Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Alfred, auf dem Beifahrersitz des greisenhaften Oldsmobils, blickte starr geradeaus. «Warum?»

«Wenn du die Frühjahrssaison verpasst», sagte Gary, «musst du ein ganzes Jahr warten. Und das kannst du dir nicht leisten. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass du gesund bleibst, und das Haus verliert an Wert.»

Alfred schüttelte den Kopf. «Ich habe mich lange dafür starkgemacht. Eine Zweizimmerwohnung mit Küche und Bad ist alles, was wir brauchen. Ein Plätzchen zum Kochen für deine Mutter, zum Sitzen für uns. Aber es ist zwecklos. Sie will hier nicht weg.»

«Dad, wenn ihr nicht in eine Wohnung zieht, die besser zu handhaben ist, tust du dir irgendwann noch was. Du landest im Pflegeheim.»

«Ich habe nicht die Absicht, in ein Pflegeheim zu gehen. So.»

«Dass du nicht die Absicht hast, heißt noch lange nicht, dass es nicht passiert.»

Alfred schaute im Vorbeifahren zu Garys alter Grundschule. «Wo geht's hin?»

«Du fällst die Treppen runter, du rutschst auf dem Eis aus und brichst dir die Hüfte, und schon bist du im Pflegeheim. Carolines Großmutter — »

«Ich habe nicht verstanden, wo es hingeht.»

«Zum Eisenwarengeschäft», sagte Gary. «Mom möchte einen Dimmer für die Küchenlampe haben.»

Alfred schüttelte den Kopf. «Sie und ihre romantische Beleuchtung.»

«Sie hat eben Freude daran», sagte Gary. «Woran hast du Freude?»

«Wie meinst du das?»

«Ich meine, dass du ihr das Leben ziemlich schwer machst.»

Alfreds Hände, immer in Bewegung, griffen auf seinem Schoß ins Leere — strichen einen inexistenten Pokereinsatz ein. «Ich bitte dich noch mal, dich nicht einzumischen», sagte er.

Das Licht eines spätwinterlichen Tauwettermorgens, die Stille einer Unstunde in St. Jude — Gary fragte sich, wie seine Eltern das ertrugen. Die Eichen waren genauso ölig schwarz wie die Krähen, die darin hockten, der Himmel genauso salzweiß wie das Pflaster, auf dem ältere Verkehrsteilnehmer, sedierende Geschwindigkeitsbegrenzungen einhaltend, ihre Ziele ansteuerten: die Einkaufszentren mit Pfützen von Schmelzwasser auf den Wellblechdächern; die Ausfallstraße vorbei an Puddelstahlbauhöfen und der staatlichen Nervenklinik und den Sendemasten, die Seifenopern und Spielshows in den Äther einspeisten; die Ringstraßen und, jenseits davon, Hunderttausende Hektar tauenden Hinterlands, wo Kleintransporter achsentief im Lehm stecken blieben, in den Wäldern.22er abgefeuert wurden und im Radio nichts als Gospels und Hawaiigitarren zu hören waren; Wohnblocks mit dem gleichen farblos-grellen Leuchten in jedem Fenster, eichhörnchenverseuchten gelben Vorgärten, in denen hier und da ein Plastikspielzeug halb im Schmutz verbuddelt lag, einem Postboten, der irgendetwas Keltisches pfiff und die Briefkästen lauter als nötig zuknallte, weil die Totenstille dieser Straßen einem, zu einer solchen Unstunde, in einer solchen Unjahreszeit, wahrhaft den Rest geben konnte.

«Bist du glücklich mit deinem Leben?», fragte Gary, während er auf den Linksabbieger-Pfeil wartete. «Kannst du von dir behaupten, dass du jemals glücklich bist?»

«Ich habe ein Gebrechen, Gary — »

«Viele Menschen haben Gebrechen. Wenn das deine Entschuldigung ist, bitte, wenn du dir Leid tun willst, bitte, aber warum musst du Mom mit runterziehen?»

«Tja. Du fährst morgen ab.»

«Und das bedeutet? Dass du weiter in deinem Sessel sitzt und Mom für dich kocht und putzt?»

«Es gibt Dinge im Leben, die schlicht und einfach ausgehalten werden müssen.»

«Warum überhaupt am Leben bleiben, wenn das deine Einstellung ist? Worauf kannst du dich noch freuen?»

«Das frage ich mich jeden Tag.»

«Na, und wie lautet deine Antwort?»

«Wie lautet deine? Worauf sollte ich mich denn deiner Meinung nach freuen?»

«Aufs Reisen.»

«Ich bin genug gereist. Dreißig Jahre lang.»

«Darauf, dass du Zeit für die Familie hast. Für die Menschen, die du liebst.»

«Kein Kommentar.»

«Was soll das heißen?»

«Nichts weiter: kein Kommentar.»

«Du bist immer noch sauer wegen Weihnachten.»

«Interpretier das, wie du willst.»

«Wenn du sauer wegen Weihnachten bist, könntest du vielleicht die Güte haben, es zu sagen — »

«Kein Kommentar.»

«Anstatt dich in Anspielungen zu ergehen.»

«Wir hätten zwei Tage später kommen und zwei Tage früher wieder abfahren sollen», sagte Alfred. «Das ist alles, was ci h zum Thema Weihnachten zu sagen habe. Wir hätten nur achtundvierzig Stunden bleiben sollen.»

«Das liegt daran, dass du depressiv bist, Dad. Du bist klinisch depressiv — »

«Genau wie du.»

«Und das Vernünftigste wäre, du würdest dich behandeln lassen.»

«Hast du mich gehört? Ich habe gesagt, genau wie du.» «Wovon redest du überhaupt?»

«Denk mal darüber nach.»

«Dad, im Ernst, wovon redest du? Ich bin nicht derjenige, der den ganzen Tag im Sessel sitzt und schläft.»

«Unter der Oberfläche schon.»

«Das stimmt einfach nicht.»

«Eines Tages wirst du es sehen.»

«Werde ich nicht!», sagte Gary. «Mein Leben hat ein vollkommen anderes Fundament als deins.»

«Denk an meine Worte. Ich schaue mir deine Ehe an, ich sehe, was ich sehe. Eines Tages wirst du es auch sehen.»

«Das ist leeres Geschwätz, und das weißt du. Du hast bloß eine Scheißwut auf mich und kannst nicht damit umgehen.»

«Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht darüber diskutieren will.»

«Und ich respektiere das nicht.»

«Nun, es gibt auch Dinge in deinem Leben, die ich nicht respektiere.»

Zu hören, dass Alfred, der in fast jeder Hinsicht Unrecht hatte, manches in Garys Leben nicht respektierte, hätte nicht wehtun dürfen; und dennoch tat es weh.

Im Eisenwarengeschäft überließ er es Alfred, den Dimmer zu bezahlen. Die Vorsicht, mit der der alte Mann die Scheine aus seiner schmalen Brieftasche zupfte, das leichte Zögern, bevor er sich von ihnen trennte, waren Zeichen seiner Achtung vor jedem Dollar — seiner blödsinnigen Überzeugung, dass jeder einzelne zählte.

Wieder zu Hause, holte Alfred, während Gary und Jonah draußen kickten, Werkzeug aus dem Keller, stellte den Strom in der Küche ab und machte sich daran, den Dimmer zu installieren. Nicht einmal jetzt kam Gary auf den Gedanken, dass es vielleicht keine gute Idee war, Alfred mit Kabeln hantieren zu lassen. Als er zum Mittagessen ins Haus ging, sah er, dass sein Vater bislang nur den Deckel vom alten Schalter abmontiert hatte. Den Dimmer hielt er in der Hand wie eine Sprengkapsel, die ihn vor Angst zittern ließ.

«Mein Gebrechen erschwert mir so etwas», erklärte Alfred.

«Du musst das Haus verkaufen», sagte Gary.

Nach dem Essen fuhr er mit seiner Mutter und seinem Sohn ins Verkehrsmuseum von St. Jude. Während Jonah in alte Lokomotiven kletterte und das trockengedockte U-Boot erkundete und Enid sich hinsetzte, um ihre schmerzende Hüfte auszuruhen, listete Gary im Geist alle Ausstellungsstücke auf, weil er das Gefühl brauchte, etwas geleistet zu haben. Mit den Exponaten selbst, ihrer erschöpfenden Mitteilsamkeit, ihrer fröhlichen Volksprosa, konnte er nichts anfangen. DAS GOLDENE ZEITALTER DER DAMPFKRAFT. MORGENDÄMMERUNG DES FLIEGENS. EIN JAHRHUNDERT DER AUTOMOBILEN SICHERHEIT. Absatz um Absatz tönernen Texts. Das Schlimmste am Mittelwesten war für Gary, dass er sich hier so ungehätschelt, so unprivilegiert vorkam. St. Jude mit seinem zuversichtlichen Egalitarismus brachte ihm einfach nicht den Respekt entgegen, zu dem seine Talente und Leistungen ihn berechtigten. Ach, die Tristesse dieses Ortes! Die ernsthaften Bauerntölpel um ihn herum wirkten neugierig und überhaupt nicht deprimiert. Wie munter sie ihre missgestalteten Köpfe mit Fakten füllten: als könnten Fakten sie retten! Nicht eine einzige Frau, die auch nur halb so hübsch oder gut angezogen war wie Caroline. Nicht ein einziger Mann mit einem so anständigen Haarschnitt oder einem so flachen Bauch wie Gary. Aber genau wie Alfred, genau wie Enid waren sie ausgesprochen rücksichtsvoll. Sie schubsten Gary nicht und drängelten sich auch nicht vor, sondern warteten, bis er zum nächsten Exponat geschlendert war. Dann rückten sie näher und lasen und lernten. Gott, wie er den Mittelwesten hasste! Er konnte kaum atmen oder sich aufrecht halten. Er hatte Angst, sich gleich übergeben zu müssen. Eilig flüchtete er in den Museumsladen und kaufte eine silberne Gürtelschnalle, zwei Stiche von Eisenbahnviadukten der Midland Pacific und eine Feldflasche aus Zinn (alles für sich selbst), ein hirschledernes Portemonnaie (für Aaron) und ein Bürgerkriegsspiel auf CD-ROM (für Caleb).

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