2 1 Erscheinungsbild, Entwicklungspsychopathologie und Klassifikation 1 Erscheinungsbild, Entwicklungspsychopathologie und Klassifikation Fallbeispiel Die 14;2-jährige Maria stellt sich in einer ambulanten Praxis wegen ausgeprägter Ängste im Kontakt mit Gleichaltrigen vor. Maria beschreibt, dass sie nur wenige Freundschaften habe, da sie der Überzeugung sei, andere Jugendliche würden sie nicht mögen. Aufgrund dieser Ängste falle es ihr schwer, andere Jugendliche anzusprechen oder sich zu verabreden. Trotz guter schriftlicher Leistungen beteilige sich Maria nicht am Unterricht. Vor Referaten in der Schule fühle sie sich morgens häufig krank, bleibe dann zu Hause oder könne Referate nur mit exzessivem Üben vor dem Spiegel in der Woche zuvor bewältigen. Ihre größte Sorge sei, dass sie jemand auslachen könne. Ihre Freizeit verbringe Maria oft allein in ihrem Zimmer und sie ziehe sich zunehmend zurück. Marias Mutter beschreibt, dass sich ihre Tochter bereits im Kindergartenalter sehr zurückhaltend in neuen Situationen verhalten habe und sich wenig von ihrer Mutter gelöst habe. In der Grundschulzeit habe Maria dann zudem Sorgen vor peinlichem Verhalten geäußert, welche sich bis heute sehr verstärkt hätten.
3 1.1 Erscheinungsbild der Sozialen Angststörung
4 1.1.1 Schüchternheit und soziale Ängste bei Kindern und Jugendlichen
5 1.1.2 Frühe Kindheit und Vorschulalter
6 1.1.3 Grundschulalter
7 1.1.4 Jugendalter
8 1.2 Diagnostische Kriterien (ICD-10 und DSM-5)
9 1.3 Überprüfung der Lernziele
10 2 Epidemiologie, Verlauf und Folgen
11 2.1 Epidemiologie
12 2.1.1 Beginn der Sozialen Angststörung im Kindes- und Jugendalter
13 2.1.2 Häufigkeit der Sozialen Angststörung im Kindes- und Jugendalter
14 2.2 Verlauf der Sozialen Angststörung
15 2.3 Folgen einer Sozialen Angststörung
16 2.4 Veränderungen durch Psychotherapie und Behandlungserwartung
17 2.5 Überprüfung der Lernziele
18 3 Komorbidität und Differenzialdiagnostik
19 3.1 Komorbidität
20 3.1.1 Andere Angststörungen
21 3.1.2 Selektiver Mutismus
22 3.1.3 Depressive Störungen
23 3.1.4 Suchterkrankungen
24 3.2 Differenzialdiagnostik
25 3.2.1 Generalisierte Angststörung
26 3.2.2 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen: Autismus- Spektrum-Störung
27 3.2.3 Schulabsentismus
28 3.2.4 Organische Erkrankungen
29 3.2.5 Soziale Umstände
30 3.3 Überprüfung der Lernziele
31 4 Diagnostik
32 4.1 Ziele und Struktur des diagnostischen Prozesses
33 4.2 Erstgespräch und Anamnese
34 4.2.1 Das Erstgespräch als angstbesetzte Situation
35 4.2.2 Anamnese, Makroanalyse und wichtige Unterlagen im diagnostischen Prozess
36 4.2.3 Mikro- und Situationsanalyse
37 4.3 Diagnostikinstrumente
38 4.3.1 Fragebogenverfahren
39 4.3.2 Diagnostische Interviews
40 4.3.3 Testverfahren
41 4.3.4 Beobachtungsinstrumente
42 4.3.5 Diagnosestellung und Integration von diagnostischen Informationen
43 4.4 Rückmeldung der Diagnostikergebnisse
44 4.5 Behandlungssettings und Indikation
45 4.6 Überprüfung der Lernziele
46 5 Störungstheorien und -modelle
47 5.1 Bedingende Faktoren für Entstehung und Aufrechterhaltung
48 5.2 Biologische Faktoren
49 5.2.1 Temperament
50 5.2.2 Genetik
51 5.2.3 Physiologie
52 5.3 Kognitive Faktoren
53 5.3.1 Das kognitive Modell von Clark und Wells (1995)
54 5.3.2 Das Modell von Rapee und Heimberg (1997)
55 5.3.3 Das kognitive Modell von Hofmann (2007)
56 5.3.4 Zusammenführende Betrachtung kognitiver Faktoren
57 5.4 Lernerfahrungen und interpersonelle Faktoren
58 5.4.1 Eltern
59 5.4.2 Gleichaltrige
60 5.5 Soziale Kompetenzen
61 5.6 Emotionsregulation
62 5.7 Zusammenfassende Betrachtung
63 5.8 Anwendung eines Störungsmodells auf das Fallbeispiel
64 5.8.1 Psychoedukation mit Kind
65 5.8.2 Psychoedukation mit Eltern
66 5.9 Überprüfung der Lernziele
67 6 Psychotherapie
68 6.1 Beispielantrag für ein Kind mit einer Sozialen Angststörung
69 6.2 Therapieziele und Behandlungsplanung
70 6.3 Therapiedurchführung
71 6.3.1 Therapiebaustein: Behandlungsaufklärung, Psychoedukation und Störungsmodell
72 6.3.2 Therapiebaustein: Kognitive Interventionen
73 6.3.3 Therapiebaustein: Aufbau sozialer Fertigkeiten
74 6.3.4 Therapiebaustein: Exposition und Sicherheits- verhaltensweisen
75 6.3.5 Therapiebaustein: Elternzentrierte Interventionen
76 6.3.6 Therapiebaustein: schulzentrierte Interventionen
77 6.3.7 Therapiebaustein: Jugendhilfemaßnahmen und flankierende Interventionen
78 6.3.8 Therapiebaustein: Psychopharmakotherapie
79 6.4 Manuale zur Behandlung sozialer Ängste
80 6.5 Schwierige Therapiesituationen
81 6.5.1 Das Arbeiten an kognitiven Inhalten fällt dem Kind schwer, bzw. dysfunktionale Kognitionen werden als nicht übertrieben wahrgenommen
82 6.5.2 Patient*innen weigern sich aufgrund starker Angst eine Konfrontation durchzuführen
83 6.5.3 Patient*innen brechen eine Konfrontationsübung nach einem Misserfolg ab
84 6.5.4 Das Kind oder der*die Jugendliche sagt die Therapie häufig ab, mutmaßlich aufgrund von starken sozialen Ängsten vor der Therapiesituation
85 6.5.5 Trotz ambulanter Psychotherapie zeigt sich eine Verschlechterung der Symptomatik und es entwickelt sich zudem eine depressive Störung
86 6.6 Überprüfung der Lernziele
87 7 Psychotherapieforschung
88 7.1 Methoden der Psychotherapieforschung
89 7.2 Gesetzlich anerkannte Verfahren
90 7.2.1 Kognitive Verhaltenstherapie
91 7.2.2 Psychodynamische Psychotherapien: Tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie
92 7.3 Weitere Verfahren
93 7.3.1 Systemische Therapie
94 7.3.2 Andere Verfahren
95 7.4 Wirksamkeit einzelner Elemente
96 7.4.1 Exposition
97 7.4.2 Psychoedukation
98 7.4.3 Kognitive Interventionen
99 7.4.4 Aufbau sozialer Fertigkeiten
100 7.4.5 Einbezug der Eltern
101 7.4.6 Psychopharmakotherapie
102 7.4.7 Individuelle vs. Gruppentherapie
103 7.5 Überprüfung der Lernziele
104 Literatur
105 Stichwortverzeichnis
1 Erscheinungsbild, Entwicklungspsychopathologie und Klassifikation
Fallbeispiel
Die 14;2-jährige Maria stellt sich in einer ambulanten Praxis wegen ausgeprägter Ängste im Kontakt mit Gleichaltrigen vor. Maria beschreibt, dass sie nur wenige Freundschaften habe, da sie der Überzeugung sei, andere Jugendliche würden sie nicht mögen. Aufgrund dieser Ängste falle es ihr schwer, andere Jugendliche anzusprechen oder sich zu verabreden. Trotz guter schriftlicher Leistungen beteilige sich Maria nicht am Unterricht. Vor Referaten in der Schule fühle sie sich morgens häufig krank, bleibe dann zu Hause oder könne Referate nur mit exzessivem Üben vor dem Spiegel in der Woche zuvor bewältigen. Ihre größte Sorge sei, dass sie jemand auslachen könne. Ihre Freizeit verbringe Maria oft allein in ihrem Zimmer und sie ziehe sich zunehmend zurück. Marias Mutter beschreibt, dass sich ihre Tochter bereits im Kindergartenalter sehr zurückhaltend in neuen Situationen verhalten habe und sich wenig von ihrer Mutter gelöst habe. In der Grundschulzeit habe Maria dann zudem Sorgen vor peinlichem Verhalten geäußert, welche sich bis heute sehr verstärkt hätten.
• Sie können die Begrifflichkeiten Soziale Angststörung, soziale Angst und Schüchternheit erklären und voneinander abgrenzen.
• Sie kennen das typische Erscheinungsbild sozialer Ängste von der frühen Kindheit bis zum Jugendalter bzw. jungen Erwachsenenalter.
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