Jonathan Franzen - Die Korrekturen
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- Название:Die Korrekturen
- Автор:
- Издательство:Rowohlt Verlag
- Жанр:
- Год:2002
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Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.
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In der SEC's Edgar Database fand Gary einen vorbörslichen Verkaufsprospekt, einen so genannten Red-Herring-Prospekt, über eine Neuemission von Axon-Aktien. Der Börsengang war für den 15. Dezember angesetzt, das war in gut drei Monaten.
Hauptverantwortlich zeichnete Hevy & Hodapp, eine der Elite-Investmentbanken. Gary überprüfte bestimmte Vitalfunktionen — Cashflow, Emissionsvolumen, Floatvolumen — und drückte, mit kribbelnden Lenden, auf Später Herunterladen.
«Jonah, neun Uhr», sagte er. «Ab in die Badewanne.»
«Ich würde so gern mal eine Luxuskreuzfahrt machen, Dad», sagte Jonah, schon an der Treppe, «wenn das irgendwann möglich wäre.»
In einem anderen Suchen-Feldgab Gary, mit leicht parkinsonschen Händen, die Wörter hübsch, nackt und blond ein.
«Schließ bitte die Tür, Jonah.»
Auf dem Monitor baute sich das Bild einer hübschen nackten Blondine auf. Gary klickte sie an, und ein sonnengebräunter nackter Mann, hauptsächlich von hinten fotografiert, aber auch in Nahaufnahme von den Knien bis zum Nabel, konnte dabei beobachtet werden, wie er der hübschen nackten Blondine seine ganze geschwollene Aufmerksamkeit zuwandte. Die Bilder hatten etwas Fließbandartiges an sich. Die hübsche nackte Blondine war das Rohmaterial, dem der nackte, sonnengebräunte Mann eifrigst mit seinem Werkzeug zu Leibe rückte. Zunächst wurde die bunte Stoffhülle entfernt, dann wurde das Material auf die Knie hinuntergedrückt, und der halbgelernte Arbeiter steckte ihm sein Werkzeug in den Mund, dann wurde das Material auf den Rücken gelegt, während der Arbeiter es mit dem Mund kalibrierte, dann brachte der Arbeiter das Material in eine Reihe horizontaler und vertikaler Positionen, drehte und bog es zurecht, wie er es für nötig hielt, und bearbeitete es sehr energisch mit seinem Werkzeug… Die Bilder ließen Gary eher weich werden als hart. Er fragte sich, ob er schon in dem Alter war, wo Geld ihn mehr erregte als eine hübsche nackte Blondine beim Sex, oder ob die ANHEDONIE, des einsamen Vaters Depression in einem Kellerraum, auch hier ihr Unwesen trieb.
Es klingelte an der Haustür. Jugendliche Füße kamen vom ersten Stock heruntergetrampelt.
Rasch reinigte Gary den Bildschirm und ging nach oben, gerade noch rechtzeitig, um Caleb mit einer großen Pizzaschachtel wieder ins Obergeschoss laufen zu sehen. Er folgte ihm und blieb einen Moment, den Geruch von Peperoni in der Nase und das wortlose, geräuschvolle Kauen seiner Frau und seiner Söhne im Ohr, vor dem Fernsehzimmer stehen. Etwas Militärisches, ein Panzer oder Lastwagen, dröhnte zur Begleitung von Kriegsfilmmusik.
«Wirr errhöhen Drruuck, Leutnant. Jetzt Sie werrden rreden? Jetzt?»
In Hände weg: Pädagogische Fähigkeiten für das nächste Jahrtausend warnte Dr. Harriet L. Schachtman: Allzu oft «schützen» ängstliche Eltern heutzutage ihre Kinder vor den angeblich «verheerenden Einflüssen» von Fernsehen und Computerspielen, nur um sie den weit schädlicheren Einflüssen der sozialen Ächtung durch Altersgenossen auszusetzen.
Gary, der als Kind eine halbe Stunde am Tag hatte fernsehen dürfen und sich nicht geächtet vorgekommen war, schien Schachtmans Theorie ein Patentrezept dafür zu sein, wie man die nachgiebigsten Eltern einer Gemeinschaft die Maßstäbe diktieren ließ und alle anderen zwang, ihre Werte entsprechend weit herunterzuschrauben. Doch Caroline hing dieser Theorie vorbehaltlos an, und da sie die alleinige Sachwalterin seines Ehrgeizes war, nicht wie sein Vater zu sein, und da sie glaubte, dass Kinder durch die Interaktion mit Altersgenossen mehr lernten als durch elterliche Erziehung, fügte Gary sich ihrem Urteil und ließ die Jungen nahezu unbegrenzt fernsehen.
Was er nicht bedacht hatte, war, dass er selbst der Geächtete sein würde.
Er zog sich in sein Arbeitszimmer zurück und rief ein zweites Mal in St. Jude an. Das schnurlose Küchentelefon lag noch auf seinem Schreibtisch, eine Erinnerung an frühere Unerquicklichkeiten und zukünftige Konflikte.
Er hätte lieber mit Enid gesprochen, aber es war Alfred, der abnahm und ihm sagte, sie sei drüben bei den Roots, ein wenig plaudern. «Wir hatten heute Abend ein Nachbarschaftstreffen», sagte er.
Gary erwog, später noch einmal anzurufen, doch er wollte sich von seinem Vater nicht einschüchtern lassen. «Dad», sagte er, «ich habe mich ein bisschen kundig gemacht. Axon ist eine Firma mit sehr viel Geld.»
«Gary, ich habe dir doch gesagt, dass du mir da nicht reinfuhrwerken sollst», antwortete Alfred. «Außerdem ist es jetzt müßig.»
«Was meinst du mit ‹müßig›?»
«Müßig eben. Hat sich erledigt. Die Dokumente sind notariell beglaubigt. Ich ziehe noch die Notarkosten ab, und das war's.»
Gary drückte zwei Finger gegen seine Stirn. «Mein Gott. Du warst beim Notar, Dad? An einem Sonntag?»
«Ich richte deiner Mutter aus, dass du angerufen hast.»
«Schick diese Dokumente nicht ab. Hörst du?»
«Gary, jetzt reicht es mir.»
«Tja, so ein Pech aber auch, ich komme gerade erst in Fahrt!»
«Ich habe dich gebeten, nicht mehr davon anzufangen. Wenn du dich nicht wie ein anständiger, zivilisierter Mensch benehmen kannst, habe ich keine andere Wahl — »
«Deine ganze Anständigkeit ist doch Blödsinn. Deine Zivilisiertheit ist Blödsinn. Schwäche ist das! Angst! Blödsinn!»
«Ich wünsche, nicht darüber zu sprechen.»
«Dann vergiss es.»
«Das habe ich vor. Kein Wort mehr davon. Deine Mutter und
ich kommen nächsten Monat für zwei Tage zu euch, und wir hoffen, euch im Dezember bei uns zu sehen. Es ist mein Wunsch, dass wir uns dann alle vernünftig benehmen.»
«Egal, wie es unter der Oberfläche aussieht. Hauptsache, wir sind alle ‹vernünftig›.»
«Im Kern ist das meine Überzeugung, jawohl.»
«Also, meine ist es nicht», sagte Gary.
«Das weiß ich. Deshalb bleiben wir auch nur achtundvierzig Stunden, nicht länger.»
Gary legte auf, wütender denn je. Er hatte gehofft, seine Eltern würden im Oktober eine ganze Woche bleiben. Er wollte, dass sie in Lancaster County Kuchen aßen, eine Theateraufführung im Annenberg Center besuchten, in West Chester Äpfel pflückten, Aaron Trompete spielen hörten, Caleb Fußball spielen sahen, sich an Jonahs Gesellschaft erfreuten und einfach mitbekamen, was für ein gutes Leben Gary hatte, wie sehr es Respekt und Bewunderung verdiente; und achtundvierzig Stunden reichten dafür nicht aus.
Er verließ sein Arbeitszimmer und gab Jonah einen Gutenachtkuss. Dann duschte er und legte sich auf das große Eichenbett und versuchte, sich auf die neueste Ausgabe des Inc. zu konzentrieren. Aber er konnte nicht aufhören, sich in Gedanken mit Alfred zu streiten.
Während seines Besuchs bei den Eltern im März war er erschüttert gewesen, wie sehr die Kräfte seines Vaters in den wenigen Wochen seit Weihnachten nachgelassen hatten. Ob Alfred Flure entlangschlurfte, Treppen mehr oder weniger hinunterrutschte oder seine Zähne in ein Sandwich grub, aus dem es Salatblätter und Hackfleisch regnete, stets schien er am Rand einer Entgleisung; unentwegt auf die Uhr schauend und mit den Augen umherwandernd, sobald ein Gespräch ihn nicht unmittelbar betraf, raste das alte Dampfross auf eine Katastrophe zu, und Gary konnte es kaum ertragen hinzusehen.
Denn wer, wenn nicht er, würde letztlich die Verantwortung übernehmen? Enid war hysterisch und moralinsauer, Denise lebte in Fantasialand, und Chip war seit drei Jahren nicht mehr in St. Jude gewesen. Wer, wenn nicht Gary, würde sagen: Dieser Zug sollte nicht mehr auf der alten Strecke fahren?
Ganz oben auf der Tagesordnung stand, wie Gary es sah, der Verkauf des Hauses. Einen Spitzenpreis erzielen, seinen Eltern eine kleinere, neuere, sicherere, billigere Bleibe besorgen und den Rest aggressiv investieren. Das Haus war Enids und Alfreds einziger großer Vermögenswert, und Gary nahm sich einen Vormittag lang Zeit, das ganze Anwesen, innen wie außen, zu inspizieren. Er fand Risse im Putz, Rostäderchen in den Waschbecken, eine feuchte Stelle an der Schlafzimmerdecke. Er entdeckte Regenflecken an der Innenwand der rückwärtigen Veranda, einen Bart aus getrocknetem Seifenschaum am Kinn der alten Spülmaschine, ein alarmierendes Rumpeln im Gebläse der Belüftungsanlage, Warzen und Furchen im Asphalt der Einfahrt, Termiten im Brennholzstapel, einen Eichenast, der wie ein Damoklesschwert über einer Gaube hing, fingerbreite Risse im Fundament, tragende Wände mit Schlagseite, schaumgekrönte Wellen aus abblätternder Farbe an Fensterrahmen, riesige, kühn gewordene Spinnen im Keller, ganze Felder vertrockneter Asseln und Grillenhülsen, mysteriöse pilzige und enterale Gerüche, kurz: entropischen Zerfall, wo immer er hinsah. Selbst bei anziehendem Markt begann das Haus im Wert zu sinken, und Gary dachte: Wir müssen das Scheißding jetzt verkaufen, wir dürfen keinen Tag mehr verlieren. Am letzten Morgen seines Aufenthalts fuhr Gary, während Jonah Enid einen Geburtstagskuchen backen half, mit Alfred zum Eisenwarengeschäft. Kaum saßen sie im Auto, sagte er, es sei an der Zeit, das Haus auf den Markt zu bringen.
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