Dieter Bub - Das Honecker-Attentat und andere Storys

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Das Leben in einer Wohnung, die mit Wanzen abgehört wird. Kein Schritt, keine Begegnung, die nicht beobachtet und registriert wird. Verfolgungsfahrten mit der Stasi. Heimliche Verabredungen, Kurierdienste, brisante Manuskripte und Aufrufe, die über die Grenze geschmuggelt werden. Dieter Bubs Leben als Korrespondent in der DDR war Abenteuer, Herausforderung und Albtraum. Er galt wie seine West-Kollegen als gefährlicher Klassenfeind, der Tag und Nacht kontrolliert werden musste. Trotzdem unterhielt er intensive Kontakte zu Oppositionellen und Bürgerrechtlern wie Robert Havemann, Rainer Eppelmann und Lutz Rathenow. Als er 1983 über ein vermutliches Honecker-Attentat berichtete, entzog man ihm die Akkreditierung und wies ihn aus.

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Wann immer es ihm möglich ist, fährt er nun zu ihr, abends, nach Einbruch der Dunkelheit, als könnte er sich so den Kontrollen entziehen, unbemerkt bleiben. Die Strecke wird ihm vertraut und behagt ihm, die Alleen, der notdürftig geflickte Asphalt, das Kopfsteinpflaster in Löwenberg, die Bahnschranke, vor der er, wenige Kilometer vor dem Ziel, aufgehalten wird. Die Dunkelheit in den Dörfern. Er parkt den Wagen hinter einer Scheune, als bliebe er dort vor den Augen der Bauern unbemerkt. Macht er sich morgens, oft früh um sieben oder acht, auf den Rückweg in die Stadt, sind die Männer mit ihren Traktoren, Landmaschinen, Mähdreschern längst unterwegs, blicken sie zu ihm, winkt er ihnen zu, ein paar erwidern seinen Gruß, heben kurz die Hand. Jutta wird zu seiner Verbündeten. Sie ermuntert Müller: „Wenn es so ist, dann ist es so! Wenn du sie liebst, dann liebst du sie!“

„Wir sind uns unsicher, wir wissen nicht, was werden soll.“

„Liebt euch! Alles andere spielt erst einmal keine Rolle.“ Juttas Lebensbejahung. Kein Zögern.

Sie sind auf den Sandwegen unterwegs, morgens, nach den langen Nächten in der Küche, nach Wein, Bier und Schnaps, bei denen die Männer kein Ende finden und Brigitte B. selbst in der Morgendämmerung auf Bitten der Kerle noch eine Flasche Whisky, in den Tiefen der Schränke versteckt, auf den Tisch stellt, die Suffköppe, die nicht müde werden, sich ihre Geschichten zu erzählen, von sturen Kulturfunktionären, die nach Belieben genehmigen oder verbieten, von den Schlichen, sie zu übertölpeln, von immer neuen Möglichkeiten, Verbotenes zu sagen, zu spielen, zu schreiben.

Die größten Sorgen haben die Filmemacher, mehr als die anderen auf Zustimmung und Material angewiesen. Brigittes Mann, Dramaturg bei der DEFA, benötigt mehrere Jahre zur Herstellung eines Dokumentarfilms über C. D. Friedrich, den Maler der Romantik, der nicht in die Kulturpolitik der DDR passt. Trotzdem: Bei aller Kontrolle entstehen Filme, Kabarettsketche, Inszenierungen, Bilder, mit denen Kritik geäußert, Veränderung gefordert wird, oft nur angedeutet, von allen verstanden. Filme wie Die Legende von Paul und Paula , Solo Sunny , Dokumentationen von Jürgen Böttcher und Volker Köpp, Programme der Distel , der Pfeffermühle und der Herkuleskeule .

Nach durchzechten Nächten, kurzem Schlaf laufen sie sich dämmerig-frisch, fühlen sich gut – unter ihnen, als wäre nichts, ereignete sich nichts, sei nichts geschehen, Brigitte und ihr Mann, Müller und Jutta, Juttas Mann. Sie haben Zeit, weil hier die Zeit keine Rolle spielt, weil sie kein vorbildliches sozialistisches Kollektiv sind, weil sie keine Pläne erfüllen.

Es ist das Dorf, es sind die Wege entlang der Wälder, zum See, märkischer Sand, nicht asphaltiert und begradigt wie im Westen mit dem Grünen Plan . Die Mangelwirtschaft als glücklicher Umstand. Hier scheint alles in Ordnung. Eine trügerische Enklave, wie die Fachwerkdörfer in Thüringen, deren Umgebung sich für Großflächen nicht eignet, während weiter im Norden und im Osten im unteren Odertal alles nutzbar gemacht wurde, ohne Rücksicht auf Natur, ohne Rücksicht auf die verheerenden ökologischen Folgen.

Berichteten die alten Mitglieder der LPG, in Krackow am See oder hier in den Kleveschen Häusern, wie sie in die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gezwungen, wie aus Landwirten Landarbeiter wurden, welche Folgen die Massentierhaltung von zehntausenden Schweinen hatte, erzählten sie von Seuchen und Massensterben, wie sich Seen in Güllekloaken verwandelten, berichtete der spätere alternative Nobelpreisträger Professor Succow, wie die Idylle des Oderbruchs entwässert und nur noch nutzbare Riesen-Produktionsfläche war – keiner wäre ohne Strafe davongekommen. Die Zeitzeugen bleiben stumm. Müller bleiben nur die Romane Strittmatters, Gotsches, der anderen Staatsschreiber, die das freie Leben der Genossenschaftsbauern rühmen.

Katja hätte erzählen können, Katja, Robert Havemanns junge Frau, deren Vater an der zweiten Bodenreform zerbrochen ist, das eigene Land enteignet – nach dem Vorbild sowjetischer Kolchosen, zusammengelegt mit dem Besitz anderer Bauern, zur Massenfläche, mit dem Ziel den größtmöglichen Nutzen ohne Rücksicht auf die Natur, das Auspressen des Bodens. Der freie Bauer auf seiner Scholle – antiquiertes Denken. Die neue Zeitrechnung.

Und doch scheint dieser Ort nicht zeitgemäß. Die Kleveschen Häuser. Seit Jahrzehnten unverändert, unangetastet. Ein Telefon im Dorf – ein einziges Telefon. Das Telefon befindet sich im Büro des LPG-Vorsitzenden. Wer telefonieren möchte, muss zu ihm, einem freundlichen Mann, vierzig und ein paar Jahre dazu. Auslandsgespräche werden über eine Vermittlung angemeldet. Die BRD ist Ausland. Selbstverständlich wird alles registriert und abgehört. Später wird Müller Abschriften finden – Abschriften seiner Gespräche mit der „Beziehung“, aus denen Rückschlüsse über ihr „Verhältnis“ zu ziehen waren.

„Hallo, mein Schatz. Ich bin zurück.“ Zum Beispiel aus Gdansk oder Hamburg, wenn er nicht direkt von der Autobahn abfährt, der Weg über Neuruppin. In den Abhörprotokollen ihre Frage: „Hast du den passenden Kühlschrank gefunden?“ Er wird sich zu erinnern versuchen, ob er nach einem Kühlschrank gesucht und ihn gekauft hatte oder ob zwischen ihnen ein Codewort vereinbart worden war.

Müller weiß um seine Selbsttäuschung, begreift, wie sehr die Idylle täuscht, hinwegtäuscht über den so genannten „real existierenden Sozialismus“, der mit seiner propagandistischen Krake in die letzten Winkel vorgedrungen ist, der das Land ausbeutet, die Natur zerstört. Die Kleveschen Häuser sind kein unangetastetes Refugium. Ringsherum gibt es die großen Schläge der LPG, Seen, mit Gülle vergiftet, zerrüttete Straßen, verfallene Herrenhäuser und Schlösser. Der erste „Ständige Vertreter“ aus Bonn, Günter Gaus, hatte das fatale Wort von der „Nischengesellschaft“ erfunden und damit gemeint, die Bevölkerung der DDR schaffe sich ihre Freiräume durch den Rückzug ins Private. Das betulich kleinbürgerliche Leben in den Datschen oder in den kleinen Gemeinschaften von Kirchenleuten, die es nett miteinander fanden, unter ihnen der Gast aus dem Westen. Die Wortschöpfung suggerierte für die Westdeutschen, irgendwie ließe es sich doch angenehm leben, drüben, in der DDR, ärmlich, aber doch nicht ganz so schlimm.

„Du könntest hier leben!“

„Es wäre unmöglich.“

„Du bleibst.“

„Wie könnte ich bleiben?“

„Du kehrst zurück und beantragst die Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik.“

„Eine absurde Idee.“

„Eine Möglichkeit immerhin.“

Freundin und Komplizin

Unbemerkt, zunächst auch von ihm selbst, verwirrt von ihr, Gefühlschaos, wird sie zur Komplizin, nicht mehr nur Geliebte, mehr, Vertraute. Sie wird Informantin, Helferin. Er begleitet sie im Trabant zu Familie P. in Löwenberg, ein Ehepaar mit zwei Kindern, er bei der LPG, sie in der Konsum -Verkaufsstelle – eine nicht beantragte und nicht genehmigte Begegnung. Die Frauen kennen sich aus dem Konsum . Der Mann hat am Neubauernhaus Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Erzählungen über die Versorgungslage, die Probleme in der Landwirtschaft.

Die Staatssicherheit, hier auf dem Lande nachlässig, nimmt den Kontakt zunächst nicht wahr, erfährt nichts von Müllers Besuch am ersten Mai auf dem Sportplatz mit Musik, Bockwurst, Berliner Bier. Die Geliebte nimmt ihn mit, in ihr Leben, zu ihren Freunden und Bekannten. Sie zeigt sich mit ihm, verschweigt ihn nicht. Keine Heimlichtuerei.

Müller fragt, was ihm passiert, spürt die Fesselung, wie sich die Bindung verstärkt, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Kein Entrinnen. Will er entrinnen? Bindet er sich – selbst, gegen seinen Willen, mit seinem Willen?

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