Jonathan Franzen - Freiheit

Здесь есть возможность читать онлайн «Jonathan Franzen - Freiheit» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2010, ISBN: 2010, Издательство: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Freiheit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Freiheit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

Freiheit — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Freiheit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auf ihre Beerdigung folgten einige Wochen Ruhe vor seiner Mutter, Wochen willkommener Frostigkeit, aber nach und nach lief sie ihm wieder hinterher. Dass er in Bezug auf Connie so offen war, nutzte sie als Vorwand, um ihrerseits unangemessen offen zu ihm zu sein. Sie versuchte, ihn zu ihrem designierten Versteher zu machen, und das erwies sich als noch schlimmer, als ihr Kleiner-Junge-Kumpel zu bleiben. Es war hinterhältig und unwiderstehlich. Es begann mit einer Vertraulichkeit: Eines Nachmittags setzte sie sich zu ihm aufs Bett und erzählte ihm, wie sie damals am College von einer drogensüchtigen pathologischen Lügnerin bedrängt worden war, die sie, anders als sein Vater, sehr gemocht hatte. «Ich muss das jemandem erzählen», sagte sie, «aber nicht unbedingt Dad. Gestern wollte ich meinen neuen Führerschein abholen, und da stand sie vor mir in der Schlange. Seit dem Abend, als ich mir das Knie ruinierte, habe ich sie nicht mehr gesehen. Das ist jetzt — zwanzig Jahre her?

Sie hat ziemlich zugenommen, aber sie war es, eindeutig. Und als ich sie sah, habe ich es mit der Angst zu tun bekommen. Mir wurde klar, dass ich mich schuldig fühle.»

«Warum Angst?», hörte er sich sagen, ganz wie Tony Sopranos Therapeut. «Warum schuldig?»

«Keine Ahnung. Ich bin rausgerannt, bevor sie sich umdrehen und mich sehen konnte. Jetzt muss ich nochmal hin, um den Führerschein abzuholen. Aber ich hatte solche Panik, dass sie sich umdreht und mich sieht. Ich hatte Panik vor dem, was dann passiert wäre. Weil ich nämlich so was von überhaupt nicht lesbisch bin. Das musst du mir glauben, ich wüsste es, wenn ich es wäre — die Hälfte meiner alten Freundinnen ist lesbisch. Aber ich bin es definitiv nicht.»

«Schön zu hören», sagte er mit einem nervösen Grinsen.

«Doch gestern, als ich sie sah, ist mir klargeworden, dass ich sie geliebt habe. Und damit nie umgehen konnte. Und jetzt hat sie so eine Art Lithium-Schwere — »

«Was ist Lithium.»

«Was gegen manische Depression. Bipolare Störung.»

«Ah.»

«Und ich habe sie total im Stich gelassen, weil Dad sie so sehr hasste. Sie litt, und trotzdem habe ich sie nie mehr angerufen, und ihre Briefe sind ungeöffnet im Müll gelandet.»

«Aber sie hat dich angelogen. Sie hat dir Angst gemacht.»

«Ja, schon. Trotzdem fühle ich mich schuldig.»

In den darauffolgenden Monaten erzählte sie ihm noch viele andere Geheimnisse. Geheimnisse, die sich als arsenhaltige Bonbons entpuppten. Eine Weile schätzte er sich sogar glücklich, eine Mom zu haben, die so lässig und mitteilsam war. Er antwortete mit der Enthüllung verschiedener Perversionen und kleinerer Vergehen seiner Schulkameraden, suchte sie damit zu beeindrucken, dass seine Altersgenossen so viel abgebrühter und verdorbener waren als junge Leute in den Siebzigern. Und dann, während eines Gesprächs über Vergewaltigung bei Verabredungen, hatte sie es eines Tages ganz natürlich gefunden, ihm zu erzählen, wie sie selbst einmal als Teenager bei einer Verabredung vergewaltigt worden sei und dass er Jessica davon kein Sterbenswort sagen dürfe, weil Jessica sie nicht so verstehe wie er — niemand verstehe sie so wie er. In den Nächten nach diesem Gespräch hatte er wach gelegen, in sich eine mörderische Wut auf den Vergewaltiger seiner Mutter und empört über die Ungerechtigkeit der Welt und voller Schuldgefühle alles Negativen wegen, das er je über sie gesagt oder gedacht hatte, und er war sich privilegiert und bedeutend vorgekommen, weil er Zugang zur Welt der Erwachsenengeheimnisse erhalten hatte. Und dann war er eines Morgens aufgewacht und hasste sie so abgrundtief, dass er schon eine Gänsehaut bekam und sich ihm der Magen umdrehte, wenn er bloß in einem Zimmer mit ihr war. Es war wie eine chemische Umwandlung. Als sickerte ihm Arsen aus den Organen und dem Knochenmark.

Jetzt, an diesem Abend am Telefon, hatte ihn so bestürzt, wie vollkommen unblöd sie geklungen hatte. Das nämlich war die Substanz ihres Vorwurfs. Sie hatte ihr Leben offenbar nicht gerade gut im Griff, aber nicht etwa, weil sie blöd war. Ganz im Gegenteil irgendwie. Sie hatte ein komisch-tragisches Bild von sich selbst und schien die Art, wie sie war, zudem noch aufrichtig zu bedauern. Und dennoch summierte sich das alles zu einem Vorwurf gegen ihn. Als spräche sie eine ausgefeilte, aber aussterbende Ursprache und ginge davon aus, dass es der jüngeren Generation (d. h. Joey) obliege, sie entweder zu bewahren oder für ihr Verschwinden verantwortlich zu sein. Oder als wäre sie einer der gefährdeten Vögel seines Dad, der im Wald sein obsoletes Lied singt in der aussichtslosen Hoffnung, dass eine verwandte Seele vorbeikommt und es hört. Hier war sie, und dort war die übrige Welt, und allein dadurch, wie sie mit ihm sprach, machte sie ihm zum Vorwurf, dass er der übrigen Welt seine Treue bewies. Aber wer konnte ihm schon vorwerfen, dass er die Welt vorzog? Er musste doch versuchen, sein eigenes Leben zu leben! Das Problem war, dass er ihr als Kind in seiner Schwäche gezeigt hatte, dass er ihre Sprache sehr wohl verstand und auch ihr Lied erkannte, und nun musste sie ihn offenbar daran erinnern, dass diese Fähigkeiten noch immer in ihm steckten — nur für den Fall, dass ihm wieder einmal danach war, auf diese Fähigkeiten zurückzugreifen.

Wer immer im Wohnheimbad geduscht hatte, war jetzt fertig und trocknete sich ab. Die Flurtür ging auf und wieder zu, auf und wieder zu; ein minziger Geruch vom Zähneputzen wehte von den Waschbecken herüber in Joeys Kabine. Von seinem Geheule hatte er einen Steifen bekommen, den er nun aus Boxershorts und Khakihose zog und verzweifelt umfasste. Wenn er ihn unten am Schaft richtig fest drückte, konnte er die Eichel riesig und scheußlich und, von dem venösen Blut, fast schwarz werden lassen. Er betrachtete sie so gern, genoss das Gefühl von Geborgenheit und Autonomie, das ihm ihre abstoßende Schönheit gab, so sehr, dass er gar nicht wichsen und damit auch diese Härte aufgeben mochte. Jede Minute des Tages mit einem Steifen rumzulaufen, da würden einen alle natürlich einen Stecher nennen. Was Blake war. Joey wollte nicht wie Blake sein, aber noch weniger wollte er der designierte Versteher seiner Mutter sein. Mit lautlos spastischen Fingern, den Blick auf die Härte gerichtet, kam er in die klaffende Toilette und betätigte sogleich die Spülung.

Oben in ihrem Eckzimmer las Jonathan John Stuart Mill und guckte dabei das neunte Inning eines World-Series-Spiels. «Sehr knifflige Lage hier», sagte Jonathan. «Ich erlebe tatsächlich Anfälle von Sympathie für die Yankees.»

Joey, der nie allein Baseball sah, ganz gern aber mit anderen, setzte sich aufs Bett, als Randy Johnson gerade Fastballs auf einen Yankee warf, der schon die Niederlage in den Augen hatte. Es stand 4: o. «Die könnten aber noch zurückschlagen», sagte er.

«Das wird nichts mehr», sagte Jonathan. «Und tut mir leid, aber seit wann spielen Erweiterungsteams nach vier Spielzeiten in der Series? Ich versuche immer noch zu akzeptieren, dass Arizona überhaupt eine Mannschaft hat.»

«Freut mich, dass du endlich zur Vernunft findest.»

«Versteh mich nicht falsch. Es gibt nach wie vor nichts Schöneres als eine Niederlage der Yankees, vorzugsweise mit einem einzigen Run Unterschied, vorzugsweise mit einem Passed Ball von Jorge Posada, dem kinnlosen Wunderknaben. Aber gerade in diesem Jahr möchte man doch irgendwie, dass sie gewinnen. Es ist ein patriotisches Opfer, das wir alle New York bringen müssen.»

«Ich möchte jedes Jahr, dass sie gewinnen», sagte Joey, auch wenn ihm das nicht sonderlich wichtig war.

«He, aber wieso das denn? Müsstest du nicht für die Twins sein?»

«Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass meine Eltern die Yankees nicht abkönnen. Mein Dad liebt die Twins, gerade weil sie einen kleinen Etat haben, und in Sachen Etat sind die Yankees nun mal der Feind. Und meine Mom ist einfach ganz grundsätzlich eine verrückte New-York-Hasserin.»

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Freiheit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Freiheit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jonathan Franzen - Weiter weg
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Strong Motion  - A Novel
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to Be Alone  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Discomfort Zone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Die Korrekturen
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to be Alone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Twenty-Seventh City
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Kraus Project
Jonathan Franzen
Отзывы о книге «Freiheit»

Обсуждение, отзывы о книге «Freiheit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x