Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Doch selbst bei Underwood Samson entkam ich der wachsenden Bedeutung des Begriffs Stamm nicht vollständig. Einmal, ich ging zu meinem Mietwagen auf dem Parkplatz der Kabelfirma, trat ein mir unbekannter Mann an mich heran. Er machte eine Reihe unverständlicher Geräusche – vielleicht »acbala-malachala« oder »chalapal-cha-lapala« – und kam mit dem Gesicht erschreckend nahe an meines. Ich drehte ihm meine Seite zu und hob die Hände auf Schulterhöhe, dachte, er sei verrückt oder betrunken oder wolle mich vielleicht ausrauben, weswegen ich mich darauf einstellte, mich zu verteidigen oder zuzuschlagen. In dem Moment erschien ein weiterer Mann, auch er starrte mich finster an, fasste aber seinen Freund am Arm und zog ihn fort, wobei er sagte, es lohne sich nicht. Widerstrebend ließ sich der erste wegführen. »Scheißaraber«, sagte er.

Ich bin natürlich kein Araber. Auch bin ich von Natur aus nicht besonders streitlustig. Doch da pochte mir das Blut in den Schläfen, und ich rief ihm nach: »Sag’s mir ins Gesicht, du Feigling, und nicht, während du davonläufst.« Er blieb stehen. Ich schloss den Kofferraum auf und holte einen Schraubenschlüssel heraus; das kalte Metall seines Schafts lag hungrig in meiner Hand, und in dem Augenblick fühlte ich mich vollkommen in der Lage, ihn mit entsprechender Wucht zu schwingen, um meinem Gegenüber den Schädel einzuschlagen. Ein paar mörderische Sekunden lang standen wir starr da, dann wurde mein Widersacher weitergezerrt, und er verschwand, einen Schwall Obszönitäten ausstoßend. Als ich im Wagen saß, zitterten mir die Hände; in den Trikots der verschiedenen Mannschaften, in denen ich gespielt habe, hatte ich durchaus den einen oder anderen Kampf ausgefochten, doch diese Begegnung war von einer Intensität, wie ich sie noch nicht erlebt hatte, und es dauerte einige Minuten, bis ich mich wieder für fahrtauglich hielt.

Wie er aussah, fragen Sie? Nun, Sir, er ... hm, wie seltsam! Ich kann mich an keine Besonderheiten des Mannes mehr erinnern, sein Alter oder seine Statur, ehrlich gesagt, kann ich mich überhaupt nicht mehr an viele Einzelheiten der Ereignisse erinnern, von denen ich Ihnen berichtet habe. Aber entscheidend ist ja auch der Kern der Sache, denn schließlich erzähle ich Ihnen ja eine Geschichte, und da kommt es, wie Sie mir als Amerikaner beipflichten werden, vor allem auf den Tenor dessen an, was man erzählt, nicht auf Detailgenauigkeit. Dennoch kann ich Ihnen versichern, dass alles, was ich Ihnen bisher erzählt habe, sich im Grunde mehr oder weniger so ereignet hat, wie ich es Ihnen geschildert habe.

Aber wir wollen uns nicht ablenken lassen. Einige Tage nach dem Vorfall auf dem Parkplatz – gegen Ende unseres Projekts bei der Kabelfirma – fuhr ich wieder einmal mit Jim nach Manhattan zurück. Es war spät, und wir waren beide hungrig; als ich ihn absetzte, schlug er vor, uns bei sich zwei Tunfischsteaks zu braten. Seine Wohnung war nicht, wie man hätte erwarten können, in einem jener konservativen Gebäude in der Upper East Side mit livriertem Doorman, sondern in TriBeCa. Es war ein 360 Quadratmeter großes Loft im obersten Stock eines nichtssagenden Gebäudes in der Duane Street. Als ich es nun zum ersten Mal betrat, war ich beeindruckt, wie modisch es war, wie viel Wert augenscheinlich auf Design gelegt wurde. Nicht dass es vollgestellt oder gar in irgendeiner Weise feminin gewesen wäre, nein, wenn überhaupt, war es ganz minimalistisch, mit Zementfußböden und Röhren, die sichtbar unter der Decke verliefen. Aber jedes Möbelstück wirkte sorgfältig ausgewählt, entsprechend beleuchtet und aufgestellt, und an den Wänden hingen eindrucksvolle, kraftvolle Kunstwerke, darunter, wie mir auffiel, eine nicht unbeträchtliche Anzahl nackter Männer.

Jim krempelte sich die Ärmel hoch und fragte, während der Fisch brutzelte, was mir auf der Seele liege. Ich saß auf einem Hocker, von ihm getrennt durch die Bar seiner offenen Küche, die auch als Essfläche fungierte. »Nichts weiter«, sagte ich. »Ist Ihre Familie nicht zu Hause?« Sichtlich amüsiert wandte er sich mir zu und sagte: »Ich bin nicht verheiratet.« »Ach, keine Kinder?« »Keine Kinder«, bestätigte er. »Aber Sie weichen meiner Frage aus.« »Wie meinen Sie das?«, fragte ich. »Sie sind in letzter Zeit nicht mehr Sie selbst«, sagte er, »etwas beschäftigt Sie. Etwas nagt an Ihnen. Müsste ich raten, würde ich sagen, es ist Ihre pakistanische Seite. Es bedrückt Sie, was auf der Welt vor sich geht.« »Nein, nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf, um jeden Verdacht zu zerstreuen, dass meine Loyalität so geteilt sein könnte. »Zu Hause sind sie ein bisschen beunruhigt, aber das gibt sich wieder.« Er schien nicht überzeugt. »Ist mit Ihrer Familie alles klar?«, fragte er. »Ja«, sagte ich, »danke.« »Na gut«, sagte er, »aber wie ich schon erwähnte, ich weiß, wie es ist, Außenseiter zu sein. Wenn Sie also mal jemanden zum Reden brauchen, sagen Sie Bescheid.«

Ich verließ Jims Wohnung in der Hoffnung, ihn von der Fährte abgelenkt zu haben. Dennoch erschreckte es mich, wie durchschaubar ich offensichtlich war; Jim war ein besonders aufmerksamer Beobachter, aber wenn meine inneren Konflikte für ihn sichtbar waren, dann waren sie es vielleicht auch für andere. Ich hatte von Diskriminierungen gehört, denen Muslime in der Geschäftswelt zunehmend ausgesetzt waren – Geschichten von widerrufenen Stellenangeboten und grundlosen Entlassungen –, und ich wollte meine Stellung bei Underwood Samson nicht gefährden. Zudem wusste ich, dass unsere Firma, wie auch weite Teile unserer Industrie, infolge der Angriffe vom September einen starken Auftragsrückgang zu verzeichnen hatten, und Wainwright hatte mir von einem Gerücht erzählt, dass Personalstreichungen bevorstünden.

Unser Projekt bei der Kabelfirma kam zu einem guten Ende – in dem Sinne, dass wir erhebliche Kostenersparnisse ausmachten und unser Klient über die Gründlichkeit unserer Bewertung erfreut war –, aber am Tag meiner Dezemberprüfung war ich ein nervöser junger Mann. Wie sich herausstellte, hätte ich mir keine Sorgen zu machen brauchen. Zwei der sechs Analysten aus meiner Eingangsklasse – diejenigen an fünfter und sechster Stelle – gehörten tatsächlich zu den Angestellten, die unsere Firma gehen ließ. Ich dagegen war, wie Jim mir mitteilte, wieder die Nummer eins; man verlieh mir sogar eine anteilige Prämie, die nach den Maßstäben unseres Berufsstands zwar nicht üppig, aber angesichts der zu erwartenden mageren Zeiten doch recht großzügig ausgefallen war. Sie befähigte mich, meine ausstehenden Studiendarlehen voll zurückzuzahlen und auch noch ein paar Tausender beiseitezulegen. Ich hätte eigentlich bester Stimmung sein sollen, doch zu Beginn der Woche hatten Bewaffnete das indische Parlament überfallen, und statt mein Glück zu feiern, war ich damit konfrontiert, dass mein Land möglicherweise bald im Krieg stand.

Meine Mutter sagte, ich solle nicht kommen, mein Vater im Wesentlichen dasselbe. Doch mithilfe eines Tickethändlers in der Seventh Avenue und weil ich mir plötzlich die Business-Plus-Klasse der PIA leisten konnte, flog ich zu genau der Zeit Lahore entgegen, da die New Yorker noch in letzter Minute Geschenke kaufen und man Paare sieht, die sich auf der Straße küssen und dabei hübsche kleine Büsche in ihre Wohnung schleifen, um sie dort als Weihnachtsbaum aufzustellen. Im Flugzeug saß ich neben einem Mann, der sich – sehr zu meinem Missfallen – die Schuhe auszog und, nachdem er im Gang gebetet hatte, sagte, die nukleare Auslöschung werde sich nicht vermeiden lassen, wenn sie Gottes Wille sei, allerdings sei Gottes Wille in dieser Angelegenheit noch unbekannt. Er lächelte mich freundlich an, und ich vermutete, dass er diese Bemerkung machte, um mich zu beruhigen.

Und nun, Sir, ist es Zeit zu essen! Zu Ihrer eigenen Sicherheit würde ich Ihnen vorschlagen, den Joghurt und das gehackte Gemüse da zu meiden. Wie? Nein, ganz und gar nicht, das war nicht böse gemeint, aber es könnte doch sein, dass Ihr Magen ungekochte Speisen nicht verträgt. Wenn Sie darauf bestehen, gehe ich sogar so weit, von jeder einzelnen dieser Platten erst selbst zu kosten, um Ihnen zu versichern, dass Sie nichts zu befürchten haben. Hier. Ein Stück warmes Brot, einfach so – ah, frisch aus dem Tonofen –, und ich fange an.

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