Gerhard Loibelsberger - Alles Geld der Welt

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerhard Loibelsberger - Alles Geld der Welt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Alles Geld der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Alles Geld der Welt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wien 1873. Der Aufstieg und Fall des Wiener Bankhauses Strauch – eine Geschichte über Börsenspekulanten, Bauherren und Immobilienhaie. Und über die kleinen Leute, die davon träumen, rasant reich zu werden. Im Dreivierteltakt des Wiener Walzers dreht sich alles immer schneller und schneller und die Menschen stürzen sich in finanzielle und erotische Abenteuer.
Willkommen inmitten des Booms der Wiener Gründerzeit und dessen abruptem Ende, dem Börsenkrach am 9. Mai 1873.

Alles Geld der Welt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Alles Geld der Welt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Jetzt häng’ ma die Kanaille auf!«

»Aufg’hängt wird!«

»Laternisieren ma ihn! Falloten 18gehören laternisiert!«

Atemlos folgte er den Männern, die den leblosen Grafen quer durch die Menge schleiften und ihn schließlich am gegenüberliegenden Ende des Platzes an einer Gaslaterne aufhängten. Als dies vollbracht war, wurde eine Freudensalve in den Oktoberhimmel geschossen. Immer wenn diese Szenen vor seinem inneren Auge abliefen, bekam er einen Schweißausbruch. Sein Körper begann wie bei einem starken Fieberanfall zu zittern. Er knirschte mit den Zähnen, ballte die Fäuste, das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt. Minutenlang durchlebte er Spasmen des Hasses.

Wenn sie schließlich abgeklungen waren, schlief er erschöpft ein. Begleitet von der glücklichmachenden Vorstellung, dass er alle Menschen, die er kannte, eigenhändig an Laternen aufknüpfen würde. Und nicht nur die, sondern die ganze Menschheit. Die ganze vermaledeite Packlrass 19! Alle würde er laternisieren und zuallererst Heinrich von Strauch.

*

Meister Pöltl wartete unausgeschlafen und ungeduldig auf den Baron Strauch. Seine Alte hatte ihm am Vorabend die Ohren mit Vorwürfen vollgesungen. Eine endlose Suada über die Chancen, die er verpasste, weil er sich weigerte, sein Erspartes an der Börse zu investieren. Im Gesicht ganz blass vor Zorn hatte sie gekeift:

»Wennst jetzt Effekten kaufst, kannst in kürzester Zeit zehnmal mehr verdienen als mit deiner nebbichen Friseur-Quetsch’n. Da! Da, lies!«

Die Herabwürdigung seines meisterhaft betriebenen Handwerks hatte ihn wie ein Schlag ins Gesicht getroffen. Schlussendlich hatte er sich widerwillig einen Artikel auf der Börsenseite des »Illustrierten Wiener Extrablatts« angesehen:

Der vorsichtige Kapitalist.

Vom Geldmarkt. – Im Handumdrehen ist der Geldstand auf einmal ein überaus flüssiger geworden und unterstützte die wiedererwachte Haussetendenz in wirksamster Weise …

Auf seine Frage, was Haussetendenzen denn bedeutete, antwortete seine Frau:

»Das hat mir der Onkel Ferry erklärt: Eine Hausse ist dann, wenn die Kurse steigen. Wennst wirklich viel Geld an der Börse verdienen kannst.«

Pöltl hatte genickt und weitergelesen:

In dieser Woche alleine sind, zweier Subskriptionen nicht zu gedenken, die jungen Aktien der Industrial-Baubank, der Vorschußbank, der Pester Baubank, der Bau- und Parzellirungs-Gesellschaft und der Salzburger Bank zu beziehen; außerdem folgende Einzahlungen zu leisten: Innerberger Hauptgewerkschaft, Graz-Köflacher-Bahn, Türkenlose, Transportgesellschaft, Nordwestböhmische Kohlengewerkschaft, »Haza«, Hochofen-Gesellschaft, Eisen- und Stahlgewerkschaft in Komotau und Prag-Wiener Waggon-Fabrikgesellschaft …

Seine Frau hatte also recht. An der Börse war die Hölle los. Alle Welt investierte und verdiente sich eine goldene Nase. Dieser Artikel war die Ursache für eine von wirren Träumen geplagte Nacht gewesen. Nun, am nächsten Morgen, steckte die Zeitung zusammengefaltet mit der Börsenseite nach oben in seinem weißen Arbeitsmantel. Mit Mühe konzentrierte er sich auf das Frühgeschäft, das aus Börsenleuten und hohen Beamten bestand, die sich vor dem Beginn ihres Arbeitstages rasieren ließen. Danach flaute, so wie an jedem Vormittag, der Kundenandrang ab. Nun war die Zeit gekommen, um die von seinem Lehrbuben Schurli gebrachte Melange zu schlürfen, darin ein mürbes Kipferl einzutunken und voll Ungeduld auf das Erscheinen des Herrn Barons zu warten. Endlich, gegen halb elf Uhr am Vormittag, betrat er das Geschäft und Pöltl atmete mehrmals kräftig durch. Als Heinrich von Strauch es sich auf dem Barbierstuhl bequem gemacht und er ihm einen frischen blütenweißen Umhang umgelegt hatte, fragte er leise:

»Darf ich dem Herrn Baron etwas zeigen?«

»Die neueste Bartmode aus Paris?«

»Nein, nein! Ganz was anderes.«

»Ein neues Rasierwasser?«

Vorsichtig applizierte Pöltl die warmen, feuchten Tücher auf seinem Gesicht und flüsterte:

»Es betrifft Ihr Gewerbe.«

»Wollen S’ umsatteln und Bankier werden?«

»Nein, um Gottes willen! Ich möchte Ihnen nur diesen kurzen Artikel zeigen. Der ist über die Börse.«

Und schwuppdiwupp drückte Pöltl seinem überraschten Kunden das zusammengefaltete »Illustrierte Wiener Extrablatt« in die Hand. Heinrich von Strauch warf einen erstaunten Blick darauf, überflog den Artikel und legte das Blatt kommentarlos zur Seite. Dann lehnte er sich zurück, stieß einen kleinen Seufzer aus, schloss die Augen, und der Barbier begann mit dem Einseifen und mit dem Rasieren. Pöltl legte sich heute besonders ins Zeug. Mit noch mehr Sorgfalt, als er es normalerweise zu tun pflegte, schabte er Heinrich von Strauchs Bartstoppeln am Kinn und an den Wangen ab. Liebevoll schnipselte er den Moustache zurecht und fassonierte mit Bedacht die Koteletten des Herrn Baron. Als er schließlich dessen Gesicht mit kalten, feuchten Tüchern erfrischte, öffnete Heinrich die Augen und fragte lächelnd:

»Sie wollen sicher wissen, was ich vom derzeitigen Börsenaufschwung halte. Nicht wahr?«

»Genauso ist es. Weil … weil …«

»Ihre Freunde und die Mitglieder Ihrer Familie alle an der Börse mitspielen. Ist Ihnen eigentlich das Prozedere der Gründung einer Aktiengesellschaft klar?«

»Na ja … Es finden einige Personen zusammen, die die Idee zu einer Gesellschaft haben, einen Plan derselben ausarbeiten, einen Gesellschaftsvertrag entwerfen, die Gesellschaft mit Kapital ausstatten und …«

»Langsam, langsam, mein lieber Maître Pöltl! Grundsätzlich haben Sie recht. Aber die Gründer oder Entrepreneurs, wie man zu sagen pflegt, sind heutzutage in den seltensten Fällen daran interessiert, das Aktienkapital selbst aufzutreiben, vollständig zu zeichnen und einzubezahlen. Heute wird meist folgender Weg beschritten: Die Entrepreneurs bringen kein oder minimal Kapital ein. Sie legen vielmehr das Aktienkapital ihres Projektes öffentlich zur Zeichnung auf, machen massiv Reklame und laden zum Beitritt der noch zu gründenden Gesellschaft ein. Eine auf diese Weise errichtete Aktiengesellschaft hat demnach zwei Gründungen durchgemacht: eine Primitivgründung unter den Entrepreneurs und die Zeichnung aufgrund des Projektes.«

»Ja, aber wenn genug Kapital von den Anlegern eingezahlt wird, dann ist diese Gesellschaft doch lebensfähig und kann Gewinne machen, an denen dann die Aktionäre beteiligt sind.«

»Theoretisch ja. In der Praxis geschieht Folgendes: Das Produkt der Gründung, die Aktie, wird zu einem Gegenstand der Agiotage. Schon der Gründer oder Entrepreneur trachtete – und das ist laut Gründervertrag völlig legal –, weniger für eine Aktie zu bezahlen als jeder fremde Aktionär. Dadurch gibt es eine Kursdifferenz, an der der Entrepreneur verdient. Er liefert weniger an die Aktiva der gegründeten Gesellschaft ab als die fremden Aktionäre. Die junge Aktie hat somit zwei verschiedene Kurse: den Gründerkurs und den Emissionskurs. Übernimmt ein Bankhaus oder ein Syndikat von Börsengrößen die Einführung der Aktien, so entsteht noch ein Kurswert, zu dem diese Börsenkräfte die Aktien übernehmen. Mit der Einführung an der Börse wird die Aktie dann Gegenstand einer weiteren Reihe von Geschäften, bei denen es stets um Agiogewinn geht. Der ganze Gründungs- und Emissionsapparat wirkt dabei mit, den Aktienkurs hinaufzutreiben. Dies geschieht mit Reklame aller Art, mit Unterstützung durch die Presse und durch Agenten sowie durch Scheinspekulationen. Das Schicksal des auf diese Aktien gegründeten Unternehmens interessiert niemanden. Es interessiert einzig das Schicksal der Aktie und das Steigen ihres Kurswertes. Und da in der Regel dann viel mehr Personen an der Aktie interessiert sind, als es tatsächlich Aktien gibt, kommt es auf den Besitz der Aktien selbst gar nicht an.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Alles Geld der Welt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Alles Geld der Welt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Alles Geld der Welt»

Обсуждение, отзывы о книге «Alles Geld der Welt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x