Dominique Manotti - Marseille.73

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Elf Jahre nach der Unabhängigkeit Algeriens schwelt es an der Côte d’Azur. Bei Teilen der Marseiller Polizei gehört Rassismus zum guten Ton. Der Mord an einem französischen Busfahrer wirkt wie ein Signal zur Eskalation, Scharfmacher schüren die Pogromstimmung, ein Junge wird auf offener Straße niedergemäht. Man ermittelt halbherzig und schlampig – bis Commissaire Daquin auf den Plan tritt. Doch er ist kein Marseiller …

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Statt die Delegation zu empfangen, ruft der Bürgermeister die Feuerwehr, lässt die Arbeiter mit Wasserwerfern auseinandertreiben und fordert zur Verstärkung die Bereitschaftspolizei CRS (Compagnies Républicaines de Sécurité) an.

Am Nachmittag schlendern Gruppen von Streikenden durch die Altstadt, wo viele von ihnen wohnen, und diskutieren. Gegen 16 Uhr gehen die CRS-Truppen mit Schlag­stöcken heftig gegen sie vor, die Handwerker und Händler von Grasse bewaffnen sich mit Knüppeln und schließen sich den CRS an. Die Jagd auf Immigranten bis in die Häuser hinein dauert den ganzen Abend und einen Teil der Nacht. Bilanz: fünf Schwerverletzte, zweihundert Verhaftungen.

Am nächsten Tag gründen die Einwohner von Grasse ein »Wachsamkeitskomitee der Händler und Handwerker«, dessen erklärtes Ziel lautet: »die tausende Müßiggänger loswerden, die dem guten Ruf der Stadt schaden«.

Der Bürgermeister (ein Politiker der Mitte) verkündet der einberufenen Presse: »Diese Demonstrationen von Immigranten sind absolut skandalös und stören die öffentliche Ordnung. Es ist nicht minder skandalös, dass sie nicht mit größerer Härte niedergeschlagen werden.« Er fügt hinzu: »Es ist wirklich unerträglich, wissen Sie, so von ihnen überschwemmt zu sein.«

L’Express , seinerzeit das wichtigste überregionale Nachrichtenmagazin, berichtet über die Ereignisse unter dem Titel: »Die Hexen von Grasse. Etwas Folgenschweres ist im Entstehen begriffen, und es trägt einen Namen: Rassismus.«

Mittwoch, 15. August

Freier Tag für Commissaire Théodore Daquin. Sein erster seit Anfang August. Als jüngstem Commissaire und letztem Neuzugang in der Brigade Criminelle, der Einheit für Schwerverbrechen, hat man ihm während der Urlaubszeit, zwischen dem Weggang des alten Chefs, der Ende Juli wegen Inkompetenz gefeuert wurde, und der für den 20. August geplanten Ankunft des neuen Chefs, die Leitung des Bereitschaftsdiensts aufgebrummt. Er arbeitet im Tandem mit Inspecteur Principal Michel, einem alten Hasen, der schon mit einem Bein im Ruhestand ist. Eintönige Arbeit zwischen einer halb­komatösen Behörde und einer Stadt unter Spannung.

Er hat es sich in einem Liegestuhl auf seinem Balkon bequem gemacht, mit einer Tasse Espresso und einem guten Buch, Der Tag der Eule von Sciascia. Palermo-Marseille, Parallelen, Unterschiede. Noch nicht die große Hitze, der Vieux-Port zu seinen Füßen, Notre-Dame-de-la-Garde gegenüber, weiß vor einem riesigen blauen Himmel. Lass los, vergiss die Stadt am Rande des Nervenzusammenbruchs, genieß den Augenblick.

Telefonklingeln. Er steht knurrend auf, hebt ab.

»Théo?« Die Stimme von Vincent.

»Bist du schon aus dem Urlaub zurück?«

»Ja. Meine Kanzlei hat mich gestern Abend angerufen, Schlägerei mit Schusswechsel zwischen Kleinganoven, ein Toter, eine schöne Gelegenheit, mich zu bewähren, meine Karriere wird durchstarten, wenn ich erfolgreich bin. Ich habe mich verführen lassen und bin gestern Nacht zurückgekommen. Lädst du mich für heute Abend zu dir zum Essen ein?«

»Einverstanden, aber es gibt Vorratskost, ich improvisiere mit dem, was ich dahabe, ich habe absolut keine Lust, einkaufen zu gehen.«

»Das wird perfekt, wie immer. Ich muss Schluss machen, ich hab zu tun, bis heute Abend.«

Daquin legt auf. Vincent, ehemaliger Kommilitone von der Pariser Jurafakultät, in den Jahren, als ihre Generation den Sittenaufstand probte und einige, darunter Daquin, Vincent, viele ihrer Freunde, das Glück entdeckten, zu ihrer Homo­sexualität zu stehen. Nicht an der Jurafakultät, zu traditionalistisch als Milieu, aber Paris bot so viele andere Gelegen­heiten …

In Marseille sieht das anders aus. Vincent, der im Begriff ist, sich als Anwalt in einer auf die Verteidigung von Gangstern spezialisierten großen Kanzlei der Stadt zu etablieren, ein sicheres und angesehenes Berufsfeld, legt Wert darauf, sich nicht zu kompromittieren, und behandelt ihre Liebesaffäre mit höchster Diskretion. Er hat Daquin lang und breit erklärt, dass ein junger Commissaire von siebenundzwanzig, obendrein Pariser, in Marseille seine Homosexualität nicht öffentlich zeigen, nicht einmal erahnen lassen darf, andernfalls wird er aus der Polizei und der Stadt verstoßen. Deshalb unterhalten die beiden Männer eine heimliche, episodische, lauwarme und bequeme Affäre, während sie auf bessere Zeiten warten. Heute Abend wird er Vincent wiedersehen, er fühlt sich mit einem Mal wie unter Hausarrest. Frustrierend.

Er geht zurück zum Balkon, um wieder in sein Buch abzutauchen. Stopp, Warnlicht. Vincent, auf die Verteidigung von Großgangstern spezialisierte Kanzlei, »gestern Abend Schlägerei, Kleinganoven, ein Toter, schöne Gelegenheit, meine Karriere wird durchstarten«, er selbst hat nichts davon gehört, da ist etwas faul … Neugier. Das ist immerhin mein Job, selbst im August … Er greift nach dem Quotidien de Marseille , der auf dem Couchtisch liegt und den er fest vorhatte nicht zu lesen, blättert darin. Wie es sich für das Wochenende vom 15. August gehört, war gestern nichts los. Oder fast nichts. Auf Seite 2 (bedeutsamer als die Lokalnachrichten auf Seite 5) unter der Überschrift »Zoff in Vallon des Tuves«:

»Auslöser für die Prügelei war eine junge Frau … Es fielen Schüsse … Ein Toter, ein Verletzter … beide gebürtig aus Algerien …«

Vincent und seine Kanzlei sollen sich für diese Geschichte interessieren? Unendlich unwahrscheinlich. Aber dann, in der letzten Zeile des Artikels: »… der Chef der Sûreté ist am Tatort.« Man fährt so schweres Geschütz auf wegen einer Prügelei unter Nordafrikanern um ein Mädchen? Ganz sicher nicht. Steckt also etwas anderes dahinter? Vincents Einsatz bei diesem Fall rückt wieder in den Bereich des Möglichen.

Er ruft Inspecteur Michel an, der die Tagesbereitschaft allein sicherstellt. Ja, er ist über Vallon des Tuves auf dem Laufenden, ja, er hat den Staatsanwalt erreicht, nein, nichts für uns, eine Schlägerei zwischen rivalisierenden Banden mit bösem Ende, der Staatsanwalt und der Chef der Sûreté haben sich darauf geeinigt, die Sûreté mit der Ermittlung zu beauftragen. »Du kannst weiterfaulenzen.«

Unnötig, heute ins Zentralkommissariat im Évêché zu gehen, ich werde nicht mehr in Erfahrung bringen. Vincent wird später nicht widerstehen können zu plaudern, sich wichtig zu machen … Er versenkt sich wieder in die Lektüre vom Tag der Eule .

Vincent kommt gegen Abend, eine Flasche Champagner in der Hand. Die Männer setzen sich auf den Balkon und köpfen die Flasche. Vincent erzählt von seinem Urlaub auf den Balearen, Daquin hört nicht zu, betrachtet ihn. Ein schöner Mann. Er erinnert sich an ihren ersten Sex. Nicht in Paris, sondern in Marseille, das Treffen begann auch da auf dem Balkon bei einer Flasche Champagner. Er spürt wieder die Wonne der ersten Berührung des mageren, starkknochigen Gesichts, des muskulösen Körpers ohne einen Hauch Fett, des hübschen Hinterns. Er weiß, dass diese tief unter den vorstehenden Brauenbögen liegenden blauen Augen grau werden, wenn die Begierde wächst. Daquin liebt das Vergnügen, den Körper wiederzuentdecken, den seine Hand schon gestreichelt hat, die Empfindungen, die ihn zum Beben gebracht haben. Schätze dies Vergnügen nicht gering, Théo. Vergiss nicht, du bist für die Einsamkeit nicht gemacht. Er trinkt den Champagner aus, steht auf.

»Ich koche uns ein Spaghettigericht. Ich brauche eine Viertelstunde.«

»Vor oder nach der Liebe?«

»Dieselbe Frage hast du mir bei unserer ersten Verabredung vor sechs Monaten gestellt …«

»Und du hast geantwortet …«

»Erst die Liebe, dann das Kochen.«

Zwei Stunden später sitzen sie zusammen vor einer Schüssel Spaghetti mit Knoblauch, Piment und Olivenöl. Vincent ist euphorisch.

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