Gisbert Haefs - ZWEITAUSENDVIERUNDACHTZIG

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Alles wird gut. – Warum man Kindern heute noch diesen Bären aufbindet, ist schwer zu erklären. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um eine simple Kompensation handelt – der Tatsache nämlich, dass dem eben gerade *nicht* so ist! Glaubt man dem Volksmund, dem man ansonsten eher misstrauen sollte, kommt nichts Besseres nach.
Die Erkenntnis, dass Freiheit nichts mit der Freiheit, alles Gewünschte konsumieren zu können, zu tun hat, ist in den meisten Köpfen noch lange nicht angekommen. Gerade China ist der beste Beweis dafür, dass die Erzeugung von Demokratie durch Handel nicht funktioniert. Die Entwicklungen haben begonnen. Nicht erst gestern. Wir sind bereits mittendrin.
Die Autoren, die sich an dieser Anthologie beteiligt haben, kamen zum selben Schluss. Vielen ist offenbar bewusst, dass der eingeschlagene Weg seine Tücken haben wird. Nun mag die Titelwahl dieser Sammlung eine gewisse Ausrichtung nahegelegt haben – die eifrige Beteiligung spricht für eine empfundene Dringlichkeit.
… nicht nur, den Anfängen zu wehren!

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Wir wissen natürlich, meine lieben Freunde, dass wir in der Tat ›etwas Besseres‹ sind – und zu dieser Art berechtigtem Hochmut stehen wir auch! Aber klug, wie wir sind, und weil wir mit unseren Strukturen zurechtkommen müssen – und nicht mit chinesischen –, halten wir nach wie vor den Ball flach, indem wir uns um ›Volksnähe‹ bemühen.

Genauso, wie es früher auch der hohe Adel gemacht hat, der sich nur zu ganz wenigen und sehr speziellen Gelegenheiten mit dem ›Volk‹ gemeingemacht hat und dafür umso mehr verehrt und geliebt worden ist – um vieles mehr, als es eine permanente Anbiederei hätte bewirken können.

Beschließen möchte ich meinen Vortrag mit der Ankündigung, dass wir als Angehörige vom Bundesministerium für Bildung und Erziehung – Gott sei Dank hat man sich teilweise von dem ineffizienten Unding, der sogenannten ›Länderhoheit‹ in Sachen Schule und Bildung verabschiedet – einen kräftigen finanziellen Nachschlag aus einem Sonderfonds erwarten dürfen, gespeist aus Spenden intelligenter, erfolgreicher Männer und Frauen.

Dieser wird es uns erlauben, unsere Schülerzahl im kommenden Trimester um zwanzig Prozent bei den neu Aufzunehmenden gegenüber den Vorjahren zu erhöhen. Ich plädiere dafür, dabei vermehrt diejenigen jungen Menschen im Auge zu haben, die in ihren jüngeren Jahren als unaufmerksam, uninteressiert und untauglich für eine höhere Bildung angesehen wurden.

Ich denke da an den Sohn eines unserer Lieferanten; ein ewiges Sorgenkind, der in der Grundschule wegen ›Faulheit‹ gerade mal so mitkam – und später war’s auch nicht besser. Ein Legastheniker war er und mit Rechnen hatte der Junge auch wenig am Hut.

Seine Eltern, normale Mittelständler, waren am Verzweifeln. Aber siehe da! Kaum war der Knabe sechzehn, legte er ein Lerntempo vor, das einen bloß noch staunen ließ.

Ich setzte mich damals dafür ein, dass er in unserem Internat Aufnahme fand und da legte er erst richtig los. In Nullkommanichts hatte er alle Versäumnisse aufgeholt und vor vier Jahren hat er seinen Doktor in Biochemie gemacht!

Manche sehr intelligenten Kinder entwickeln sich langsamer und brauchen etwas länger, um zu ihrer Höchstform aufzulaufen. Diese Jugendlichen behandeln wir meines Erachtens immer noch zu stiefmütterlich und lassen dadurch allzu oft geistiges Potenzial ungenutzt brachliegen.«

»Hört, hört!«, ertönte es anerkennend und einzelne Zuhörer klatschten.

»Ach, ja! Der Vollständigkeit halber sehe ich mich dazu gezwungen, Sie darüber zu informieren, dass der Ausstoß an ›Abiturienten‹ bei unseren herkömmlichen höheren Schulen erneut um fünf Prozent gestiegen ist. Etwas, worüber die Kultusminister der einzelnen Länder nach eigener Aussage sehr stolz und glücklich sind und die Allgemeinheit wissen lassen, dass es künftig kaum noch möglich sein wird, eine weitere Steigerung zu vermelden!

Lassen wir ihnen den Triumph. Bedeutet er in unseren Augen doch nur, dass das Höchstmaß an Inklusion aller – auch der weniger Begabten, sowie der geistig Minderbemittelten – und die damit verbundene Niveauabsenkung fast erreicht sind! Heureka! Die Damen und Herren Dozenten an den Hochschulen und Universitäten werden ihre helle Freude an diesem ›Studentenmaterial‹ haben.

Aber uns soll das nicht weiter stören und noch weniger beirren! Meine lieben Freunde und Mitstreiter, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen widmen wir uns der künftigen Finanzierung des geplanten Anbaus.«

Seine Ausführungen ernteten donnernden Applaus.

Klaudia Vormann: Lebe deine Gefühle!

»Hängt ihn auf!«, feuerte die Frauenstimme die Männer an, die einen muskulösen Schwarzen mit zerrissenem Hemd zu einem improvisierten Galgen zerrten. Dort angekommen streiften die Häscher, die wie die Frau spitze weiße Kapuzen mit Augenschlitzen trugen, dem apathisch wirkenden Opfer die Schlinge um den Hals und zogen ächzend den Körper hoch. Als das Zappeln der Beine aufgehört hatte, nahmen alle ihre Kapuzen ab und die Frauen öffneten den mitgebrachten Picknickkorb …

»Meine Damen und Herren, sehr geehrte Frau Polizeipräsidentin! Mein Name ist Jonathan Freud und ich freue mich, Sie als leitender Psychologe von LiveYourEmotions zu dieser Informationsveranstaltung unseres Hauses begrüßen zu dürfen.« Mit einer Handbewegung ließ der schlanke, silberblonde Mittvierziger den Monitor dunkel werden. »Thema unseres heutigen Abends ist die Kriminalität, ein Thema, so alt wie die Menschheit …«

Er wartete einen Moment, bis sich das Raunen im Publikum gelegt hatte und alle Gläser an den kleinen Tischen nachgefüllt waren.

»Was kann ein Start-up wie das unsrige zur Bekämpfung der Kriminalität beitragen, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, wir wissen inzwischen, dass Strafen aus psychologischer Sicht so gut wie nichts bewirken. Verbrechen lassen sich nur dadurch verhindern, dass man sie unmöglich macht: Autodiebstahl ist so gut wie ausgestorben, seitdem sich die Zündung nur per Netzhautscan aktivieren lässt. Shoplifting ist sinnlos geworden, seit sämtliche Waren, ob Kleidung, Musik oder Süßigkeiten, getaggt sind und sich kurz nach Verlassen des Geschäfts desintegrieren, wenn der Code an der Kassenschleuse nicht deaktiviert wird.«

Doktor Freud hob die Stimme: »Es heißt also, es gar nicht erst zu Straftaten kommen zu lassen, sondern sie bereits im Vorfeld zu verhindern. Das funktioniert bei ›rationalen‹ Straftaten recht gut, nicht aber bei sogenannten hate crimes , wie sie eben eines auf dem Monitor gesehen haben. Und hier kommt unser Unternehmen ins Spiel.« Er machte eine Kunstpause, um sicher zu sein, dass er die allgemeine Aufmerksamkeit hatte.

»Schon mein Urururgroßvater erkannte, dass wir angeborene sexuelle Präferenzen wie Pädophilie oder tief verwurzelte Lebenseinstellungen wie Rassismus nicht ändern können. Versuche, solche Gesinnungstäter zu ›heilen‹ oder ihnen beizubringen, ihre Gefühle zu kontrollieren, sind immer wieder glorreich gescheitert.« Er öffnete die Hände in einer kleinen hilflosen Geste. »Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich habe mehr als zehn Jahre mit straffällig gewordenen Darknet-Usern gearbeitet. Unsere Erfolgsquote lag im unteren einstelligen Bereich – und das waren wahrscheinlich auch nur Spontanheilungen. Das Darknet und die, die sich darin tummeln, lassen sich einfach nicht mehr kontrollieren.«

Er stützte die Hände auf das Rednerpult. »Und dann sprach mich Stella Dubois an, eine junge Unternehmerin mit Visionen, heute CEO unseres Unternehmens. Und ich verstand: Wir müssen genau das Gegenteil tun. Das einzige Erfolgsrezept ist, diese Menschen ihre Triebe in einer sozial angemessenen Weise ausleben zu lassen. Dieser Gedanke führte zur Gründung LiveYourEmotions. « Er aktivierte den Monitor erneut.

»Komm zu Daddy, Kleines.« Der dickliche Mann mit der silbergrauen Kurzhaarfrisur lächelte, und seine Stimme klang einschmeichelnd. Das Mädchen mochte sechs bis sieben Jahre alt sein, Mandelaugen, schwarze Haare, zu Zöpfen geflochten, Schuluniform. Wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen, näherte es sich dem Sprecher. Der hob die Kleine hoch und setzte sie auf seinen Schoß. Während er mit der einen Hand unter ihren Rock fuhr, nestelte er mit der anderen an seinem Hosenstall …

Der Bildschirm verdunkelte sich wieder. Doktor Freud lächelte in die Runde. »›Pixie‹ ist unser neuestes Modell, anatomisch korrekt, gefühlsechte, weiche Haut, Echthaar. Es gibt die Kleine natürlich auch in blond oder in der Ausführung ›Johnny‹. An der Mimik müssen wir allerdings noch arbeiten …«

Das Geraune im Publikum schwoll an.

»Meine Damen und Herren!« Der Psychologe lehnte sich vor. Seine Stimme klang beschwörend. »Tom und Pixie leiden nicht unter dem, was ihnen angetan wird, aber sie ersparen vielen Menschen großes Leid. Noch beträgt der Stückpreis rund dreihunderttausend Credits, aber mit Ihrer Hilfe wird er in naher Zukunft beträchtlich sinken. Und die Zufriedenheit unserer Testpersonen liegt bei fünfundneunzig Prozent!«

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