Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Sie entschuldigte sich.

«Nein, du hast Recht», sagte Brian, sich ihrem Urteil unterwerfend. «Ich fühle mich schrecklich. Ich habe so was noch nie gemacht.»

«Ich schon», sagte sie, damit er sie nicht für schüchtern hielt. «Mehr als einmal. Und ich will das nicht mehr.»

«Natürlich nicht, nein, du hast ja Recht.»

«Wenn du nicht verheiratet wärst — wenn ich nicht deine

Angestellte wäre — »

«Lass nur, ich komm schon damit klar. Ich geh jetzt ins Badezimmer. Ich komm schon klar.»

«Danke.»

Ein Teil von ihr dachte: Was ist mit mir los?

Ein anderer Teil von ihr dachte: Wenigstens einmal in meinem Leben tue ich das Richtige.

Sie verbrachte vier Tage allein im Elsaß, bevor sie von Frankfurt aus wieder nach Hause flog. Als sie sah, wie weit Brians Team in ihrer Abwesenheit mit dem Generator vorangekommen war, erschrak sie. Das Balkenwerk des Gebäudes im Gebäude stand, der Beton des eingezogenen Bodens war gegossen. Sie konnte den späteren Effekt schon erkennen: eine strahlende Luftblase der Modernität im Zwielicht eines monumentalen Industriegehäuses. Obwohl sie ihren Kochkünsten vertraute, machte die Grandiosität des Ortes sie nervös. Sie wünschte, sie hätte auf einer normalen, schlichten Räumlichkeit bestanden, in der ihr Essen ganz für sich allein hätte glänzen können. Eingeseift und über den Löffel halbiert, so fühlte sie sich: als hätte Brian, ohne ihr Wissen, mit ihr um die Aufmerksamkeit der Welt gewetteifert. Als hätte er es, in seiner umgänglichen Art, von vornherein darauf abgesehen, den Generator zu seinem und nicht zu ihrem Restaurant zu machen.

Genauso, wie sie es befürchtet hatte, verfolgte sie das Nachbild seines Schwanzes. Sie war froher und froher, sich ihm verweigert zu haben. Er besaß alle Vorteile, die sie selbst hatte, und eine Menge eigener dazu. Er war männlich, er war reich, er war der geborene Insider, er war frei von Lambert'schen Absonderlichkeiten oder Überzeugungen, ein Amateur, der außer überzähligem Geld nichts zu verlieren hatte, und alles, was er zum Erfolg brauchte, waren eine gute Idee und jemand (sie), der die harte Arbeit machte. Was für ein Glück, dass sie ihn, in dem Hotelzimmer da, als ihren Widersacher erkannt hatte! Zwei Minuten länger, und sie hätte sich aufgelöst. Wäre eine weitere Facette seines amüsanten Lebens geworden, ihre Schönheit nichts als ein Spiegel seiner Unwiderstehlichkeit, ihre Talente nichts als eine Zutat zum Ruhm seines Restaurants. Was hatte sie für ein Glück gehabt, was für ein Glück.

Sie sah das so: Wenn der Generator seine Tore öffnete und die Kritiker der Räumlichkeit mehr Beachtung schenkten als dem Essen, dann hatte sie verloren und Brian gewonnen. Also legte sie sich ins Zeug. Sie röstete Rippchen im Umluftherd, bis sie braun waren, schnitt sie, immer darauf bedacht, dass das Auge mitaß, entlang der Faserung in dünne Scheiben, kochte den Sauerkrautsaft ein und bräunte ihn, um seinen nussigen, erdigen, krautigen, schweinefleischigen Geschmack herauszubringen, und gab dem Ganzen mittels eines Hodenpaars neuer Kartoffeln, einer Traube Rosenkohlköpfchen und eines Löffels gedünsteter, hauchfein mit geröstetem Knoblauch gewürzter weißer Bohnen den letzten Schliff. Sie dachte sich lukullische neue Weißwürstchen aus. Sie verband einen Hauch von Fenchel, Röstkartoffeln und guten, bitteren, gesunden Löwenzahn mit phantastischen Schweinekoteletts, die sie direkt von einem alten Sechziger-Jahre-Bauern bezog, der organische Viehzucht betrieb und noch selbst schlachtete und lieferte. Sie lud den Mann zum Essen ein, besichtigte seinen Bauernhof in Lancaster County und lernte die nämlichen Schweine kennen, nahm ihr eklektisches Futter (gekochte Yamswurzeln und Hühnerflügel, Eicheln und Kastanien) in Augenschein und sah sich den schallgedämpften Raum an, in dem sie geschlachtet wurden. Sie bekniete ihre alte Mannschaft beim Mare Scuro, bis sie Zusagen bekam. Brians AmEx in der Tasche, ging sie mit ehemaligen Kollegen essen und prüfte die örtliche Konkurrenz (die zum größten Teil beruhigend durchschnittlich war) und kostete Desserts, um herauszufinden, ob es nicht irgendwo einen Konditormeister gab, den es abzuwerben lohnte. Sie veranstaltete Ein-Frauen-Mitternachts-Fleischfüllungs-Festivals.

In ihrem Keller bereitete sie in Zwanzig-Liter-Eimern Sauerkraut zu: mit Rotkohl oder in Krautsaft eingelegten Grünkohlstreifen, mit Wacholderbeeren oder schwarzen Pfefferkörnern. Sie beschleunigte den Gärungsprozess mit Hundert-Watt-Birnen.

Noch immer rief Brian sie jeden Tag an, aber er fuhr sie nicht mehr in seinem Volvo spazieren, spielte ihr keine Musik mehr vor. Hinter seinen höflichen Fragen spürte sie, dass sein Interesse schwand. Sie empfahl Rob Zito, einen alten Freund von ihr, als Geschäftsführer des Generators, und als Brian sie beide zum Essen einlud, blieb er nur eine halbe Stunde. Er hatte noch eine Verabredung in New York.

Eines Abends rief Denise bei ihm zu Hause an, und Robin Passafaro war am Apparat. Robins knappe Antworten- «Klar», «Egal», «Ja», «Ich sag's ihm», «Klar» — ärgerten Denise so, dass sie Robin länger als nötig in der Leitung hielt. Sie fragte nach dem Gartenprojekt.

«Läuft gut», sagte Robin. «Ich sag Brian, dass Sie angerufen haben.»

«Könnte ich nicht irgendwann mal vorbeikommen und es mir ansehen?»

«Warum?», fragte Robin hemmungslos schroff.

«Na ja», sagte Denise, «Brian spricht öfter davon» (das war eine Lüge; er erwähnte es selten), «es ist ein interessantes Projekt» (in Wahrheit fand sie, dass es utopisch und versponnen klang), «und wissen Sie, ich mag Gemüse.»

«Aha.»

«Vielleicht mal an einem Samstagnachmittag oder so.»

«Egal.»

Einen Augenblick später knallte Denise den Hörer hin. Sie ärgerte sich, unter anderem, weil sie sich in ihren eigenen Ohren so falsch angehört hatte. «Ich hätte deinen Mann vögeln können!», sagte sie. «Und hab es nicht getan! Wie wär's mit ein bisschen Freundlichkeit?»

Wäre sie ein besserer Mensch gewesen, hätte sie Robin vielleicht in Ruhe gelassen. Vielleicht wollte sie Robin die Genugtuung verweigern, die für sie darin lag, Denise nicht zu mögen: wollte diesen Achtungswettstreit gewinnen. Vielleicht nahm sie auch nur den Fehdehandschuh auf. Aber der Wunsch, gemocht zu werden, war echt. Sie war besessen von dem Gedanken, dass Robin damals mit ihr und Brian in dem Hotelzimmer gewesen war; jenem Gefühl von Robins berstender Gegenwart in ihrem Körper.

Am letzten Samstag der Baseball-Saison stand sie acht Stunden lang zu Hause in ihrer Küche, schweißte Forellen ein, jonglierte mit einem halben Dutzend Krautsalaten und vermählte den Saft sautierter Nieren mit reizvollen Spirituosen. Später am Tag ging sie spazieren, überquerte, da sie zufällig in Richtung Westen unterwegs war, die Broad Street und gelangte ins Schwarzenghetto von Point Breeze, wo Robin ihr Projekt hatte. Das Wetter war schön. Der Frühherbst in Philadelphia brachte den Geruch nach kühlem Meer- und Flutwasser mit sich, allmählich sinkende Temperaturen, einen stillen Kontrollverzicht der feuchten Luftmassen, die den auflandigen Wind den ganzen Sommer lang in Schach gehalten hatten. Denise kam an einer alten Frau im Kittel vorbei, die Wache schob, während zwei staubige Männer Lebensmittel aus dem Heck eines rostigen Pinto luden. Fenster wurden hier bevorzugt mit Schlackenstein abgedunkelt. Sie sah ausgebrannte Imbiss-Buden und Pizzerias. Bröckelnde Häuser mit Betttuchvorhängen. Flächen frischen Asphalts, die das Schicksal des Viertels eher zu besiegeln als Erneuerung zu verheißen schienen. Denise war es gleich, ob sie Robin antreffen würde oder nicht. In gewisser Weise war es fast besser, wenn sie den Punkt heimlich erzielte — wenn Robin von Brian erfuhr, dass sie sich die Mühe gemacht hatte, beim Projekt vorbeizuschauen.

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