Frank Springer
Andi und die Außerirdischen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Frank Springer Andi und die Außerirdischen Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Ein Weltraumabenteuer für Daniel und Julian Umschlaggestaltung: Dorothea Bürger
1. Vier finden sich
2. Das erste Abenteuer
3. Beim Arzt
4. Der Besuch
5. Das Sonntagsfrühstück
6. Eine Woche voller Spaß
7. Ein Plan wird geschmiedet
8. Das Abenteuer beginnt
9. Die Reise ins Ungewisse
10. Die Monster kommen
11. Das Versprechen
12. Der Rückflug
13. Das Maisfeld
14. Der Schrottplatz
15. Die Entdeckung
16. Ein trauriger Verlust
17. Das Steingrab
18. Der große Schrecken
19. In der Universität
20. Das Versteck
21. Der Professor
22. Es wird ernst
23. Der Abschied
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Impressum neobooks
Ein Weltraumabenteuer
für Daniel und Julian
Umschlaggestaltung: Dorothea Bürger
Eigentlich hieß Andi nicht Andi, sondern Amandus, aber keiner sagte das zu ihm. Nicht einmal seine Eltern nannten ihn so, obwohl sie sich diesen komischen Namen für ihn ausgesucht hatten. Auch seine Lehrer in der Schule riefen ihn nur Andi. Seit fünf Jahren wohnte er in einer Neubausiedlung außerhalb der Stadt. Jeden Morgen fuhr er mit dem Schulbus zur Schule und nachmittags wieder zurück. Weil in der Siedlung viele Kinder wohnten, war der Bus immer voll. Vor zwei Tage hatte es Zeugnisse gegeben und Andi war in die achte Klasse versetzt worden. Jetzt hatten die Sommerferien begonnen und Andi musste nicht in die Stadt fahren. In den Ferien fuhr der Schulbus ohnehin nicht.
Während der Schulzeit war in der Siedlung viel los. Andi hatte hier Freunde gefunden, mit denen er spielen oder etwas unternehmen konnte. Aber in den großen Ferien war die Neubausiedlung wie ausgestorben. Alle seine Spielkameraden, mit denen er sich sonst getroffen hatte, waren verreist. Diejenigen, die nicht mit ihren Eltern weggefahren waren, besuchten ihre Großeltern oder sonstige Verwandte oder waren im Ferienlager. In diesem Sommer verreiste Andi nicht. Seine Eltern hatten mit ihm eine Reise in den Herbstferien gebucht. Damit es Andi nicht langweilig wurde, hatten sie sich etwas einfallen lassen. Sie hatten Andis Cousin Ferdinand eingeladen, die Ferien bei ihnen zu verbringen.
Ferdinand, den alle nur kurz Ferdi nannten, kam aus einer anderen Stadt. Dort lebte er allein mit seiner Mutter. Sein Vater war vor einigen Jahren gestorben. Ferdis Mutter musste viel arbeiten und konnte keine großen Reisen mit ihrem Sohn machen. Daher freute sich Ferdi über die Einladung. Er war ein Jahr älter als Andi, aber er war nicht größer, sondern nur deutlich dicker. Ferdi interessierte sich für alles, was mit Wissenschaft und Technik zu tun hatte. Er las viel und verbrachte die meiste Zeit vor seinem Computer. Dort spielte er jedoch nicht, sondern suchte nach neuen wissenschaftlichen Themen. Ferdi aß gerne und reichlich und war absolut unsportlich. Dafür wusste er viel. Man brauchte nur ein Thema anzuschneiden und schon hielt er einen Vortrag darüber. Ihm war dabei gleichgültig, ob man den hören wollte oder nicht. Andi verstand sich trotzdem gut mit ihm oder gerade, weil Ferdi anders war als er selbst. Ferdi hatte ein freundliches Gemüt und wirkte trotz seiner hohen Intelligenz manchmal sogar naiv. Daher bemerkte man oft nicht, dass er ein Jahr älter war als Andi.
Gestern am ersten Ferientag war Ferdi mit dem Zug gekommen. Andi hatte ihn mit seinem Vater im Auto vom Bahnhof in der Stadt abgeholt. Heute hatte Andi beschlossen, mit Ferdi eine Radtour durch die Siedlung zu machen, damit er ihm die Umgebung zeigen konnte. Andi hatte dazu Ferdi sein neues Fahrrad überlassen, das er zu seinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er selbst wollte das Herrenrad seines Vaters nehmen. Dazu musste er jedoch zuerst den Sattel etwas tiefer stellen. Außerdem benötigte der Vorderreifen von Andis Rad mehr Luft.
Es war ein sonniger und warmer Morgen, wie geschaffen für eine kleine Radtour. Die beiden Jungen waren in der Garageneinfahrt gerade dabei, ihre Räder für die Ausfahrt vorzubereiten, da kam auf der Straße ein Mädchen angeradelt. Als sie die Jungen sah, bremste sie so stark, dass das Hinterrad blockierte und sich ihr Fahrrad quer stellte. So driftete sie auf die Garageneinfahrt zu und blieb kurz davor stehen. Sie hatte ihre dichten und langen Haare nach hinten zu einem einzigen dicken Zopf geflochten. Ihre Augen blickten aufmerksam und ihre weißen Zähne blitzten in der Morgensonne.
„Ach, ihr seid auch noch da“, sagte sie frech. „Ich fahre schon den ganzen Morgen durch die Siedlung, um zu sehen, wer in den Ferien zu Hause geblieben ist. Die Einzigen, die ich bisher gefunden habe, seid ihr. Sonst ist das ganze Dorf wie leergefegt.“
Das hörte sich fast herablassend an, als wären Andi und Ferdi der traurige Rest, der es nicht rechtzeitig geschafft hatte wegzufahren.
Andi blickte von seinem Fahrrad auf und entgegnete scharf: „Ach, und warum bist du noch hier, wenn ich fragen darf?“
„Wir waren zum Wintersport verreist“, antwortete das Mädchen selbstsicher. „Diesmal bleiben wir über Sommer hier.“ Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: „Bist du nicht der Andi aus der siebten?“
„Fast richtig“, sagte Andi. „Ich heiße zwar Andi, aber ich komme jetzt in die achte Klasse.“
Das Mädchen war Andi flüchtig aus der Schule bekannt. Hier in der Siedlung kannte jeder jeden zumindest vom Sehen. Es war wie auf einem Dorf. Von vielen wusste Andi den Namen und wo sie wohnten. Nur zu den Familien, die keinen Nachwuchs hatten oder deren Kinder entweder ganz klein oder schon aus dem Haus waren, hatte er kaum Kontakt. Das Mädchen hatte er regelmäßig im Schulbus gesehen. Andi wusste von ihr, dass sie eine Klasse unter ihm ging. Jedoch hatte er noch nie mit ihr zu tun gehabt, sodass er ihren Namen nicht kannte.
„Und wie heißt du?“, fragte er.
„Ich heiße Otto“, sagte sie knapp.
„Otto?“, entgegnete Andi verwundert. „Das ist doch ein Jungenname. Du siehst aber wie ein Mädchen aus.“
„Ich bin auch ein Mädchen“, antwortete sie empört. „Eigentlich heiße ich Ottilie nach meiner Großmutter“, fügte sie verlegen hinzu. „Aber wer mich so nennt, den verprügele ich höchstpersönlich“, fuhr sie kämpferisch fort. „Also sagt gefälligst Otto zu mir!“
‚Die und mich verprügeln’, dachte sich Andi. ‚Ganz schön frech und überheblich ist die. Ich lass mich doch nicht von einem Mädchen verhauen. Aber immerhin gibt es jetzt noch jemandem mit so einem komischen Namen wie mich, der sich deshalb nur bei seinem Spitznamen rufen lässt.’
Das verschaffte Andi eine gewisse Zufriedenheit. Aber er sagte nichts davon, da er nicht auf seinen richtigen Namen zu sprechen kommen wollte. Das wäre ihm zu peinlich gewesen. Er war froh, dass das Mädchen ihn als Andi kannte.
„Wer bist du denn?“, fragte Otto und zeigte in Ferdis Richtung. „Dich habe ich hier noch nie gesehen.“
Ferdi schreckte hoch, als sei er bei etwas Verbotenem auf frischer Tat ertappt worden.
Als müsste er sich dafür entschuldigen, dass Otto ihn nicht kannte, antwortete er: „Ich bin nicht von hier. Ich bin nur zu Besuch.“
„Das ist mein Cousin Ferdi. Er verbringt hier bei mir die Ferien“, stellte Andi ihn vor.
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