Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Aber auch die Richtigkeit der anderen Gründe hätte ich nicht anfechten können, welche sich auf die engen Verhältnisse in der Ziegelei, ihre Folgen auf dem Gebiet der Gesundheit sowie die wachsenden Probleme in der Lebensmittelversorgung bezogen: Es war so, das konnte auch ich bezeugen. Schon als wir, von der Gendarmerie kommend, dort eintrafen (von den Erwachsenen hatten verschiedene festgestellt, dass die Kaserne «Gendarmeriekaserne Andrássy» hieß), fanden wir jeden Winkel der Ziegelei mit Menschen vollgestopft, sowohl Männer als Frauen, Kinder jeden Alters und zahllose Alte beiderlei Geschlechts. Wohin ich auch trat, stolperte ich über Decken, Rucksäcke, allerlei Koffer, Packen, Bündel. Das alles, und dann auch die vielen kleinen Klagen, Bosheiten und Keifereien, die offenbar mit einem solchen gemeinschaftlichen Leben unvermeidlich einhergehen, haben mich natürlich bald ermüdet. Dazu kam die Untätigkeit, das dumme Gefühl des Stillstands, ja und dann die Langeweile; deshalb erinnere ich mich an die fünf Tage, die ich hier verbracht habe, auch nicht einzeln, doch selbst im Ganzen weiß ich von ihnen nur noch ein paar wenige Einzelheiten. Auf jeden Fall das noch, die Erleichterung, dass auch die Jungen da waren: «Rosi», der «Halbseidene», der «Zierlederer», der ewige Raucher, Moskovics und all die anderen. Wie mir schien, fehlte keiner: Auch sie waren also alle anständig geblieben. Mit den Gendarmen hatte ich in der Ziegelei kaum noch zu tun: Ich sah sie eher auf der anderen Seite des Zauns, wo sie Wache hielten, da und dort vermischt mit Polizisten. Von diesen war dann in der Ziegelei die Rede, nämlich dass sie mehr Einsehen hätten als die Gendarmen und auch ganz gern zu Menschlichkeit neigten, und zwar nach vorheriger Vereinbarung, sei es in Form von Geld oder sonst irgendeiner Wertsache. Hauptsächlich – so hörte ich – erhielten sie zahlreiche Aufträge zum Weiterleiten von Briefen und Botschaften, ja, es eröffneten sich dank ihrer sogar, so wollten einige durchaus wissen, auch im Bereich der Flucht gewisse – allerdings, wie hinzugefügt wurde: seltene und riskante – Gelegenheiten; etwas ganz Genaues darüber zu erfahren wäre für mich schwer gewesen. Aber ich glaube, da habe ich ein bisschen genauer verstanden, worüber der Mann mit dem Seehundgesicht im Zollhaus so dringend mit dem Polizisten sprechen wollte. Und so habe ich dann auch in Erfahrung gebracht, dass unser Polizist demnach anständig gewesen war. Dieser Sachverhalt erklärt sich aus dem Umstand, dass ich in der Ziegelei, während ich auf dem Hof herumhing oder in der Nähe der Kantine Schlange stand, unter den vielen durcheinanderwogenden fremden Gesichtern ein-, zweimal auch den Mann mit dem Seehundgesicht wiedererkannt habe.

Von den Zollhäuslern habe ich auch noch den Pechvogel wiedergesehen: Er saß oft bei uns, der «Jugend», um sich «ein bisschen aufzuheitern» – wie er sagte. Er hatte dort irgendwo, in unserer Nähe, eine Unterkunft gefunden in einer der zahlreichen gleichförmigen Baulichkeiten auf dem Hof, die mit Ziegeln gedeckt, sonst aber nach allen Seiten offen waren und, wie ich hörte, ursprünglich eigentlich zum Trocknen der Ziegel dienten. Er schien ein bisschen mitgenommen, mit Schwellungen und den mehrfarbigen Flecken von Prellungen im Gesicht, und wir haben dann von ihm erfahren, dass das alles noch von der Untersuchung auf der Gendarmerie herstammte: Man hatte nämlich in seinem Rucksack Medikamente und Lebensmittel gefunden. Umsonst habe er zu erklären versucht, es handle sich um Ware aus alten Beständen und sei ausschließlich für seine schwerkranke Mutter bestimmt: Sie hatten ihn beschuldigt, dass er ganz offensichtlich damit auf dem Schwarzmarkt Handel treibe. Es nützte nichts, dass er seine Bewilligung hatte, und es nützte auch nichts, dass er noch nie auch nur gegen einen Buchstaben des Gesetzes verstoßen hatte, wie er erzählte. «Haben Sie etwas gehört? Was geschieht mit uns?», pflegte er sich zu erkundigen. Er brachte auch wieder seine Familie zur Sprache, ja, und auch wieder sein Pech. Wie lange hatte er sich um die Bewilligung bemüht und wie sehr hatte er sich über sie gefreut – erinnerte er sich mit bitterem Kopfschütteln; das hätte er gewiss nicht gedacht, dass die Sache «ein solches Ende» nehmen würde. An jenen fünf Minuten habe alles gelegen. Wenn er nicht das Pech gehabt hätte … wenn der Bus nicht … solche Überlegungen vernahm ich von ihm. Mit der Züchtigung hingegen schien er im Großen und Ganzen eher zufrieden. «Ich war am Schluss dran, und das war vielleicht ein Glück», erzählte er, «da hatten sie es schon eilig.» Alles in allem «hätte es ihm auch übler ergehen können» – so hat er es zusammengefasst und hinzugefügt, er habe auf der Gendarmerie «Schlimmeres gesehen», und das stimmte auch, wie ich mich selbst erinnerte. Niemand solle glauben – so hatten die Gendarmen am Vormittag der Untersuchung gewarnt –, dass er etwas vor ihnen verbergen könnte, weder seine Schuld noch Geld oder Gold- und Wertsachen. Auch ich musste – als ich an der Reihe war – Geld, Uhr, Taschenmesser und alles Sonstige vor ihnen auf einen Tisch legen. Ein stattlicher Gendarm hat mich mit schnellen und irgendwie fachgerecht wirkenden Bewegungen abgetastet, von den Achselhöhlen bis zu den Beinen meiner kurzen Hose. Hinter dem Tisch sah ich auch den Oberleutnant – wie ich bis dahin bereits den Worten entnommen hatte, die die Gendarmen untereinander wechselten, hieß der Gestiefelte in Wirklichkeit Oberleutnant Szakál. Zu seiner Linken bemerkte ich sogleich noch einen schnauzbärtigen, metzgerhaften Gendarmen in Hemdsärmeln, der sich dort auftürmte, in der Hand ein rollenförmiges und im Grunde etwas lächerliches, weil an das Nudelholz einer Köchin erinnerndes Instrument. Der Oberleutnant war ganz freundlich: Er fragte, ob ich Papiere besitze, dann konnte ich allerdings kein Anzeichen, nicht einmal ein Aufblitzen, von der Wirkung meines Ausweises bei ihm feststellen. Ich war überrascht, doch dann – vor allem auch in Anbetracht einer zum Gehen auffordernden und widrigenfalls ein unmissverständliches Versprechen andeutenden Gebärde des schnurrbärtigen Gendarmen – habe ich es vernünftiger gefunden, keine Einwände zu machen, versteht sich.

Darauf wurden wir alle von den Gendarmen aus der Kaserne hinausgeführt und zunächst in einen Sonderzug der Straßenbahn gestopft, an einem Platz am Donauufer auf ein Schiff verladen und nach dem Anlegen dann eine Wegstrecke zu Fuß weitergeführt – und so eigentlich bin ich in die Ziegelei gekommen, genauer, wie ich dann an Ort und Stelle erfahren habe, in die «Ziegelei Budakalász».

Ich habe am Anmeldungsnachmittag dann noch viele andere Dinge über die Reise erfahren. Auch die Leute mit den Armbinden waren überall und gaben auf jede Frage bereitwillig Auskunft. Allen voran suchten sie die Jungen, Unternehmungslustigen und Alleinstehenden. Doch wie ich hörte, versicherten sie auf Fragen hin, dass auch Frauen, Kinder und Alte Platz finden würden und dass sie auch ihr gesamtes Gepäck mitnehmen durften. Ihrer Ansicht nach war die Frage aber vor allem, ob wir die Angelegenheit unter uns und auf diese Weise so menschlich wie möglich erledigen oder ob wir lieber abwarten wollten, bis die Gendarmen den Beschluss an uns vollziehen würden. Wie sie nämlich erläuterten, musste der Transport auf jeden Fall vollzählig sein, und sollten ihre Listen nicht voll werden, dann würden die Gendarmen unsere Musterung vornehmen: Und so waren die meisten, wie ich selbst auch, der Ansicht, es liege auf der Hand, dass wir natürlich im ersteren Fall besser dran seien.

Auch über die Deutschen sind mir sogleich viele verschiedene Meinungen zu Ohren gekommen. So bekannten sich zahlreiche, und zwar vor allem ältere Leute, die schon über Erfahrungen verfügten, zu der Ansicht, die Deutschen seien, was immer ihre Auffassung von den Juden sein möge, im Grunde genommen – wie das im Übrigen jedermann wisse – saubere, anständige Menschen, die Ordnung, Pünktlichkeit und Arbeit liebten und es auch bei anderen zu ehren wüssten, wenn sie bei ihnen die gleichen Eigenschaften feststellten; im Großen und Ganzen entsprach das in der Tat ungefähr dem, was auch ich von ihnen wusste, und ich dachte, ich könnte bei ihnen dann wohl auch einen Nutzen daraus ziehen, dass ich mir am Gymnasium ihre Sprache bis zu einem gewissen Grad angeeignet hatte. Vor allem aber würde ich von der Arbeit endlich geordnete Verhältnisse, Beschäftigung, neue Eindrücke, einen gewissen Spaß, also insgesamt eine sinnvollere und mir passendere Lebensweise als die hiesige erwarten dürfen, so wie das ja auch versprochen worden war und wie wir Jungen es uns untereinander ausmalten, natürlicherweise; und außerdem ging mir noch kurz durch den Kopf, dass ich auf diese Weise ein Stückchen von der Welt sehen könnte. Und um die Wahrheit zu sagen: Wenn ich an einiges dachte, was in den vergangenen Tagen vorgefallen war, etwa an die Gendarmerie, vor allem aber an meinen rechtmäßigen Ausweis und überhaupt an die Gerechtigkeit, so hielt mich auch Vaterlandsliebe nicht zurück, wenn ich dieses Gefühl noch in Betracht ziehen wollte.

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