Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Es gab zwei Hitler: der eine war Hitler, der mitreißende Redner, der jedes Publikum, vor dem er sprach, elektrisierte und in seinen Bann zog. So etwas hatte Alfred noch nie erlebt, und Anton Drexler und Dietrich Eckart waren überglücklich, am Ende doch noch den Mann gefunden zu haben, der ihre Partei in die Zukunft führen sollte. Alfred war bei vielen der Gespräche anwesend, und derer gab es reichlich. Mit grenzenloser Energie sprach Hitler überall dort, wo es Zuhörer gab: an belebten Straßenecken, in vollen Straßenbahnen und vor allem in Bierkellern. Sein Ruhm als Redner sprach sich schnell herum, und seine Zuhörerschaft wuchs – zeitweise auf über tausend. Darüber hinaus schlug Hitler vor, die Deutsche Arbeiterpartei in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umzubenennen, um ihr eine breitere Basis zu geben.

Gelegentlich hielt auch Alfred Reden vor Parteimitgliedern, denen Hitler normalerweise ebenfalls zuhörte und über die er sich danach immer lobend äußerte: »Die Gedanken waren wunderbar«, lobte Hitler ihn dann. »Aber mehr Feuer, mehr Feuer!«

Und dann gab es den anderen Hitler – den liebenswürdigen Hitler, den entspannten, höflichen Hitler, der Alfreds Betrachtungen zur Geschichte, zur Ästhetik, zur deutschen Literatur lauschte. »Wir denken genau gleich«, rief Hitler oft, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass es Alfred gewesen war, der viele der Saatkörner gesetzt hatte, die nun in seinem Kopf sprossen.

Eines Tages besuchte Hitler ihn in seinem neuen Büro beim Völkischen Beobachter und gab ihm einen Artikel über Alkoholismus, den er veröffentlicht haben wollte. Ein paar Monate zuvor hatte die Nazipartei den Münchener Beobachter, die Zeitung der Thule-Gesellschaft, erworben, sie sogleich umgetauft und an Dietrich Eckart übergeben, der sein altes Blatt einstellte und mit seiner bisherigen Belegschaft nun die neue Zeitung herausgab. Hitler wartete, bis Alfred den Artikel durchgelesen hatte, und war überrascht, als Alfred die Schublade seines Schreibtisches aufzog und den Entwurf eines Artikels herausnahm, den er zufällig selbst gerade über Alkoholismus schrieb.

Hitler überflog Alfreds Artikel, hob den Kopf und erklärte: »Sie sind identisch.«

»Ja, sie stimmen so genau überein, dass ich meinen Artikel zurückziehen werde«, antwortete Alfred.

»Nein, auf keinen Fall. Veröffentlichen Sie alle beide. Die Wirkung wird viel größer sein, wenn beide in derselben Ausgabe erscheinen.«

Als Hitler mehr Macht in der Partei übernahm, verfügte er, dass alle Parteiredner ihm vorab ihre Reden vorzulegen hatten. Später nahm er Alfred von dieser Pflicht aus – es sei unnötig, wie er sagte, da sich ihre Reden so sehr glichen. Aber Alfred stellte doch einige Unterschiede fest. Zum einen hatte Hitler trotz der unübersehbaren Wissenslücken aufgrund seiner begrenzten Schulbildung ein außerordentliches Selbstbewusstsein. Immer wieder verwendete Hitler Begriffe wie »unverrückbar«, womit er implizierte, dass er sich seiner Überzeugungen vollkommen sicher war und fest zu seinem Prinzip stand, niemals, unter gar keinen Umständen auch nur einen Aspekt seiner Überzeugungen zu ändern. Alfred kam aus dem Staunen nicht heraus, wenn er Hitler zuhörte. Woher nahm er bloß diese Sicherheit? Er, Alfred, würde für ein solches Selbstvertrauen seine Seele verkaufen, und es schauderte ihn, wenn er sich selbst beobachtete, wie er ständig nach der leisesten Anerkennung, der leisesten Zustimmung lechzte.

Und es gab noch einen Unterschied. Während Alfred oft von der Notwendigkeit sprach, Juden aus Europa »zu entfernen« oder »umzusiedeln« oder »zu verlagern«, verwandte Hitler eine andere Sprache. Er sprach vom »Ausrotten« oder »Ausmerzen« der Juden, ja sogar davon, sie allesamt an Laternenpfählen aufzuhängen. Aber das war bestimmt Rhetorik, das Wissen darum, wie man Zuhörer wachrüttelt.

In den folgenden Monaten erkannte Alfred, dass er Hitler unterschätzt hatte. Dies war ein Mann von beachtlicher Intelligenz, ein Autodidakt, der unersättlich Bücher las, sich alle Informationen merkte und eine große Schwäche für Kunst und Wagners Musik hatte. Dessen ungeachtet war die Basis seines Wissens angesichts der fehlenden systematischen akademischen Ausbildung brüchig und wies klaffende Lücken auf. Alfred tat sein Bestes, diese anzusprechen, aber es war eine Herausforderung. Hitlers Stolz war so ausgeprägt, dass Alfred ihm nie direkt sagen konnte, welche Bücher er lesen sollte. Stattdessen lernte er, ihn indirekt weiterzubilden. Denn Alfred hatte festgestellt, dass immer, wenn er ein Thema ansprach, Schiller beispielsweise, Hitler sich wenige Tage später in aller Ausführlichkeit und mit unerschütterlicher Sicherheit über Schillers Dramen unterhalten konnte.

An einem Frühlingsmorgen in jenem Jahr kam Dietrich Eckart an Alfreds Büro vorbei und schaute einige Augenblicke lang durch die Glasfüllung der Tür, hinter der sein Schützling eifrig einen Artikel redigierte. Er schüttelte den Kopf, klopfte an die Scheibe und bedeutete Alfred, ihm in sein Büro zu folgen. Dort zeigte er auf einen Stuhl.

»Ich muss dir etwas sagen – um Himmels willen, Alfred, schau doch nicht so besorgt. Du bewährst dich bestens. Ich bin mit deinem Einsatz voll und ganz zufrieden. Wenn ich dir überhaupt etwas raten könnte, dann höchstens ein bisschen weniger Einsatz, ein paar Bierchen mehr und öfters ein lockeres Gespräch mit anderen. Zu viel Arbeit ist nicht immer eine Tugend. Aber darüber reden wir ein andermal. Hör zu, du wirst für unsere Partei immer wertvoller, und ich möchte deine Karriere vorantreiben. Würdest du mir zustimmen, dass Redakteure, die etwas veröffentlichen, über das sie Bescheid wissen, im Vorteil sind?«

»Natürlich.« Alfred bemühte sich, weiterhin ein freundliches Gesicht zu machen, wusste aber nicht so recht, worauf Eckart hinauswollte. Er war überhaupt nicht einzuschätzen.

»Bist du schon viel in Europa herumgekommen?«

»Sehr wenig.«

»Wie kannst du über unsere Feinde schreiben, wenn du sie nicht mit eigenen Augen gesehen hast? Ein guter Krieger muss manchmal innehalten und seine Waffen schärfen. Hab ich Recht?«

»Ohne Frage«, bestätigte Alfred misstrauisch.

»Dann geh nach Hause und pack deinen Koffer. Dein Flug nach Paris geht in drei Stunden.«

»Paris? Flug? Drei Stunden?«

»Ja. Dimitri Popoff, ein Russe und zugleich einer der Hauptsponsoren der Partei, hat dort ein wichtiges geschäftliches Treffen. Er fliegt heute mit zwei Kollegen hin und hat sich bereit erklärt, bei der weißrussischen Gemeinde in Paris Gelder aufzutreiben. Er fliegt mit einer neuen Junkers F13, in der für vier Passagiere Platz ist. Ich wollte ihn eigentlich selbst begleiten, aber ein paar unangenehme Schmerzen gestern in der Brust haben das leider unmöglich gemacht. Mein Arzt und meine Frau verbieten mir die Reise. Ich möchte, dass du an meiner Stelle fliegst.«

»Es tut mir leid, dass Sie krank sind, Herr Eckart. Aber wenn Ihr Arzt Ihnen Ruhe verschrieben hat, möchte ich Sie nicht mit den nächsten beiden Ausgaben allein …«

»Von Ruhe hat der Arzt nichts gesagt. Er ist nur vorsichtig, weil er nur wenig über die Auswirkungen einer Flugreise auf diese Art von Beschwerden weiß. Die Ausgaben sind so gut wie fertig. Ich werde mich darum kümmern. Und du fliegst nach Paris.«

»Und was möchten Sie, dass ich dort mache?«

»Ich möchte, dass du Herrn Popoff begleitest, wenn er mit potentiellen Spendern zusammenkommt. Wenn er will, wirst du selbst uns bei den Spendern präsentieren. Es ist an der Zeit, dass du lernst, mit reichen Leuten zu sprechen. Danach wirst du gemächlich mit dem Zug nach Hause fahren. Nimm dir eine ganze Woche oder auch zehn Tage Zeit. Sei ein freier Mann. Fahre, wohin du willst, und beobachte nur. Schau dir an, wie unsere Feinde den Versailler Frieden auskosten. Mach Notizen. Alle deine Beobachtungen werden für die Zeitung von Nutzen sein. Übrigens war Herr Popoff auch damit einverstanden, dir genügend französische Francs zur Verfügung zu stellen. Du wirst sie brauchen. Die Deutsche Mark ist im Ausland dank der Inflation fast wertlos. Hier ist sie auch fast wertlos!«

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