Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Verderbt euch nicht den Appetit, Leute», sagte Gary gezwungen, während er Lebensmittel aus Plastikfächern nahm.

Erneut wechselten Mutter und Sohn Blicke.

«Stimmt», sagte Caleb. «Wir müssen ja noch Platz für den gemischten Grillteller lassen!»

Energisch schnitt Gary Fleisch und spießte Gemüse auf. Jonah deckte den Tisch, und zwar so, wie er es liebte, mit präzisen Abständen zwischen Geschirr und Besteck. Der Regen hatte aufgehört, doch die Holzdielen der Veranda waren noch rutschig, als Gary hinaustrat.

Es hatte als Familienwitz angefangen: Immer bestellt Dad im Restaurant gemischten Grillteller, immer will Dad nur in Restaurants, die gemischten Grillteller auf der Speisekarte haben. Und tatsächlich, so ein Teller mit einem Stück Lamm, einem Stück Schwein, einem Stück Kalb und einem oder zwei mageren, zarten Würstchen moderner Machart, so ein klassischer gemischter Grillteller eben, hatte für Gary etwas grenzenlos Köstliches, etwas unwiderstehlich Luxuriöses. Und weil das so war, hatte er begonnen, zu Hause selbst gemischte Grillteller zuzubereiten, die neben Pizza, Essen vom Chinesen und Pasta-Eintöpfen bald zu einem der Standardgerichte der Familie geworden war. Caroline tat das Ihre dazu, indem sie jeden Samstag schwere, blutfeuchte Tüten mit Fleisch und Wurst anschleppte, und binnen kurzem machte Gary zwei- oder sogar dreimal die Woche gemischten Grillteller, noch dem scheußlichsten Wetter auf der Veranda die Stirn bietend, und er liebte es. Er grillte Rebhuhnbrüste, Hühnerleber, Filets Mignons und mexikanisch gewürzte Truthahnwürstchen. Er grillte Zucchini und rote Paprika. Er grillte Auberginen, gelbe Paprika, Lammkoteletts, italienische Würstchen. Er erfand eine phantastische Bratwurst-Ribeye-Bok-Choy-Kombination. Er liebte es und liebte es und liebte es, und dann, auf einmal, war es ihm gleich.

Die klinische Bezeichnung ANHEDONIE war ihm in einem Buch begegnet, das auf Carolines Nachttisch lag und den Titel Befinden: EINS A! (von Dr. med. Ashley Tralpis) trug. Mit einem Schauder des Wiedererkennens, einem fast bösartigen Ja, ja, hatte er im Lexikon unter ANHEDONIE nachgelesen: «Seelischer Zustand, gekennzeichnet durch die Unfähigkeit, in Situationen, die normalerweise Vergnügen bereiten, auch Vergnügen zu empfinden.» ANHEDONIE war mehr als ein Warnsignal, es wir ein waschechtes Symptom. Eine trockene Fäulnis, die sich von Vergnügen zu Vergnügen ausbreitete, ein Pilz, der Gary die Freude am Luxus und die Lust am Müßiggang verdarb, Wonnen, die so viele Jahre lang seinen Widerstand gegen die kleinkarierte Gesinnung seiner Eltern befeuert hatten.

Letzten März in St. Jude hatte Enid angemerkt, dass Gary für einen Abteilungsleiter bei der Bank, dessen Frau nur halbtags und ehrenamtlich für den Children's Defense Fund arbeitete, ganz schön viel zu kochen scheine. Gary war es nicht schwergefallen, seiner Mutter in die Parade zu fahren; sie sei mit einem Mann verheiratet, der nicht mal ein Ei kochen könne, und offensichtlich neidisch. An seinem Geburtstag aber, nachdem er mit Jonah aus St. Jude zurückgekommen war, das teure Geschenk eines Farbfotolabors bekommen und die Willenskraft aufgebracht hatte, Eine Dunkelkammer, phantastisch, wie schön, wie schön! zu rufen, da hatte Caroline ihm eine Platte mit rohen Garnelen und kruden Schwertfischsteaks zum Grillen gereicht, und er war unsicher geworden, ob seine Mutter nicht doch Recht gehabt hatte. Als er auf der Terrasse, in glühender Hitze, die Garnelen schwarz briet und den Schwertfisch versengte, überkam ihn Müdigkeit. Die Aspekte seines Lebens, die nichts mit Grillen zu tun hatten, erschienen ihm auf einmal wie bloße Echoimpulse einer fremden Existenz mitten im Dauerbeschuss jener Momente, in denen er Mesquiteholz anzündete und auf der Terrasse hin- und herlief, um dem Rauch auszuweichen. Sobald er die Augen schloss, sah er verdrehte Popel von bräunendem Fleisch auf einem Grill aus Chrom und höllischen Kohlen. Die ewige Glut, Glut der Verdammnis. Die sengenden Qualen der zwanghaften Wiederholung. An den Innenwänden des Grills hatte sich ein Florteppich aus schwarzen Phenolfetten gebildet. Der Boden hinter der Garage, auf den er die Asche schüttete, glich einer Mondlandschaft oder dem Hof einer Zementfabrik. Er hatte gemischte Grillteller sehr, sehr satt, und am nächsten Morgen sagte er zu Caroline: «Ich koche zu viel.»

«Dann koch eben weniger. Wir können ja essen gehen.»

«Ich möchte zu Hause essen und weniger kochen.»

«Dann bestell was per Lieferservice», sagte sie.

«Das ist nicht das Gleiche.»

«Du bist derjenige, der so hinter diesen gemeinsamen Mahlzeiten her ist. Die Jungs können gut darauf verzichten.»

«Ich aber nicht. Mir sind sie wichtig.»

«Schön, Gary. Aber mir sind sie nicht wichtig, den Jungen sind sie nicht wichtig — und trotzdem sollen wir für dich kochen?»

Er konnte es Caroline nicht verübeln. In den Jahren, als sie ganztags gearbeitet hatte, war es ihm nie eingefallen, sich über tiefgefrorenes, aus dem Restaurant mitgebrachtes oder vorgefertigtes Essen zu beschweren. Jetzt kam es Caroline vermutlich so vor, als ändere er einfach die Spielregeln. Gary dagegen kam es vor, als ändere sich das Wesen des Familienlebens selbst — als zählten Zusammensein und Kindesliebe und Brüderlichkeit nicht mehr so viel wie einst, als er jung war.

Und nun stand er wieder da und grillte. Durch die Küchenfenster beobachtete er, wie Caroline sich mit Jonah im Fingerhakeln maß. Er beobachtete, wie sie Aarons Kopfhörer nahm, um seine Musik zu hören, beobachtete, wie sie im Takt mit dem Kopf wippte. Es sah doch ganz nach Familienleben aus. War hier wirklich nichts faul und das einzige Problem die klinische Depression des Mannes, der hineinspähte?

Caroline schien vergessen zu haben, wie sehr ihr Rücken schmerzte, erinnerte sich aber sofort wieder daran, als er mit der dampfenden, qualmenden Platte vulkanisierten tierischen Eiweißes eintrat. Sie setzte sich seitwärts zum Tisch, stocherte mit der Gabel im Essen und wimmerte leise. Caleb und Aaron musterten sie mit ernsthafter Besorgnis.

«Will sonst keiner wissen, wie Prinz Kaspian ausgeht?», fragte Jonah. «Interessiert das niemanden?»

Carolines Augenlider flatterten, ihr Mund stand kläglich offen, ihr Atem ging flach. Gary überlegte krampfhaft, was er Undeprimiertes, einigermaßen Unfeindseliges sagen könnte, aber er war ziemlich betrunken.

«Herrgott, Caroline», sagte er, «wir wissen, dass dein Rücken wehtut, wir wissen, dass es dir dreckig geht, aber wenn du nicht mal gerade am Tisch sitzen kannst — »

Ohne ein Wort rutschte sie von ihrem Stuhl, hinkte mit ihrem Teller zum Spülbecken, schob ihr Abendessen in den Abfallzerkleinerer und hinkte die Treppe hinauf. Caleb und Aaron entschuldigten sich, zerkleinerten gleichfalls ihr Abendessen und folgten ihr. Alles in allem verschwand Fleisch im Wert von ungefähr dreißig Dollar in der Kanalisation, doch Gary, der den Pegel seines Faktors 3 über null zu halten versuchte, gelang es recht gut, nicht an die Tiere zu denken, die zu diesem Zweck ihr Leben gelassen hatten. Er saß im bleiernen Zwielicht seines Rausches, aß, ohne etwas zu schmecken, und lauschte Jonahs ungerührtem, fröhlichem Geplapper.

«Das ist ein köstliches Rindersteak, Dad, und ich hätte gern noch ein Stück von den gegrillten Zucchini, bitte.»

Aus dem Fernsehzimmer im ersten Stock drang das Gebell der Hauptsendezeit. Kurz verspürte Gary Mitleid mit Aaron und Caleb. Eine Mutter zu haben, die einen so sehr brauchte, ja für deren Glück geradezu verantwortlich zu sein, war eine Last, das wusste Gary. Er wusste auch, dass Caroline, anders als er, sehr allein auf der Welt war. Ihren Vater, einen gut aussehenden, charismatischen Anthropologen, hatte sie mit elf Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Mali verloren. Die Eltern des Vaters, alte Quäker, die einen bisweilen mit «Ihr» anredeten, hatten Caroline die Hälfte ihres Anwesens vermacht, einschließlich eines wertvollen Andrew Wyeth, dreier Aquarelle von Winslow Homer und sechzehn Hektar bewaldeten Landes nahe Kennett Square, für das ein Bauträger eine unfassbare Summe gezahlt hatte. Carolines Mutter, inzwischen sechsundsiebzig und beängstigend gesund, wohnte mit ihrem zweiten Mann in Laguna Beach und war eine wichtige Wohltäterin der kalifornischen Demokraten; einmal im Jahr, im April, kam sie an die Ostküste und brüstete sich damit, keine «dieser alten Frauen» zu sein, die nur für ihre Enkelkinder lebten. Carolines einziger Bruder, Philip mit Namen, war Junggeselle, ein gönnerhafter Festkörper-Physiker mit Ärmelschonern, den ihre Mutter auf ziemlich beklemmende Weise vergötterte. Gary kannte in St. Jude keine vergleichbaren Familien. Von Anfang an hatte er Caroline wegen ihrer unglücklichen, einsamen Kindheit geliebt und bedauert. Und er hatte sich zum Ziel gesetzt, ihr eine bessere Familie zu bieten.

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