Georg Kühlewind - Der sanfte Wille

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"Sanfter Wille" – ein Widerspruch in sich? So könnte es spontan betrachtet erscheinen. Georg Kühlewind zeigt jedoch, dass nicht der «harte», zweckbezogene Wille, sondern eben der «sanfte» unser ursprünglicher ist – der empfangende, prägbare, «umgekehrte» Wille, mit dem das Kind den gestaltenden und bewahrenden Willen in der Schöpfung erlebt; durch ihn ist das Kind zum Beispiel fähig, sprechen zu lernen, denn im Sprechen gibt es wieder, was in den umgekehrten Willen hereingeprägt ist. Der Erwachsene bewahrt diese in das Körperliche hineinreichende Prägbarkeit auf dem Gebiet des Sprechens und Singens: Ein noch nie gehörter Laut oder ein Wort einer Fremdsprache können auf Anhieb reproduziert werden. Auch alle inneren Willensakte, wie Denken, Erinnern, Verstehen, Ahnen, Lernen, Problemlösen werden von einem empfangenden Willen geführt. «Man kann lange suchen, nicht aber lange finden.»

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Erst jetzt weiß der Mensch aus Erfahrung, was das heißt, «es denkt in mir», was ja auch das Geheimnis des guten gewöhnlichen Denkens ist, wir lassen es geschehen und beschränken uns auf die richtunggebenden, sanften Lenk-Gebärden, wie ein Schäfer, der die rechts und links abschweifenden Schafe in Richtung der Herde zurücklenkt. Wenn ich erfahre, «es denkt», bin ich ein gegenwärtiger Zeuge, nicht vermischt mit der Seelenfunktion des Denkens, ein geistiges Wesen.

Eigentlich geschieht durch die geschilderte Übungsfolge eine Ausweitung des Reflektierens: Das gegebene Reflektieren kann sich lediglich auf die Vergangenheit des Denkens / Vorstellens richten, nun gewinnt man das Erfahren der Gegenwärtigkeit auch dazu.

Durch diese Grunderfahrung nähert sich das Bewusstsein der sonst überbewussten, das Denken orientierenden, es im Rahmen der Logizität haltenden Kraft an, die ein Fühlen kognitiver Art ist, das Fühlen der Logizität, der Evidenz, des Verstehens oder Nichtverstehens – der Weg zum erkennenden Fühlen hat hier seinen Anfang. Es kann dem Übenden auch ahnungsweise aufdämmern, dass hinter dem Denken-Lassen ein überbewusster Denkwille, ein Wille, der nicht im Voraus weiß, was er will, ein improvisierender Wille verborgen ist.

Besinnung/Meditation 14: Der wahre Zeuge zeugt nicht im Nachhinein .

Zweiter Auftakt

Wir wissen nicht, wie wir denken , weil wir gewöhnlich das Fühlen, welches das Denken lenkt, nicht erfahren.

Wir fühlen dieses Fühlen nur in seiner Wirkung, nicht von innen her, nur seine Außenseite. Das Fühlen, welches das Denken leitet und im Wahrnehmen verborgen wirkt, bleibt hinter den Wolken des inneren Himmels.

Wird das erkennende Fühlen nicht gebraucht, nicht bewusst verwendet, gerät es größtenteils in nicht erkennende Formen ohne Bedeutung. Die erste dieser Formen ist das Mich-Fühlen. Auf diesem lagern sich weitere Gewohnheitsformen an, die zunächst irreversibel sind und unterbewusst, weil das wahre Ich sich nicht in sie hineinbegibt.

Geformte Gefühle, das heißt Emotionen, verhindern das Erkennen, auch im Fühlen. Diese Formen haben keine Bedeutung, sie teilen nichts mit, sind keine Botschaften. Sie können im Laufe der Übungen oder – selten – im Laufe des Lebens aufgelöst, zur formfreien Fähigkeit des Fühlens werden. So beginnen wir das Fühlen von innen her, im fühlenden Verstehen zu erleben. Ein Gefühl – keine Emotion – ist ebenso verständlich für das Fühlen wie ein Gedanke für das Denken. Nur ist das Verstehen im Fühlen eine Erfahrung, während einen Gedanken zu verstehen nur dann zur Erfahrung wird, wenn man die Worte auflöst, durch sie hindurchdringt und auf diese Weise erlebt, was sie verdecken, indem sie auf die Erfahrung nur hinweisen. Man müsste durch sie hindurch, sie auflösen können. Sie lösen sich im Fühlen auf .

II.

Vom Denken zum Fühlen

Gedanken und Gefühle, Denken und Fühlen

Die Denkübungen sind möglich, weil das Denken / Vorstellen autonom ist. Wir können denken, was wir denken / vorstellen wollen, wenigstens eine Zeit lang, solange Assoziationen diese Autonomie nicht beeinträchtigen und das Bewusstsein von seinem Vorsatz abschweifen lassen. Was als Reinigung des Denkens oder seine Konzentrierung beschrieben worden ist, kann durchaus als ein Streben zur Kontinuität aufgefasst werden. Die Kontinuität des Denkens wird durch auftauchende Elemente unterbrochen, die keine Denkelemente, sondern Assoziationen sind, dann auch durch Wahrnehmungselemente, die für das Denken nicht «lesbar», nicht durchsichtig sind, dann durch Wörter und Begriffe als Haltestellen des kontinuierlichen Verstehens. Durch die stufenweise Eliminierung dieser Elemente im Konzentrieren sind wir zum reinen Denken, zur begriffsbildenden Denkbewegung gelangt, die wir im Fließen zu halten bestrebt sind.

Wenn wir diese Prozesse mit dem Fühlen vergleichen, so ist der erste Unterschied, dass wir im Fühlen keine Autonomie haben, wir können nicht beliebig fühlen, was wir wollen, wir können aus der Palette der Gefühle nicht eines dazu erwählen, dass es das Bewusstsein erfülle, wie es in der Konzentrationsübung mit einem Bild oder Gedanken geschieht. Wenn wir etwas fühlen, so lösen fast immer äußere Anlässe, auch Vorstellungen oder körperliche Vorgänge, das Fühlen aus. Wir können im Fühlen kein Neues erzeugen, während dies auf dem Gebiet des Denkens möglich ist.

Das Ziel der Übungen im Fühlen ist, ein erkennendes Fühlen zu entwickeln. Gewöhnlich verstehen wir unter «Fühlen» Emotionen, nicht-erkennende Gefühlswallungen, wie Ärger, Neid, Eifersucht, Depression und Ähnliches, die uns überwältigen. Das heißt, wir können ihre Erscheinung zum Teil in unserem Verhalten regeln, nicht aber über ihre An- oder Abwesenheit bestimmen. Nur am Rande des Gefühlslebens tauchen erkennende Gefühle auf, in Bezug auf künstlerische Erlebnisse oder im günstigen Falle im Beruf, etwa bei Therapeuten oder Pädagogen.

Wir haben hinter dem Denken als orientierende Kraft das Fühlen der Logizität entdeckt. Wenn erkennendes Fühlen erübt werden will, kann man das reine Denken nicht überspringen: Das erkennende Fühlen kann nur von dieser Seite her bewusst entwickelt werden. Dies bezieht sich nicht auf das ästhetische Fühlen, damit hat es eine andere Bewandtnis, auf die wir noch zurückkommen werden.

Der Ursprung des Denkens liegt im erkennenden Fühlen, das kann man anhand des Evidenz- und Logizitätsfühlens ahnen; die Beobachtung des Kleinkindes und das Studium archaischer Kulturen bestätigen es. Das Kleinkind erhält durch erkennendes Fühlen die Bedeutung der ersten einigen hundert Wörter und der grammatischen Formen. 10 Die technischen, medizinischen, baulichen Leistungen der archaischen Völker, die ohne eine analytische, auf das Denken gegründete Wissenschaft zustande kamen, zeugen von einer verlorenen Fähigkeit, mit den Gegebenheiten der Natur erfolgreich umzugehen.

Je kontinuierlicher das Denken wird, umso mehr geht es in das erkennende Fühlen über, aus dem es stammt, löst sich im Fühlen auf, wird «global» – erinnern wir uns an den globalen Blick auf ein Gesicht –, wird weniger scharf und analytisch, aber umso umfassender. Der Weg zum erkennenden Fühlen führt durch das konzentrierte reine Denken. Das ist das ursprüngliche Fühlen, sowohl beim einzelnen Menschen als auch bewusstseinsgeschichtlich.

Es entsteht die Frage: Wann ist dieses Fühlen verloren gegangen, wohin ist es entschwunden? Die Antwort kann wiederum beim Kleinkind und auch kulturgeschichtlich beobachtet werden: Wenn das Kind oder die Menschen in einer Kultur beginnen, in der ersten Person (ich, mich, mein) über ihren Körper, mit dem sie sich identifiziert haben, zu sprechen, tritt ein neues Fühlen auf, das nicht-erkennend ist, das Mich-Fühlen. Das Verwenden der Pronomina der ersten Person ist das Zeichen dieser Identifizierung und der Ausbildung des Mich-Fühlens. Letzteres bedeckt wie ein Gefühls-Mantel den Körper, ohne ihn zu erkennen. 11 Mit dem Mich-Fühlen beginnt die Verwandlung des erkennenden Fühlens zum nicht-erkennenden, und daraus resultiert, was wir Emotionen – Gefühlsformen nicht-erkennenden Charakters – nennen. Der Übungsweg im Hinblick auf das Fühlen besteht darin, dass wir die fühlenden Kräfte, die in den Emotionen gefangen und geformt sind, zu befreien versuchen, das heißt sie wieder formfrei und damit erkenntnisfähig machen.

Besinnung 15: Nur formfreie Kräfte können Formen erkennen oder auch solche schaffen .

Die Emotionen verlaufen in einer Polarität: Gut – schlecht, das heißt für-mich-gut, für-mich-schlecht, sie sind egoistisch gefärbt, erhöhen das Mich-Fühlen, auch wenn sie unerwünscht zu sein scheinen, wie Ärger, Hass oder Traurigkeit. Man genießt sie auf eine gewisse Weise, sonst würde man sie nicht übertreiben und sich nicht in sie hineinsteigern. 12 Die erkennend fühlenden Kräfte sind ihrem Wesen nach so objektiv wie das Denken, das im Prinzip jenseits vom Für-mich-Guten oder -Schlechten lebt; die Wahrheit ist wunsch-neutral.

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