Ulrike Schmitzer - Die falsche Witwe

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Eva muss zum neuen Freund ihrer Mutter „Onkel" sagen. Doch wer ist dieser Mann, der ihr so bekannt vorkommt? – Jahrzehnte später wird durch den Tod des Onkels das Geheimnis gelüftet: Auf dem Grabstein steht sein richtiger Name. Die überraschende Wahrheit hat ein gerichtliches Nachspiel: Die Witwe wird wegen schweren Betruges angeklagt. Warum wurden die Kinder belogen? War der Onkel ein Verbrecher, der der Entnazifizierung entging? Das Schweigen bestimmt das Leben der ganzen Familie.
Ulrike Schmitzer zeigt in ihrem neuen Buch vielschichtig und sensibel, wie eine einzige Lüge alle anderen unbedeutend werden lassen kann.

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Ich werde von Papa träumen, nimmt sie sich vor.

»Geht’s dir nicht gut?«, fragt die Mutter.

»Nein«, sagt Eva.

»Hast du Fieber?«, fragt sie, während sie ihr auf die Stirn greift.

»Ich gehe heute besser früher ins Bett«, sagt Eva und versucht so wenig wie möglich zu sprechen. Zu viel sprechen ist immer verdächtig.

»Schlaf dich gesund«, sagt die Mutter und beobachtet sie noch aus dem Augenwinkel, während sie den Küchentisch abräumt.

Es ist noch hell. Sie schlüpft unter die Decke, damit es dunkler wird.

»Was machst du da?« Anna krabbelt in ihr Bett. Eva dreht sich so schnell, dass Anna ihre Füße im Bauch hat.

»Geh weg!«, schreit sie, »lass mich in Ruhe«.

Anna dreht beleidigt ab. Eva versucht sich zu konzentrieren. Sie hat schon öfter von ihrem Vater geträumt. Einmal war er bis kurz vor dem Aufwachen da und sie hat seine weiche, große Hand in ihrer gespürt. Sein Gesicht hat sie aber noch nie gesehen. Eva hat nichts im Kopf, sagt die Mutter. Eva geht einkaufen und vergisst, dass sie Milch bringen soll. Sie fährt mit dem Rad ins Dorf und weiß dann nicht mehr, wo sie es abgestellt hat. Sie kann sich nicht erinnern, wie das dritte Kätzchen ausgesehen hat, das gleich bei der Geburt gestorben ist.

»Du bist dumm!«, sagt Anna und zeichnet ihr das Fell der Katze auf. »Es war gefleckt mit einer Viertel schwarzen Nasenspitze«, sagt Anna. Dabei kann sie gar nicht wissen, was ein Viertel ist.

Eva kann nicht einschlafen. Sie denkt an die Kätzchen. Zwei durfte sie behalten. Wenn ich erwachsen bin, lasse ich alle Katzenbabys leben, überlegt sie. Egal wie viele. Sie dreht und dreht und dreht sich. Endlich, der Schlaf. Er kommt in Form einer großen Kugel auf sie zu, auf einer riesigen Fläche. Ein großer Raum, er wird enger und enger. Dieses Gefühl kennt sie nur vom Einschlafen. Normalerweise versucht sie die Kugel zurückzudrücken, heute aber nicht. Das Bett kracht. Es ist finster, mitten in der Nacht. Sie dreht das Licht auf. Anna wetzt neben ihr im Bett. Sie darf nicht vergessen, was sie geträumt hat. Zu spät. Morgen will sie sich Zettel und Stift zum Bett legen. Ich werde es ab jetzt jede Nacht versuchen, nimmt sie sich vor. Aber sie braucht noch einen anderen Plan, einen Ersatzplan.

»Iss das Brot«, sagt die Mutter.

»Ich hab keinen Hunger«, sagt Eva.

»Aber du wirst einen bekommen.« Die Mutter steht an der Küchenanrichte und beschmiert das Brot dick mit dunkelgelber Butter.

»Warum soll ich dann jetzt essen?«, fragt Eva.

Der Onkel sitzt auf der Eckbank und lacht. Aber nur so lange, bis sich die Mutter von der Anrichte zu ihm dreht.

»Sei nicht frech«, sagt die Mutter.

Der Onkel ist nicht streng. Er war nur einmal sehr böse, als der Nachbar herüberkam. Eva hatte vergessen, das Tor zum Hof zuzumachen.

»Hallo?«, hat der Nachbar gerufen. Und noch einmal: »Hallo, Frau Lienbacher!«

Er war schon bei den Fahrrädern mitten im Hof und rief wieder. Eva lief ihm entgegen.

»Hallo«, sagte sie.

»Ist die Mutter nicht da?«, fragte der Nachbar.

Er hatte einen grauen verschmierten Arbeitsmantel an. Er roch nach Öl.

»Doch, die ist hinten im Gemüsegarten.«

»Geh, sag ihr, wenn sie Gurken will, soll sie rüberkommen, ich habe heuer ganz große und viel zu viele.«

»Mm«, sagte Eva. Sie hatten doch selber Gurken. Aber das sagte sie nicht.

»Und«, setzte er neugierig an, »wie geht’s denn dem Onkel?« Er betonte das Wort Onkel eigenartig. Er war früher öfter hier gewesen. Manchmal war er mit der Mutter in der Küche gesessen, bis Anna und Eva ins Bett gehen mussten. Eva hörte sie dann laut lachen. Aber seit der Onkel da war, war er nicht mehr gekommen.

Auf dem Boden lag eine tote Biene. Eva schob sie mit dem Fuß hin und her.

»Gut.« Dann wusste sie nicht mehr, was sie sagen sollte und er fragte auch nichts.

»Dann geh ich wieder«, sagte er.

Eva gab der ausgetrockneten Biene einen Fußkick und lief in die Küche.

»Das Tor zum Hof war doch immer offen«, sagte sie zu ihrer Verteidigung. Und da knallte es schon. Als ob ein Teppichklopfer direkt auf ihrer Wange gelandet wäre.

»Schon lange nicht mehr«, brüllte er.

Eva sah Anna an, sie weinte.

»Wieso weinst du, wenn ich eine Watsche kriege?«, fragte sie und wunderte sich, dass sie noch sprechen konnte.

Sie hat einen neuen Plan. Größeres Hirn, besseres Gedächtnis.

»Was liest du da?«, fragt Anna und setzt sich neben Eva auf die Bank vor dem Haus.

»Nichts«, sagt Eva, während sie in einem großen Buch mit Ledereinband blättert.

»Das ist doch das Namenslexikon«, deutet Anna auf das Buch auf Evas Schoß.

»Warum fragst du dann, wenn du es weißt?«

»Was machst du denn damit?«, fragt Anna.

»Ich lerne Namen auswendig«, sagt Eva.

Anna lacht. »Wozu denn das? Du spinnst doch!«

»Ich brauche das für die Schule.«

Anna schweigt. Die Schule flößt ihr Ehrfurcht ein.

»Du wirst mich prüfen«, sagt Eva.

Normalerweise ist Eva die Lehrerin. Sie steht an der Holztafel, die ihnen der Onkel gemacht hat, und Anna tut so, als ob sie die Worte abschreiben könnte, die ihr Eva auf der Tafel vorschreibt.

»Du prüfst mich, aber nur heute«, sagt Eva streng.

Anna ist ganz begeistert. »Wir spielen Schule und ich bin die Lehrerin!«, brüllt sie.

Nach einer halben Stunde haben beide genug. Das geht viel zu langsam, denkt Eva.

»Gummibandl, Strumpfbandl, Zigaretten, Schoklad!«, ruft ein Mann vor dem Hof. »Gummibandl, Strumpfbandl, Zigaretten, Schoklad!« Die Kinder laufen hinaus. Es ist zwar schon finster, aber noch nicht Schlafenszeit. Anna hat bereits ihren Pyjama an. Der Mann hat einen dicken Rucksack auf den Rücken geschnallt und zieht einen Leiterwagen hinter sich her.

»Komm rein!«, ruft die Mutter, nachdem sie dem Onkel einen Blick zugeworfen und er sich zurückgezogen hat. »Wir werden schon ins Geschäft kommen.«

Der fremde Mann kommt in die Küche. Er stinkt nach Schweiß. Eva starrt auf die dicken schwarzen Ränder unter seinen Fingernägeln. Er packt aus: Nadeln, kleine Seier, Schuhcreme. »Ah, die Zünder«, sagt die Mutter. Sie deutet als nächstes auf die weißen Papierbriefchen und sagt, dass sie davon auch fünf nimmt. »Ein bissl Saccharin macht das Leben gleich viel süßer«, sagt der Mann und grinst Eva an. Er gibt den Kindern jeweils eine Tablette. Eva lässt sie langsam auf der Zunge zergehen. Ein bleiener Geschmack bleibt in ihrem Mund zurück. Die Mutter holt einen Sack Kartoffeln, Gemüse und Butter. »Die Kurgäste im Tal kaufen wie verrückt«, sagt der Mann, »als ob es in Wien gar nichts geben würde. Habt ihr mehr Butter. Die wäre mir lieber als das Gemüse. Ich hätte dann auch Dosen mit Fisch, Corned Beef – die amerikanischen Sachen. Oder den Cheddar. Wenn ihr den wollt? Der wird euch sicher schmecken«, meint er.

Die Mutter sucht sich einen großen Seier und Nadeln aus. Er sieht Eva an und schenkt beiden Mädchen eine ganze Reihe von einer aufgebrochenen Tafel Schokolade. Anna hüpft vor Freude den ganzen Weg zum Tor und begleitet den Mann singend hinaus. Eva hört, wie der Onkel sagt, dass die Schleichhändler immer teurer werden, obwohl doch alles von den Amerikanern kommen würde.

»Ich will nicht, dass wir von den Hilfslieferungen kaufen«, schimpft der Onkel.

»Da fressen wir lieber unser eigenes Zeug. In der Not zeigt sich der wahre Charakter. Die Hilfslieferungen stehlen und dann den Armen um teures Geld verkaufen, da mach ich nicht mit!«

»Jetzt hab ich eine ordentliche große Nadel«, ignoriert ihn die Mutter. »Mit der kann ich jetzt für Anna eine Jacke aus der alten Decke nähen.« Und dann sagt sie noch: »Sei du lieber ganz ruhig.«

»Sie treffen sich noch immer«, sagt er, »in dem kleinen Stüberl in der Alpenstraße«. Die Mutter schält weiter die Kartoffeln ohne sich umzudrehen. Sie deutet mit dem Messer auf Eva und sieht ihn an. Eva tut so, als ob sie mit einem Buch beschäftigt wäre.

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