Franjo Grotenhermen - Cannabis und Cannabinoide

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Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die eine medizinische Verwendung von Cannabis ermöglichen, fordern ein praxisorientiertes Fachbuch für alle Health Professionals, die mit Patient/-innen arbeiten, für die Cannabis und Cannabinoide positive Effekte entfalten können. Das Buch ist eine praxisorientierte Anleitung für die medizinische Verwendung von Cannabis und cannabisbasierten Medikamenten und liefert eine Vielzahl von Tipps zur Verschreibung und Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Als Fachbuch beschreibt es dezidiert die Grundlagen der Medikation, die Wirkungsweise und Pharmakokinetik, die Dosierung und Einnahme von Cannabinoiden und die Wechselwirkungen mit anderen Substanzen. Darüber hinaus werden auch kontroverse Themen wie psychische Nebenwirkungen und Fragen der Fahrsicherheit diskutiert. Abschnitte zum Einsatz von Cannabinoiden bei Kindern oder dem Abhängigkeitspotenzial vervollständigen das Buch.
Folgende und viele weitere Fragen werden besprochen:
Wann ist eine Verschreibung überhaupt erlaubt?
Welche Indikationen bestehen?
Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind klinisch relevant?
Welche Präparate sind verschreibungsfähig und was ist dabei zu beachten?
Wie gehe ich im konkreten Einzelfall vor?
Das Herausgeber-Team zählt zu den erfahrensten Wissenschaftler/-innen und Ärzt/-innen im Bereich Cannabis als Medizin in Deutschland. Es ist ihnen gelungen, zusammen mit zahlreichen weiteren, führenden Expert/-innen aus Medizin, Pharmazie, Wissenschaft, Recht und Soziologie das Thema von allen Seiten zu beleuchten und so die erste umfassende deutschsprachige Darstellung vorzulegen.

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Kirsten R. Müller-Vahl | Franjo Grotenhermen

Cannabis und Cannabinoide

in der Medizin

unter Mitarbeit von

M. Berger | K. Blaas | L. Böllinger | M. Carus | R.C. Clarke

M. Fankhauser | J. Fleck | S. Glathe | S. Gottschling

F. Grotenhermen | B. Hinz | B. Lutz | K.R. Müller-Vahl

M.T. Oglakcioglu | R. Ramer | C. Schindler | O. Tolmein | B. Werse

Cannabis und Cannabinoide - изображение 1Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

Prof. Dr. med. Kirsten R. Müller-Vahl

Medizinische Hochschule Hannover

Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Bahnhofsallee 9

32839 Steinheim

MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Unterbaumstr. 4

10117 Berlin

www.mwv-berlin.de

ISBN 978-3-95466-548-8 (eBook: ePub)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Informationen sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

© MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Berlin, 2020

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Die Verfasser haben große Mühe darauf verwandt, die fachlichen Inhalte auf den Stand der Wissenschaft bei Drucklegung zu bringen. Dennoch sind Irrtümer oder Druckfehler nie auszuschließen. Daher kann der Verlag für Angaben zum diagnostischen oder therapeutischen Vorgehen (zum Beispiel Dosierungsanweisungen oder Applikationsformen) keine Gewähr übernehmen. Derartige Angaben müssen vom Leser im Einzelfall anhand der Produktinformation der jeweiligen Hersteller und anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Eventuelle Errata zum Download finden Sie jederzeit aktuell auf der Verlags-Website.

Produkt-/Projektmanagement: Pauline Braune & Susann Weber, Berlin

Lektorat: Monika Laut-Zimmermann, Berlin

Layout, Satz, Herstellung: zweiband.media, Agentur für Mediengestaltung und -produktion GmbH, Berlin

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt

Zuschriften und Kritik an:

MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Unterbaumstr. 4, 10117 Berlin, lektorat@mwv-berlin.de

Unter Mitarbeit von

Markus Berger

Nachtschatten Verlag

Felsberg

Dr. med. univ. Kurt Blaas

Ordination Dr. Kurt Blaas

Wien, Österreich

Prof. Dr. jur. Lorenz Böllinger

Universität Bremen

Fachbereich Rechtswissenschaft

Bremen

Michael Carus

nova-Institut GmbH

Chemiepark Knapsack

Hürth

Robert Connell Clarke

BioAgronomics Group Consultants

Los Angeles, USA

Dr. Manfred Fankhauser

Bahnhof Apotheke Langnau AG

Langnau, Schweiz

Dr. jur. Jürgen Fleck

Rechtsanwälte Dr. Fleck, Riedel und Stegenwallner

Berlin

Sebastian Glathe

Kanzlei Glathe & Kollegen

Freiburg im Breisgau

Prof. Dr. Sven Gottschling

Universitätsklinikum des Saarlandes

Zentrum für Palliativmedizin und

Kinderschmerztherapie

Homburg/Saar

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Steinheim

Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Hinz

Universitätsmedizin Rostock

Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Rostock

Prof. Dr. Beat Lutz

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-

Universität Mainz

Institut für Physiologische Chemie

Mainz

Prof. Dr. med. Kirsten R. Müller-Vahl

Medizinische Hochschule Hannover

Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und

Psychotherapie

Hannover

Dr. Mustafa Temmuz Oglakcioglu

Universität Erlangen-Nürnberg

Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und

Rechtsphilosophie

Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht,

Kriminologie

Erlangen

Dr. rer. nat. Robert Ramer

Universitätsmedizin Rostock

Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Rostock

Prof. Dr. med. Christoph Schindler

Medizinische Hochschule Hannover

CRC Core Facility

Hannover

Dr. Oliver Tolmein

Kanzlei Menschen und Rechte

Hamburg

Dr. Bernd Werse

Goethe-Universität

Institut für Sozialpädagogik und

Erwachsenenbildung

Fachbereich Erziehungswissenschaften

Frankfurt am Main

Vorwort

Cannabis als Medikament – moderne Medizin oder ein Schritt zurück ins Mittelalter?

Brauchen wir heutzutage eine Pflanze wie Cannabis als Medikament, obwohl wir chemisch definierte und charakterisierte synthetische Substanzen zur Verfügung haben? Bietet Cannabis Vorteile, die andere Präparate nicht aufweisen? Ist Cannabis ein wirksames Schmerzmittel?

Die überwiegende Mehrzahl derjenigen Ärzt/-innen, die cannabisbasierte Medikamente einsetzen, sind davon überzeugt, dass sowohl Cannabis als Gesamtpflanze als auch einzelne Cannabinoide und Cannabisextrakte eine Erweiterung des Behandlungsspektrums darstellen und in zahlreichen Indikationen sinnvoll eingesetzt werden können – insbesondere dann, wenn etablierte Medikamente nicht zu einer ausreichenden Symptomverbesserung oder nicht tolerablen Nebenwirkungen führen.

Cannabis als reines Schmerzmittel zu bezeichnen, wird dem Wirkspektrum der Pflanze sicherlich nicht gerecht: Chronische Schmerzen unterschiedlicher Genese stellen zwar eine wichtige – und mittlerweile etablierte – Indikation in der Behandlung mit Cannabis und Cannabinoiden dar. Nicht nur die klinische Praxis, sondern auch die Ergebnisse aktueller Studien zeigen aber, dass cannabisbasierte Medikamente bei einer großen Zahl weiterer Symptome und schwerwiegender Erkrankungen wirksam sind.

Cannabis ist aber kein „Allheilmittel“, das bei allen Patient/-innen – auch nicht bei Patient/-innen mit einer chronischen Schmerzstörung – wirksam und verträglich ist. Dies ist aber ein Umstand, der von praktisch allen etablierten Medikamenten bekannt ist. So wird angenommen, dass Medikamente auf Cannabisbasis bei etwa einem von 3–5 Patient/-innen mit chronischen Schmerzen wirksam und zugleich verträglich sind. Laut Berechnungen der Deutschen Schmerzliga leiden in Deutschland 4 bis 5 Millionen Menschen an einer chronischen Schmerzstörung, die zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung führt. Dies bedeutet, dass bei immerhin etwa 1 Million Schmerzpatient/-innen eine sinnvolle Behandlung mit einem Cannabismedikament möglich wäre. Anhand solcher Bespiele wird deutlich, welches Potenzial und sozialmedizinische Relevanz Cannabismedikamente aufweisen.

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