Dominique Manotti - Marseille.73

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Elf Jahre nach der Unabhängigkeit Algeriens schwelt es an der Côte d’Azur. Bei Teilen der Marseiller Polizei gehört Rassismus zum guten Ton. Der Mord an einem französischen Busfahrer wirkt wie ein Signal zur Eskalation, Scharfmacher schüren die Pogromstimmung, ein Junge wird auf offener Straße niedergemäht. Man ermittelt halbherzig und schlampig – bis Commissaire Daquin auf den Plan tritt. Doch er ist kein Marseiller …

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»Diese Spaghetti, die Krönung eines goldenen Tages.«

»Vallon des Tuves lässt sich gut an?«

Vincent schreckt auf. »Der Staatsanwalt sagte, er würde nichts verlautbaren …«

»Gerüchte verbreiten sich schnell im Haus. Aber ich dachte, du interessierst dich nur für die Verbrecherelite.«

»Die Verbrecherelite hat auch Handlanger, die sich in ihrer Freizeit zu Dummheiten hinreißen lassen, und ich wiederum muss mich bewähren.«

Noch ein Glas Côtes-du-Rhône, und Vincent geht etwas mehr aus sich heraus: »Das Schwierigste für mich ist, meinen Klienten zu einem Schuldbekenntnis zu überreden. Die Leute in der Gegend kennen ihn, haben ihn wiedererkannt, ihn schießen sehen, und er besteht darauf, irgendwelchen Unsinn zu erzählen. Wenn er sich vor dem Schwurgericht in Aix schuldig bekennt, erwirke ich mildernde Umstände für ihn. Mein Klient stand drei Arabern gegenüber, als er geschossen hat. Drei Araber auf einem Haufen, das macht Angst, alle Geschworenen werden dem zustimmen. Also Notwehr und Bewährung. Und das wäre eine hervorragende Visitenkarte für meine künftige Karriere.«

Eine Verteidigung, die stinkt und wahrscheinlich funktioniert. »Deine Karriere … Weißt du noch, dass wir dich an der Uni den idealen Schwiegersohn nannten?«

Vincent verzieht das Gesicht, böse Erinnerung an erlittene Schikanen.

»Wir hatten recht. Karrieretechnisch gebe ich dir einen Rat: Verheirate dich. Schleunigst.«

Montag, 20. August

Daquin durchquert das Panier-Viertel und steigt in der herrschenden Hitze hinauf zum Évêché. Seine Inspecteurs kommen heute aus dem Urlaub zurück, und der neue Chef der Brigade Criminelle rückt an. Der Betrieb nimmt wieder Fahrt auf. Er läuft schnell und erreicht den Vorplatz der Kathedrale. Das Meer ist da, sich immer gleich, glitzernd in der Sonne, zudringlich. Es hinterlässt einen scharfen Geschmack auf seinen Lippen. Er wendet sich um. Vor ihm die kantige, massige Silhouette des ehemaligen Bischofspalasts, klassische Architektur, die den Neubau verdeckt, einen Kubus aus Beton und Glas, der zur Vergrößerung des Zentralkommissariats errichtet wurde. Die geordnete, klassische Fassade bildet einen auffallenden Kontrast zur Struktur des Innenraums, einem Labyrinth aus endlosen Fluren, Sackgassen, Treppen, die von einem Gebäude ins andere führen, überall fahles Licht, der Geruch nach schmutzigem Staub. Da ist ein untergründiger Gleichklang zwischen der Anlage der Gebäude und der Architektur der Machtnetzwerke, die darin ansässig sind, haufenweise offizielle, halboffizielle, geheime, mafiöse Gestalten, Garanten einer allgegenwärtigen Macht und Überwachung hinter der Fassade von Polizeiapparaten, die beinahe beruhigend, weil althergebracht sind. Zum ersten Mal sieht Daquin den Évêché als kohärentes Universum.

Genug getrödelt, er nimmt einen tiefen Atemzug und betritt das Gebäude.

Die Teamchefs der Brigade Criminelle sitzen um den Besprechungstisch. Commissaire Principal Percheron betritt den Raum. Mitte vierzig, breite Statur, wenn nicht leicht klobig, fleischiges Gesicht, schwarze Augen, schwarzer Bürstenschnitt. Er setzt sich, stellt sich in aller Kürze vor: »Vor meiner Berufung an die Spitze der Marseiller Brigade Criminelle war ich bei der in Montpellier. Wir hatten ein paar gemeinsame Dossiers, bestimmten Fällen werde ich hier wiederbegegnen.«

Dann kommt er zur Sache. »Ich habe eine großartige Woche mit der Führung der Marseiller Kriminalpolizei verbracht, um mich mit den aktuellen Fallakten vertraut zu machen. Seien wir ehrlich miteinander. Ehrlichkeit innerhalb der Abteilung, untereinander, ist ein wesentlicher Grundsatz, und ich werde ehrlich mit Ihnen sein. Ich bin hier, weil die Brigade Criminelle in der Krise ist. Man muss gar nicht bis zum Frühjahr ’72 zurückgehen mit der Ermordung eines unserer besten Ermittler durch einen immer noch flüchtigen Gangster – die Brigade Criminelle hat gerade das Fiasko im Mordfall Jeremy Cartland in Pélissanne erlebt. Ich will jetzt nicht die ganze Affäre nochmals ausbreiten. Aber ich rufe Ihnen in Erinnerung, wie sie endet: Scotland Yard kreuzt bei uns auf, um die Ermittlung von vorn aufzurollen, unsere Regierung duldet diese Einmischung, und zu guter Letzt spricht die englische Justiz den Cartland-Sohn, unseren mutmaßlichen Täter, frei. Unsere Abteilung wurde in ihren Grundfesten erschüttert. Wir werden unsere Glaubwürdigkeit wiederherstellen, ich vertraue Ihnen, vertrauen Sie mir.«

Daquin, der Percheron gegenübersitzt, stellt fest, dass der Funke nicht überspringt. Er empfindet keine Wesensverwandtschaft, mehr noch, er verspürt spontan tiefes Misstrauen. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Chef mit seiner Ehrlichkeit als Kardinaltugend hausieren geht und von seinen Untergebenen Vertrauen einfordert.

Jeder berichtet über den Stand seiner aktuellen Fälle. Dann ergreift Percheron wieder das Wort.

»Vergangene Woche bei unserem Gedankenaustausch hat der Direktor betont, wie wichtig der Susini-Prozess ist, der Anfang 1974 vor dem Schwurgericht von Aix-en-Provence stattfinden soll. Und er hat mich überzeugt. Susini und acht Komplizen sind angeklagt, die Stadt Marseille zwischen 1969 und ’70 mit einer wahren Schwemme schwer bewaffneter Raubüberfälle überflutet zu haben, jedes Mal mit erheblicher Beute. Wir haben in Marseille eine sehr starke Gemeinde von rund einhunderttausend Pieds-Noirs, die Algerien bei Kriegsende, also bereits vor über zehn Jahren, Hals über Kopf verlassen haben und immer noch voll Nostalgie in der Erinnerung leben. Und in dieser Erinnerung spielt Susini eine zentrale Rolle. 1961, gegen Ende des Algerienkrieges, da ist er noch sehr jung, lehnt er es ab, dass Frankreich die algerische Unabhängigkeit anerkennt und damit sein Algerien, Französisch-Algerien, verrät. Er greift zu den Waffen, um es zu verteidigen, gründet mit einigen Gleichgesinnten eine geheime Untergrundorganisation, die OAS, die mit Bombe und Gewehr die Verräter in der französischen Armee und die algerischen Feinde gleichermaßen attackiert. Für die Pieds-Noirs sind sie romantische Helden. Der Algerienkrieg und der Krieg der OAS enden mit einem Blutbad und dem überstürzten Exodus von neun­hunderttausend Europäern, aber die Pieds-Noirs, jedenfalls viele von ihnen, nehmen Susini das nicht übel, sie vergessen das Blut und bewahren die Erinnerung an einen gemeinsamen Traum, eine Art herzliche Verbundenheit, Brüderlichkeit, selbst dann noch, als die OAS in Algerien jede Hoffnung aufgeben muss und ihre Attentate und Morde noch jahrelang auf französischem Boden fortsetzt, diesmal gegen die Regierung, die sie verraten hat. Und der Prozess gegen Susini und seine Bande wird vor den Augen der gesamten Pied-Noir-Gemeinde von Marseille stattfinden. Der Direktor hat recht, wir müssen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Inspecteur Benoit und Inspecteur Varin waren an der Verfolgung und Verhaftung der Bande beteiligt, sie kennen das Dossier gut, aus erster Hand. Ich schlage vor, dass wir ihnen die Prozessvorbereitung übertragen …«

Einhellige Zustimmung.

»Wir brauchen einen sehr ruhigen Prozess. Keine Ausschreitungen in der Bevölkerung, Zeugen, die ihre Aussagen gut vorbereitet haben, keine Patzer, und deren persönliche Sicherheit gewährleistet ist. Bei Soldaten auf verlorenem Posten weiß man nie … Hier kann man gern noch eine Schippe drauflegen. Und bei alledem die Presse gut pflegen. Ziel ist, dass jeder versteht: Die Helden sind wir, die wir die Gangster verfolgt, allesamt verhaftet und in der Stadt wieder für Ruhe und Ordnung gesorgt haben, und nicht die Susini-Bande, die ihren Krieg mit einer Serie von bewaffneten Überfällen besiegelt und in Geldgier versinkt. Wir werden Benoit und Varin jede erdenkliche Hilfe angedeihen lassen.«

Meinungsbild, einstimmig angenommen. Percheron macht weiter.

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