Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Das meine ich mit eingebauten Ungereimtheiten. Die Thora ist so voll davon, dass wir so sicher sein können, wie die Sonne jeden Tag aufgeht, dass die Bücher Mose nicht von Moses geschrieben sein können. Und es ist irrational, weiterhin zu behaupten, Moses selbst sei der Autor gewesen. Können Sie meinem Argument folgen?«

Abermals nickten Franco und Jacob.

»Dasselbe kann vom Buch der Richter gesagt werden. Niemand kann ernsthaft glauben, dass jeder Richter die Erzählung, die seinen Namen trägt, selbst geschrieben hat. So wie die verschiedenen Erzählungen miteinander verknüpft sind, kann man davon ausgehen, dass alle denselben Urheber haben.«

»Wenn das so ist, wer hat das Buch dann geschrieben und wann?«, fragte Jacob.

»Die Datierung wird durch Angaben wie folgende erleichtert …« Er blätterte zu einer Seite im Buch der Richter und ließ Jacob vorlesen: »›Zu der Zeit war kein König in Israel.‹ Fällt Ihnen die Formulierung auf, Jacob? Das bedeutet, dass dieser Abschnitt geschrieben worden sein muss, nachdem ein Königreich errichtet worden war. Ich vermute stark, dass Ibn Ezra ein wichtiger Verfasser/Sammler des Buches der Könige war.«

»Wer ist er?«, fragte Jacob.

»Ein priesterlicher Schreiber, der im fünften Jahrhundert vor Christus lebte. Er war derjenige, der fünftausend im Exil lebende Hebräer aus Babylon in ihre Heimatstadt Jerusalem zurückführte.«

»Und wann wurde die gesamte Bibel zusammengestellt?«, fragte Franco.

»Ich glaube, wir können sicher sein, dass es vor der Zeit der Makkabäer – also um 200 v. Chr. – keine offizielle Sammlung heiliger Bücher mit dem Namen Bibel gegeben hat. Anscheinend wurde sie von den Pharisäern zur Zeit der Restaurierung des Tempels aus einer Vielzahl von Dokumenten zusammengestellt. Bedenken Sie deshalb bitte, dass das, was heilig ist, und das, was nicht heilig ist, nur eine Sammlung von Ansichten einiger sehr menschlicher Rabbiner und Schreiber ist, von denen einige ernsthafte, gesegnete Männer waren, während andere vielleicht um ihren eigenen persönlichen Status rangen, kämpferische Emporkömmlinge in ihrer eigenen Kongregation, die der Hunger plagte, die ans Essen dachten und die sich um ihre Frauen und Kinder sorgten. Die Bibel wurde von Menschenhand zusammengesetzt. Es gibt keine andere mögliche Erklärung für die vielen Ungereimtheiten. Kein vernunftbegabter Mensch kann sich vorstellen, dass ein göttlicher, allwissender Verfasser in der Absicht schrieb, sich selbst nach Belieben zu widersprechen.«

Jacob, der zutiefst irritiert wirkte, versuchte zu parieren: »Nicht unbedingt. Gibt es nicht gelehrte Kabbalisten, die behaupten, dass die Thora absichtlich Fehler beinhaltet, welche viele versteckte Geheimnisse bergen, und dass Gott jedes Wort, ja sogar jeden Buchstaben der Bibel vor Verfälschung bewahrte?«

Bento nickte: »Ich habe die Kabbalisten studiert und glaube, dass sie gerne festschreiben möchten, dass sie allein im Besitz der Geheimnisse Gottes sind. Ich finde in ihren Schriften nichts, was ein göttliches Geheimnis ausstrahlt, sondern nur kindische Kopfgeburten. Ich möchte, dass wir die Worte in der Thora selbst untersuchen, nicht die Interpretation von Müßiggängern.«

Nach kurzem Schweigen fragte er: »Habe ich Ihnen nun meine Gedanken zur Urheberschaft der Bibel klar darzustellen vermocht?«

»Das haben Sie«, sagte Jacob. »Vielleicht sollten wir uns nun aber anderen Themen zuwenden. Zum Beispiel bitte ich Sie, Francos Frage zu Wundern anzusprechen. Er fragte, warum die Bibel voll davon ist, aber seit jener Zeit keine Wunder mehr geschehen. Erzählen Sie uns von Ihren Gedanken zu Wundern.«

»Wunder entstehen nur durch Unwissenheit der Menschen. In alten Zeiten wurde jeder Vorfall, der nicht mit natürlichen Ursachen erklärt werden konnte, als Wunder betrachtet, und je größer die Unwissenheit der Massen über die Vorgänge in der Natur, desto mehr Wunder gab es.«

»Aber es gibt große Wunder, die eine Vielzahl von Menschen gesehen haben: das Rote Meer, das sich für Moses teilte, die Sonne, die für Josua in ihrem Lauf anhielt.«

»›Gesehen von einer Vielzahl von Menschen‹ ist nur eine Redensart, ein Versuch, die Wahrhaftigkeit unfassbarer Ereignisse zu untermauern. Im Fall von Wundern bin ich folgender Ansicht: Je mehr Menschen behaupten, das Ereignis beobachtet zu haben, desto weniger glaubhaft ist es.«

»Wie erklären Sie dann diese ungewöhnlichen Ereignisse, die genau im richtigen Moment auftraten, wenn nämlich das jüdische Volk in Gefahr war?«

»Lassen Sie mich zunächst an die Millionen von genau richtigen Momenten erinnern, bei denen keine Wunder geschehen, wenn die frömmsten und rechtschaffensten Menschen sich in großer Gefahr befinden, wenn sie um Hilfe rufen und als Antwort nur Schweigen erfahren. Darüber haben Sie bei unserem ersten Treffen gesprochen, Franco, als Sie fragten, wo denn die Wunder waren, als Ihr Vater auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Richtig?«

»Ja«, bestätigte Franco leise und warf Jacob einen Blick zu. »Das habe ich gesagt, und ich sage es abermals: Wo waren die Wunder, als die portugiesischen Juden in Gefahr waren? Warum blieb Gott stumm?«

»Solche Fragen sollten gestellt werden«, ermunterte ihn Bento. »Darf ich Ihnen ein paar weitere Gedanken über Wunder vortragen? Wir müssen uns gewahr sein, dass es immer begleitende, natürliche Umstände gibt, die bei der Berichterstattung über Wunder verschwiegen werden. So heißt es beispielsweise im Zweiten Buch Mose: ›Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer; und das Meer kam wieder vor Morgens in seinen Strom …‹, aber später im Lied von Moses lesen wir zusätzlich etwas: ›Da ließest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie …‹ Anders gesagt: Manche Beschreibungen übergehen die natürlichen Ursachen, die Winde. Daher erkennen wir, dass die Schriften diese Phänomene in der Reihenfolge schildern, in der sie ihrer Meinung nach die größte Macht haben, Menschen, insbesondere ungebildete Menschen, zu beeindrucken.«

»Und die Sonne blieb mitten am Himmel stehen, damit Josua seinen großen Sieg erringen konnte? War das auch nur erfunden?«, fragte Jacob, sichtlich bemüht, ruhig zu bleiben.

»Dieses Wunder steht auf überaus wackeligen Beinen. Zunächst will ich Sie daran erinnern, dass in der Antike alle glaubten, dass die Sonne sich bewegt und die Erde still steht. Mittlerweile wissen wir, dass es die Erde ist, die sich um die Sonne dreht. Allein dieser Irrtum ist ein Beweis dafür, dass es der Mensch ist, der hinter den Worten der Bibel steht. Und darüber hinaus beruht diese bestimmte Art des Wunders auf politischer Motivation. Beteten Josuas Feinde nicht den Sonnengott an? Demzufolge ist das Wunder eine Botschaft, die hinausposaunte, dass der Gott der Hebräer mächtiger sei als der Gott der Heiden.«

»Das haben Sie wunderbar erklärt«, freute sich Franco.

»Glaube nicht alles, was du von ihm hörst, Franco«, mahnte Jacob. »Nun, Bento«, fragte er, »ist das die ganze Erklärung des Wunders bei Josua?«

»Es ist nur ein Teil davon. Der Rest der Erklärung liegt in der heutigen Ausdrucksweise. Viele sogenannte Wunder sind nur Ausdrucksweisen. Es ist die Art, wie die Menschen in jener Zeit sprachen und schrieben. Was der Schreiber von Josua vermutlich meinte, als er sagte, die Sonne habe stillgestanden, war einfach nur, dass der Tag der Schlacht besonders lang erschien. Wenn die Bibel anmerkt, dass Gott das Herz des Pharaos verhärtet hat, heißt das nur, dass der Pharao starrköpfig war. Wenn sie sagt, dass Gott für die Hebräer die Felsen spaltete und Wasser heraussprudeln ließ, heißt das nur, dass die Hebräer Quellen fanden und ihren Durst löschten. In der Heiligen Schrift wurde fast alles Ungewöhnliche einem Willensakt Gottes zugeschrieben. Selbst Bäume von ungewöhnlicher Größe werden Gottes Bäume genannt.«

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