Hanspeter Born - Staatsmann im Sturm

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Hitlers Blitzsiege machten 1940 zum gefährlichsten Jahr in der jüngeren Ge-schichte der Schweiz. Das völlig einge-
schlossene Land war auf Gedeih und Verderb Nazi-Deutschland ausgeliefert. Die Last seiner Aussenpolitik lag auf den Schultern von Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz. Mit viel Geschick steuerte er die Schweiz unbeschadet durch stürmische Monate. In der Geschichtsschreibung gilt der Waadtländer als «Anpasser», der den Nazis zu Gefallen war. Hanspeter Born zeichnet ein anderes Bild des Juristen, Schöngeists und Landwirts aus der Romandie. Seine auf Primärquellen, teils unbekannte Dokumente aus dem Familienarchiv Pilet, beruhende Studie wertet den Umstrittenen als klugen und standfesten Staatsmann.

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Ernsthafte Pannen sind im Departement Pilet selten. Die unvermeidlichen Reklamationen halten sich in Grenzen. Der Chef nimmt sie ernst. Aufmerksam liest Pilet die Kopien von drei Briefen, die ihm Militäreisenbahndirektor Paschoud, ein persönlicher Freund, den er 1931 aus Lausanne in die Generaldirektion SBB geholt hatte, zur Kenntnisnahme übermittelt hat. Erster Brief: Der bernische Regierungsstatthalter Matti beschwert sich über den Kriegsfahrplan. Er rechnet vor, dass die Strecke Meiringen – Zürich, «die im Auto bequem in zwei Stunden durchfahren wird», für jemanden, der Geschäfte in Zürich zu erledigen hat, unter Umständen zwei Tage braucht. In der gleichen Sekunde nämlich, um 23 Uhr 04, in der der letzte Zug aus Meiringen in Luzern eintrifft, fährt dort der letzte Schnellzug nach Zürich ab.

Die Bundesbahn kutschiert also das Volk zu ihrem eigenen Nachteil, aber im Interesse einiger Luzerner Wirte, in der Welt herum und arbeitet damit ihrer Konkurrenz, dem Automobil, direkt in die Hände. Wenn eine Privatperson derart «geschäften» würde, müsste sie riskieren, bevormundet zu werden.

Solche Zustände müssten verschwinden, denn schliesslich bezahle das Schweizervolk die Defizite der Bahn. Adressat der Beschwerde ist der kantonalbernische Eisenbahndirektor, Regierungs- und Nationalrat Robert Grimm. Der einflussreiche Magistrat und Sozialistenführer schickt eine Abschrift von Mattis Brief an Paschoud und fügt eine höfliche Bitte hinzu:

Wir wären Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn eine Verbesserung der erwähnten Zugverbindungen angeordnet werden könnte.

Wie Pilet den Konflikt löst, ist unbekannt. Vermutlich im persönlichen Gespräch. Mit Grimm wird er sich nicht angelegt haben, aber auch Paschoud will er nicht verärgern. Dieser, wie aus anderer Korrespondenz ersichtlich, leistet nämlich sonst einwandfreie Arbeit. Als Paschoud im Januar 1940 dem Bundesrat seinen «Bericht über das militärische Eisenbahnwesen im Aktivdienst von Ende August bis Dezember 1939» zustellt, wird ihm Pilet antworten:

Ich habe von diesen Dokumenten mit Interesse Kenntnis genommen und, wie ich mir beizufügen erlaube, mit Befriedigung.

Hohes Lob eines Chefs, der spärlich lobt. Ungewöhnliches Lob eines Bellettrien für seinen Couleurbruder Paschoud.

11. Ein Elefant im Porzellanladen

Trotz Krieg in Europa nimm die Schweizer Innenpolitik scheinbar ihren gewohnten Lauf.

Nach Konsultation massgeblicher Politiker aus allen Parteien hatte der Bundesrat kurz nach Kriegsausbruch beschlossen, dass die Parlamentswahlen vom 29. Oktober normal stattfinden sollen. Im Vorfeld dieser Wahlen diskutierten die Parteigewaltigen in den Kantonen über einen politischen Waffenstillstand. Zu stillen Wahlen kommt es in neun Kantonen, darunter in Pilets Waadt. Umkämpft bleiben vor allem Genf und Zürich. Im September schlossen die Sozialdemokraten den Genfer Volkstribun Léon Nicole aus der Partei aus, weil er nach dem Hitler-Stalin-Pakt weiter den Kurs Moskaus verteidigt. Die meisten Sozialisten in Genf und der Waadt schlossen sich der von Nicole neu gegründete F é d é ration socialiste suisse (FSS) an.

Als am 29. Oktober 1939 die Stimmen gezählt werden, bleiben grössere Überraschungen aus. Gottlieb Duttweilers Landesring gewinnt je einen Sitz in Bern und Zürich und kommt auf 9 Mandate. Die Kommunisten verlieren ihre zwei Sitze, die Frontisten ihren einen. Die FDP mit 50, die SP – die vier Sitze an Nicoles FSS abgeben muss – mit 45, die KK mit 43 und die BGB mit 22 Nationalratsmandaten bleiben die stärksten Parteien. Die Schweiz ist ein stabiles Land. Weltpolitische Erdbeben können die Parteienlandschaft nicht erschüttern.

Am 3. Dezember ist das Volk an die Urnen gerufen, um über ein Gesetz zu urteilen, das die Löhne des SBB-Personals und die Sanierung seiner verschuldeten Pensionskassen regelt. Das «Verständigungsgesetz», wie Bundesrat, Parteien und Gewerkschaften es gerne nennen, wurde im Juni von beiden Kammern mit jeweils einer einzigen Gegenstimme angenommen. Nach enorm zähen Verhandlungen zwischen Bundesrat und Personalverbänden hatte ein Kompromiss dem Streit um den vom Bundesrat verhängten Lohnabbau, der seit dem Ausbruch der Krise vor sieben Jahren das Klima zwischen Regierung und Bundespersonal vergiftete, ein Ende gesetzt. Betroffen von der Lohn- und Pensionskassenfrage sind in erster Linie 29 000 Eisenbahner. Ihr «General», Robert Bratschi, handelte mit Pilet den Kompromiss aus. Das Gesetz ist Bratschis und Pilets Kind.

Trotz der Einmütigkeit in den Räten war damit gerechnet worden, dass das Referendum gegen das Gesetz ergriffen würde. Eines jedoch hatten weder Bundesrat noch Verbandsführer vorausgesehen: die Form, die der Abstimmungskampf annehmen würde. Eine Gruppe von 22 nicht parteigebundenen Bürgern, die sich «Bund der Subventionslosen zur Erhaltung der freien Wirtschaft» nennen, sammelte Unterschriften und startete eine Werbekampagne, wie die Schweiz sie noch nie gesehen hatte.

Die führenden Figuren im Aktionskomitee waren, was man «Erzliberale» nennen könnte: der Unternehmer Christian Gasser, der Reklameberater Bolliger – «dem schon recht nette Anzeigen für duftende Zigaretten, unschädliche Kaffeebohnen und angenehmes Rasieren gelungen sind» –, der PR-Mann Robert Eibel, nach dem Krieg berühmt für seine «Trumpf Buur» Inserate, und Pierre Béguin.

Die Wege von Pilet und des 13 Jahre jüngeren Pierre Béguin – nach dem 2. Weltkrieg Chefredaktor der Gazette de Lausanne und später Verwaltungsratspräsident der Depeschenagentur SDA – werden sich bis ans Lebensende Pilets kreuzen.

Béguin wuchs als Sohn eines Apothekers in La Chaux-de-Fonds auf und studierte in Genf und Wien Juristerei. Er ist Bellettrien. Die Leidenschaft des beleibten, fast 1,90 m grossen Manns gilt der Musik, er ist ein begabter Pianist, liebt Mozart. Der Kunst und Literatur zugetan, liest er Rilke und Thomas Mann, kann gut Deutsch. In der Wiener Schlosskirche heiratete er eine Österreicherin aus guter Familie, versuchte sich in Genf lustlos als Anwalt und schlitterte per Zufall in den Journalistenberuf. Man muss ja leben, er hat jetzt Frau und Kind. Als ihm der Besitzer der La Suisse die Korrespondentenstelle in der Bundesstadt anbot, zog er mit Familie nach Bern an die Morillonstrasse. Um ein Zubrot zu verdienen, aber auch aus politischer Überzeugung, verdingte er sich als Polemiker für Zürcher Finanz- und Wirtschaftskreise beim «Bund für Volk und Heimat», später beim «Redressement national». Er schrieb Brandartikel gegen das Getreidemonopol, die AHV, die Richtlinienbewegung, die Gewerkschaften und gegen Gewerkschaftsführer wie Bratschi. Béguin ist zudem Korrespondent für die katholische Freiburger Zeitung La Liberté und stand Bundesrat Musy nahe, der ihn als liberalen, antietatistischen, antibürokratischen und antikommunistischen Gesinnungsgenossen schätzte. In La Suisse verteidigt Béguin Pilet, wenn dieser sich für Liberalismus, die freie Wirtschaft, die Landesverteidigung und den Föderalismus einsetzt, und greift ihn an, sobald er als Mitglied des Bundesrats Staatseingriffe ins Wirtschaftsleben, Subventionen und Steuererhöhungen vertritt.

Pilet erfuhr erst im September, dass Béguin einer der Motoren des Referendumskomitees gegen das Beamtengesetz ist. Zuerst nahm man im Bundeshaus die Gegner des von von allen Parteien gebilligten Gesetzes nicht ernst. Wer sind schon diese politischen Aussenseiter, die gegen den Staat als «ungeheure Ausbeutungsmaschine» wettern?

Nach Zustandekommen des Referendums brüsteten sich die «Subventionslosen» in einem ganzseitigen, vor allem in der NZZ geschalteten Inserat:

Gross ist die Enttäuschung im Lager der Eisenbahngewaltigen! Es war doch alles so fein eingefädelt gewesen: der Bundesrat hatte alle Forderungen von Herrn Nationalrat Bratschi bewilligen müssen, wollte er das Finanzprogramm in der Volksabstimmung nicht gefährden, und vom Parlament hatte man auch den Segen.

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