Gerd vom Steinbach - Des Rates Schreiber - Chemnitzer Annalen

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Mit dem vorliegenden Band setzt sich die Handlung des ersten Buches, welche unter dem Titel »Aufbruch im Miriquidi« die Anfänge der Stadt Chemnitz beschreibt, fort. Mit einem Sprung in das fünfzehnte Jahrhundert wird der Held nun als Ruprecht, der Stadtschreiber, die rasante Entwicklung der Stadt in der friedlichen Zeit nach den Hussitenzügen und vor der Reformation maßgeblich mitbestimmen. Die Berg- und Hüttenherren der Familien Schütz, wie auch die Tuchmacherfamilie Neefe bestimmten maßgeblich die Geschicke der Stadt und deren Ruhm ist in der Stadt und weit darüber hinaus bis heute ungebrochen. Ruprecht gewinnt Niavis, den Rektor der Lateinschule, zum Freund, den großen Reformer des Schulwesens, der das simple Pauken aus der Schule zu verdrängen suchte und stattdessen den Lehrstoff mit seinen Schülerdialogen am realen Leben orientierte. Für die Ratsherren mag die Errichtung des Rathauses aus Stein Symbol der gewachsenen Macht sein, Ruprecht sieht die Wahrung der Felsenkeller als wesentlicher für die Bürger, denn mit denen verspricht er sich einen Ort der Sicherheit für die Einwohner der Stadt in schweren Zeiten. Gerade dieser Roman mit dem konkreten Bezug auf die historischen Persönlichkeiten, deren Erbe wir pflegen, soll ein Kompliment des Autors für die Stadt Chemnitz sein, die sich darum bemüht, 2025 Kulturhauptstadt zu werden.

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„Es ist schon ein wenig gruselig, was du uns da erzählst“, bemerkt Paul und lehnt sich zurück. „Da habe ich einen etwas älteren Bruder und dann kommt jemand des Weges und behauptet, dass es sich um den schlappen Altersunterschied von über fünfhundert Jahren handelt. Das scheint mir etwas sehr weit hergeholt. Und was soll erst die Martha denken? Ist der Altersunterschied der Brautleute nicht arg groß?“

Jetzt ist es Ruprecht nicht mehr möglich, sich aus dem Gespräch herauszuhalten. „Lasst mir die Martha aus dem Spiel! Von diesem ganzen Kauderwelsch will ich nichts mehr hören! Wenn hier ein Lauscher um die Ecke stand, wird es garantiert einen großen Hexenprozess geben und da kann ich mir auf alle Fälle Schöneres vorstellen.“

Der Tischlermeister nimmt die Worte seines Ältesten als Abschluss der Debatte und erhebt sich. „Stimmt, es ist genug gesprochen. Mutter klärt noch mit Mechthild, wie die Mädchen an das nötige Kräuterwissen kommen. Der Paule geht mit mir nach Sankt Johannis ins alte Holzlager und Ruprecht versucht einen Rundgang durch die Gasse, damit er wieder auf die Beine kommt. Die Lisa und das Hannel helfen der Mutter, zuvor aber streichen sie die Stühle in der Werkstatt für den alten Pegnitzer!“ Entschlossen winkt er dem Zweitältesten, ihm zu folgen und wendet sich der Gartenpforte zu. Als auch die Töchter des Hauses verschwinden wollen, gebietet die Mutter Einhalt. „Es ist recht, wenn der Vater euch eine Aufgabe gestellt hat. Das heißt aber nicht, dass wir hier alles stehen und liegen lassen. Erst räumt ihr die Reste des Mahls ab, wie es sich gehört.“

Die langgezogenen Gesichter der Schwestern zeigen deutlich, wie sie zu diesem Ansinnen stehen, jedoch die Miene der Mutter verrät die Sinnlosigkeit jeden Widerstandes und so tragen sie, wenig erfreut, die Schüsseln und Teller ins Haus. Inzwischen wendet sich Magdalena der Mutter Mechthild zu: „Ich fand es nicht gut, wie du dich in unser Familienleben eingemischt hast. War es nicht deutlich genug gesagt, dass die Mädchen außen vor bleiben sollten?“

„Meine liebe Magdalena, du vergisst offensichtlich deinen Rang in der Hierarchie! Du kannst nicht einfach festlegen, was du wann und wie zu tun gedenkst. Wir haben eine wichtige Aufgabe übernommen und zu erfüllen. Wenn wir nachlässig werden, dann geht unser Wissen und damit die Seele unseres Volkes verloren! Wohin das führt, siehst du in deiner Umgebung am besten. Es gibt keinen Einklang mit der Natur, der Medikus hat nur Scheinwissen und doktert mit irgendwelchen Mittelchen herum, weil die Soutanenträger jede Mixtur als Hexenzauber verschreien und medizinische Forschung verbieten. Man hätte etwas von den Muselmanen lernen können als Konstantinopel an sie fiel, aber die nannte man des Satans, so wie auch uns. Also müssen wir klüger sein und für die nächste Generation bewahren. Deshalb werden Elisabeth und Johanna ab dem nächsten Montag bei mir den Gebrauch der Kräuter, Blüten und Wurzeln erlernen, du aber führst sie in die Magie der Steine, den Einfluss des Mondes und der Sterne ein, denn das verstehst du besser als ich. Es wäre doch gelacht, wenn wir aus diesen zwei zarten Pflänzchen nicht zwei mächtige Bäume des Wissens machen könnten, die den widerwärtigsten Problemen der Gegenwart und Zukunft zu widerstehen vermögen.“

Magdalenas Sorge um die Töchter wird trotz des energischen Auftretens des Kräuterweibs nicht geringer. Sie befürchtet, dass die Mädchen von den Neuigkeiten überfordert sind. Immer waren sie als Bürger der Stadt groß geworden und nun sollten sie plötzlich nur noch zum Teil dazugehören? Werden sie weiterhin unbeschwert mit ihren Freundinnen spielen können? Tränen der Unsicherheit füllen ihre Augen. Ob ihre Mutter vor vielen Jahren vor dem gleichen Problem stand?

Plötzlich fühlt sie sich an den Schultern umfasst und Ruprechts Gesicht füllt ihren Blickwinkel aus. „Keine Sorge“, er drückt sie fest an seine Brust, „die Mutter Mechthild ist im Recht. Du kannst die zwei nicht länger schonen. Aber wir sind alle da, sie zu beschützen: der Vater, Paule und auch ich. Und so gefährlich ist die Sache nun auch wieder nicht. Weder die Mutter Mechthild noch du selbst wurden jemals angegriffen oder gar ins Unglück gestürzt. Ganz im Gegenteil, ihr beide werdet von den Leuten hoch geachtet.“

„Ist gut, Großer. Wo ist die Muhme hin?“

Ruprecht lacht leise. „Du musst ja weit weg gewesen sein, gegangen ist sie. Also eine Hexe kannst du wahrlich nicht sein, sonst wäre dir das nicht entgangen.“

„Treibe nur keinen Spott damit, es könnte schnell zum bitteren Ernst werden, wenn es fremde Ohren erlauschen“, mahnt ihn die Mutter eingedenk der kurz zuvor von ihm selbst erhobenen Warnung. „Und nun geh schön brav durch die Stadt, wie es dein Vater geheißen hat, damit du schnell gesund wirst. Vielleicht triffst du auf unseren Herrn Bürgermeister und lässt dich gleich zum Stadtschreiber machen?“ Sie schiebt ihren Ältesten aus dem Garten und wendet sich dem Haus zu. Eine Kontrolle der Mädchen wäre sicher angebracht. Der Anstrich der Stühle erfordert viel Geschick, soll er dem Anspruch des Tischlermeisters entsprechen.

Ruprecht betritt indes die Gasse und wendet sich gen Westen. Die Morgensonne wärmt ihm gehörig den Rücken und gemahnt ihn, den Nacken vor den brennenden Strahlen zu schützen. Da ihn die Pflicht heute nicht zur Eile treibt, geht er gemächlichen Schrittes und besieht sich die Grundstücke entlang des Weges. Es ist nicht zu übersehen, dass die Stadt gerade einen Umbruch erlebt. Hinter der Bach sind die Anwesen von Zäunen begrenzt und die Häuser ducken sich mit ihren schlichten Wänden aus grobem Holz unter den Grassoden der buckligen Dächer. Die Nordseite der Gasse ist nur hin und wieder mit Häusern besetzt, was vor allem auf die drei großen Stadtbrände von vor über siebzig Jahren zurückzuführen ist, die seinerzeit die Stadt fast vollständig verwüsteten. Vorn, ab dem Wirtshaus und der Quergasse „Uff der Bach“ verkünden massive Steinhäuser von neuen Besitzern und wachsendem Wohlstand. Hier hätte es ein Feuer deutlich schwerer, das Hab und Gut der Besitzer aufzuzehren.

Gerade hier will sich Ruprecht umschauen, ob sich seine Vorbehalte gegen die neureichen Händler nicht bestätigen und so führt ihn sein Schritt in Richtung Nikolaitor. Die Häuser sind bis an die Gasse herangebaut und reihen sich ohne Zwischenraum aneinander, so dass der Blick in die dahinterliegenden Gärten verwehrt bleibt. Einige Händler haben die Fassaden mit Hofeinfahrten durchbrochen, welche die Aussicht auf die gepflasterten Innenhöfe und die Hinterhäuser ermöglichen. Die bedauernswerten Bewohner dieser Häuser müssen sich offensichtlich mit nur vereinzeltem Grün zufriedengeben, das sich nur mit Mühe gegen das Grau und Braun der Steine durchsetzt. Ruprecht wird klar, dass dies der Tribut ist, den die Händler zu leisten haben, um ihre Warenlager in angemessener Größe zu errichten.

„Gibt es in Preschers Tischlerei nichts zu tun, dass der Herr Sohn am helllichten Tage träumend durch die Stadt schlendert und Maulaffen feilhält?“ Hans von Pirne aus dem Chemnitzer Gässchen ist ihm unbemerkt in den Weg getreten, so dass Ruprecht den alten Leinenhändler um ein Haar angerempelt hätte.

„Entschuldigt nur, Meister Hans, ich war etwas in Gedanken.“

Der Alte blickt ihm prüfend ins Gesicht und zieht sehr bedeutungsschwanger die Brauen in die runzlige Stirn. „Das habe ich gesehen, mein Junge. Und sehr lustig waren die Gedanken eher nicht, wie?“

„Ach was, ich habe nur überlegt, wie arm die Fernkaufleute dran sind, dass sie für ihre Warenlager jedes Grün im Hofe opfern müssen. Wie gut wir es haben, einen Garten hinter dem Haus unser Eigen zu nennen.“ Ruprecht weist auf das offene Tor neben sich und der Leinenhändler stimmt ihm zu. „Das mag richtig sein, aber man kann im Leben nicht alles haben. Vor der Stadt, in der Niklasgasse, da kann man sich neben den Lagerhäusern einen Garten zur Erbauung leisten. In der Stadt ist ein solcher Luxus viel zu teuer. Dafür ist man hinter der Stadtbefestigung aber viel besser geschützt. Nun frage mich, was ein Händler vorzieht. Was meinst du, warum ich im Chemnitzer Gässchen mein Geschäft aufgeschlagen habe und nicht weiterhin in der Johannisvorstadt sitze?“

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