Roswitha Gruber - Verjagt von Haus und Hof
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Mein Vater konnte sich zunächst nicht erklären, woher seine Verwandten Kenntnis von seiner Heirat erhalten hatten. Schließlich fand meine Mutter des Rätsels Lösung: »Deine Tante Bärbel arbeitet doch als Sekretärin beim Bürgermeister. Als solche geht sie täglich im Rathaus ein und aus. Dabei schaut sie gewiss immer wieder mal, wer im Kasten hängt.«
Wie es seinerzeit Vorschrift war, musste jedes Paar, das die Absicht hatte, die Ehe zu schließen, drei Wochen im »Kasten« des Standesamtes »hängen«. Damit sollte jedem in der Gemeinde die Möglichkeit gegeben werden, eine eventuell schon bestehende Ehe anzuzeigen, weil man Bigamie verhindern wollte.
Mit Sicherheit hat dieser Brief meinen Vater schwer getroffen. Seiner Frau gegenüber ließ er sich das aber nicht anmerken, wie sie mir verraten hat.
Von seinen Verwandten hörte mein Papa nur noch einziges Mal etwas in seinem Leben. Das war Anfang Juli 1953, also nur sechs Monate nach seiner Heirat, als seine Großeltern ihre Goldene Hochzeit feierten. In schriftlicher Form lud ihn seine Tante Bärbel ausdrücklich zu diesem Fest ein, mit dem Hinweis, durch seinen Besuch würde er seinen Großeltern eine große Freude machen. Seine Frau und sein Kind waren aber nicht miteingeladen, deshalb verzichtete Papa auf die Teilnahme.
Mamas Freude darüber, mit dem geliebten Mann zusammenzuleben, sollte nur von kurzer Dauer sein. Denn schon bald stellte sich heraus, dass sein Lohn als Sattlergeselle doch zu gering war, um seine Familie davon ordentlich unterhalten zu können. In dieser Situation kam ihm ein Zufall zu Hilfe. Ein Freund von ihm vermittelte ihn nach Ulm zu einer Firma als Getränkefahrer. Die Firma stellte ihm ein Zimmer zur Verfügung, was ihm auf den Lohn angerechnet wurde. Dennoch brachte er doppelt so viel nach Hause wie zuvor. Dafür mussten die jungen Leute in Kauf nehmen, dass er nur an den Wochenenden heimkam. Dazu benutzte er einen VW-Käfer, den er gebraucht erstanden hatte. Als er merkte, dass die Fahrten ganz schön ins Geld gingen, fuhr er nur noch alle zwei bis drei Wochen nach Hause. Da wir kein Telefon hatten, wusste die Mama also nie genau, wann er kommen würde.
Am 27. Juli 1954, es war ein Samstag, nachdem mein Vater zwei Wochen nicht zu Hause gewesen war, hörte die Mama gegen 20 Uhr ein Auto in den Hof einfahren. Komisch, dachte sie, das hört sich nicht wie ein VW an. Kriegen wir etwa Besuch? Sie trat vor die Haustür und erblickte ein grünes Polizeiauto, aus dem gerade zwei Uniformierte stiegen. Vor Schreck ließ sie sich auf die Hausbank nieder.
»Sind Sie Frau Poldinger?«, fragte der Jüngere. Kraftlos nickte sie.
»Wir haben keine gute Nachricht für Sie«, erklärte der Ältere.
»Das hab ich mir schon gedacht, als ich Ihr Auto sah. Ist etwas mit meinem Mann?«
»Leider ja. Er hatte einen Autounfall«, erklärte der Erste zögerlich.
»Ist er schwer verletzt?«, fragte Rosina mit ängstlichem Blick.
»Bedauerlicherweise ist Ihr Mann noch an der Unfallstelle verstorben.«
Die Polizisten, die gewiss schon öfter solche Schreckensnachrichten überbracht hatten, wunderten sich, dass die junge Witwe nicht hysterisch in Weinen und Wehklagen ausbrach. Deshalb wagten sie es, ihr zu erklären, wie es vermutlich zu dem Unfall gekommen war. Bei der Heimfahrt muss er auf der Autobahn wegen Übermüdung kurz eingenickt sein. Jedenfalls geriet er mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn und stürzte eine Böschung hinunter. Ein hinter ihm fahrender Verkehrsteilnehmer hatte das beobachtet und von der nächsten Notrufsäule aus die Polizei alarmiert. Diese hatte vorsorglich einen Krankenwagen angefordert. Doch der Notarzt konnte nur noch den Tod des Verunglückten feststellen.
Nachdem meine Mutter den ersten Schock überwunden hatte, war es für sie selbstverständlich, die nächsten Verwandten ihres Mannes zu verständigen. Sie erschienen auch alle am Grab, sein Vater, seine Großeltern, Tante Bärbel und Bruder Hans. Sie spielten die erschütterten Angehörigen, obwohl sie ihn ein Jahr zuvor verstoßen hatten. Seine Witwe würdigten sie keines Blickes. Sie gingen auch nicht mit zum anschließenden Mahl. Ein paar Wochen später tauchte Bärbel aber bei meiner Mutter auf und erbot sich, für den Grabstein aufzukommen. Dieses Angebot nahm die Mama gerne an, denn sie hätte nicht gewusst, woher sie das Geld für einen Stein nehmen sollte.
Das war alles, was ich von meiner Mutter über diese Seite der Verwandtschaft erfahren konnte. Allerdings zu Ostern im Jahr darauf knatterte der Gemeindediener mit seinem Moped in unseren Hof. Er hatte ein Osternestchen dabei, in dem sich echte Eier und ein Schokoladenhase befanden, außerdem noch ein Fünf-Mark-Stück. Dieses überreichte er mir im Auftrag der Tante. Verständlicherweise kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ich war ja kurz zuvor erst drei geworden. Mit schöner Regelmäßigkeit überbrachte der Gemeindediener mir in den folgenden Jahren zu Ostern ein Nest. Daran erinnere ich mich noch gut. Die Eier und den Osterhasen verspeiste ich, und das Geld, das ich gerne für Naschwerk ausgegeben hätte, ließ meine Mutter in mein Sparschwein wandern. »Irgendwann wirst du froh sein, wenn du auf dieses Geld zurückgreifen kannst«, war ihre Erklärung.
Nach nur anderthalb Ehejahren stand meine Mutter schon als Witwe da, mit einem zweijährigen Kind. Da der Vater nur wenige Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hatte, fiel ihre Rente äußerst bescheiden aus. Selbst die zusätzliche kleine Halbwaisenrente für mich und das Kindergeld reichten hinten und vorne nicht zum Leben. Deshalb war sie froh, weiterhin ihrem Vater den Haushalt führen zu können. Dafür unterstützte er sie von seiner Kriegsversehrtenrente. Wenn sie ihm dafür danken wollte, wehrte er ab: »Du brauchst mir nicht zu danken. Da du mir nach dem Tod meiner Frau den Haushalt geführt hast, ist es das Mindeste, dass ich jetzt für dich und dein Kind sorge.«
Mein Opa Korbinian
Für mich war es erfreulich, dass meine Mutter versucht hat, eine mentale Beziehung zwischen mir und meinem Vater herzustellen, aber ich vermisste ihn nicht wirklich. Mein Opa Korbinian, ihr Vater, war für mich ein voller Vaterersatz. Meine Kindheit verbrachte ich in seinem schönen großen Haus, das am Ortsrand eines kleinen Dorfes lag, unweit des Starnberger Sees. Außer ihm und meiner Mutter wohnten hier auch noch meine Tante Klara und mein Onkel Ludwig.
Meine weitest zurückliegende Erinnerung stammt aus der Zeit, als ich etwas über drei Jahre alt war. Meine Mutter nahm mich an die Hand und spazierte mit mir zum Kindergarten, der nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt lag, um mich anzumelden. Noch habe ich die Stimme von Schwester Gertrudis im Ohr: »Lassen Sie Lisi erst mal probeweise da. Wenn es ihr bei uns gefällt, ist es noch früh genug, sie anzumelden.«
Mit großen Augen bestaunte ich alles, was ich sah: die vielen Kinder, die vielen Spielsachen, die kleinen Stühle, die kleinen Tische. Die beiden Ordensschwestern waren wirklich sehr nett, aber sie konnten mir den Opa nicht ersetzen. Auch das lange Stillsitzen behagte mir nicht. Unruhig rutschte ich auf meinem Stühlchen hin und her. Deshalb stand bei mir schon nach kurzer Zeit fest: Hierher gehe ich nicht mehr!
Diesen Entschluss teilte ich meiner Mutter brühwarm mit, als sie mich am Nachmittag wieder abholte. »Du brauchst mich gar nicht anzumelden. Ich will lieber beim Opa bleiben.«
Die Mutter akzeptierte meinen Wunsch erstaunlicherweise ohne jegliche Diskussion. Etwa ein Jahr später, als ich mal nach Kindergartenschluss mit ihr dort vorbeikam, war eine der Schwestern gerade dabei, Förmchen und Schüppchen aus dem Sandkasten zu sammeln. »Na, kleines Fräulein«, sprach sie mich freundlich an. »Hast du nicht Lust, zu uns zu kommen?«
»Ja«, antwortete ich, sehr zum Erstaunen meiner Mutter. Noch mehr staunte sie, als ich erklärte: »Ich komme aber erst, wenn der Kindergarten aus ist. Dann helfe ich beim Aufräumen.« Das tat ich tatsächlich immer wieder, bis ich in die Schule kam.
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