Günter Reich - Psychodynamische Paar- und Familientherapie

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Psychodynamische Paar- und Familientherapie sind Anwendungsbereiche der psychoanalytischen Verfahren, ergänzt durch Erkenntnisse aus der strukturellen wie systemischen Therapie. Der Band bietet einen Überblick über Grundbegriffe und -konzepte sowie Diagnostik und Therapie, illustriert mit Fallbeispielen aus langjähriger Praxis. Die Bedeutung der Familie für die Entwicklung und Behandlung schwerer psychischer Störungen wird herausgearbeitet, dabei macht das Buch Mut für die Einbeziehung von Angehörigen in therapeutische Prozesse.

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Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand

Die Übertragungs- und Gegenübertragungsanalyse im paartherapeutischen Setting stellt eine besondere Herausforderung dar. Anders als in der Einzeltherapie, in der die therapeutische Dyade die Projektionsfläche für bisherige Beziehungserfahrungen bzw. -repräsentationen bilden kann, ist die Situation in der Triade Paar-Therapeut/Therapeutin bzw. der Tetrade Paar-Therapeutenpaar komplexer und unübersichtlicher. Besondere Beachtung sollte der Widerstand erfahren, den entweder das Paar oder einer der Partner entwickelt. Die Bedeutung des Widerstands gegen eine Einflussnahme durch therapeutische Maßnahmen im System Paar ist hoch einzuschätzen. Widerstand, der zu einem unbewussten Festhalten an dysfunktionalen Paarinteraktionen wie bspw. kollusiven Mustern ( картинка 2 Kap. 4.1.4) führen kann, ergibt sich aus höchst unterschiedlichen Quellen, z. B.:

• Scham über Paardynamik oder die eigene Rolle in der Partnerschaft

• Übertragungsphänomene wie z. B. Paartherapeut als Richter, strenges Elternteil, moralische Instanz

• Angst vor Veränderung bzw. phantasiertes Unvermögen, etwas zu ändern

• Familien- bzw. Paargeheimnisse mit besonderer Funktion

• Abwehr eigener Unterlegenheitsgefühle, wenn bspw. Paartherapeuten als glückliches, erfolgreiches Paar erlebt bzw. phantasiert werden

• Gefühle des Zorns, der Hilflosigkeit oder des Ausgeliefertseins, z. B. bei Klärung und Realitätsprüfung der Situation oder Konfrontation mit Unzulänglichkeiten

• Mehrgenerational tradierte Symptome/Beziehungsmuster

• Strukturelle Defizite wie etwa Festhalten an der Dyade und/oder einer unsicheren Grenze um das Paar

Übertragungsszenen in der Paartherapie sind vielfältig. Ödipale Übertragungen können zu Gefühlen intensiver Konkurrenz oder Ausgeschlossenseins (auch des Therapeuten) oder zu Loyalitätsverschiebungen im Therapieraum führen. Diese gilt es zu erkennen und zu begrenzen bzw. für die Arbeit am Problem des Paares zu bearbeiten.

Fallbeispiel

Ein Paar spricht im Erstgespräch kaum in die Richtung des Paartherapeuten, sondern eher leise und sehr vertraulich miteinander. Der Therapeut hat große Mühe, sich ein Bild vom Paar zu verschaffen, weil »Interna« ausgetauscht werden, die nur verstanden werden können, wenn der Kontext bekannt ist. Er bemerkt eine Hemmung in sich, sich bemerkbar zu machen und nachzufragen. Verwundert fühlt er sich wie ein kleiner Junge, den die Belange der Eltern nichts angehen. Als er sich aus diesem Gefühl befreien kann, aktiver ins Gespräch einsteigt und seine Rolle als erwachsener Therapeut zurückgewinnt, wird auch das Paar offener und der Kontakt verbessert sich. Dies kann als gemeinsam inszenierter Übertragungswiderstand verstanden werden.

Nicht nur Therapeutinnen und Therapeuten lösen Übertragungen aus, Paare lösen auch Übertragungen im Therapeuten aus (und nicht »nur« Gegenübertragung). Therapeutinnen und Therapeuten sind oftmals in einer parentifizierten Rolle aufgewachsen. Die Erfahrung, helfen zu können, spielt häufig in die unbewusste Motivation zur Berufswahl hinein (Sperling et al. 1980). Dies erklärt u. a., dass Paare besonders starke Übertragungsauslöser für eine Elternübertragung sein können. Die damit verbundenen Phantasien, es hier mit hilfsbedürftigen Eltern zu tun zu haben, für die Lösungen entwickelt werden müssen, mit den dazugehörigen Überforderungs-, Hilflosigkeits-, aber auch traurigen und wütenden Gefühlen, können, unerkannt und unverarbeitet, empfindlich die Absicht stören, dem Paar einen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem es selbst Lösungen für seine Probleme findet (vgl. Kreische 2012). Finden sich also ein Therapeut oder eine Therapeutin in einer Situation wieder, in der er oder sie dauerhaft erschöpft und frustriert über eine Paartherapie nachdenkt, kann Inter- oder Supervision helfen, die Übertragungssituation bewusst werden zu lassen und mehr Unabhängigkeit davon zu erlangen. Die Beachtung von Übertragungsphänomenen besonders in Bezug auf den Widerstand ist unerlässlich für die Etablierung eines stabilen Arbeitsbündnisses, um bei der hohen interaktiven und Verwicklungspotenz in Mehrpersonensettings einen sicheren therapeutischen Rahmen halten zu können. Weitere Ausführungen siehe Kapitel 4.3: Übertragung und Gegenübertragung: Die therapeutische Beziehung ( Kap. 4.3).

Die Übertragungs-Gegenübertragungssituation ist in der Paartherapie oft besonders herausfordernd. Anders als in der Dyade einer Einzeltherapie sind die Übertragungen »im Dreieck« unübersichtlicher und können auf Seiten der Therapeuten zu problematischen Reaktionen führen, da diese schwer zu reflektieren sind. Hier ist eine gründliche Übertragungs-Gegenübertragungsanalyse notwendig. Supervision hat dabei einen hohen Stellenwert.

4.1.2 Partnerwahl und Kennenlernszene

Dem Verstehen der Kennenlernszene eines Paares messen wir einen hohen diagnostischen Wert zu. Das Kennenlernen und Verlieben zweier Menschen gleicht in der Paartherapie der frühen Kindheit in der Einzeltherapie insofern, als »da alles begann«. Wir erfragen daher die Umstände des Kennenlernens, die ersten Eindrücke, die Phantasien übereinander, Anziehung und evtl. auch Abstoßung, Hoffnungen und Wünsche sowie die jeweiligen Lebensumstände beider Partner sehr genau. Häufig bildet dies auch einen günstigen Einstieg in einen therapeutischen Prozess, da die meisten Paare sich gern erinnern und für den Zeitraum der Beschäftigung mit dem Kennenlernen die aktuellen Streitthemen in den Hintergrund treten. Häufig klingen bereits in der Kennenlernzeit der Paare Themen und Motive an, die sich für das Verständnis des aktuellen Konflikts als hilfreich erweisen. So werden häufig gemeinsame Grundkonflikte deutlich, die durch das Kennenlernen gewissermaßen zugleich aktiviert und kompensiert wurden – und die sich in der Regel durch die gesamte Paargeschichte ziehen. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in den Kollusionskonzepten wider, die in Kapitel 4.1.4 kurz umrissen werden ( Kap. 4.1.4).

Die Wahl des Partners sagt Entscheidendes über eine Person aus, kann sie doch als »widersprüchlicher Individuationsversuch« (Reich 1991) verstanden werden. Dieser beinhaltet sowohl eine Tendenz zur Wiederholung und Reinszenierung vertrauter Beziehungsmuster (dieser Aspekt ist eher unbewusst und verdeckt) als auch den Wunsch nach Befriedigung bisher unerfüllter Bedürfnisse und neuen, besseren Beziehungserfahrungen als aus den jeweiligen Herkunftsfamilien bekannt (diese Seite der Ambivalenz ist bewusst oder doch bewusstseinsnah, vgl. Abbildung 4.1 ( Abb. 4.1)).

Abb 41 Partnerwahl als widersprüchlicher Individuationsversuch auf - фото 3

Abb. 4.1: Partnerwahl als widersprüchlicher Individuationsversuch (auf Grundlage von Reich 1991)

Lemaire (1980) bezeichnet die Partnerwahl gar als »das am meisten charakteristische Symptom« einer Person. Die Partnerwahl ist als hoch ambivalentes, überwiegend unbewusstes Geschehen zu verstehen. Bereits Freud (1921) verglich das Verhalten eines Verliebten zu seiner Auserwählten mit dem des Hypnotisierten zu seinem Hypnotiseur: nicht fähig der Kritik, bereit zur Unterwerfung. Dies lässt sich nur durch starke, unbewusst wirksame Mechanismen erklären. Auch klingt bereits das Konflikthafte an. Das Gelingen von Partnerschaften hängt nicht von der Häufigkeit von Streit und Konflikten ab, sondern von der Kompetenz des Paares, mit konflikthaften Situationen umzugehen (Gottmann und Levenson 2000) und die (überwiegend unbewussten) Ambivalenzen zu tolerieren. Dies hängt auch mit der Mentalisierungsfähigkeit beider Partner zusammen ( Kap. 4.1.5, Kap. 5.1.6.6). In den häufigsten Fällen kann ein Zusammenhang zwischen der Art des Kennenlernens, der Form der verleugnenden Idealisierung (sowohl der Unvollkommenheiten des Partners als auch gegenüber den Unstimmigkeiten zwischen den Partnern) zu Beginn der Partnerschaft und dem aktuell in der Paartherapie vorgebrachten Konflikt und den nicht gelingenden Lösungen hergestellt werden.

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