrscheinlich am Ende eines Weges finden, der sich durch das bewaldete Areal wand, in einem Wäldchen auf einem Hügel. Da war sie denn auch; sie saß auf einer Bank aus grob gehauenen Balken. Sie trug eine schwere Jacke und wandte sich um, als ich mich ihr näherte; sie war hager, und das Fleisch wirkte da, wo es sich über ihre Gesichtsknochen spannte, fast wie geprellt, und sie glühte von etwas, was der Inbrunst von Eiferern nicht unähnlich war. Sie streckte mir ihre Hand entgegen, doch statt sie zu schütteln, küsste ich sie; meine Lippen berührten die synthetischen Polymere ihres Winterhandschuhs. Sie lächelte. »Du siehst gut aus«, sagte sie, »dein Bart bringt deine Augen zur Geltung.« Sie sah aus wie jemand, der im Begriff war, den Fastenmonat zu beenden, und von Gebeten und der Lektüre der Heiligen Schrift zu sehr in Anspruch genommen war, um dem Abendessen genügend Aufmerksamkeit zu widmen, aber das sagte ich nicht.

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