Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Er schnippte die Asche seiner Zigarette auf einen Teller. »Wie alt waren Sie, als Sie nach Amerika gingen?«, fragte er. »Ich ging ans College«, sagte ich, »da war ich achtzehn.« »Viel älter also«, sagte er. »Die Janitscharen haben sie immer als Kinder geholt. Es wäre ihnen nämlich viel schwerer gefallen, sich für ihr angenommenes Reich einzusetzen, wenn sie lebhafte Erinnerungen an ihre Vergangenheit gehabt hätten.« Er lächelte und spekulierte nicht weiter darüber. Bald darauf kam unser Essen, und der Zackenbarsch war ganz sicher so köstlich, wie er behauptet hatte, doch leider kann ich mich nicht mehr an den Geschmack erinnern.

Aber ich sehe Ihnen an, Sir, dass Ihnen die Geschichte seltsam vorkommt. Ob dieses Gespräch tatsächlich stattgefunden hat, fragen Sie? Und ob es diesen so genannten Juan-Bautista überhaupt gegeben hat? Ich versichere Ihnen, Sir: Sie können mir vertrauen. Es ist nicht meine Art, etwas zu erfinden! Und warum sollte gerade diese Begebenheit weniger wahr sein als die anderen, die ich Ihnen erzählt habe? Kommen Sie, ich glaube, wir haben schon zu viel zusammen erlebt, um zu einem so späten Zeitpunkt noch derartige Fragen aufzuwerfen.

Wie auch immer, Juan-Bautistas Worte lösten bei mir eine heftige Attacke der Selbstkritik aus. Die ganze folgende Nacht überlegte ich, was aus mir geworden war. Eigentlich konnte kein Zweifel bestehen: Ich war ein moderner Janitschar, ein Diener des amerikanischen Reichs zu einer Zeit, da es ein Land überfiel, das mit dem meinen verwandt war, und vielleicht sogar heimlich daran mitwirkte, dass mein eigenes Land mit Krieg bedroht wurde. Natürlich rang ich mit mir! Natürlich fühlte ich mich zerrissen! Ich hatte mich mit den Leuten von Underwood Samson zusammengetan, mit den Offizieren des Reichs, wo ich doch eigentlich prädestiniert war, Mitleid mit Leuten wie Juan-Bautista zu empfinden, deren Leben durch das Reich mir nichts, dir nichts zugrunde gerichtet wurde.

Am nächsten Morgen sagte ich dem Vizepräsidenten mit der Haltung eines Mannes, der einem Erschießungskommando gegenübersteht – nein, das ist vielleicht doch zu dramatisch, und ein gefährlicher Vergleich ausgerechnet an diesem Abend, aber Sie verstehen, was ich meine –, dass ich mich weigerte weiterzuarbeiten. Er war verdutzt. »Wie meinen Sie das, Sie weigern sich?«, sagte er. »Ich bin hier fertig«, antwortete ich, »ich habe vor, nach New York zurückzukehren.« Panik brach aus; eiligst wurde eine Konferenzschaltung mit Jim hergestellt. »Nun hören Sie mal, mein Junge«, sagte ein ungewöhnlich angespannter Jim aus der Sprechanlage, »ich weiß, Sie haben einiges um die Ohren. Aber wenn Sie da jetzt abhauen, untergraben Sie unsere Firma. Sie schaden dem Team. Im Krieg kämpfen die Soldaten weniger für ihre Fahne, Changez. Sie kämpfen für ihre Freunde, ihre Kumpel. Ihr Team. Tja, und jetzt bittet Ihr Team Sie zu bleiben. Wenn Sie hinterher eine Pause brauchen, kein Problem.«

Ich muss zugeben, Jims Worte gaben mir zu denken. Ich bewunderte ihn sehr; er hatte immer hinter mir gestanden, und nun war ich dabei, ihn zu verraten. Bis mein Ersatzmann in Marsch gesetzt und eingearbeitet war, hatten wir den Termin für unsere Bewertung vermutlich überschritten. Jim hatte mich zum Beweis seines Vertrauens und aus Großzügigkeit hingeschickt; und das war nun der Lohn dafür, ein Schlag ins Gesicht und desto unverschämter, weil er während einer finanziellen Schwächeperiode der Firma kam. Außerdem würde ohne meinen Job – den ich mit Sicherheit verlieren würde – mein Visum ungültig werden und ich gezwungen sein, die Vereinigten Staaten zu verlassen. Doch ich beschloss, solche Dinge jetzt nicht zu berücksichtigen; ich wollte nicht überlegen, ob ich damit jede Hoffnung aufgab, mit Erica zusammen zu sein. Ich wusste nur, dass meine Tage der Konzentration auf die Fundamentals vorüber waren. Und so bestieg ich am folgenden Abend, zwei Wochen vor Plan, ein Flugzeug Richtung New York.

Ah, da kommt unser Kellner mit grünem Tee, die perfekte Verdauungshilfe nach einem schweren Mahl. Beachtlicher Service, wie? Er ist genau in dem Moment gekommen, als er gebraucht wurde. Wer hätte gedacht, Sir, dass er uns so genau beobachtet? Aber der Abend ist schon weit fortgeschritten, und es sind keine Gäste mehr da, die seine Aufmerksamkeit ablenken könnten.

11

Eigenartig, wie sich der Charakter eines öffentlichen Raums verändert, wenn er leer ist; der verlassene Freizeitpark, die dichtgemachte Oper, das leere Hotel: Im Film sind das häufig Orte für Geschehnisse, die Angst machen sollen. So verhält es sich auch bei diesem Markt: Jetzt, da nur noch sporadisch und verstreut einige wenige Besucher zu sehen sind, hat er doch etwas Bedrohliches angenommen. Vielleicht hat es auch etwas mit dem bewölkten Himmel über uns zu tun, durch den man hin und wieder ein Stückchen Mond sieht, vielleicht sind es die dunkler werdenden Schatten in dem Labyrinth der Gassen, die sich von hier in alle Richtungen stehlen, aber ich meine, dass es viel mehr unsere Einsamkeit ist, die uns verstört, dass wir allein sind, und das mitten im Herzen einer Großstadt. Ah! Da, Sir, riechen Sie es: das Aroma von Staub in dem warmen Wind? Das ist der Geruch der Wüste im Süden, ein Geruch, der, begegneten wir ihm in Ihrer Heimat, aller Wahrscheinlichkeit nach ankündigen würde, dass gleich ein trostloser Distelstrauch über diese matt erhellte Bühne rollt.

Auch wenn die Atmosphäre, die mich auf meinem Flug von Santiago nach New York umgab, genau das Gegenteil war – die Kabine war hell und nahezu voll –, war ich in Gedanken bei einer Szenerie gleich jener, in der Sie und ich uns eben jetzt befinden. Ja, meine Grübeleien waren wahrlich düster. Ich sinnierte, dass ich mich immer über die Art und Weise geärgert hatte, wie Amerika sich in der Welt aufführte; die ständige Einmischung Ihres Landes in die Angelegenheiten anderer war unerträglich. Vietnam, Korea, die Straße von Taiwan, der Nahe Osten und nun Afghanistan; in jedem dieser großen Konflikte und Konfrontationen, die meinen Mutterkontinent Asien umringten, spielte Amerika eine zentrale Rolle. Überdies wusste ich als Pakistani aus Erfahrung – von wechselnden Perioden amerikanischer Hilfsleistungen und Sanktionen –, dass Geld ein wesentliches Mittel war, mit dem das amerikanische Reich seine Macht ausübte. Es war richtig, dass ich mich weigerte, länger daran Anteil zu haben, dieses Projekt der Herrschaft zu befördern; das einzige Überraschende dabei war, dass ich so viel Zeit benötigt hatte, zu meiner Entscheidung zu gelangen.

Ich beschloss, mich nach meiner Rückkehr nach New York mit dem Blick des ehemaligen Janitscharen umzusehen, was heißen soll, mit den analytischen Augen eines Menschen, der ein Produkt von Princeton und Underwood Samson war, jedoch unbehindert von den diversen Zwängen des Akademikers und Beraters, sich vornehmlich auf einzelne Teile zu fokussieren, und daher frei, Ihre Gesellschaft auch als Ganzes zu betrachten. Mit diesem Blick fiel mir auf, wie traditionell Ihr Reich sich darstellte. Bewaffnete Wachen besetzten den Kontrollpunkt, an dem ich einreisen wollte; da ich einer verdächtigen Rasse angehörte, wurde ich herausgebeten und einer zusätzlichen Überprüfung unterzogen. Als ich dann eingelassen war, mietete ich einen Wagenlenker aus einer Klasse Leibeigener, der die erforderlichen Zulassungen fehlten, um sich legal hier aufzuhalten, und die daher gezwungen war, eine Arbeit gegen geringeren Lohn anzunehmen; ich selbst war so etwas wie ein vertraglich gebundener Diener, dessen Bleiberecht von dem fortgesetzten Wohlwollen meines Arbeitgebers abhing. Danke, Juan-Bautista, dachte ich, als ich mich ins Bett legte, dass du mir geholfen hast, den Schleier wegzureißen, hinter dem das alles verborgen lag!

Doch ich muss in einem eigenartigen Gefühlszustand gewesen sein, einer quasihypnotischen Benommenheit, denn als ich am Morgen aufwachte, empfand ich etwas völlig Anderes. Nun traf mich das riesige Ausmaß dessen, was ich im Begriff stand aufzugeben. Wo sonst konnte ich – ohne Geld und Familienkontakte und in so jungen Jahren – auf ein derart stattliches Einkommen hoffen? Würde ich diese Stadt der Chancen mit ihrer magischen Dynamik und Hochspannung nicht vermissen? Was war mit meiner Pflicht Erica oder vielmehr mir selbst gegenüber, die daraus erwuchs, dass ich sie begehrte? Und wie würde ich Jim gegenübertreten?

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