Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

Здесь есть возможность читать онлайн «Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2012, Жанр: Историческая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Spinoza-Problem: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Spinoza-Problem»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

Das Spinoza-Problem — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Spinoza-Problem», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Und«, fragte Jacob, »Was ist mit dem Wunder, dass nämlich die Juden im Gegensatz zu anderen Völkern überlebt haben?«

»Darin sehe ich nichts Übernatürliches, nichts, was nicht mit natürlichen Ursachen erklärt werden könnte. Die Juden haben seit der Diaspora überlebt, weil sie sich immer weigerten, sich mit anderen Kulturen zu vermischen. Sie blieben aufgrund ihrer komplexen Riten, ihrer Speisevorschriften und des Zeichens der Beschneidung, welche sie peinlich genau einhielten, immer unter sich. Deshalb haben sie überlebt; aber das hatte seinen Preis: Mit ihrem beharrlichen Festhalten daran, sich abzusondern, zogen sie weltweit Hass auf sich.«

Bento hielt inne, und als er die entsetzten Gesichter Francos und Jacobs bemerkte, sagte er: »Verschaffe ich Ihnen etwa Magenschmerzen, weil ich Ihnen heute zu viel Schwerverdauliches zu schlucken gebe?«

»Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Bento Spinoza«, meldete sich Jacob. »Sie wissen bestimmt, dass Zuhören nicht das Gleiche wie Schlucken ist.«

»Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, Sie haben bei meinen Worten wenigstens dreimal genickt. Habe ich Recht?«

»Das Meiste, was ich höre, ist Arroganz. Sie glauben mehr zu wissen als zahllose Generationen von Rabbinern, mehr als Rashi, Gersonides, mehr als Maimonides.«

»Und trotzdem haben Sie genickt.«

»Wenn Sie Beweise vorbringen, wenn Sie zwei Aussagen aus dem Ersten Buch Mose zitieren, die einander widersprechen, kann ich das nicht bestreiten. Und selbst da bin ich mir sicher, dass es dafür Erklärungen gibt, die Ihr Wissen übersteigen. Ich bin sicher, dass Sie es sind, der irrt, und nicht die Thora.«

»Liegt in Ihren Worten kein Widerspruch? Einerseits respektieren Sie Beweise, gleichzeitig aber beharren Sie auf etwas, wofür es keinen Beweis gibt.« Bento wandte sich an Franco. »Und Sie? Sie waren ungewöhnlich still. Magenschmerzen?«

»Nein, keine Magenschmerzen, Baruch – stört es Sie, wenn ich Sie mit Ihrem hebräischen statt mit Ihrem portugiesischen Namen anspreche? Es ist mir lieber. Ich weiß nicht, weshalb. Vielleicht kommt es daher, weil Sie ganz anders sind als alle Portugiesen, die ich bisher kennengelernt habe. Keine Magenschmerzen – Sie bereiten mir eher das Gegenteil. Was könnte das sein? Besänftigung, denke ich. Besänftigung meines Magens. Auch Besänftigung meiner Seele.«

»Ich weiß noch, wie furchtsam Sie bei unserem ersten Gespräch waren. Sie riskierten so viel, als Sie uns von Ihrer Reaktion auf die Rituale in der Synagoge und in der Kathedrale erzählten. Sie bezeichneten diese Rituale allesamt als Wahnsinn. Erinnern Sie sich?«

»Wie könnte ich das vergessen? Aber zu wissen, nicht allein zu sein, zu wissen, dass andere – und ganz besonders Sie – meine Ansicht teilen: Das ist ein Geschenk, das meine geistige Gesundheit rettet.«

»Franco, Ihre Antwort gibt mir die Kraft, einen Schritt weiterzugehen und Ihnen mehr über Rituale zu erzählen. Ich kam zu dem Schluss, dass die Rituale in unserer Gemeinde nichts mit göttlichem Recht zu tun haben, nichts mit Glückseligkeit, Tugend und Liebe, aber alles mit öffentlichem Frieden und Aufrechterhaltung der rabbinischen Autorität …«

»Noch einmal«, unterbrach Jacob, und seine Stimme schwoll an: »Sie gehen zu weit. Hat Ihre Arroganz denn keine Grenzen? Jedes Schulkind weiß, dass die Heilige Schrift lehrt, dass die Einhaltung der Rituale das Gesetz Gottes ist.«

»Hier sind wir unterschiedlicher Ansicht. Noch einmal, Jacob: Ich bitte Sie nicht, mir zu glauben. Ich appelliere an Ihre Vernunft und bitte Sie nur, die Worte des Heiligen Buches mit eigenen Augen zu lesen. Es gibt viele Stellen in der Thora, die uns sagen, dass wir unserem Herzen folgen und Rituale nicht allzu ernst nehmen sollen. Betrachten wir Jesaja und Jeremia, die klar und deutlich lehren, dass das göttliche Gesetz eine wahrhafte Lebensweise kennzeichnet und nicht ein Leben der Einhaltung zeremonieller Bräuche. Jeremia bedeutet uns klar, einen Bogen um Opfer und Feste zu machen, und er fasst die Gesamtheit des göttlichen Gesetzes mit folgenden schlichten Worten zusammen …« Bento schlug die Bibel bei einem Lesezeichen im Buch Jesaia auf und las: »›Lasset ab vom Bösen! Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten …‹«

»Sie sagen also, dass rabbinisches Gesetz nicht das Gesetz der Thora ist?«, fragte Franco.

»Was ich sage, ist, dass die Thora zwei Arten von Gesetzen kennt: Es gibt das moralische Gesetz, und es gibt Gesetze, die dazu bestimmt sind, Israel als Gottesstaat getrennt von seinen Nachbarn zusammenzuhalten. Leider haben die Pharisäer in ihrer Unwissenheit den Unterschied nicht verstanden und glaubten, dass die Einhaltung der Staatsgesetze auch die Summe der moralischen Gesetze beträfe, während solche Gesetze nur für das Wohlergehen der Gemeinde vorgesehen waren. Sie waren nicht dazu gedacht, die Juden anzuleiten, sondern sie vielmehr unter Kontrolle zu halten. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen diesen beiden Gesetzen: die Einhaltung zeremonieller Gesetze führt nur zu öffentlichem Frieden, wohingegen die Einhaltung göttlicher oder moralischer Gesetze zu Glückseligkeit führt.«

»Nun«, warf Jacob ein, »höre ich richtig? Raten Sie Franco, die zeremoniellen Gesetze nicht zu beachten? Nicht die Synagoge zu besuchen, nicht zu beten, die jüdischen Speisevorschriften nicht zu beachten?«

»Sie missverstehen mich«, sagte Bento und zog sein kürzlich erworbenes Wissen über die Ansichten Epikurs zu Hilfe: »Ich negiere nicht die Bedeutung des öffentlichen Friedens, doch ich unterscheide sie sehr wohl von wahrer Glückseligkeit.« Bento wandte sich an Franco: »Wenn Sie Ihre Gemeinde lieben, wenn Sie ein Teil von ihr sein wollen, wenn Sie Ihre Familie hier gründen wollen, wenn Sie unter Ihresgleichen leben wollen, dann sollten Sie sich leichten Herzens an Veranstaltungen der Gemeinde beteiligen, und das schließt auch die Befolgung religiöser Pflichten ein.«

Und wieder an Jacob gewandt: »Soll ich mich noch klarer ausdrücken?«

»Ich höre, dass Sie sagen, dass wir rituelle Gesetze nur befolgen sollen, um den Schein zu wahren, dass das aber in Wirklichkeit nicht viel zählt, denn das Einzige, worauf es ankommt, ist dieses andere göttliche Gesetz, das Sie noch immer nicht definiert haben«, sagte Jacob.

»Unter göttlichem Gesetz verstehe ich das höchste Gut, die wahre Kenntnis von Gott und Liebe.«

»Das ist eine vage Antwort. Was ist wahre Kenntnis?«

»Wahre Kenntnis bedeutet die Perfektionierung unseres Intellekts, welche es uns erlaubt, Gott umfassender kennen zu lernen. Jüdische Gemeinden sehen Strafen für das Nichtbefolgen ritueller Vorschriften vor: öffentlicher Tadel durch die Gemeinde und den Rabbiner oder in extremen Fällen Vertreibung oder Cherem . Gibt es eine Strafe für das Nichtbefolgen göttlicher Gesetze? Ja, aber es ist nicht eine bestimmte Strafe: Es ist die Abwesenheit des Guten. Ich schätze die Worte Salomons, der sagt: ›Wo die Weisheit dir zu Herzen gehet, daß du gerne lernest … Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und allen guten Weg.‹«

Jacob schüttelte den Kopf. »Diese wohlklingenden Worte können die Tatsache nicht verbergen, dass Sie grundlegendes jüdisches Gesetz anzweifeln. Maimonides höchstpersönlich lehrt, dass Gott diejenigen im Jenseits mit Seligkeit und Glück belohnen wird, die den Geboten der Thora folgen. Mit meinen eigenen Ohren hörte ich Rabbi Mortera höchstpersönlich nachdrücklich verkünden, dass jeder, der die Göttlichkeit der Thora leugnet, vom unsterblichen Leben mit Gott ausgeschlossen wird.«

»Und ich sage, dass diese Worte – ›das Jenseits‹ und ›unsterbliches Leben mit Gott‹ – Worte von Menschen und nicht göttliche Worte sind. Darüber hinaus sind diese Worte nicht in der Thora zu finden, es sind die Begriffe von Rabbinern, die Kommentare zu Kommentaren schreiben.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Spinoza-Problem»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Spinoza-Problem» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Spinoza-Problem»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Spinoza-Problem» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x