Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Zwischendurch vernahm ich, auch wenn ich sie kaum beachtete, verschiedene Aufrufe, so wurden zum Beispiel – erinnere ich – Fachkräfte auf dem Gebiet der Maschinenschlosserei gebeten herauszutreten, andere Male waren es Zwillingsgeschwister, die gesucht wurden, körperlich Versehrte, ja sogar, zur allgemeinen Belustigung, Zwerge, falls solche unter uns wären, und dann auch Kinder, denn diese – so hieß es – erwarte eine besondere Behandlung, nämlich Schule statt Arbeit und allerlei Vergünstigungen. Ein paar Erwachsene in unserer Reihe haben uns ermuntert, uns diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Aber ich hatte noch die Mahnung der Sträflinge im Ohr, nun ja, und im Übrigen hatte ich natürlich eher Lust, zu arbeiten als nach Art von Kindern zu leben.

Doch mittlerweile waren wir schon ein rechtes Stück weitergerückt. Ich bemerkte, dass sich die Soldaten und Sträflinge um uns herum sehr vermehrt hatten. An einem bestimmten Punkt verwandelte sich unsere Fünferreihe in einen Gänsemarsch. Gleichzeitig wurden wir aufgerufen, Jacken und Hemden abzulegen, um mit nacktem Oberkörper vor den Arzt zu treten. Auch das Tempo, so spürte ich, beschleunigte sich. Und dann sah ich auch schon dort vorn zwei Gruppen von Menschen. Eine größere und recht gemischte Gesellschaft versammelte sich zur Rechten, und eine kleinere und irgendwie wohlgefälligere, in der ich zudem auch schon ein paar von den Jungen erblickte, zur Linken. Diese Letzteren schienen – zumindest in meinen Augen – die Tauglichen zu sein. Unterdessen war ich, und zwar immer schneller, direkt dorthin unterwegs, wo im Durcheinander der vielen sich bewegenden, hin und her laufenden Gestalten jetzt schon ein fester Punkt aufschimmerte, eine makellose Uniform mit der steil aufstrebenden, geschwungenen Tellermütze der deutschen Offiziere; dann überraschte mich nur noch, wie schnell die Reihe an mir war.

Die Untersuchung selbst kann im Übrigen nicht mehr als etwa zwei, drei Sekunden (annähernd) gedauert haben. Gerade war vor mir noch Moskovics an die Reihe gekommen – ihn hatte der Arzt sofort, mit gestrecktem Zeigefinger, in die andere Richtung gewiesen. Ich hörte noch, wie Moskovics zu erklären versuchte: «Arbeitensechzehn» – aber von irgendwoher packte ihn eine Hand, und schon hatte ich seinen Platz eingenommen. Mich, so sah ich, betrachtete der Arzt schon gründlicher, mit einem abwägenden, ernsten und aufmerksamen Blick. Ich habe mich dann auch aufgerichtet, um ihm meinen Brustkasten zu zeigen, und – so erinnere ich – sogar etwas lächeln müssen, als ich so nach Moskovics drankam. Zu dem Arzt hatte ich auch gleich Vertrauen, weil er von angenehmer Erscheinung war und ein sympathisches langes, glattrasiertes Gesicht hatte, eher schmale Lippen und blaue oder graue, auf jeden Fall helle, gütig blickende Augen. Ich konnte ihn mir gut anschauen, während er, seine behandschuhte Hand beidseits auf meine Wangen stützend, mir mit dem Daumen die Haut unter den Augen ein bisschen herunterzog – geradeso, mit dem gleichen Handgriff, wie ich es von den Ärzten zu Hause kannte. Gleichzeitig fragte er mich mit einer leisen, aber klaren Stimme, die den gebildeten Menschen verriet: «Wie alt bist du?» – aber irgendwie nur so nebenbei. Ich sagte: «Sechzehn . » Er hat leicht genickt, aber es schien eher deswegen zu sein, weil es die richtige Antwort, und nicht, weil es die Wahrheit war – jedenfalls ist es mir in der Eile so vorgekommen. Ich habe auch noch eine andere Beobachtung gemacht, oder eher eine flüchtige, vielleicht auch falsche Wahrnehmung – als hätte er irgendwie zufrieden, ja fast schon erleichtert gewirkt; mir schien, ich gefiel ihm irgendwie. Dann schob er mich weg, mit der einen Hand noch auf meinem Gesicht, während er mir mit der anderen die Richtung wies, auf die andere Seite der Straße, zu den Tauglichen. Die Jungen erwarteten mich schon triumphierend, vor Freude lachend. Und beim Anblick dieser strahlenden Gesichter war es vielleicht, dass ich den Unterschied verstand, welcher unsere Gruppe von denen auf der anderen Seite wirklich trennte: Es war der Erfolg, wenn ich es richtig empfand.

So habe ich mir dann das Hemd wieder angezogen und mit den Jungen ein paar Worte gewechselt und dann wieder gewartet. Von hier aus konnte ich jetzt alles, was am anderen Ende der Straße ablief, aus einem neuen Blickwinkel sehen. Der Menschenstrom wälzte sich unablässig heran, zwängte sich in ein engeres Bett, beschleunigte sich und verzweigte sich dann vor dem Arzt. Auch die Jungen trafen einer nach dem anderen ein, und jetzt nahm auch ich schon an ihrem Empfang teil, versteht sich. Etwas weiter weg erblickte ich eine andere Kolonne: die der Frauen. Auch um sie herum Soldaten, Sträflinge, auch vor ihnen ein Arzt, und auch dort lief alles genauso ab, außer dass sie sich oben nicht ausziehen mussten, und das war ja natürlich auch verständlich, wenn ich es richtig bedachte. Alles war in Bewegung, alles funktionierte, jeder war an seinem Platz und machte das Seine, alles exakt, heiter, wie geschmiert. Auf vielen Gesichtern sah ich ein Lächeln, ob eher bescheiden oder eher selbstsicher, den Zweifel ausschließend oder das Ergebnis schon vorausahnend – es war im Grunde eigentlich doch immer das gleiche, das gleiche etwa, das auch ich zuvor auf meinem Gesicht gespürt hatte. Mit ebendiesem Lächeln wandte sich dort eine braunhaarige, von hier aus sehr schön aussehende Frau mit Ohrringen, die sich den weißen Regenmantel über der Brust zusammenhielt, fragend an einen Soldaten, und mit dem gleichen Lächeln trat hier ein gutaussehender schwarzhaariger Mann vor den Arzt: tauglich. Ich habe der Arbeit des Arztes dann auch bald folgen können. Kam ein alter Mann – ganz klar: auf die andere Seite. Ein jüngerer – hier herüber, zu uns: Dann wieder ein anderer, mit Bauch, soviel er sich auch streckte und reckte: vergeblich – doch nein, der Arzt schickte ihn dennoch auf unsere Seite, da war ich nicht ganz zufrieden, denn ich meinerseits fand ihn eher etwas betagt. Ich musste auch feststellen, dass die Männer zum größten Teil sehr stoppelbärtig waren und nicht gerade einen guten Eindruck machten. Und so, mit den Augen des Arztes, konnte ich nicht umhin, festzustellen, wie viele von ihnen alt oder sonst wie unbrauchbar waren. Einer zu mager, der andere zu dick, und einen, der nach Art eines schnüffelnden Hasen fortwährend Mund und Nase verzog, befand ich als nervenkrank – obwohl auch er pflichtbewusst und bereitwillig lächelte, als er mit eifrigen und merkwürdig watschelnden Schritten hinübereilte, zu den Untauglichen. Dann wieder ein anderer – die Jacke, das Hemd schon über dem Arm, die Hosenträger über die Oberschenkel heruntergelassen, sodass man seine schlaffe, da und dort bereits herabhängende Haut gut sehen konnte. Wie er aber vor den Arzt hintrat – der ihn natürlich gleich zu den Untauglichen einwies –, da hat ein bestimmter Ausdruck auf diesem vom Bart überwucherten Gesicht, das gleiche, mir aber doch irgendwie vertrautere Lächeln auf diesen trockenen, gesprungenen Lippen meine Erinnerung in Gang gesetzt: Als habe er dem Arzt noch etwas sagen wollen, so schien es mir. Bloß achtete dieser nicht mehr auf ihn, sondern schon auf den nächsten, und da riss eine Hand, vermutlich dieselbe, die zuvor schon Moskovics gepackt hatte, auch ihn aus dem Weg. Er machte eine Bewegung, drehte sich um, einen verblüfften und empörten Ausdruck auf dem Gesicht: tatsächlich, der «Experte», ich hatte mich nicht getäuscht.

Dann haben wir noch ein paar Minuten gewartet. Vor dem Arzt standen noch ziemlich viele; wir in unserer Gruppe, Jungen und Männer, waren so ungefähr zu vierzig, schätze ich, als es hieß: Wir gehen baden. Ein Soldat ist zu uns getreten, so auf einmal habe ich gar nicht gesehen, woher, ein kleiner, eher schon etwas ältlicher, friedlich aussehender Mann mit einem großen Gewehr – so ein Gemeiner, wie mir schien. «Los , gemavorne!» hat er gesagt, oder so ähnlich, nicht eben nach den Regeln der Grammatik, wie ich feststellte. Wie auch immer, in meinen Ohren klang es angenehm, weil die Jungen und ich schon ein bisschen ungeduldig waren, nicht so sehr wegen der Seife, ehrlich gesagt, als vor allem wegen des Wassers, natürlich. Der Weg führte durch ein Tor aus Gitterdraht weiter hinein, irgendwo auf das Gelände innerhalb des Zauns, wo offenbar auch das Bad zu sein schien: Wir zogen in lockeren Gruppen, ohne zu hasten, redend und lachend los, hinter uns, wortlos, trottete gleichmütig der Soldat. Unter unseren Füßen wieder eine breite, blendendweiße Straße, vor uns die ganze, einigermaßen ermüdend weite Ebene, die vor Hitze schon überall nur so zitternde und wallende Luft. Ich machte mir noch Sorgen, ob es wohl nicht zu weit sein würde, aber wie sich dann herausstellte, war das Badehaus vom Bahnhof im Ganzen etwa nur zehn Gehminuten entfernt. Was ich auf diesem kurzen Weg von der Umgebung sah, fand alles in allem ebenfalls mein Gefallen. Im Besonderen war ich über einen Fußballplatz sehr erfreut, auf einer gleich rechts vom Weg gelegenen großen Wiese. Ein grüner Rasen, die zum Spielen nötigen weißen Tore, weiß ausgezogene Linien – es war alles da, verlockend, frisch, in allerbestem Zustand und größter Ordnung. Wir Jungen haben dann auch gleich gesagt: Na, da spielen wir nach der Arbeit Fußball. Noch größere Freude bereitete uns, was wir ein paar Schritte weiter am linken Straßenrand erblickten: ein Wasserhahn, ohne jeden Zweifel, so ein Pumpbrunnen, wie sie an Straßen stehen. Eine Tafel daneben wollte zwar mit roten Buchstaben warnen: «Kein Trinkwasser» – aber das konnte uns in diesem Augenblick nicht gerade zurückhalten, versteht sich. Der Soldat war ganz geduldig, und ich kann sagen, dass mir schon lange kein Wasser so gutgetan hatte, auch wenn danach ein eigenartiger, stechender und ekelerregender Chemikaliengeschmack im Mund zurückblieb. Im Weitergehen sahen wir auch Häuser, es waren die gleichen, die wir schon vom Bahnhof aus bemerkt hatten. Wirklich, auch so aus der Nähe waren es seltsame Bauwerke, lang, flach, von unbestimmter Farbe, auf den Dächern über die ganze Länge irgendwelche Lüftungs- oder Beleuchtungsanlagen. Jedes war von einem Gartenweg mit rotem Kies umgeben, und von der Straße waren sie durch ein gepflegtes Rasenstück getrennt, zwischen ihnen erblickte ich mit heiterem Erstaunen kleine Gemüsegärten, Kohlpflänzlinge, und in den Beeten wuchsen allerlei bunte Blumen. Es war alles sehr sauber, hübsch und schmuck – tatsächlich: Ich musste es zugeben, wir hatten in der Ziegelei recht gehabt. Nur eines fehlte irgendwie, und ich habe dann auch herausgefunden, was: nämlich, dass ich in der Umgebung der Häuser keine Spur von Bewegung, von Leben sah. Aber ich dachte mir dann, das dürfte ja wohl natürlich sein, schließlich war für die Bewohner Arbeitszeit.

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