Jens Peter Jacobsen - Marie Grubbe
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Trotz des Windes war es drückend heiß; es wehte Wärme herab.
Drinnen in den Häusern saßen die Leute und schnappten vor Hitze; nur die Fliegen summten lebhaft umher in der schwülen Luft.
Auf der Straße war es nicht zum Aushalten, und in den Beischlägen zog es; deswegen flüchteten auch alle, die Gärten hatten, da hinaus. In dem großen Garten, der hinter Christoffer Urnes Haus in der Vingaardsträde lag, saß ein junges Mädchen im Schatten einer der großen Ahornbäume.
Sie saß und nähte.
Es war eine große, schlanke Gestalt; fast schmächtig war sie, aber der Busen war breit und voll. Ihr Teint war bleich und ward noch bleicher durch das reiche, schwarze, gelockte Haar und die ängstlich großen, schwarzen Augen. Die Nase war scharf, aber fein, der Mund groß, aber nicht voll, und mit einer krankhaften Süße im Lächeln. Die Lippen waren sehr rot und das Kinn ein wenig spitz, dabei aber stark und kräftig geformt. Ihre Kleidung war nicht sehr ordentlich: eine alte schwarze Sammetrobe mit verblichener Goldstickerei, ein neuer, grüner Filzhut mit großen, schneeweißen Straußenfedern und Lederschuhe mit rotgeschliffenen Spitzen. Sie hatte Daunen im Haar, und weder ihr Halskragen noch ihre langen, weißen Hände waren ganz rein.
Es war Christoffer Urnes Brudertochter Sofie. Ihr Vater, der Reichsrat und Marschall Jürgen Urne zu Alslev, Ritter des Elefantenordens, war schon in ihrer Kindheit gestorben, die Mutter, Frau Margrete Marsvin, vor einigen Jahren. Sie hatte daher ihren Aufenthalt jetzt bei dem alten Oheim, und da er Witwer war, so war sie, jedenfalls dem Namen nach, die Lenkerin des Hauses.
Sie saß da und nähte und summte dazu, während sie im Takt den einen ihrer Schuhe auf der Spitze des Fußes schaukelte.
Über ihrem Kopf rauschten und schwankten die dichtbelaubten Kronen in dem starken Winde mit einem Geräusch wie von brausendem Wasser. Die hohen Stockrosen schwenkten ihre blütenknopsigen Spitzen hin und her in unbeständigen Bogen, wie von unruhigem Wahnsinn ergriffen; und das Himbeergestrüpp duckte sich verzagt und kehrte die helle Rückseite der Blätter nach außen, so daß es bei jedem Windhauch die Farbe wechselte. Dürre Blätter segelten durch die Luft, das Gras legte sich platt an die Erde, und auf den hellen Laubwellen der Spiräenstauden wiegte der weiße Blütenschaum auf und nieder in ewigem Wechsel.
Dann wurde eine Weile alles still, alles richtete sich auf, noch gleichsam zitternd vor Angst und in atemloser Erwartung, und im nächsten Augenblick kreischte der Wind wieder herab, und die Unruhwelle mit ihrem Brausen und ihrem Glitzern, ihrem wilden Wogen und rastlosen Wechseln breitete sich wieder über den Garten aus.
»Phyllis saß in ihrem Kahn,
Als sich Charidon tät nahn,
Laut er seine Flöte blies,
Sie die Ruder sinken ließ,
Und der Kahn trieb auf den Sand,
Und der Kahn trieb...«
Unten von der Pforte am andern Ende des Gartens her kam Ulrik Frederik gegangen. Sofie sah einen Augenblick verwundert da hinab, dann beugte sie sich wieder über ihr Nähzeug und summte weiter.
Ulrik Frederik schlenderte langsam den Steig hinauf, stand hin und wieder still und betrachtete die Blumen und tat überhaupt so, als habe er nicht gesehen, daß jemand im Garten war. Er bog dann in einen Seitenpfad ein, blieb hinter einem großen Jasminbusch stehen und richtete an seiner Uniform und seinem Gürtel, nahm den Hut ab und fuhr sich durchs Haar und ging dann weiter.
Der Steig beschrieb einen Bogen und mündete gerade vor Sofie.
»Ah, guten Tag, Jungfrau Sofie!« rief er ganz überrascht aus.
»Guten Tag«, sagte sie ruhig und freundlich, befestigte nachdenklich ihre Nadel im Nähzeug, glättete es mit der Hand, sah dann lächelnd auf und nickte. »Willkommen, Herr Gyldenlöve.«
»Das nenn ich blindes Glück,« sagte er und verneigte sich; »ich erwartete, nur den Herrn Cousin der Jungfrau hier draußen zu finden.«
Sofie sah ihn schnell an und lächelte. »Er ist nicht hier«, sagte sie und schüttelte den Kopf.
»Nein«, sagte Ulrik Frederik und sah vor sich nieder.
Nach einer kleinen Pause seufzte Sofie und sagte: »Was für eine schwüle Wärme es doch heut auch ist!«
»Ja, es zieht sich sicherlich zu einem Gewitter zusammen, wenn der Wind sich legt.«
»Ja–a«, sagte Sofie und starrte gedankenvoll zum Hause hinauf.
»Hörtet Ihr den Schuß heute morgen?« fragte Ulrik Frederik und richtete sich auf, wie um anzudeuten, daß er gehen wolle.
»Ja; es sind herzlich schwere Zeiten, denen wir diesen Sommer entgegengehen. Es könnt einem flugs schwach zumute werden, wenn man an die Fährlichkeiten für Menschen wie für Habseligkeiten denkt und wenn man so viele liebe Verwandte und gute Freunde hat wie ich, die allesamt in dieser unglücklichen Affäre mit dabei sind, und ausgesetzet, Leben oder Gesundheit, oder was sie sonst besitzen, zu verlieren, so ist da auch mehr als Ursach genug, auf allerhand trübe und wunderliche Gedanken zu verfallen.«
»Nein, Herzensjungfrau Sofie! Ihr dürfet um des lebendigen Gottes willen nicht in Tränen ausbrechen, Ihr malet Euch alles zu düster aus.
»Tousiours Mars ne met pas au jour
Des objects de sang et de larmes.
Mais«
– und er ergriff ihre Hand und führte sie an seine Lippen. –
»... tousiours l'Empire d'amour
Est plain de troubles et d'alarmes.«
Sofie sah naiv zu ihm auf.
Wie war sie nicht schön! Des Auges mächtige, saugende Nacht, wo der Tag in Schwärmen von wimmelnden Lichtfunken hervorquoll wie ein schwarzer Demantstein, der im Sonnenschein spielt; der Lippen schmerzlich schöner Bogen; der Wangen stolze Lilienblässe, die langsam in rosig glühender Röte entschwand, gleich einer Wolke, die die Morgensonne beleuchtet; und dunkelgeädert wie zarte Blumenblätter die seinen Schläfen, die sich geheimnisvoll in dem dunklen Haar verloren...
Ihre Hand zitterte in der seinen, kalt wie Marmor; sie zog sie sanft zurück und schlug die Augen nieder. Das Nähzeug glitt von ihrem Schoß, Ulrik Frederik beugte das eine Bein zur Erde, um es aufzuheben, und blieb in der knienden Stellung liegen.
»Jungfrau Sofie!« sagte er.
Sie legte ihre Hand auf seinen Mund und sah ihn milde ernst, fast schmerzlich an.
»Lieber Ulrik Frederik!« bat sie, »nehmet es mir nicht in bösem Sinne auf, daß ich Euch beschwöre, Euch nicht von einem augenblicklichen Sentiment verlocken zu lassen, eine Veränderung in dem angenehmen Verhältnis provozieren zu wollen, das bisher zwischen uns bestanden hat. Es frommet zu nichts, außer uns beide in Verdruß und Mißvergnügen zu bringen. Erhebet Euch aus dieser unvernünftigen Positur, und setzet Euch manierlich zu mir hier auf die Bank, daß wir in aller Ruhe miteinander reden können.«
»Nein, ich will mein Schicksalsbuch jetzt in dieser Stunde abgeschlossen haben«, sagte Ulrik Frederik und blieb liegen. »Ihr wisset nur wenig, wie groß und brennend die Amour ist, die ich für Euch hege, wenn Ihr habet denken können, ich sollt mich genügen lassen, schlecht und recht Euer guter Freund zu sein. Um Christi blutigen Schweißes willen, glaubet doch nicht an eine so platterdings unmögliche Sach! Meine Liebe zu Euch ist keine träge schwelende Glut oder Funke, so Ihr mehren oder schwächen könnet mit dem Odem Eures Mundes, ganz wie es Euch beliebet; par dieu! sie ist ein lodernd und verzehrend Feuer, aber es stehet bei Euch, ob es sich soll zerstreuen und auslöschen in tausend wirren Flackerflammen und irrendem Wetterleuchten oder ob es erwärmend und ruhig fortbrennen soll, hoch und zum Himmel aufleuchtend.«
»Aber lieber Ulrik Frederik, seid doch barmherzig und habet Mitleid mit mir und führet mich nicht in eine Versuchung, der ich vielleicht nicht widerstehen kann; denn Ihr möget glauben, Ihr seid mir von Herzen lieb und wert; allein just aus der Ursach will ich mich bis zum Äußersten dawider verwehren, Euch in eine falsche und unvernünftige Situation zu bringen, so Ihr keineswegs fideliter könnet maintenieren. Ihr seid wohl an die sechs Jahre zum mindesten jünger als ich, und das, so Euch an meiner Gestalt jetzo vielleicht zum Behagen ist, kann das Alter leichtiglich entstellen oder in Häßlichkeit verkehren. Ja! Ihr lächelt, aber supponieret einmal, daß Ihr, wenn Ihr die Dreißig hinter Euch habet, Euch mit einer runzeligen Hexe von Eheliebsten herumschleppet, die Euch nur eine geringe Mitgift zugebracht hat und Euch auch auf keine andere Weise zur Förderung gewesen ist; denket Ihr nicht, Ihr wollet Euch da wünschen, Ihr hättet, als Ihr in den Zwanzigern wart, Euch mit einer jungen, fürstlichen Person vermählet, was sowohl Eurem Alter als auch Eurer Geburt allermeist gemäß war und was Euch auch besser hätt vorwärtsbringen können, als das einfache Adelsmädel getan hätt? Herzens-Ulrik Frederik, sprächet Ihr mit Euren hohen Verwandten, sie würden Euch dasselbige sagen; aber sie würden Euch nicht sagen, daß, wenn Ihr das adelige Fräulein heimführtet, so da älter war als Ihr, sie Euch zu Tode quälen würde mit Ihrer Eifersucht; eifersüchtig würd sie sein auf jeden Eurer Blicke, ja auf Eure innersten Herzensgedanken; denn just weil sie wüßt, daß Ihr so viel habet fahren lassen, um sie zu fangen, würd sie sich anstrengen, daß ihre Liebe Euch die ganze Welt sein könnt. Glaubet mir, sie würd Euch mit ihrer abgöttischen Liebe umgeben wie mit einem Käfig aus Eisen, und spürte sie, Ihr sehntet Euch eine Minute da heraus, sie würd sich Tage und Nächte grämen und würd Euch jede Stunde verbittern in ihrem hoffnungslosen Schmerz.«
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