Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Ich kann sagen, dass ich mir, noch bevor der Abend des ersten Tages herabsank, im Großen und Ganzen schon über alles so ziemlich genau im Klaren war. Ach ja, inzwischen hatten wir auch schon die Bedürfnisanstalt-Baracke aufgesucht – eine Örtlichkeit, die über ihre ganze Länge aus drei podestartigen Erhöhungen bestand, mit je zwei, das heißt insgesamt sechs Reihen von Löchern: Auf diesen musste man sich niederlassen oder in sie hineintreffen, je nachdem, je nach Bedarf. Auf jeden Fall war nicht viel Zeit, weil es nicht lange dauerte, bis ein wütender Gefangener erschien, diesmal mit schwarzer Armbinde, in der Hand einen schweren Knüppel, und man sich entfernen musste, so wie man eben war. Ein paar andere alteingesessene, aber einfachere Gefangene lungerten ebenfalls dort herum: Sie erwiesen sich als gutmütiger und ließen sich auch gern zu ein paar Auskünften herbei. Der Weg hin und zurück, den der Blockkommandant uns gewiesen hatte, war ziemlich lang, er führte an einer interessanten Siedlung vorbei: hinter dem Drahtzaun die üblichen Schuppen, dazwischen merkwürdige Frauen (von der einen habe ich mich schnell abgewandt, weil aus ihrem offenen Kleid gerade etwas heraushing, an das sich ein Säugling – sein kahler Schädel glänzte in der Sonne – krampfhaft klammerte) und noch merkwürdigere Männer, zumeist in abgetragenen Anzügen, aber alles in allem doch solchen, wie die Leute sie draußen trugen, in der Freiheit, wenn ich so sagen darf. Auf dem Rückweg wusste ich es dann auch schon: Es war das Lager der Zigeuner. Ich war auch etwas überrascht: Zu Hause hatten zwar mehr oder weniger alle, und auch ich, versteht sich, eine etwas zurückhaltende Meinung von den Zigeunern gehabt, aber bis dahin hatte ich noch nie gehört, dass sie Verbrecher seien. Gerade kam ein Fuhrwerk vorbei, das von kleineren Kindern gezogen wurde, über ihren Schultern ein Geschirr so wie bei Ponys, und neben ihnen ging ein Mann mit einem großen Schnurrbart, in der Hand eine Peitsche. Die Ladung war von Decken verhüllt, doch durch die vielen Lumpen und Löcher guckten unverkennbar Brote hervor, und zwar weiße Laibe: Auch daraus konnte ich schließen, dass sie doch irgendwie eine Stufe höher standen als wir. Noch ein anderes Bild ist mir von diesem Spaziergang im Gedächtnis geblieben: In der anderen Richtung, auf der Hauptstraße, sah ich einen Mann in weißer Kleidung gehen – an den Seiten der weißen Hose breite rote Streifen, auf dem Kopf eine große schwarze Künstlermütze, wie sie, ihren Bildern nach zu urteilen, die Maler im Mittelalter trugen, und in seiner Hand ein dicker, herrschaftlicher Stock –, der die ganze Zeit in der Gegend umherblickte, und mir fiel es ziemlich schwer zu glauben – wie jedoch behauptet wurde –, dass dieser Hochwohlgeborene auch nur ein Strafgefangener sein sollte, so wie wir auch.

Ich könnte es sogar beschwören: Ich habe auf diesem Weg mit keinem einzigen fremden Menschen gesprochen. Und dennoch, tatsächlich könnte ich meine genaueren Erkenntnisse an diesen Zeitpunkt knüpfen. Da, gegenüber, verbrannten in diesem Augenblick unsere Reisegefährten aus der Eisenbahn, alle, die im Auto hatten mitfahren wollen, und all die, die sich vor dem Arzt aus Alters- oder anderen Gründen als untauglich erwiesen hatten, genauso die Kleinen und mit ihnen die Mütter und die, die es in der Zukunft geworden wären, denen man es bereits hatte ansehen können, so hieß es. Auch sie seien vom Bahnhof zum Bad gegangen. Auch sie seien über die Kleiderhaken, die Nummern, den Ablauf im Bad unterrichtet worden, genauso wie wir. Auch Friseure seien dort gewesen – so wurde behauptet –, und auch die Seife habe man ihnen ausgehändigt. Und dann seien auch sie in den Baderaum geführt worden, wo, so hörte ich, auch solche Rohre und Duschen vorhanden waren: nur dass man aus ihnen nicht Wasser, sondern Gas auf sie herunterließ. All das habe ich nicht auf einmal, sondern eher nach und nach erfahren, durch immer neue Einzelheiten ergänzt, von denen einige angezweifelt, andere aber bestätigt, ja, sogar noch um weitere ergänzt wurden. In der Zwischenzeit – hörte ich – sei man sehr freundlich zu ihnen, sie würden liebevoll umsorgt, die Kinder sängen und spielten Ball, und der Ort, wo sie vergast wurden, sei sehr hübsch gelegen, zwischen Rasenplätzen, Wäldchen und Blumenbeeten: Deshalb hatte ich schließlich den Eindruck, es sei eine Art Schabernack, irgendetwas wie ein Studentenstreich. Dazu trug, wenn ich es recht überlegte, auch bei, wie geschickt sie mich zum Beispiel in andere Kleider gesteckt hatten, einfach so, dank dieses Einfalls mit den Haken und den darauf befindlichen Nummern, oder wie sie zum Beispiel diejenigen, die noch Wertsachen besaßen, mit dem Röntgen erschreckt hatten, was ja am Ende ein leeres Wort geblieben war. Freilich – das sah ich ein – war das Ganze, von der anderen Seite gesehen, natürlich nicht nur Schabernack, denn von dem Ergebnis – um es so zu formulieren – konnte ich mich schließlich mit meinen eigenen Augen überzeugen, und vor allem durch meinen ständig aufgewühlten Magen; aber das war nun einmal mein Eindruck, und im Grunde genommen – so stellte ich es mir wenigstens vor – konnte es auch gar nicht sehr viel anders vor sich gegangen sein. Schließlich setzte man sich wahrscheinlich auch hier gemeinsam an einen Tisch, steckte sozusagen die Köpfe zusammen, auch wenn es nicht gerade Studenten waren, versteht sich, sondern gestandene erwachsene Männer, vielleicht auch, ja höchstwahrscheinlich, wenn ich es recht überlegte, Herren, in würdigem Anzug, Zigarren im Mund, Orden auf der Brust, alles sicher Befehlshaber, die nicht gestört sein wollen – so stellte ich es mir vor. Einer kommt dann auf die Idee mit dem Gas, ein anderer dann gleich auf die Idee mit dem Bad, ein Dritter auf die mit der Seife, ein Vierter wiederum fügt die Blumen hinzu und so weiter. Ein paar Ideen hatten sie vielleicht etwas länger diskutiert, länger daran herumgefeilt, andere dagegen gleich freudig aufgenommen, waren von ihren Sitzen hochgeschnellt (ich weiß nicht, warum mir das wichtig war, aber sie schnellten hoch) und hatten sich an den Händen gefasst – all das ließ sich lebhaft vorstellen, zumindest was mich angeht. Die Ideen der Befehlshaber werden dann mittels vieler emsiger Hände, eifriger Betriebsamkeit verwirklicht, und am Erfolg der Darbietung, das sah ich wohl, konnte nicht der geringste Zweifel bestehen. Also war es ganz gewiss der alten Frau so ergangen, die am Bahnhof ihrem Sohn gehorcht hatte, und auch dem weißbeschuhten kleinen Jungen und seiner blonden Mama, dem stattlichen Weib, dem alten Herrn mit dem schwarzen Hut oder dem Nervenkranken, der vor den Arzt hingetreten war. Auch der «Experte» kam mir in den Sinn: Er war ganz bestimmt sehr verblüfft gewesen, der Arme. Und «Rosi» sagte dann mit bedauerndem Kopfschütteln: «Der arme Moskovics», und wir waren alle einer Meinung mit ihm. Und der «Halbseidene» schrie auf: «Jesus Maria!» Wie wir nämlich von ihm erfuhren, war die Vermutung der Jungen richtig gewesen: Zwischen ihm und dem erwähnten Mädchen aus der Ziegelei war tatsächlich «alles passiert», und jetzt dachte er an die möglichen Folgen, die mit der Zeit eventuell sichtbar würden. Die Besorgnis, da pflichteten wir ihm bei, bestand zu Recht, aber auf seinem Gesicht war außer der Sorge noch irgendetwas anderes zu sehen, der Ausdruck eines schon schwerer zu bestimmenden Gefühls, und die Jungen blickten in diesem Moment auch eher mit einer Art Achtung auf ihn, was mir leichtfiel zu verstehen, natürlich.

Noch etwas anderes hat mir an diesem Tag einigermaßen zu denken gegeben: die Tatsache nämlich, dass dieser Ort – wie ich erfuhr –, diese Einrichtung, schon seit Jahren hier existierte, vorhanden war, funktionierte, Tag für Tag auf gleiche Weise, und gewissermaßen – ich sah zwar ein, dass dieser Gedanke etwas übertrieben sein mochte, aber doch: schon auf mich gewartet hatte. Auf jeden Fall – so erwähnten es gleich mehrere mit einer eigentümlichen, sozusagen schaudernden Hochachtung – war unser Blockkommandant schon vor vier Jahren hierhergekommen. Mir fiel ein, dass jenes Jahr auch für mich ziemlich bedeutsam gewesen war, denn damals war ich gerade ins Gymnasium eingetreten. Ich erinnerte mich noch sehr gut an die Eröffnungsfeier – ich selbst hatte in einem dunkelblauen, schnurbesetzten Ungarnanzug teilgenommen, der sogenannten Bocskaer-Tracht. Ich habe mir auch die Worte des Direktors gemerkt – eines würdigen Mannes mit gestrenger Brille und einem schönen weißen Schnurrbart, der, wenn ich es nun im Nachhinein bedachte, auch ein bisschen etwas von einem Kommandeur hatte. Zum Schluss, so erinnere ich mich, hatte er sich auf einen Weisen der Antike berufen: «Non scolae, sed vitae discimus – Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir», zitierte er. Dann hätte ich jedoch, das war meine Ansicht, die ganze Zeit ausschließlich für Auschwitz lernen müssen. Es wäre alles erklärt worden, offen, ehrlich, vernünftig. Bloß hatte ich während der ganzen vier Jahre in der Schule kein einziges Wort davon gehört. Aber ich sah natürlich ein, dass die Sache peinlich gewesen wäre, ja und dann gehört es auch nicht zur Allgemeinbildung, ich musste es zugeben. Das hatte dann den Nachteil, dass ich mich erst hier belehren lassen musste, zum Beispiel darüber, dass wir uns in einem «Konzentrationslager» befanden. Aber auch die seien nicht alle gleich, so wurde erklärt. Das hier zum Beispiel sei ein «Vernichtungslager» , erfuhr ich. Etwas ganz anderes sei dagegen – so wurde gleich hinzugefügt – das «Arbeitslager» : Dort sei das Leben leicht, die Verhältnisse und die Lebensmittelversorgung, hieß es, unvergleichlich besser, was nur natürlich ist, denn auch das Ziel war ja schließlich ein anderes. Nun, auch wir würden noch an einen solchen Ort verbracht, falls nicht irgendetwas dazwischenkäme, was – wie man um mich herum zugab – in Auschwitz durchaus möglich sei. Auf jeden Fall – erklärte man weiter – sei es keineswegs ratsam, sich krank zu melden. Das Krankenhaus-Lager befinde sich im Übrigen dort, am Fuß des einen Schornsteins, von den Eingeweihteren nur noch kurz «der Zweier» genannt. Die Gefahr lauere vor allem im Wasser, in nicht abgekochtem Wasser, wie ich selbst es zum Beispiel auf dem Weg vom Bahnhof zum Bad getrunken hatte – aber das hatte ich ja schließlich nicht wissen können. Nun gut, da war die Tafel gewesen, unbestreitbar, aber immerhin, der Soldat hätte ja auch etwas sagen können, fand ich. Doch halt – fiel mir ein –, ich musste ja das Ziel in Betracht ziehen: Gott sei Dank konnte ich feststellen, dass ich mich wohlfühlte, und auch von den Jungen hatte ich bis dahin keine Klagen gehört.

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