Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Zuallererst erblickte ich eine weite Ebene, ein riesiges Gelände. Ich war dann auch gleich ein bisschen geblendet von dieser plötzlichen Weite, dem grellen Glanz von Himmel und Ebene, der meine Augen schmerzte. Aber ich hatte gar nicht recht Zeit, mich umzusehen: ringsumher Gewimmel, Lärm, Bruchstücke von Worten und Geschehen, das Hin und Her des Sicheinordnens. Die Frauen – so hörte ich – mussten sich jetzt für kurze Zeit verabschieden, schließlich konnten wir ja nicht unter dem gleichen Dach baden; auf die Alten, Schwachen, die Mütter mit kleinen Kindern sowie die von den Strapazen der Reise Erschöpften warteten hingegen etwas weiter entfernt Autos. Von alldem wurden wir durch weitere Sträflinge in Kenntnis gesetzt. Doch ich bemerkte, dass hier draußen jetzt schon deutsche Soldaten in grüner Mütze, mit grünem Kragen und beredten, richtungsweisenden Armbewegungen auf alles ein Auge hatten: Ich war durch ihren Anblick sogar ein bisschen erleichtert, denn sie wirkten schmuck, gepflegt und als Einzige in diesem ganzen Durcheinander ruhig und fest. Ich hörte dann auch gleich viele der Erwachsenen unter uns mahnen, und darin war ich mit ihnen einverstanden: dass wir uns bemühen sollten, den deutschen Soldaten zur Hand zu gehen, also Fragen und Abschiedsworte kurz zu halten, uns ihnen als vernünftige Menschen und nicht als so ein dahergelaufener Haufen vorzustellen. Vom Weiteren zu berichten ist schwer: Irgendein breiig brodelnder, wirbliger Strom nahm mich auf, strudelte mich hinweg, riss mich mit sich. Hinter mir kreischte fortwährend eine Frauenstimme von einem bestimmten «Täschchen», das, wie sie jemanden wissen ließ, bei ihr geblieben war. Vor mir war eine alte zerzauste Frau im Weg, und ich hörte, wie ein kleiner junger Mann erklärte: «Bitte zu gehorchen, Mama, wir sehen uns ja gleich wieder. Nicht wahr, Herr Offizier », damit wandte er sich mit einem vertraulichen, irgendwie sich auf Erwachsenenart verbündenden Lächeln an einen gerade dort beschäftigten deutschen Soldaten, «wir werden uns bald wieder …» Und schon bin ich auf ein riesiges Geschrei, auf einen verdreckten, aber sonst wie eine Schaufensterpuppe gekleideten kleinen Jungen mit Ringellocken aufmerksam geworden, der sich mit seltsamem Zerren und Rucken von den Händen einer blonden Frau, offensichtlich seiner Mutter, frei zu machen versuchte. «Ich will mit Papa gehen! Ich will mit Papa gehen!», so kreischte, brüllte und krähte er, wobei er mit seinen weißbeschuhten Füßen auf dem weißen Schotter, im weißen Staub lächerlich herumtrampelte und stampfte. Inzwischen bemühte ich mich, mit den Jungen Schritt zu halten und «Rosis» hin und wieder ertönenden Rufen und Signalen zu folgen – während ein stattliches Weib in geblümtem, ärmellosem Sommerkleid sich an uns allen vorbeidrängte, in die Richtung, wo den Angaben nach die Autos standen. Dann wurde eine Zeit lang ein ganz kleiner alter Herr mit schwarzem Hut und schwarzer Krawatte vor mir herumgewirbelt, herumgeschubst und mitgerissen, während er mit suchendem Gesicht umherspähte und hin und wieder ausrief: «Ilonka! Meine kleine Ilonka!» Dann wieder ein großgewachsener Mann mit knochigem Gesicht und eine Frau mit langem schwarzem Haar, die sich eng aneinanderschmiegten, mit dem Gesicht, den Lippen, dem ganzen Körper, und damit alle verärgerten, bis dann endlich die Frau – oder eher noch das Mädchen – durch das unablässige Anrennen des Stroms schließlich doch abgetrennt, weggeschwemmt und verschluckt wurde, obwohl ich sie hin und wieder auch noch von weiter weg sich angestrengt herausrecken und mit einer ausladenden Bewegung zum Abschied winken sah.

All diese Bilder, Stimmen und Begebenheiten haben mich einigermaßen verwirrt und schwindlig gemacht, in diesem sich am Ende zu einem einzigen Eindruck vermengenden, seltsamen, bunten, verrückten Wirbel; andere, möglicherweise wichtigere Dinge konnte ich deshalb weniger aufmerksam verfolgen. So wüsste ich nicht recht zu sagen: Lag es an uns, an den Soldaten, an den Sträflingen oder war es das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengung, dass sich schließlich doch eine lange Menschenkolonne ergab, jetzt schon aus lauter Männern, schon aus geordneten Fünferreihen bestehend, die sich um mich herum und mit mir langsam, aber nun doch gleichmäßig, Schritt für Schritt vorwärts bewegte? Dort vorn – so wurde erneut bekräftigt – erwartete uns das Bad, doch zuvor – wie ich erfuhr – noch eine ärztliche Untersuchung. Es wurde gesagt, und ich selbst verstand das natürlich ohne weiteres, dass es sich um so etwas wie eine Musterung, eine Art Tauglichkeitsprüfung handle, im Hinblick auf die Arbeit ganz offensichtlich.

Bis dahin konnte ich mich ein bisschen verschnaufen. Hin und wieder riefen oder winkten die Jungen, die neben, vor und hinter mir gingen, und ich einander zu: Da bin ich, alles in Ordnung. Es war heiß. Ich konnte mich auch ein wenig umschauen, mich ein bisschen darüber orientieren, wo wir eigentlich waren. Der Bahnhof war hübsch. Unter unseren Füßen der an solchen Orten übliche Schotter, etwas entfernter ein Rasenstreifen, gelbe Blumen darauf, eine sich im Unendlichen verlierende, makellos weiße Asphaltstraße. Ich habe auch bemerkt, dass diese Straße von dem dahinter beginnenden, unüberblickbaren Gelände durch eine Reihe gleichmäßig gebogener Pfeiler mit metallisch glänzendem, stacheligem Draht dazwischen abgetrennt war. Es fiel mir leicht zu erraten: Dort wohnten also offensichtlich die Sträflinge. Jetzt zum ersten Mal – vielleicht, weil ich zum ersten Mal dafür Zeit hatte – begannen sie mich etwas mehr zu interessieren, und ich hätte gerne ihre Vergehen gekannt.

Das Ausmaß, die Ausdehnung dieser ganzen Ebene hat mich erneut überrascht, als ich mich umschaute. Obwohl ich – unter den vielen Menschen und in diesem gleißenden Licht – kein so genaues Bild davon gewinnen konnte: kaum dass ich in der Ferne irgendwelche sich am Boden duckende Bauten, da und dort ein paar Gerüste, die wie Hochsitze aussahen, ein paar Ecken, Türme, Schornsteine ausmachen konnte. Um mich herum wiesen ein paar Erwachsene und Jungen auf irgendetwas in der Luft hin – einen länglichen, unbewegten, kalt glänzenden Körper, hineingebohrt in den weißen Dunst des wolkenlosen, aber doch eher fahlen Himmels. Es war ein Zeppelin, tatsächlich. In meiner Umgebung einigte man sich auf die Erklärung, es handle sich um Fliegerabwehr: Mir fiel auch der frühmorgendliche Sirenenklang wieder ein. Dabei konnte ich aber an den deutschen Soldaten um uns herum nicht die geringste Spur von Verwirrung oder Angst entdecken. Ich dachte an den Schrecken, der in solchen Momenten zu Hause herrschte, und diese verächtliche Ruhe, diese Ungerührtheit ließen mich auf einmal jene Art von Respekt verstehen, mit der man zu Hause allgemein von den Deutschen gesprochen hatte. Auch sind mir erst jetzt zwei blitzförmige Striche an ihren Kragen aufgefallen. Ich konnte also feststellen, dass sie zu der berühmten Truppe der SSler gehörten, von der ich zu Hause schon viel gehört hatte. Ich darf sagen, dass ich sie überhaupt nicht gefährlich fand: Sie schritten gemütlich die ganze Länge der Kolonne auf und ab, beantworteten Fragen, nickten, klopften einigen von uns herzlich auf den Rücken oder die Schultern.

Ich habe noch etwas beobachtet, in diesen Minuten untätigen Wartens. Ich hatte auch schon zu Hause oft deutsche Soldaten gesehen, versteht sich. Da aber waren sie immer in Eile gewesen, immer mit beschäftigter Miene, immer in einwandfreiem Aufzug. Hier nun bewegten sie sich anders, nachlässiger, irgendwie – das habe ich beobachtet – heimischer. Ich habe sogar ganz kleine Unregelmäßigkeiten feststellen können, Mützen, Stiefel und Uniformen, die mal schlaffer, mal steifer, mal mehr geputzt und mal nur so zur Arbeit getragen waren. Jeder hatte ein Gewehr an der Seite, und das war ja ganz natürlich, schließlich waren es Soldaten, versteht sich. Doch wie ich sah, trugen viele darüber hinaus auch noch einen Stock in der Hand, so einen gewöhnlichen Spazierstock mit abgebogenem Ende, und das überraschte mich etwas, da sie doch alle Männer im Vollbesitz ihrer Kräfte und ihrer Fortbewegungsfähigkeit waren. Dann aber habe ich diesen Gegenstand genauer, von näherem in Augenschein nehmen können. Es hatte mich nämlich stutzig gemacht, dass einer etwas weiter vorn, der mir den Rücken halb zudrehte, das Ding auf einmal waagerecht hinter die Hüften nahm, es an beiden Enden festhielt und mit gelangweilten Bewegungen auf und ab zu biegen begann. Ich rückte ihm, mit der Kolonne zusammen, immer näher. Und da erst habe ich gesehen, dass der Gegenstand nicht aus Holz, sondern aus Leder, und kein Stock, sondern eine Peitsche war. Das war ein etwas komisches Gefühl – aber schließlich konnte ich kein Beispiel dafür erblicken, dass man sie benutzte, nun, und dann waren ja auch ringsum die vielen Sträflinge, das sah ich ein.

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