Roswitha Gruber - Verjagt von Haus und Hof
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Nachdem ich Lesen und Schreiben gelernt hatte und meine Märchen selbst lesen konnte, erwartete ich andere Geschichten von ihm. Für mich war es unheimlich spannend, wenn er von seinen Kriegserlebnissen erzählte. Wie ich mich erinnere, wurde er im Alter von einundzwanzig Jahren einberufen. Gleich nach der Grundausbildung setzte man ihn in Frankreich in der Schlacht um Verdun ein. Diese zog sich von Februar 1916 über viele Monate hin. Bereits im September erwischte es meinen Großvater. Nach einem Lungenschuss dachte er schon, es sei aus mit ihm. Er fühlte sich mehr tot als lebendig, als man ihn nach Koblenz ins Lazarett brachte. Auf einer Röntgenaufnahme konnte man erkennen, dass die Kugel noch in der Lunge steckte. Es bestand aber keine Möglichkeit, sie herauszuoperieren. Die Ärzte konnten nur abwarten, was geschehen würde. Der Opa hatte Glück, die Kugel verkapselte sich, und er konnte nach vielen Monaten Lazarettaufenthalt entlassen werden. Wörtlich sagte er zu mir: »Nicht der Kunst der Ärzte habe ich es zu verdanken, dass ich überlebt habe, sondern meinem Schutzengel und dem lieben Gott. Der wollte mich noch nicht haben. Er wollte, dass ich ein so süßes Enkelkind haben würde wie dich.«
Nach dem Lungensteckschuss, war mein Großvater nicht mehr kriegstauglich, und man schickte ihn heim. Selbst den kleinen Kolonialwarenladen, den er von seinem Vater übernommen hatte, konnte er nicht mehr betreiben. Schon lange vor Kriegsausbruch war sein Vater aus Unterfranken »eingewandert«. Da der aufgeweckte junge Mann keine andere Verdienstmöglichkeit finden konnte, erkannte er bald, dass sich mit einem Geschäft etwas verdienen lasse. Er gründete den Kolonialwarenladen, der ihn und seine Familie gut ernährte.
Zu gerne hätte Korbinian diesen Laden weiter betrieben, doch durch seine Kriegsverletzung war er dazu nicht mehr in der Lage. Er konnte ja keine Mehl- und Zuckersäcke oder Heringsfässer schleppen.
In meiner Kindheit befanden sich aus diesem Geschäft auf unserem Speicher immer noch einige Maisstrohbesen, Bürsten und Kehrschaufeln, die er mir eines Tages zeigte. »Warum hast du das Zeug aufgehoben?«, wollte ich wissen. »Zum Wegwerfen sind die Sachen zu schade, und manchmal kommt noch jemand, der mir etwas davon abkauft.«
Als Kriegsversehrter hatte Opa ein Anrecht darauf, vom Staat in einer Stelle untergebracht zu werden, die ihm zumutbar war. Also schickte man ihn zur Post. Nach einer kurzen Anlernzeit wurde er Postbote. Als solcher hatte er keine schwere Arbeit zu verrichten. Außerdem tat die Bewegung in frischer Luft seiner Lunge gut.
Lange Zeit, nachdem Opa mir diese Geschichte erzählt hatte, interessierte mich eine ganz andere Geschichte von ihm. Mir war aufgefallen, dass wir in einem vergleichsweise feudalen Haus wohnten. Dieses Gebäude, freistehend, hatte nicht nur eine große Grundfläche, es war auch zweistöckig gebaut mit hohen Räumen. Darüber befand sich der geräumige Speicher. Unsere Nachbarn dagegen, deren Häuser in etwa hundertfünfzig Metern Entfernung begannen, lebten in kleinen, schmalen Reihenhäusern mit niedrigen Zimmern. Bei diesen lag über dem Erdgeschoss gleich das Dachgeschoss, in dem sich die Schlafkammern befanden. Diese hatten teilweise schräge Wände, sodass man keinen richtigen Kleiderschrank aufstellen konnte. Wir hatten ein eigenes Esszimmer, während in allen Häusern, zu denen ich Zugang hatte, in der Küche gegessen wurde.
»Wieso?«, fragte ich eines Tages meinen Großvater, obwohl ich erst zehn Lenze zählte, »kannst du es dir als einfacher Postbote leisten, in einem so großen Haus zu leben?«
Er lachte: »Das ist ganz einfach erklärt: Ich habe eingeheiratet.«
»Wie das? Wie kann man denn in ein Haus einheiraten?«
»Interessiert dich das wirklich, meine kleine Prinzessin?«
»Natürlich interessiert mich das. Du weißt doch, dass ich Geschichten liebe, besonders wenn sie wahr sind.«
Also begann er: »Es war einmal …«
»Halt! Stopp!«, unterbrach ich ihn. »So fangen immer die Märchen an. Du sollst mir aber kein Märchen erzählen, sondern eine wahre Geschichte.«
»Aber Lisi, das ist doch eine wahre Geschichte«, versicherte er mir. »Doch wenn du meinst, fange ich halt anders an: Einer deiner Vorfahren hieß Max, er war Arzt und hatte in München eine gut gehende Praxis. Seine Frau Notburga brachte 1862 einen Sohn zur Welt. Sie gaben ihm den Namen Ludwig, weil der damalige bayerische Kronprinz ebenso hieß. Dieser folgte zwei Jahre später seinem Vater als König Ludwig II. auf den Thron.
Der Ludwig aber, der Sohn von dem Arzt Max, sollte nach dem Wunsch seines Vaters ebenfalls Arzt werden und einst seine Praxis übernehmen. An Medizin lag dem jungen Ludwig aber nichts. Er zeigte mehr Interesse für Jura. Darüber war sein Vater nicht allzu enttäuscht, denn sein zweiter Sohn, der Martin, studierte Medizin und wurde sein Nachfolger. Aus seinem Erstgeborenen aber wurde ein tüchtiger Rechtsanwalt. Deshalb nahm ihn König Ludwig II. in seine Dienste. Leider verstarb dieser König schon sehr bald auf tragische Weise.«
»Ich weiß, er ertrank im Starnberger See. Dort wäre ich auch beinahe ertrunken.«
»Ja, wie denn das, Dirndl?«, reagierte der Opa bestürzt. »Wie bist du denn an den See gekommen? Davon weiß ich ja gar nichts.«
»Daheim habe ich nichts davon erzählt, um dich und die Mama nicht aufzuregen.«
Nun war also ich an der Reihe, eine Geschichte zu erzählen:
»Weißt Opa, die Schulzes, die Sommerfrischler aus Hamburg, die jedes Jahr bei uns Urlaub machen, haben doch eine Tochter, die Claudia, die ist zwei Jahre älter als ich. Vor drei Jahren nun langweilte sie sich furchtbar und bettelte so lange, bis mich ihre Eltern mit an den See nahmen. Vorher hatten sie natürlich meine Mama um Erlaubnis gefragt. Als wir an den See kamen, hüpfte die Claudia gleich ins Wasser, sie konnte ja schon schwimmen. Ich aber traute mich nur bis zu den Knien hinein.
›Komm, Lisi, wir bringen dir das Schwimmen bei‹, rief Frau Schulze. Vertrauensvoll ließ ich mich von den beiden rechts und links an die Hand nehmen. So wateten wir gemeinsam in den See hinein. Bald reichte mir das Wasser bis zum Kinn, obwohl ich schon auf Zehenspitzen ging. Das merkten die Schulzes aber nicht und machten den nächsten Schritt. In meiner Not wollte ich schreien. Doch als ich den Mund aufmachte, schwappte ein gehöriger Schwall Wasser hinein, der meinen Schrei erstickte. Da geriet ich in Panik und konnte mich nur dadurch bemerkbar machen, dass ich an den Händen der beiden zerrte. In dem Moment begriffen sie, dass ich bereits am Ertrinken war. Sie drehten sofort um, und ich ließ mich halbtot in den Sand fallen. Selbst als ich mich von dem Schrecken erholt hatte, war ich nicht mehr dazu zu bewegen, noch mal einen Fuß in den See zu setzen. Für den Rest des Tages baute ich an einer Sandburg. Die Mama wunderte sich, dass ich nach diesem Ausflug nie wieder mit den Schulzes zum Baden wollte.«
Nachdem ich mein aufregendes Erlebnis erzählt hatte, fuhr Opa mit der Geschichte über den königlichen Rechtsanwalt fort: »Auch der Prinzregent wusste den tüchtigen Anwalt zu schätzen und behielt ihn in seinen Diensten. Als königlicher Beamter verdiente dieser nicht schlecht. Doch damit nicht genug, durch seinen Beruf lernte er bald Mathilde kennen, die nicht nur liebreizend war, sondern auch einen wohlhabenden Vater besaß. Die jungen Leute verliebten sich heftig ineinander, und ihr Vater hatte nichts gegen eine Verbindung. Als sie im Jahre 1890 heirateten, brachte sie eine ordentliche Mitgift mit in die Ehe. Von dieser und von Ludwigs Ersparnissen ließen sie 1891 von einem namhaften Architekten dieses Haus errichten. Die Bauweise dieser Häuser wurde später als Jugendstil bezeichnet.
Zu ihrem großen Bedauern blieb das Paar lange Zeit kinderlos. Die junge Frau muss wohl die eine oder andere Fehlgeburt gehabt haben. Endlich aber, 1903, brachte Mathilde ein gesundes Töchterchen zur Welt, dem sie den Namen Gertraud gaben, es aber liebevoll nur Traudl riefen. Leider starb Traudls Mutter 1909 im Kindbett, nachdem sie ein weiteres Kind geboren hatte, einen Buben. Dieser starb gleich mit und wurde mit ihr im selben Grab beigesetzt. Also musste die kleine Traudl, erst sechs Jahre alt, ohne Mutter aufwachsen.«
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