William Wilkie Collins - Fräulein oder Frau

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Wilkie Collins

Fräulein oder Frau?

Erstes Kapitel.

Auf der See

Die Nacht war vorüber. Kein Windhauch regte sich in den Lüften, keine Welle zeigte sich auf der regungslos daliegenden Meeresfläche. Nichts veränderte sich, als die langsam aufsteigende Sonne; nichts bewegte sich, als der träge Nebel, der ihr im Osten der See entgegen wallte. Nach und nach wurde der Morgennebel im Aufsteigen dünner und dünner, bis er bei dem ersten Strahl der hervortretenden Tageskönigin die langen weißen Segel einer Vergnügungsjacht sichtbar werden ließ.

»Blase, blase, kleine Brise!« sagte der Mann am Steuerruder, indem er den Anruf des Seemannes an den Wind leise vor sich hin flötete. »Blase, blase, kleine Brise!«

»Woher kommt sie?« fragte eine tiefe dröhnende Stimme, die von der Kajütentreppe aus über das Verdeck hindrang.

»Woher Ihr wollt, Herr, von jedem Punkt der Windrose.«

Der Stimme folgte ihr Besitzer, der Eigentümer der Yacht. Das war Herr Richard Turlington von der großen mit der Levante handelnden Firma Pizzituti, Turlington & Branca, achtunddreißig Jahre alt, eine feste, straffe Gestalt von nicht mehr als fünf Fuß sechs Zoll Höhe, mit einem Gesicht, das aus verschiedenen geraden Linien bestand. In diesem geradlinigen Bau bildeten Stirn und Oberlippe je eine Linie, die geradeste und längste dieser Linien aber bildete das Kinn. Als Turlington sein dunkles Antlitz nach Osten wendete und seine lichtgrauen Augen gegen die Sonne beschattete, zeigte seine rauhe Hand deutlich, daß sie ihm schon einmal in seinem Leben mit ihrer harten Arbeit seinen Unterhalt verschafft haben mußte. Alles in Allem war er ein Mann, vor dem man leicht Respekt haben, den man aber schwer lieben konnte.

»Gestern Windstille«, brummte Richard Turlington, indem er verdrossen und nachdenklich nach allen Seiten hin umherschaute; »und heute wieder Windstille. Im nächsten Jahr will ich eine Dampfmaschine auf dem Schiffe herrichten lassen.«

»Denken Sie doch an die schmutzigen Kohlen und an das verfluchte Zittern und lassen Sie Ihre schöne Yacht wie sie ist. Wir sind ja nur auf einer Vergnügungsfahrt. Lassen Sie doch den Wind und die See auch ihr Vergnügen haben.«

Mit diesen Worten trat ein schlanker, gewandter junger Mann mit gelocktem Haar zu Richard Turlington auf das Verdeck, er trug seine Kleider unter dem Arm, ein paar Handtücher in der Hand und hatte nichts auf dem Leibe als das Nachthemd, in welchem er aus dem Bette gestiegen war.

» Launcelot Linzie , Sie haben auf meinem Schiff in der Eigenschaft eines ärztlichen Begleiters des Fräuleins Natalie Graybrooke auf den Wunsch ihres Vaters Aufnahme gefunden. Bleiben Sie Ihrer Stellung gefälligst eingedenk. Wenn ich Ihren Rat wünsche, werde ich Sie darum bitten.«

Launcelot Linzie war offenbar entschlossen, dem Eigentümer der Yacht unter keinen Umständen zu gestatten, ihn zu beleidigen.

»Ich danke Ihnen«, erwiderte er in einem gutmütig ironischen Tone, »es wird mir leicht, hier an Bord meiner Stellung eingedenk zu bleiben. Ich bin so anmaßend, mich meines Lebens hier ganz so zu erfreuen, als wäre ich selbst der Eigentümer des Schiffes. Das Leben auf der See ist für mich so neu! So ist es zum Beispiel so köstlich leicht, hier sich zu waschen. Auf dem festen Lande ist das Waschen eine durch Krüge, Schalen und Kübel höchst komplizierte Angelegenheit; man ist immer in Gefahr, etwas zu zerbrechen oder zu verderben. Hier braucht man nur aus dem Bette zu springen, aufs Deck zusteigen und dies zu tun.«

Dabei drehte er sich um, lief nach dem Bugspriet, warf sein Nachthemd ab, sprang auf den Rand der Schanzkleidung und tummelte sich im nächsten Augenblick behaglich in dem Salzwasser der sechzig Faden tiefen See. Turlingtons Augen folgten ihm mit einer widerstrebend unbehaglichen Aufmerksamkeit, als Linzie um das Schiff herum schwamm.

»Launcelot Linzie ist fünfzehn Jahre jünger als ich, und dazu ist er Natalie Graybrookes Vetter. Diese beiden Vorteile hat er unstreitig vor mir voraus; bleibt die Frage: hat er Nataliens Neigung gewonnen?« —

Mit dieser Frage, die er sich wieder und wieder vorlegte, beschäftigt, setzte sich Richard Turlington in eine Ecke auf dem Hinterdeck. Er grübelte noch über diesem Problem, als der junge Arzt in seine Kabine zurückkehrte, um die letzte Hand an seine Toilette zu legen. Er hatte die Lösung des Problems noch nicht gefunden, als der Steward eine Stunde später mit den Worten vor ihn trat: »Das Frühstück ist fertig, Herr.«

Fünf Personen saßen eine Weile später um den Kajütentisch. Die erste war: Sir Joseph Graybrooke , Erbe eines schönen, von seinem Vater und Großvater erworbenen Vermögens; erwählter Major einer blühenden Provinzialstadt; ein Mann mit einem liebenswürdigen rosigen Gesicht, weichem, weißem, seidenem Haar und sorgfältiger Toilette, von gesunden, politischen Grundsätzen und mit guter Verdauung gesegnet – ein harmloser, gesunder, makelloser, aber charakterschwacher, alter Mann.

Die zweite: Fräulein Lavinia Graybrooke, Sir Josephs altjüngferliche Schwester, ihrem ganzen Wesen nach das zweite Ich von Sir Joseph im Unterrock. Wenn man den Einen kannte, kannte man auch die Andere.

Die dritte: Fräulein Natalie Graybrooke, Sir Josephs einziges Kind. Sie hatte von ihrer schon lange verstorbenen Mutter die äußere Erscheinung und das Temperament geerbt. In der aus Martinique stammenden Familie der verstorbenen Lady Graybrooke hatte eine Mischung französischen Bluts mit Negerblut stattgefunden. Natalie hatte den warmen dunklen Teint, das prächtige schwarze Haar und die schmelzenden, trägen, lieblichen, braunen Augen ihrer Mutter. Im Alter von fünfzehn Jahren, das sie kürzlich erreicht hatte, war ihr Körper in einer Weise entwickelt, wie es bei englischen Mädchen selten vor dem zwanzigsten Jahr der Fall ist. Alles an ihr hatte etwas großartig Amazonenhaftes. Ihre schön geformte Hand war lang und breit, ihre Taille schien, obgleich sie zierlich war, doch einer Frau anzugehören. Die graziöse Nachlässigkeit aller ihrer Bewegungen wurzelte in einer fast männlichen Körperkraft. Dieser merkwürdigen körperlichen Entwicklung ging aber keineswegs eine gleich amazonenhafte Entwicklung des Charakters zur Seite. Natalie hatte das sanfte Wesen eines unschuldigen jungen Mädchens. In ihrem Charakter mischten sich das gleichmäßige Temperament ihres Vaters mit der wandelbaren südlichen Natur ihrer Mutter. Sie bewegte sich wie eine Göttin und lachte wie ein Kind. Im verflossenen Frühjahre hatten sich bei Natalie die Symptome einer zu raschen körperlichen Entwicklung – eines nach dem üblichen Ausdruck »Ausderkraftwachsens« – gezeigt. Der Hausarzt hatte eine Seereise als die beste Art, die schönen Sommermonate zu benutzen, angeraten. Wie man auf dem Kontinent eine Sommerwohnung auf dem Lande bezieht, so richtet man in England sich ein bequemes Schiff ein und schlägt sein luftiges Domizil auf der offenen See auf. Richard Turlingtons Yacht war ihr nebst Richard Turlington selbst, als einem der zur Yacht gehörigen niet— und nagelfesten Gegenstände, zur Verfügung gestellt worden. Mit ihrem Vater und ihrer Tante, in deren Gesellschaft sie die häusliche Atmosphäre nicht vermissen würde, und mit dem Vetter Launcelot – gewöhnlich kurzweg Lance genannt – als ärztlichen Ratgeber, hatte sich die liebliche Patientin zu ihrer Sommerkreuzfahrt eingeschifft und war alsbald in der belebenden Seeluft zu einem andern Wesen geworden. Nach einer zweimonatlichen in glückseligem Müßiggang verbrachten Fahrt an den Küsten Englands war von Nataliens Krankheit nichts mehr übrig, als ein reizender, schmachtender Ausdruck der Augen und die absolute Unfähigkeit, sich mit irgend etwas zu befassen, was einer ernsten Beschäftigung auch nur entfernt ähnlich sah.

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