Gisbert Haefs - ZWEITAUSENDVIERUNDACHTZIG

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Alles wird gut. – Warum man Kindern heute noch diesen Bären aufbindet, ist schwer zu erklären. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um eine simple Kompensation handelt – der Tatsache nämlich, dass dem eben gerade *nicht* so ist! Glaubt man dem Volksmund, dem man ansonsten eher misstrauen sollte, kommt nichts Besseres nach.
Die Erkenntnis, dass Freiheit nichts mit der Freiheit, alles Gewünschte konsumieren zu können, zu tun hat, ist in den meisten Köpfen noch lange nicht angekommen. Gerade China ist der beste Beweis dafür, dass die Erzeugung von Demokratie durch Handel nicht funktioniert. Die Entwicklungen haben begonnen. Nicht erst gestern. Wir sind bereits mittendrin.
Die Autoren, die sich an dieser Anthologie beteiligt haben, kamen zum selben Schluss. Vielen ist offenbar bewusst, dass der eingeschlagene Weg seine Tücken haben wird. Nun mag die Titelwahl dieser Sammlung eine gewisse Ausrichtung nahegelegt haben – die eifrige Beteiligung spricht für eine empfundene Dringlichkeit.
… nicht nur, den Anfängen zu wehren!

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Als Silver über das regennasse Kopfsteinpflaster heimging, war er unruhig. Erst Nummer dreizehn, dann ein unbekannter Tippgeber. Manche der Adressen in der E-Mail gehörten zu den Machern hinter dem neuen Internetzensurgesetz.

Damit hatte er allerdings Informationen zu Zielen bekommen, die er sich seit Langem wünschte. Das bedeutete … der Zeitpunkt für einen neuen Angriff war gekommen! Endlich!

Silver fühlte sich wie ein echter Piratenkapitän, der mit seinem Fahrrad auf seine Kommandobrücke fuhr. Er brauchte keine Vorträge mehr über Freiheit zu halten. Seine digitale Piratenfregatte würde den Weg in die Freiheit freischießen. Natürlich nur gegen die Bösen, wie es sich für einen guten Freibeuter gehörte. Die anderen Adressen hatte der Unbekannte wohl mehr als Beleg für sein Können beigelegt. Als ob es das gebraucht hätte …

Der Angriff erfolgte mit solcher Effizienz, dass es Silver geradezu umwarf. Anonymous 13 hatte sich nicht mit Adressen begnügt, sondern auch Codeschnipsel gesendet, die von so einfacher und klarer Logik waren, dass er sie nur schlicht genial nennen konnte. Und es sollte nicht die letzte Mail von Anonymous 13 bleiben.

»Spüre Finger wieder«, hieß es rätselhaft in der nächsten Mail. Und wenig später, als die Musikindustrie einen neuen Medienfilter installieren ließ, unter dem Applaus von Musikern selbst, die sich wohl aus Geltungsbedürfnis vor den Karren spannen ließen: »Ohren taub werden.«

Dem folgte eine neue Adressliste.

In den weiteren Mails, die in unregelmäßigen Abständen eintrafen, wurden die Adressen präziser: Sie zirkelten genau jene Institutionen ein, die Silver ohnehin als Primärziele ausgewählt hatte.

Verborgene Angriffsnetzwerke, für deren Errichtung Silver Monate gebraucht hätte, wuchsen inzwischen im Stundenrhythmus heran. Bei allem wurden Silvers Spuren so gut verwischt, dass die Angreifer in China oder Südamerika vermutet wurden. Zugleich wurden die Angriffe sowohl unauffälliger als auch effektiver.

Es gab keinen nennenswerten Presserummel mehr, da nicht mehr ganze Rechenzentren ausfielen, sondern nur noch die wichtigsten Teile interner Datenbanken plötzlich verschwanden – oder zur Freude der Netzgemeinde offen im Internet zu kursieren begannen. Nichts also, was Firmen an die große Glocke hängten.

Wirklich erstaunlich aber war, dass auch die Sprache in den Mails besser wurde, wenn auch nicht minder geheimnisvoll.

iFrank tat sein Bestes, mehr in Erfahrung zu bringen. Er wirkte beunruhigt.

»Die Mails lesen sich, als wolle ein Blinder die Welt der Sehenden begreifen«, sagte er einmal. »Tastet herum und versteht immer mehr … aber das Grundlegendste wird er nie begreifen können.«

Silver war es gleich. Von seiner Brücke aus kontrollierte er das mächtigste digitale Schlachtschiff der Welt, ein geisterhaft unsichtbares obendrein. Worauf er seine Bordkanonen richtete, das ging unweigerlich unter.

Die Anbieter von Filterprogrammen, die Profiteure vorgeschoben moralischer Copyrightgesetze sowie jene, die er Contentmafia nannte – auch so ein Begriff aus den Nullerjahren –, kamen mit dem Sichern ihrer Daten kaum mehr nach. Aber längst hatte Silver auch in ihren Sicherungskopien digitale Granaten eingebettet. Sie warteten nur noch auf den Explosionsbefehl, und dann verschwanden Terabyte von Daten. Geheimdienste hatte er wohlweislich nicht offen attackiert, um unbemerkt auch dort seine Entertruppen einschleusen zu können.

Immer wieder ertappte sich Silver dabei, dass er sein Alter Ego ungläubig aufkrächzen ließ. »Da sind Verbindungen möglich, da sollte es eigentlich gar keine geben!»

Von unzähligen Schutzprogrammen bewachte Leitungen, das Pendant zu spanischen Küstenfestungen mit Dutzenden schwerer Kanonen und tonnenschweren Sperrketten, waren für Silvers Piratenfregatte so leicht passierbar wie die offene See. An sich ausgezeichnet geschützte Intranets wurden von einer einzigen Glühbirne oder einer einzigen Kaffeemaschine mit veralteter Steuersoftware aus untergraben. In den Nullerjahren war das eine große Zukunftsvision gewesen: über das Internet of Things alles mit allem zu vernetzen, selbst Haushaltsgeräte. Inzwischen war es längst Realität. Und der Gewinnorientierung der Firmen sei dank war es immer noch lausig gesichert.

Silver beschrieb es seinem Papagei gegenüber so: »Wir schicken unsere Matrosen jetzt in den Auslass des Abwasserkanals. Da bringen die eine ordentliche mauerbrechende Ladung Pulver an. Und bumms kracht die ganze Kasematte in sich zusammen.«

»Das wirbelt aber jede Menge Staub auf«, gab sein Papagei zu bedenken.

Silver zuckte nur mit den Schultern. »Um so besser.«

Bald war die Überlebenszeit seiner Ziele auf wenige Tage zusammengeschrumpft. Es war wie ein Rausch.

»Nun spüre ich meinen Körper wieder«, schrieb Anonymous 13 in einer Mail. Als handle es sich um Gedankenübertragung, begannen die Medien etwas vom »Immunsystem des Internets« zu fabulieren, das jede Einschränkung mit Abwehrreaktionen beantwortete. Auf Videoportalen setzte eine Flut von gefälschten Bekennerschreiben ein, dicht gefolgt von Verschwörungstheorien aller Art. Grau melierte Politikerinnen und Politiker forderten gemeinsam mit spätpubertären, gelhaarigen Parteifreunden die Abschaltung des Internets, um den empörenden Verbrechen ein Ende zu setzen.

An dem Tag, an dem Silver die Abhörzentren der Großmächte, die digitale »Chinesische Mauer« sowie die Zensurinfrastruktur der führenden Filtersoftwareexportnation Nordkorea aufs Korn nahm – »gar kalt und taub ist mein Drachenarm«, hieß es in der dazugehörigen Mail –, kam iFrank zu ihm. Er war besorgt.

»Ich habe mir mal Gedanken über deinen Moby Dick, deinen Anonymous 13 gemacht, Käpten. Das wird dir jetzt nicht gefallen.«

»Sag schon.«

»Du wirst überwacht.«

»Bitte was?« Silver schnappte nach Luft. »Etwa von so was wie von der NSA, so selbstgerechten Affen, die vor zwanzig Jahren als Geheimdienst zur globalen Datensammlerfirma privatisiert wurden? Ernsthaft? Willst du mich veräppeln?«

»Na ja. Du wirst mit den internsten Informationen versorgt. Du spazierst an nahezu perfekten Sicherheitsschaltungen vorbei. Deinen Angriffen steht eine Rechnerkraft zur Verfügung, die selbst für Großrechenzentren oder hochprofilige Clouds eine Belastung ist. Du fährst ständig Angriffe, hinterlässt aber keine Spuren. Die Mails kommen von einem Anonymisierungsdienst, der überall zugleich zu sein scheint. Zu guter Letzt: Woher können die das mit der Dreizehn kennen? Ganz einfache Lösung?«

»Äh …«

»Simpel. Du wirst überwacht. Hier sind Minikameras installiert und gucken dir beim Tippen zu. Oder ein paar billige Insektendrohnen schwirren um deine Lampe.«

Silver wurde heiß. Sie suchten alles ab, nahmen Geräte auseinander, maßen Energieemissionen und drehten buchstäblich jeden Papierschnipsel um. Sie fanden … nichts.

iFrank runzelte die Stirn. »Okay, war ein Schuss ins Blaue und vermutlich verfehlt. Jetzt zeig mir mal die Mails, die du von Anonymous 13 bekommen hast.«

Und damit begann er zu tippen, zu vergleichen und wurde immer schweigsamer. Atemlos notierte er die Aussagen zum Befinden von Anonymous 13, setzte sie in Bezug zu den Angriffen und sendete Anfragen, auf deren sofortige Antworten er sich wie ein Verdurstender stürzte. Silver tauschte einen Blick mit dem Jack-Sparrow-Plakat, machte Kaffee und bestellte Pizza über einen Befehl an seine mittelalterlichen Lautsprecherdosen.

»Überall«, murmelte iFrank derweil vor sich hin, »überall!«

Er arbeitete wie ein Besessener. In der Nacht gönnte er sich keine Minute Schaf, nur Kaffee in steigender Konzentration, bis das Getränk so stark wurde, dass selbst die Keramiktasse nervös zu zittern begann. Am nächsten Morgen sah er aus, als wäre er einem Gespenst begegnet, und das nicht nur wegen Schlafmangel.

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