Hanspeter Born - Staatsmann im Sturm

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Hitlers Blitzsiege machten 1940 zum gefährlichsten Jahr in der jüngeren Ge-schichte der Schweiz. Das völlig einge-
schlossene Land war auf Gedeih und Verderb Nazi-Deutschland ausgeliefert. Die Last seiner Aussenpolitik lag auf den Schultern von Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz. Mit viel Geschick steuerte er die Schweiz unbeschadet durch stürmische Monate. In der Geschichtsschreibung gilt der Waadtländer als «Anpasser», der den Nazis zu Gefallen war. Hanspeter Born zeichnet ein anderes Bild des Juristen, Schöngeists und Landwirts aus der Romandie. Seine auf Primärquellen, teils unbekannte Dokumente aus dem Familienarchiv Pilet, beruhende Studie wertet den Umstrittenen als klugen und standfesten Staatsmann.

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Vielleicht noch klarer als Béguin und Grellet durchschaut ein dritter Schriftsteller, Journalist und Bellettrien, Léon Savary, das Wesen des nicht leicht zu ergründenden Pilet. Er schildert ihn als Schwerarbeiter, der gleichwohl wenig Zeit brauche, um seine Geschäfte zu erledigen. So bleibe ihm die Musse, sich mit der allgemeinen Politik zu befassen, den «Lauf der Ideen durch die Welt zu verfolgen», zu lesen und nachzudenken.

Was wir in der Regierung brauchen, sind Staatsmänner, die die Lage beherrschen, die es verstehen, ein Problem in seiner ganzen Breite, und nicht bloss in seinen kleinsten Einzelheiten zu studieren, die eine wahre politische Kultur besitzen. M. Pilet-Golaz entspricht voll diesen Anforderungen. Er ist viel gereist; er war und bleibt im Kontakt mit eminenten Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern. Ausgestattet mit einer scharfen Beobachtungsgabe, lässt er sich nichts entgehen, das ihm nützlich sein kann.

Der neue Bundespräsident sei ein guter Menschenkenner:

Mit einer ganz waadtländischen Finesse erkennt er über den Schein hinaus die Realität eines Charakters. Mit jedem ist er liebenswürdig, wobei er seine erlesene Freundlichkeit mit einem Spürchen schelmischer Boshaftigkeit würzt. Er weiss genau, wem er Vertrauen schenken und vor wem er sich hüten muss. Glaubt nicht, dass dies eine belanglose Eigenschaft ist, man kann kein wahrer Staatsmann sein, wenn man sich nicht darauf versteht, die Leute zu beurteilen. Dies war die Meinung Richelieus, es war auch diejenige Talleyrands.

Am Samstag, 16. Dezember 1939, feiert Lausanne seinen Sohn, der zum zweiten Mal das Amt des Bundespräsidenten antritt. Empfang im Schloss hoch oben in der Cité . Begleitet vom Waadtländer Regierungspräsidenten Ferdinand Porchet – seinem väterlichen Freund und Mentor – und von General Guisan, inspiziert Pilet die Ehrentruppe. Darauf begibt sich der von dicht gedrängten Zuschauern applaudierte Umzug zur festlich beflaggten Kathedrale. Dort entbietet Porchet die Wünsche des Kantons, der Gemischte Chor singt die Waadtländer Hymne und dann schreitet Marcel Pilet-Golaz zur Rednertribüne.

Letztmals hat Pilet zum Reformationsjubiläum 1936 in dem ehrwürdigen gotischen Münster gesprochen. Er wird nicht vergessen haben, dass ihm damals Henry Vallotton, der Präsident der Waadtländer Radikalen, eine fast dreissigjährige enge Freundschaft aufkündigte. Vallotton nahm Freund Marcel übel, dass dieser nach der Abwertungsdebatte im Nationalrat, in der Vallotton als Fraktionsführer der Radikalen dem Bundesrat aus der Patsche half, sein Verdienst nicht entsprechend würdigte, ihn sogar verspottet haben soll. In der Reformationsrede griff Pilet zu allem noch das «Parteienregime» an, was Vallotton auf sich bezog. Die Freundschaft zerbrach endgültig, als Henry Marcel (ungerechterweise) vorwarf, seine Bewerbung für den heiss begehrten Pariser Gesandtenposten ungenügend unterstützt zu haben. Seither begegnen sich die beiden einflussreichsten Waadtländer Bundespolitiker, die sich eine Zeitlang nicht einmal mehr duzten, mit eisiger Höflichkeit.

Vier Jahre später, in der gleichen Kathedrale mit ähnlich dramatischen Worten, malt der Bundespräsident jetzt das Bild einer vom Kriegsgeschehen umbrandeten neutralen Schweiz:

Eine wütende Feuersbrunst zerstört Europa. Jeden Tag breitet sie sich aus. Wie weit wird sie ihre Verwüstungen treiben? Gott allein weiss es. Jahrhundertealte Staaten sind verschwunden. Kleine Nationen sehen ihre Souveränität angetastet. Eine von ihnen, das unschuldige und mutige Finnland, kämpft heroisch um seine Unabhängigkeit. Sein Beispiel, so schmerzhaft es ist, gibt uns Trost. Es beweist, dass, wenn man entschlossen ist, sich mit Fleisch und Blut zu verteidigen, die Überzahl nicht von vorneherein und auf ewig allmächtig ist.

Obschon die Armee ausschlaggebend ist, sagt Pilet, genügt sie in Zeiten, wo der Krieg total geworden ist, allein nicht. Ein wichtiges Industriezentrum ist heute so exponiert wie die Front. Krieg wird auch im Hinterland gewonnen. Enge Zusammenarbeit zwischen Militär und Zivil ist unerlässlich. «Was haben wir als Zivilisten zu tun? Zahlen.» Es genüge nicht zu zahlen, warnt Pilet, man müsse auch arbeiten, denn einzig die Arbeit halte die Produktion in Gang. Unsere Wirtschaft leide schwer unter den gegenwärtigen internationalen Umwälzungen. Der Einzelne dürfe nicht zu sehr auf die Hilfe des Staats bauen, sonst breche dieser unter der Last zusammen: Je länger der Krieg daure, so Pilet weiter, desto grösser das Leiden und die Entbehrungen. Dann werde die geistige Landesverteidigung wichtig. Was heisst geistige Landesverteidigung?

Es ist der Widerstand gegen den Nervenkrieg, diesen Krieg, von dem man viel spricht und schreibt, von dem einige glauben, er sei entscheidend. Das Schweizervolk ist ihm ebenfalls ausgesetzt. Wie es davor schützen? Indem es solid wie der Granit seiner Berge den nationalen Zusammenhalt behält.

Pilet kommt, wie schon in früheren Reden, auf die Mission zu sprechen, die von der Schweiz auf der Welt zu erfüllen ist – «trotz ihrer Neutralität oder eben gerade wegen ihrer Neutralität». Diese sei nicht, wie «oberflächliche Geister» glaubten, ein egoistischer Schutzschild, sondern eine innere und äussere Notwendigkeit. Drei Jahrhunderte Geschichte zeigten dies. Die Neutralität sei gewollt – nicht nur in unserem Interesse, sondern im Interesse ganz Europas:

Sie auferlegt uns Pflichten, vor deren Erfüllung wir nie zurückgewichen sind und nie zurückweichen werden: die der wirksamen Landesverteidigung und der strikten Unparteilichkeit. Unsere Neutralität ist noch mehr: Sie ist das Bindeglied zwischen grossen Zivilisationen, den hohen Kulturen, die sich Europa teilen. Wir erbringen den Beweis, dass Menschen verschiedener Zivilisationen und Kulturen, Rassen, Sprachen, Religionen in Frieden und Liebe zusammenarbeiten können.

Habt Mut, behaltet den Glauben. Ich habe es euch gesagt und ich wiederhole es: Das Böse wird immer bezwungen. Der Friede und die Liebe werden auf lange Sicht den Sieg davontragen. So hat es Gott gewollt und Gott befiehlt. Vertrauen wir uns Ihm an und möge er unser Land schützen.

Eine eindrückliche Rede. Unter ihrem unmittelbaren Eindruck schreibt der Lausanner Anwalt Jean Spiro dem befreundeten Bundespräsidenten:

Wenn der Himmel schwarz ist, wenn am Horizont der Sturm droht, quaerens quem devoret [suchend, wen er verschlinge], dann ist die Mannschaft glücklich, auf ihrem Steuersitz einen Kapitän in guter physischer und moralischer Gesundheit zu sehen. Die Kugeln werden von hinten genau so wie von vorne töten; nutzlos vor dem Unheil zu fliehen; man muss es mit dem Bajonett angreifen, dies ist die einzige Chance, sich heil und gesund am andern Ufer wiederzufinden.

14. Durchzogene Festtage

Die Pilets feiern Weihnachten 1939 in ihrem Bauernhaus in Essertines-sur-Rolle. Der Bundesrat hat das 14 Hektaren Land umfassende Gut Les Chanays 1932 im Namen seiner Frau gekauft und in verschiedenen Etappen renoviert. Es ist kein stolzer Hof, wie ihn sein Kollege Minger in Schüpfen besitzt. Kein herrschaftlicher Landsitz wie derjenige von General Guisan in Pully. Eher ein bescheidenes Bauernhaus ohne Komfort, ohne spektakuläre Sicht, abgelegen hinter der Hügelkette des Genfersees, abseits der Hauptverkehrswege. Les Chanays ist Pilets Refugium, in das er sich zurückzieht, um nachzudenken und zu lesen. Er macht dort gerne Spaziergänge und plaudert mit den Bauern.

Zuerst liess er das Gut durch einen Pächter bewirtschaften, seit April 1938 tut er dies mit Hilfe Frédérics, seines maître valet – Meisterknechts – selber. Er bestimmt, was auf welchen Feldern angesät oder gepflanzt wird – Weizen, Hafer, Gerste, Kartoffeln. Er sagt Frédéric, welche landwirtschaftlichen Geräte und welche Düngemittel er kaufen muss, wie die Obstbäume zu behandeln sind. Besondere Beachtung schenkt Pilet den Tieren – 2 Pferde, 3 Rinder, 6 Kühe, 1 Stier, 5 Schweine, 30 Geflügel. Am Heiligen Abend macht er sich Notizen über nennenswerte, den Betrieb betreffende Ereignisse der vergangenen Wochen.

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