William Wilkie Collins - Zwei Schicksalswege
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Wir siedelten uns in London an, wo ein Privatlehrer meine Ausbildung übernahm. Bald nachdem wir unsere neue Wohnung bezogen hatten, trat ein unerwarteter Wechsel in unseren Verhältnissen ein. Meine Mutter erhielt zu ihrer großen Überraschung einen schriftlichen Heiratsantrag von Mr. Germaine.
»Ich bitte Sie über meinen Vorschlag nicht zu sehr zu erstaunen,« schrieb der alte Herr; »Sie werden sicher nicht vergessen haben, dass ich Sie einst liebte, als wir beide jung und mittellos waren. Die Gefühle jener Zeit können jetzt unmöglich wieder in uns erwachen. Alles, was ich in meinem Alter noch von Ihnen erbitten möchte, ist, dass Sie die Gefährtin meiner letzten Lebensjahre werden und dass Sie mir über Ihren Sohn etwas von den Rechten eines Vaters einräumen, indem Sie mir gestatten, für sein künftiges Wohlergehn zu sorgen. Überlegen Sie das Alles, meine Teure, und sagen Sie mir ob Sie den leeren Stuhl am einsamen Herde eines alten Mannes einnehmen wollen.«
Meine Mutter sah so verschämt aus, als wäre sie wieder ein junges Mädchen geworden, die arme Seele! Die ganze Verantwortung der Entscheidung legte sie aber auf die Schultern ihres Sohnes! Ich bedurfte keiner langen Überlegung. Mit ihrem Jawort nahm sie die Hand eines reichen und ehrenwerten Mannes an, dessen Herz ihr sein ganzes Leben hindurch gehört hatte; und sie erlangte alles Behagen, allen Luxus, die Wohlfahrt und die gesellige Stellung wieder, die meines Vaters gewissenloses Leben ihr geraubt hatte. Dazu kommt noch, dass ich Mr. Germaine und er mich liebte. Warum sollte meine Mutter unter diesen Umständen Nein sagen. Als ich ihr diese Frage vorlegte, konnte sie mir keine vernünftige Antwort geben. Sie wurde also in kürzester Zeit Mrs. Germaine. Ich habe nur noch hinzuzufügen, dass meine Mutter sich an ihrem Lebensende wenigstens in diesem Falle dazu beglückwünschte, dem Rate ihres Sohnes gefolgt zu sein.
Jahre vergingen – und, außer in meinen Träumen, blieben Mary und ich noch immer getrennt. Jahre vergingen, bis auch ich die gefahrvolle Zeit erreichte, die in dem Leben jedes Mannes ihre Rechte fordert. Ich erreichte das Alter, wo die stärkste aller Leidenschaften die Sinne umfängt und
ihre Herrschaft über Leib und Seele ausübt.
Ich hatte bis dahin den Untergang meiner ersten und schönsten Hoffnungen geduldig ertragen, ich hatte ergeben und unschuldig um Marys willen gelebt. Jetzt verließ mich die Geduld; meine Unschuld gehörte den verlorenen Schätzen vergangener Zeiten an. Ich verbrachte die Tage mit Arbeiten für meinen Erzieher, das ist wahr, aber meine Nächte widmete ich heimlich gewissenlosen Schwelgereien, an die ich in diesem Augenblick mit Widerwillen und Scham zurückdenke. Ich entweihte meine Erinnerungen an Mary durch den Umgang mit Frauen, die die tiefsten Tiefen der Erniedrigung erreicht hatten. Gottloserweise sagte ich mir: »Ich habe lange genug auf sie gehofft; lange genug habe ich gewartet: ich kann nichts Besseres tun als meine Jugend genießen und – sie vergessen.«
Von dem Augenblick an, wo ich in diese Erniedrigung versank, dachte ich wohl manchmal reuevoll an Mary – besonders morgens, wenn uns oft Gedanken der Buße erfüllen, – aber meine Träume von ihr hatten völlig aufgehört. Jetzt waren wir, im wahren Sinne des Wortes, getrennt. Marys reiner Geist konnte jetzt keine Gemeinschaft mit mir haben – Marys reiner Geist war von mir geflohen. Selbstverständlich konnte ich vor den Augen meiner Mutter das Geheimnis meiner Gesunkenheit nicht bewahren. Der Anblick ihres Kummers war der erste ernüchternde Einfluss. In gewissem Grade legte ich mir Zügel an – ich versuchte zu einem reineren Lebenswandel zurückzukehren. Mr. Germaine war ein zu verständiger Mann, um mich verloren zu geben, so sehr ich ihn auch betrübt hatte. Er riet mir, als Mittel zur Selbstbesserung, mir einen Beruf zu wählen und mich dann in die dazu gehörigen Studien so zu vertiefen, wie ich es bis jetzt in keinerlei Weise getan.
Ich schloss mit meinem besten Freunde, meinem zweiten Vater, Frieden, nicht allein, indem ich seinen Rat befolgte, sondern auch indem ich den Beruf als Arzt wählte, dem er selbst angehörte, bevor er sein großes Vermögen erbte. Mr. Germaine war Arzt gewesen: ich beschloss es auch zu werden.
Jünger als es meist der Fall ist, hatte ich meinen neuen Lebensweg betreten und kann zu meiner Ehre sagen, dass ich wacker arbeitete. Ich gewann und erhielt mir die Gunst der Professoren, bei denen ich studierte. Andrerseits darf ich nicht leugnen, dass meine moralische Umwandlung durchaus nicht vollkommen war. Ich arbeitete freilich, – aber was ich tat, tat ich aus Eigennutz, mit verbittertem, verhärtetem Herzen. In religiöser und sittlicher Beziehung nahm ich die ganz materiellen Lebensanschauungen eines Studiengenossen an – eines ganz abgelebten Menschen, der noch einmal so alt war, als ich. Ich glaubte nichts, was ich nicht sehen, schmecken oder fühlen konnte. Den Glauben an die Menschheit verlor ich ganz. Mit Ausnahme meiner Mutter, hatte ich keine Achtung vor den Frauen. Meine Erinnerungen an Mary verloren sich mehr und mehr, bis sie nichts weiter als ein kleines Bindeglied mit der Vergangenheit waren. Die grüne Flagge bewahrte ich noch aus Gewohnheit auf – aber ich trug sie nicht mehr bei mir: sie lag unberührt in einem Kasten meines Schreibtisches. Ab und zu stieg ein leiser Zweifel in mir auf, ob mein Leben nicht ein ganz wertloses, unwürdiges sei, aber meine Gedanken verweilten nicht lange dabei. Der logischen Ordnung der Dinge nach musste ich, indem ich Andere verachtete, meine Schlüsse auch bis zu dem bitteren Ende zu verfolgen, mich selbst zu verachten.
Die Zeit meiner Mündigkeit kam heran. Ich war einundzwanzig Jahre alt – und von den Illusionen meiner Jugend war nicht ein Schimmer geblieben!
Weder meine Mutter noch Mr. Germaine konnten sich eigentlich über mein Benehmen beklagen, beide waren aber in hohem Grade besorgt um mich. Nach reiflichen Erwägungen kam mein Stiefvater zu einem Entschluss. Er gewann die Überzeugung, dass die einzige Möglichkeit mich meinem besseren, edleren Selbst wieder zurückzugeben, in dem Einflusse lag, den ein Leben unter neuen Menschen und in neuen Umgebungen auf mich auszuüben vermöchte.
Zur Zeit von der ich schreibe, hatte die einheimische Regierung beschlossen, eine besondere diplomatische Sendung an einen der eingeborenen Fürsten abgehen zu lassen, der eine entlegene Provinz unseres indischen Kaiserreiches beherrschte. Bei dein unruhigen Zustande, in dem sich die Provinz damals befand, war es nötig, dass die Gesandtschaft bei ihrer Ankunft in Indien von einer Eskorte aus Truppen und Zivilbeamten der Krone bestehend, an den Hof des Fürsten begleitet wurde. Der Arzt, der die Expedition von England aus begleiten sollte, war ein alter Freund von Mr. Germaine, er suchte einen Assistenten, auf dessen Leistungen er sich verlassen konnte. Durch meines Stiefvaters Vermittelung wurde mir die Stellung angeboten. Ohne Zögern nahm ich sie an. Der einzige Stolz, der mir geblieben war, war der elende Stolz gänzlicher Blasiertheit. So lange ich meinem Berufe obliegen musste, war mir die Stellung, in der ich es tat, ganz gleichgültig.
Um meine Mutter nur zu veranlassen meine neue Lebensaussicht in Erwägung zu ziehen, bedurfte es langer Überredung. Als sie das schließlich tat, gab sie, wenn auch ungern, nach. Ich gestehe, dass ich sie mit heißen Tränen – die ersten, die ich seit manchem, langem Jahre vergossen, verließ. Die Geschichte dieser Sendung bildet einen Teil der indischen Geschichte und gehört also nicht in diese Erzählung.
Was mich anlangt, so habe ich nur zu berichten, dass ich kaum eine Woche, nachdem die Sendung ihr Ziel erreicht hatte, unfähig wurde meine Berufspflichten zu erfüllen. Wir hatten unser Lager außerhalb der Stadt aufgeschlagen, und die fanatischen Eingeborenen machten unter dem Deckmantel der Finsternis einen Angriff auf uns. Der Angriff wurde, mit geringer Schwierigkeit und unerheblichen Verlusten unsrerseits, zurückgeschlagen. Ich befand mich unter den Verwundeten – indem ich durch einen Wurfspieß oder Speer getroffen war, als ich von einem Zelt zum andern ging.
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