Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Amsterdam war Alfred sympathischer als Brüssel, vielleicht wegen der Neutralität der Niederlande im Weltkrieg. Alfred nahm an einer halbtägigen Besichtigungstour für Touristen teil, sonderte sich aber von den anderen ab; mit dem Boot ging es durch die Amsterdamer Kanäle; hin und wieder wurde ein Stopp an interessanten Sehenswürdigkeiten eingelegt. Die letzte Zwischenstation war an der Jodenbreestraat. Dort besuchten sie die Große Sephardische Synagoge, die ebenso scheußlich wie gewaltig war, zweitausend Menschen Platz bot und die jüdische Bastardisierung aufs Übelste präsentierte – ein schlimmes Durcheinander von griechischen Säulen, christlichen Bogenfenstern und maurischen Holzschnitzereien. Alfred stellte sich vor, wie Spinoza vor der zentralen Plattform stand, als ignorante Rabbiner ihn verfluchten und verdammten, und wie er dann beim Hinausgehen angesichts seiner Befreiung wahrscheinlich klammheimlich jubilierte. Doch diese Vorstellung musste er schon ein paar Minuten später verwerfen, als er in seinem Reiseführer las, dass Spinoza niemals einen Fuß in diese Synagoge gesetzt hatte. Sie war 1675 erbaut worden, ungefähr zwanzig Jahre nach Spinozas Exkommunikation, die ihm, wie Alfred wusste, den Zutritt zu allen Synagogen und auch jedes Gespräch mit einem Juden verwehrt hatte.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es eine große Aschkenaser Synagoge, düsterer, gedrungener und weniger prätentiös. Ungefähr eine Straße weiter hatte Spinozas Geburtshaus gestanden. Das Haus selbst war vor langer Zeit abgerissen und durch die wuchtige, katholische Moses-und-Aaron-Kirche ersetzt worden. Alfred konnte es kaum erwarten, Hitler darüber zu berichten. Sie war ein Beispiel dessen, was beide so stark vermuteten – dass das Judentum und das Christentum zwei Seiten derselben Medaille waren. Alfred lächelte, als ihm Hitlers treffender Kommentar einfiel: »Judentum, Katholizismus, Protestantismus – was macht das schon für einen Unterschied? Ist alles derselbe religiöse Schwindel.«

Am folgenden Morgen stieg er in eine Dampftram nach Rijnsburg, wo das Spinoza-Museum lag. Obwohl es nur eine zweistündige Fahrt war, kam sie ihm wegen der harten Holzbänke mit sechs Sitzplätzen viel länger vor. Die dem kleinen Dorf Rijnsburg nächstgelegene Haltestelle war noch immer drei Kilometer von seinem Ziel entfernt, das er schließlich mit einem Pferdefuhrwerk erreichte. Das Museum selbst war ein kleines Backsteingebäude mit der Hausnummer neunundzwanzig und mit zwei Schildern an der Außenwand.

HET SPINOZAHUIS

CHIRURGIJNSWONING UIT 1660; DE WIJSGEER

B. DE SPINOZA VERBLEEF HIER VAN 1660–1663. *

Auf dem zweiten Schild stand:

ACH! WAREN ALLE MENSCHEN

WIJS

EN WILDEN DAARBIJ WEL!

DE AARD WAAR HAAR EEN

PARADIJS,

NU ISSE MEEST EEN HEL.

Wie trivial, dachte Alfred bei sich. Spinoza war von Idioten umgeben. Als er um das Haus herumging, sah Alfred, dass die Hälfte des Hauses ein Museum war und die andere Hälfte von einer Familie aus dem Dorf bewohnt wurde, die einen separaten Eingang an der Seite benutzte. Ein alter Pflug in der Einfahrt ließ darauf schließen, dass es sich vermutlich um Bauern handelte. Die Tür zum Museum war so niedrig, dass Alfred beim Eintreten den Kopf einziehen musste. Dann musste er bei einem schäbig gekleideten, jüdischen Aufseher eine Eintrittskarte kaufen, den er anscheinend bei einem Nickerchen gestört hatte. Der Aufseher war wirklich ein denkwürdiger Anblick! Er hatte sich offensichtlich seit Tagen nicht rasiert, und unter seinen verschlafenen Augen hingen dicke Tränensäcke.

Alfred war der einzige Besucher, und er sah sich enttäuscht um. Das ganze Museum bestand aus zwei kleinen, drei mal dreieinhalb Meter großen Räumen mit je einem kleinen Fenster, das nach hinten hinaus zu einem kleinen Obstgarten mit Apfelbäumen ging. Das eine Zimmer war von geringem Interesse: darin gab es gewöhnliches Schleifwerkzeug aus dem siebzehnten Jahrhundert; aber das andere, dasjenige, das Alfred in helle Begeisterung versetzte, beherbergte an einer Seitenwand Spinozas persönliche Bibliothek in einem etwa zwei Meter langen Bücherschrank mit Glastüren, die dringend geputzt werden sollten. Eine dicke, rote, von vier Stützen gehaltene Quastenkordel versperrte den Zugang zum Bücherregal. Auf den Regalbrettern standen voluminöse Bände dicht an dicht, die meisten aufrecht, nur die größeren waren waagerecht übereinander gestapelt. Alle waren mit strapazierfähigen Einbänden versehen und datierten aus dem siebzehnten Jahrhundert und noch davor. Hier lag ein wahrer Schatz. Alfred versuchte, die Bände zu zählen: weit über hundert. Der Aufseher, der auf einem Stuhl in der Ecke saß, spähte über seine Zeitung und rief: » Hondered een en vijftig

»Ich verstehe kein Holländisch. Ich spreche nur Deutsch und Russisch«, antwortete Alfred, woraufhin der Aufseher augenblicklich auf ein ausgezeichnetes Deutsch umschaltete – »hunderteinundfünfzig« – und sich wieder seiner Lektüre zuwandte.

An der angrenzenden Wand stand eine kleine Glasvitrine mit den ersten fünf Auflagen des Theologisch-Politischen Traktats – genau des Werks, das Alfred in seiner kleinen Tasche bei sich trug. Jede Ausgabe war auf der Titelseite aufgeschlagen, und wie die Legende auf Holländisch, Französisch, Englisch und Deutsch verriet, hatten die Verleger dieses Buch für so aufwieglerisch befunden, dass weder der Verfasser noch der Verlag erwähnt wurde. Darüberhinaus stand in jeder Ausgabe eine andere Stadt als Veröffentlichungsort.

Der Aufseher winkte Alfred an den Tisch und bat ihn, sich ins Gästebuch einzutragen. Nachdem Alfred unterschrieben hatte, blätterte er das Gästebuch durch und überflog die Namen der anderen Besucher. Der Aufseher streckte den Arm aus, blätterte ein paar Seiten zurück, deutete auf die Unterschrift Albert Einsteins (datiert vom zweiten November 1920) und bemerkte mit Stolz in der Stimme: »Nobelpreis für Physik. Ein berühmter Wissenschaftler. Er war fast einen ganzen Tag lang hier und hat in dieser Bibliothek gelesen. Und er verfasste auch ein Gedicht an Spinoza. Sehen Sie, dort drüben.« Er zeigte auf ein kleines, gerahmtes Blatt Papier, das hinter ihm an der Wand hing. »Es ist seine Handschrift – er hat es für uns kopiert. Das ist die erste Strophe seines Gedichts.«

»Wie lieb ich diesen edlen Mann

Mehr, als ich mit Worten sagen kann.

Doch fürcht’ ich, dass er bleibt allein

Mit seinem strahlenden Heiligenschein.«

Alfred kam die Galle hoch. Noch trivialer. Ein jüdischer Pseudowissenschaftler, der einen Mann, der selbst alles Jüdische von sich wies, mit einem jüdischen Heiligenschein versah. »Wer betreibt dieses Museum?«, fragte Alfred. »Die holländische Regierung?«

»Nein, es ist ein privates Museum.«

»Von wem gesponsert? Wer bezahlt das?«

»Die Spinoza-Gesellschaft. Freimaurer. Private jüdische Spender. Dieser Mann hier hat das Haus und das meiste in der Bibliothek bezahlt« – der Aufseher blätterte in dem dicken Gästebuch an den Anfang zurück und zeigte auf die erste Unterschrift aus dem Jahr 1899: George Rosenthal.

»Aber Spinoza war kein Jude. Die Juden haben ihn exkommuniziert.«

»Einmal Jude, immer Jude. Warum stellen Sie eigentlich so viele Fragen?«

»Ich bin Schriftsteller und Hauptschriftleiter einer Zeitung in Deutschland.«

Der Aufseher beugte sich über das Buch und studierte die Unterschrift. »Aha, Rosenberg also? Bist an undzeriker

»Was ist das für eine Sprache? Ich verstehe das nicht.«

»Jiddisch. Ich fragte, ob Sie Jude sind.«

Alfred streckte sich. »Sehen Sie mich genau an. Sehe ich jüdisch aus?«

Der Aufseher musterte ihn von oben bis unten. »Nicht unbedingt«, murmelte er und schlurfte zu seinem Stuhl zurück.

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