Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Das Spinoza-Problem: краткое содержание, описание и аннотация

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Historisch gesehen, wurden Cherems erstmals im zweiten Jahrhundert vor Christus in der Mischna erwähnt, der frühesten schriftlichen Sammlung mündlicher rabbinischer Überlieferungen. Ein systematisches Kompendium von Verstößen, die einen Cherem rechtfertigten, wurde im fünfzehnten Jahrhundert vom Rabbiner Joseph Karo in seinem einflussreichen Buch Der gedeckte Tisch ( Schulchan Aruch ) zusammengestellt, das vielfach gedruckt wurde und den Amsterdamer Juden des siebzehnten Jahrhunderts wohlbekannt war. Rabbi Karo listete eine große Anzahl von Verstößen, welche einen Cherem rechtfertigten, wie Glücksspiel, unzüchtiges Benehmen, Steuerschulden, öffentliche Beleidigungen gegen Mitglieder der eigenen Gemeinde, Eheschließung ohne elterliche Zustimmung, Bigamie oder Ehebruch, Missachtung einer Entscheidung des Maamad , Respektlosigkeit gegenüber einem Rabbiner, theologische Diskussionen mit Nichtjuden, Leugnen der Gültigkeit des rabbinischen Gesetzes und Zweifeln an der Unsterblichkeit der Seele oder der Göttlichkeit der Thora.

Es war nicht nur das Wer und das Warum des bevorstehenden Cherems , das die Neugier der Menge in der Talmud-Thora-Synagoge anstachelte; gerüchteweise wurde eine außerordentliche Schwere der Vergehen vorhergesagt. Die meisten Cherems waren milde, öffentliche Rüffel, die eine Geldbuße nach sich zogen oder eine Verbannung über Tage oder Wochen. In ernsteren Fällen, wie bei Ketzerei, war die Strafzumessung typischerweise länger – in einem Fall elf Jahre. Doch war eine Wiederaufnahme in die Gemeinschaft immer möglich, wenn der Betroffene die Bereitschaft zeigte, zu büßen und eine vorgeschriebene Strafe anzunehmen – im Allgemeinen eine hohe Geldbuße oder wie im Fall des berüchtigten Uriel da Costa, öffentliche Auspeitschung. Aber in den Tagen vor dem 27. Juli 1656 hatten Gerüchte über einen in seiner Härte noch nie dagewesenen Cherem kursiert.

Wie es Brauch bei einem Cherem war, war der Innenraum der Synagoge nur von schwarzen Wachskerzen beleuchtet, sieben davon auf einem großen, von der Decke hängenden Kronleuchter und zwölf in umgebenden Wandnischen. Rabbi Mortera und sein Helfer Rabbi Aboab, der nach dreizehn Jahren in Brasilien wieder zurückgekehrt war, standen Seite an Seite auf der Bima vor dem Heiligen Schrein, flankiert von den sechs Mitgliedern der Parnassim. Rabbi Mortera wartete mit ernster Miene, bis die Gemeinde verstummte, hielt ein hebräisches Dokument hoch und verlas mit dröhnender Stimme die hebräische Proklamation ohne Begrüßung oder einführende Worte. Die meisten Gemeindemitglieder lauschten schweigend. Die Wenigen, die das gesprochene Hebräisch verstanden, flüsterten ihren Nachbarn die Übersetzung ins Portugiesische zu, die ihrerseits die Information über die Sitzreihen weitergaben. Bis Rabbi Mortera zu Ende gelesen hatte, war die Stimmung in der Gemeinde ernüchtert, ja fast düster.

Rabbi Mortera trat zwei Schritte zurück, als Rabbi Aboab vortrat und das hebräische Cherem Wort für Wort ins Portugiesische übersetzte.

»Die Herren des Maamad tun euch zu wissen, daß sie schon vor einiger Zeit Nachricht von den schlimmen Meinungen und Handlungen des Baruch de Espinoza hatten und sich durch verschiedene Wege und Versprechungen bemühten, ihn von seinen schlimmen Wegen abzuziehen. Da sie dem nicht abhelfen konnten, im Gegenteil erhielten sie täglich mehr Nachrichten von den entsetzlichen Ketzereien, die er übte und lehrte, und von den ungeheuerlichen Handlungen, die er beging, und sie hatten davon viele glaubwürdige Zeugen, welche sie ablegten und bezeugten alles in Gegenwart des besagten Espinoza, dessen er überführt wurde. Da dieses alles in Gegenwart der Herren Chachamim geprüft wurde, beschlossen sie mit deren Zustimmung, daß besagter Espinoza sei gebannt und von Israels Nation getrennt …«

»Schlimme Wege?«, »Entsetzliche Ketzereien?«, »Ungeheuerliche Handlungen?« Ein Murren ging durch die Gemeinde. Verblüffte Mitglieder sahen sich fassungslos an. Viele kannten Baruch Spinoza ihr ganzes Leben lang. Die meisten bewunderten ihn, und niemand wusste von einer Verstrickung in boshafte Händel, ungeheuerliche Handlungen oder entsetzliche Ketzereien. Rabbi Aboab fuhr fort:

»Mit dem Beschlusse der Engel und dem Spruch der Heiligen bannen, trennen, verfluchen und verwünschen wir Baruch de Espinoza mit Zustimmung des gebenedeiten Gottes und dieser heiligen Gemeinde vor den heiligen Büchern der Thora mit ihren sechshundertdreizehn Vorschriften, die darin geschrieben sind, mit dem Banne, mit dem Josua Jericho gebannt, mit dem Fluche, mit dem Elisa die Knaben verflucht hat, und mit allen Verwünschungen, welche im Gesetze geschrieben sind.«

Im Männerbereich der Kirchengemeinde schaute Gabriel zum Frauenbereich hinüber: Er suchte Rebecca, um ihre Reaktion auf diese heftigen Verwünschungen gegen ihren Bruder mitzubekommen. Gabriel hatte schon mehrere Cherems miterlebt, aber noch keinen so erbarmungslosen. Und es kam noch schlimmer. Rabbi Aboab fuhr fort:

»Verflucht sei er am Tage und bei Nacht, verflucht beim Niederlegen und Aufstehen, beim Ausgehen und Einkehren. Adonaï wolle ihm nicht verzeihen, es wird seine Wut und sein Eifer gegen diesen Menschen entbrennen, und auf ihm liegen alle die Flüche, welche im Buche dieses Gesetzes geschrieben sind. Adonaï wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen und ihn trennen zum Übel von allen Stämmen Israels, mit allen Flüchen des Firmaments, die im Gesetzbuche geschrieben sind. Und ihr, die ihr festhaltet an Adonaï, eurem Gotte, ihr seid heute alle lebend.«

Als Rabbi Aboab zurücktrat, trat Rabbi Mortera vor und starrte die Gemeinde an, als wollte er jedem einzelnen Mitglied in die Augen sehen. Dann sprach er den Bann aus, langsam und mit Betonung auf jeder Silbe:

»Wir warnen, daß niemand mit ihm mündlich oder schriftlich verkehren, noch ihm eine Gunst erweisen, noch unter einem Dache, noch innerhalb vier Ellen mit ihm weilen, noch eine Schrift lesen darf, die von ihm gemacht oder geschrieben wäre.«

Rabbi Mortera nickte Rabbi Aboab zu. Wortlos hakten die Männer sich unter und traten gemeinsam von der Bima . Dann schritten sie, gefolgt von den sechs Mitgliedern der Parnassim, durch den Mittelgang und aus der Synagoge hinaus. Die Gemeinde brach in wütendes Gezeter aus. Nicht einmal die ältesten Gemeindemitglieder konnten sich an einen so unbarmherzigen Cherem erinnern. Kein Wort von einer Buße oder Wiederaufnahme. Alle in der Gemeinde schienen die Auswirkungen der Worte der Rabbiner verstanden zu haben: Dieser Cherem war immerwährend.

20

MÜNCHEN, MÄRZ 1922

In den folgenden Wochen änderte Alfred seine Einstellung zu der ihm zugeteilten Aufgabe. Sie war ihm keine Last mehr, sondern eine hervorragende Gelegenheit, die maßgeschneiderte Rolle für ihn, einen enormen Einfluss auf das Schicksal des Vaterlandes auszuüben. Die Partei war noch immer klein, aber Alfred wusste, dass es die Partei der Zukunft war.

Hitler wohnte in einer kleinen Wohnung in der Nähe des Büros und besuchte Dietrich fast täglich. Dietrich, der sich als Hitlers Mentor betrachtete, betreute seinen Protégé, wenn es darum ging, seinen Antisemitismus zu schärfen und seine politischen Visionen auszubauen, und er machte ihn mit prominenten Deutschen des rechten Flügels bekannt. Drei Jahre später sollte Hitler Dietrich Eckart den zweiten Band von Mein Kampf mit folgenden Worten widmen: »Und unter sie will ich auch jenen Mann rechnen, der als der Besten einer sein Leben dem Erwachen seines, unseres Volkes gewidmet hat im Dichten und im Denken und am Ende in der Tat: Dietrich Eckart.« Auch Alfred sah Hitler häufig, immer am späten Nachmittag oder am Abend, denn Hitler blieb gern lange auf und schlief dann bis Mittag. Sie unternahmen gemeinsame Spaziergänge und besuchten Galerien und Museen.

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